new horizons, the dish

F***, den original Songtitel kannst ja nirgends hinschreiben... deswegen heisst dieses Gericht "new horizons" und steht unter dem Motto "dekonstruiert, aber nicht wieder korrekt zusammengefügt". Ich find der Text sagt genau das aus worum es mir auch geht, sinngemäss auf zu neuen Ufern und es jedem recht machen schafft man sowieso nicht.
 
Hier ist die Idee ein Lamm-Curry ohne Currypulver oder -paste zu machen. Die Geschmäcker ziehe ich mir ganz unterschiedlich zusammen - like it or not!
 
 
Lamm-Curry dekonstruiert mit Spargel, Erbse, Baharat, Zitronengras und Balsamico
 
Der Spargel wird mit Paprika und Zitronengras gewürzt und schonend sowie bissfest im Ofen gegart. Ein Püree aus Erbse und Spargel sorgt für den cremigen Part des Tellers. Die Sauce wird mit Baharat und Balsamico finalisiert und begleitet etwas Lammfilet. Eingelegter Rhabarber, Radieschen-Kress und mein Primaverapowder vollenden den Teller.

waves of contrast

Samstag nacht, wieder daheim und hinter mir drei kontrastreiche und wundervolle Tage. Die fass ich gern in einem kleinen Journal hier zusammen:
 
Erstmal Vatertag, nach dem großartigen Abend mit Rebellious Spirit. Erstmal "leathers" auf den Teller kriegen. Unser Frank lädt mich zur Open Air Gassamöggis Probe mit Grillen. Dem folge ich gerne obwohl ich eigentlich gar nix zum grillen hab. Aber beim Lafer schonmal mitgemacht hat weiß, daß vom Grill noch anderes als Würstle und Steak geht. Also alle Reste für gefüllte Pfannkuchen zusammenkratzen.
 
Ich bin gern bei den Möggis, da läuft alles familiär und sehr lustig ab. Ein sehr kurzweiliger Feiertag. Es wird viel gelacht und wir haben bei Musik spielen (ohne mich) und grillen & essen (mit mir) eine tolle Zeit. Schön auch "Francesco Musicale" als musikalischen Leiter zu erleben.
 
Weiter im Freizeitprogramm am Freitag abend im Sonnenkeller. Dieses Mal mit GRIZZLY! Die Band haben wir aufm Easter Cross schätzen gelernt. Nicht nur musikalisch weil die total sympathisch sind. Wir werden wieder erkannt und unterhalten uns sehr gut vor der Show.
 
 
Von wegen Show, schaut auch die Jungs mal an! Frank und mir machts total Spass die zu sehen. Gute Musik, mit viel Elan dargeboten und lustigen Ansagen. Die Info, daß die Jungs unsere Speisekarte im Proberaum hängen haben... was soll ich da sagen?! Wir fühlen uns geehrt, danke dafür!
 
 
Am nächsten Morgen grüsse ich freundlich aus dem Schloßpark in Hohenheim. Das kann ja nur eines bedeuten - Speisemeisterei! Endlich mal wieder im Auftrag des Leberkäs in der Sternegastronomie unterwegs sein. Wie letztes Mal steh ich erst dem Roman zur Seite. Wir machen erstmal Burger-Buns und ich unterstütze ihn in der Pattiserie. Das klappt besser als gedacht. Total interessant und was er an Desserts und Süßspeisen zaubert finde ich immer wieder bemerkenswert.
 
Mein Zauber an Leberkäs geht mit einer BBQ-Paste, Röstzwiebeln und Petersilie los. Weiter mit Coleslaw, Schmelzzwiebeln und Süsskartoffel-Wedges. Sprich ein Leberkäs-Burger-Buffet. Bei dem Team kann das nur gut werden. Ich hol mir viele Tipps. Nicht zuletzt deswegen weil ich "das Mitarbeiteressen des Jahres" in einem der Momente ankündige, bei denen ich mir selber nicht so zuhöre. Leitet der Stefan gerne weiter...
 
Den Tempelgong mit zwei Minuten Verspätung ertönen lassend, schaut der Pass recht gut gefüllt aus. Immer wieder ist das aufregend und spannend wie das denn ankommt was ich das so verzapfe. Mir taugt das einfach. Glücklicherweise kommt es super an, ich bin happy!
 
Kann es weitergehen mit meiner zweiten Aufgabe des Tages. Ich als Aushilfe im Service. In schicker Kleidung und so serviere und erkläre ich Aperos, richte Käseplatten und ich denke das war für die Feuertaufe gar nicht mal so übel wie ich mich da so anstelle. Zumindest gab es keine Klagen;-)
 
Liebe Freunde der Musik und Kulinarik... das waren drei Tage Kontrastprogramm - wie immer danke an alle Beteiligten!

lifestyles of the rich & famous

Hatten wir dieses Jahr schonmal... das Gericht zum Thema Streetfood, inspiriert von Good Charlotte. Dani's Idee war unser Txiken-Burrito mit Apfel-Fenchel-Salat. Jetzt sind wir schon im Frühsommer, da kann man das Gericht nochmal aufleben lassen:
 
 
Txiken-Burrito mit Erbsen, Spinat, Tomate, Rhabarber & Kernöl
 
Der Burrito wie bei uns üblich kommt als Pfannkuchen. Das Huhn wird dieses Mal mit Paprikajus glaciert und wird begleitet von Tomate, Erbsen und Spinat. Der Salat besteht aus rohem Rhabarber, jungem Spinat, Tomate und Kresse; das Dressing aus Weißweinessig, Olivenöl und steirischem Kürbiskernöl. Ruhig etwas großzügiger mit dem Dressing sein, damit man die schöne Musterung aufm Teller sieht.
 

LEATHERS

"Shedding your skin, showing your textures..." - inspirierend genug zum Dekonstruieren und ein extremes Gericht zu Ehren der großen Deftones. In dem Fall nehm ich eine Hühnerkeule auseinander und mach ein vier- fünferlei daraus.
 
 
Keule extrem dekonstruiert/Rauchpolenta gekugelt/Paprika/Spinat & Stadtpark-Dressing
 
Die Keule wird einmal in Ober- und Unterschenkel geteilt. Der untere teil wird zugeputzt und kurz angebraten sowie im Ofen mit Paprika und Butter um Drumstick. Der obere Teil wird ausgelöst und die Haut abgezogen. Aus den Knochen wird eine Paprikasauce, aus der Haut "Grammeln", sprich knusprig geröstet und fein gehackt.
 
Ein Teil der Haut kommt in Polenta-Knödel mit Rauchsalz und liquid smoke. Das Fleisch vom Oberschenkel wird in der Paprikasauce für ein Paprika-Hendl geschmort und glaciert. Warum heißt das Stadtpark-Dressing? Dafür kommen meine Einkäufe wie Birnensenf und Leinenöl vom Georg zum Einsatz, zusammen mit Sherry- und Balsamico-Essig sowie Olivenöl. Damit marinier ich den jungen Spinat um ein frisches Element als konträren Part zu den anderen recht starken Geschmäckern zu haben.
 
 
 

New Horizons

Mittwoch vor Feiertag, Rebellious Spirit laden zur Pre-Listening Session in den Sonnenkeller. Frank und ich packen die Nici mit ein und gehen da hin. Logisch dass Teile des Laienschauspieltrupps nicht fehlen dürfen. An der Location sehen wir auch diverse Schauspielkollegen. Ein launiger Abend kann beginnen...
 
Unsere Homies stellen ihr neues Album "New Horizons" vor. Man merkt dass sie sich viel Gedanken um den Abend gemacht haben. Ein Mix aus Unplugged und doch nicht Unplugged sowie neuen und alten Songs unterteilt in mehreren Runden soll es werden.
 
 
Das macht richtig Laune die neuen Songs zu hören. Auch in der Gewissheit diese vorab käuflich zu erwerben. In der Pause laufen die neuen Video nebst Making Of von "Devil In Me" und Empfang der Beteiligten auf der Bühne. Wir fühlen uns sehr geehrt!
 
Ein sehr schöner und launiger Abend mit vielen Freunden und Bekannten ist das. Vielen Dank an alle und speziell an Rebellious Spirit! Wir sehen uns im WOM am 23.9.!
 
Und das Album... ich kann das euch nur nahelegen sich das in die heimische Sammlung zu stellen. Ein tolles Stück Musik. Ich find neue Horizonte eh super und wenn man sich nicht auf eine Schublade festlegt.

sonntags braten

Ein kleines Wortspiel mit sonntags braten und ein paar Pfannen aufstellen. Wenn ich mal die mise en place für meine beiden neuen Gerichte hab.
 
Einmal kommt buscando la mina von Kaotiko auf den Teller. Inspirierend war die Passage
 
Volando hacia allá, me dejo llevar, me quiero escapar
 
Heisst soviel wie "ich lasse mich fliegend tragen, ich möchte entkommen". Daraus wird bei mir eine Art internationaler Würstlstand zwischen Österreich und Baskenland. Ein Würstl-Gericht deswegen, weil ich natürlich auf dem Genuss-Festival auch auf der Suche nach den besten Krainern war.
 
 
Paprikawurst/"Basque-Shuka"/Steirer Nocke
 
Sieht unscheinbar aus, hat es aber in sich. Für die Steirernocke wird geröstete Senfsaat mit Bier eingekocht. Verrührt mit Kremser Senf, Kren und Topfen bis zum Gebrauch kalt gestellt. Für mein "Basque-Shuka" interpretiere ich Shakshuka und Hamshuka auf meine Art. Grüne Tomate wird im Ofen geschmort, gehackt und kommt mit Kichererbse, grüner Erbse und Petersilie unter ein Wachtelei.
 
Ein weiteres Mal sind auch die Deftones inspirierend. Rocket Skates beginnt mit "you're red, soaking wet". Hier ein Teller mit Komponenten ausm Fuhrmanns und Petz zum Thema Paprika:
 
 
Beef-Butterschnitzel/Letscho/Topfen
 
Komponente aus dem Fuhrmanns - Paprika-Topfen; von Christian Petz - Letscho. Ich schmor also mal Spitzpaprika mit etwas Tomate und Sherryessig. Ein Teil davon wird mit Topfen gemixt. Das zweite zum Thema Topfen ist ein Knödel mit Brezel und in Folie pochiert. Anschließend in Gewürzbröseln mit Kaffee gewälzt. Passt noch hervorragend etwas Pfeffer-Rahm und getrocknete Tomate dazu.

ENDBOSS

Von Level zu Level... ungefähr wie eine kulinarische Reise von mir. Der Titel ist für mich plakativ für ein Dessert. Wer hätte es gedacht, es wird sehr wienerisch:
 
 
Marillenpalatschinken/Tonka-Aronia
 
Marillenpalatschinken ist wohl eine echte Wiener Institution. Zumindest in jedem Wiener Kochbuch und auf vielen Speisekarten vorhanden. Hab ja schon erwähnt dass dieses Gsälz der Knaller ist. Eigentlich sehr einfach, Pfannkuchen backen, Gsälz rein. Um ein Pintxo zu kreiieren hab ich es etwas kleiner gehalten und aufgeschnitten.
 
Für einen cremigen Part hab ich mir ein Mousse ausgedacht. Milch, Topfen und Aroniasaft wird mit Tonkabohne erwärmt und klassisch zu einem Mousse weiterverarbeitet. Abgefüllt in kleine Schälchen ist es ein sehr fruchtiges Dessert geworden.
 
Kurz Pause gedrückt, was zu Essen gemacht,
Dann ganz locker das nächste Level geschafft

KIDS

Ein Dessert zu Ehren des großartigen Marteria! Ich find den Typ einfach gut und den Song Kids ebenso. Inspiriert mich zu einer Interpretation der Sachertorte mit Kinderschokolade:
 
 
Kinderschokolade Sacher Art
 
Ein Wiener Boden in Würfeln und getränkt mit Marillenlikör bildet den Sockel des Glases. Darauf kommt Wachauer Marillenmarmelade. Die kann man einfach nicht besser machen, also ein Souvenir vom Festival mitgenommen. Kinderschokoladen-Espuma drauf sowie Schokoladen-Crumbles und -Screen. Fertig ist die Sachertorte im Glas!
 

DETERMINATION TURNS THE TIDE

Determination, zu Deutsch Bestimmung... den Titel interpretiere ich als "Bestimmung, die verändert". Wisst ihr, manchmal läuft's im Leben nicht immer nach Wunsch. Das kennt ihr bestimmt. So ging es mir vor meiner Wien-Reise letzte Woche. Das ganze Erlebnis brachte mich auf andere Gedanken. Irgendwie denke ich daß es mir bestimmt ist, daß Wiener Küche ein Teil von dem ist was ich so mache.
 
Bei Christian Petz gab es ein Gericht mit Nudeln, Schwertmuscheln und Artischocken-Fond. Großartiger Teller! Sein Küche hat Einfluß auf meine, kein Problem das zuzugeben. Eine Wohlfühlküche und so soll es bei soulfood schließlich auch sein. Wie üblich komme ich bei einer Wien-Reise nicht daran vorbei daß neben Turbobier auch mal die Gogets ausm Player tönen.
 
 
Fettucine/Artischocke/Garnele/Erbse
 
Der Fond wird mit den Abschnitten der Artischocke, Karkassen der Garnele, Gemüsefond, Knoblauch, Zwiebel und Tomate angesetzt. Darf eine Stunde ziehen und wird passiert. Ein Teil davon wird reduziert, mit einem Schuß Sahne, Schwarzkirsch-Balsam und Paprika abgeschmeckt.
 
Die Garnele (pa wird mit Artischocke sautiert. Ein paar frische Erbsen sowie Petersilie, Salz und Pfeffer kommen mit in die Pfanne, glasiert wird mit der Sauce. Handgemachte Fettucine vollenden dieses für mich sehr besondere Pasta Gericht.
 
 
Steirischer Panther, gar kein übles Inspirations-Wässerle...
 
 

Jamie's Deli

Jetzt war ich doch tatsächlich mal bei Jamie Oliver essen. So kann man es ja auch sehen. Ich war zwar nicht in London, sondern am Flughafen Wien. Abflug am Terminal F, da flaniert man gleich daran vorbei.
 
Klar gibt es die Leute die sagen, daß der nicht kochen kann. Und mit Sicherheit gibt es Köche die mehr draufhaben. Aber Jamie hat's halt u.a. geschafft mich für abgefahren Geschichten am Herd zu begeistern. Klar wird man fast verrückt wenn man bei seinen Sendungen "schwarz ist braun genug" denkt...
 
Zum Deli - was will man am Flughafen erwarten? Da sind die meisten Angebote eher durchschnittlich bis überhaupt nicht genießbar. Ich hab mir das Pulled Pork Bun gegönnt und es war mehr als durchschnittlich. Schönes Gebäck, Fleisch sehr gut und ordentlicher Krautsalat drauf. Das dargebotene sah durchaus appetitlich aus und auf meinem nächsten Rückflug müsste nebendran schon anderes geboten werden, damit ich im Deli nicht nochmal zuschlage.

weekend cooking

Mal wieder am Herd mit Testerei und so. Heraus kommen schöne dishes, immer inspiriert von Songs. Wie könnte es anders sein. KITXEN BRUTAL heisst das Motto, kochen und wieder mit Geschmäckern an die Grenzen gehen.
 
Den Anfang macht eine fischige Version zu A QUEMARROPA, das Gericht zu unmittelbarer Nähe:
 
 
BBQ-Felchen/Karotte/Radiesle/Tomate/Primavera-Powder
 
 
Der Fisch wird auf der Fleischseite mit hausgemachter BBQ-Sauce (mit Chili und Granatapfel) eingestrichen und stundenlang mariniert. Die Karotte kommt mit purple haze als Püree und eingelegt. Radiesle nature und angetrocknete Tomate komplettieren die Beilage. Das Primavera-Pulver besteht aus getrockneten Radiesle und Rhabarber. Das Topping zum Fisch macht ein Herings-Kaviar.
 
Eine Neuauflage meines ESTE MUERTO ESTÁ MUY VIVO lässt Totgesagte länger leben:
 
 
life pasta Radiesle von unten
 
 
Heute nicht die letzte Ölung sondern die Pasta schaut sich die Radiesle von unten an. Das life Ragu besteht aus Piperrada, Kren und Soja. Die Erde aus Brösel, Chili schwarzem Sesam und Mohn.
 
Ein neuer Hauptgang kommt mit CUENTA GOTAS von den großartigen Puraposse. Ziemlich baskisch mit viel Grün:
 
 
Txiken/Escabeche Verde/Tropfen von Hardcore Joghurt & BBQ/Serrano/dreimal Pfeffer
 
Das Grün in der Escabeche auf dem Teller steht für das Baskenland. Gekocht mit Fregola Sarda, grünem Wildspargel, Spinat, Sherryessig und schwarzem Pfeffer. Das Huhn kommt mit grünem Pfeffer. Pimento Pulver komplettiert die Pfeffer-Trilogie. Die "Gotas" kommen als Joghurt mit Senf & Kren sowie BBQ-Sauce.
 
 
Mit süsser Küche wird auch gespielt. Erstmal ein Erbeerkuchen im Glas zu Ehren von RAINBOWS & BUTTERFLIES der großen Emil Bulls. Dieses Mal mit Luftblasen, inspiriert vom Mugaritz:
 
 
Erdbeer/Joghurt/Pistazie/Mandel/Zitrone/Almdudler
 
 
 
Ein sehr frisches Pintxo zwischen süss und sauer. Ein Erdbeer-Salat mit Zitrone und Pistazienöl bildet den Sockel. Biskuit mit Mandel und Pistazie wird karamellisiert und gewürfelt. Ein paar Tropfen Sirup aus Zitrone und Zitronenöl kommt auf das ganze. Ein Sorbet mit Almdudler und dem erwähnten Sirup wird mittendrin platziert. Erdbeere mit Joghurt und Almdudler kommt als zerbrechende Bubbles drauf. Der Espuma wird in dem Fall nicht klassisch mit Sahne angesetzt, sondern fettfreier mit Joghurt, Milch, Erdbeere und etwas Johannisbeergelee. Lecithin soll die Blasenbildung verstärken, beim Anrichten schaut das ganze sehr lebendig aus.
 
 
Etwas schokoladiges bildet bei mir immer den Abschluss des Menüs. Lang gab es schon keine Kinderschokolade 2.0 mehr. Zeit dass sich das ändert:
 
 
Kinderschokolade für Erwachsene
 
 
Bei dem Dessert mal gar keine Sahne verwendet. Den Sockel bildet ein Pudding mit Kardamom,Mohn und Kokossirup. Geblieben sind die Crumbles, Ganache und Screens.
 
 

INFANCIA

Ein sehr persönliches Gericht inspiriert von "infancia", speziell der Textzeile "sólo siento lo que pienso", was so viel heißt wie "nur ich fühle was ich denke". Wisst ihr, Kochen ist für mich mehr als Hobby und Spass, es bedeutet mir Selbstverwirklichung. Ich bin irre stolz Teil von Soulfood Brothers zu sein und das zu erleben was wir eben so erleben. Ich hätte nie gedacht wohin das alles führt. In der Lage zu sein den Bands eine eigene Show zu bieten und zu begeistern ist Freude pur, manchmal sogar diebisch.

Genauso erfüllt es mich an manch traurigen Tagen mit einem Sinn für mich selbst. Bei allem Spaß daran, ich brauch manchmal ne Zuflucht wenn die Realität mal wieder zuschlägt und es ermöglicht mir ebenso wieder Kind zu sein und was neues zu entdecken. Oder wie Bottura sagt "view from under the kitchen table". Deswegen kommt das Gericht als Wiener Gabelbissen als Anspielung auf kreative Freiheit und kulinarische Reisen. Weil nächste Woche ist es mal wieder soweit mit Fresskapaden in Wien. Dafür steht dieser sehr persönliche Teller, stelle ich hier heiss und kalt dar, wie es eben so im Leben ist:
 

Kaspressknödel/Tatar/Spargel/Petersilie

Die Knödel sind für mich echtes Futter für die Seele und bilden den Mittelpunkt. Wilder Spargel mit Petersiliensauce komplettiert den heissen Teil mit angetrockneten Tomaten als Topping. Der kalte kommt als Tatar (angemacht mit grünem Pfeffer und Hardcore-Essig) mit Senfjoghurt und Radiesle. Wer glaubt dass Tatar nicht ohne Zwiebel auskommt... here we go!
 
 

CIKATRIZ

Mal wieder ein songdish zu einem ernsten Titel. Cikatriz heisst Narben. Den Begriff wollte ich in was positives umwandeln und mach was zu dem was bei mir Spuren hinterlassen hat. Das sind zum einen meine Aufenthalte im Baskenland und zum anderen mein Streifzug durch Italien.
 
 
Lamm-Tagliatelle/Tomate/Manchego/grüner Pfeffer
 
Tagliatelle Ragu, eines unserer Gerichte bei Soulfood Brothers, welches gerne öfters kredenzt wird. Für die baskische Version hab ich mich für ein Lamm-Ragu entschieden. Baharat passt hervorragend zu einem großen Anteil an Tomate beim schmoren. Zum Abschluss frische Tomaten und grüner Pfeffer. Vollendet wird mit Bröseln (in dem Fall Kaffee, Bärlauch wäre auch der Knaller) und Manchego. Ein schönes Pasta-Gericht!
 
 
 
 

songdishes

Nach dem großartigen Tag bei den Farmer Boys geht's am heimischen Herd wieder etwas beschaulicher zu. Zeit für neues und altes. Erstmal geht es mit einem meiner Liebinge an songdishes und gleichzeitig signature dish los:
 
 
puta hipocresia... basque txiken/dekonstruierte Puttanesca/Fregola Sarda
 
Ich liebe diesen Gang einfach. Den würde ich locker in meinen persönlichen Top Ten ansiedeln. Weiter geht's mit neuen Pintxos. Die Begeisterung über die Farmer Boys hält immer noch an. Einmal gibt es Gericht über "the good life", also das schöne Leben. Der Text spiegelt mich tatsächlich wieder, so ein Teller entsteht nunmal erst nach gewissen Erfahrungen:
 
 
"life ravioli"/Spargel/Petersilien-Luft/knuspriger Kaffee
 
Inspiriert von tollen Aufenthalten in Modena und San Sebastian mach ich eine "life ravioli", gemäss dem Motto "ragu is life". Ein extrem lang geschmortes und mit Oxtail-Jus reduziertes Ragu mit eingelegter Paprika, Balsamico und Baharat bildet die Füllung. Langsam gegarter Spargel mit Petersilien-Schaum und Kaffeebrösel komplettieren das kleine, feine Gericht.
 
Fehlt noch ein Dessert. Dafür gibt es mal wieder ein dekonstruiertes Crossover für "the other side". Steht auch für die Betrachtung von Kulinarik aus einem anderen Blickwinkel:
 
 
Apfelstrudel im Glas mit Topfen, Pistazie, Mohn & Zitrone
 
Der Titel verleitet mich dazu ein Wiener Dessert im AFN Style zu präsentieren. Apfelkompott mit Mohn und Zitrone wird von einem Mousse aus Topfen, Pistazien und Pistazienöl gecovert. Den Abschluss bildet Filoteig mit Zitronensaft, Zucker und Mohn als Chip gebacken für die Darstellung des Strudels.
 
 
 
 
 
 
 

Soulfood Brothers @ Farmer Boys, LKA Stuttgart

Die Farmer Boys sind back in town! Wenn das kein Grund ist um da aufzukochen...
 
Danke an MusicCircus die es uns möglich machen für meine Jugend-Heroes zu kochen. Da darf man aufgeregt sein und sich ein brandneues songdish ausdenken. "Pig Nick" ist ja dafür prädistiniert, später mehr dazu. Erstmal gehen Flo und ich einkaufen. Und decken uns mit diversen Sachen für uns selbst ein, bevor wir das kaufen was wir eigentlich brauchen. Ihr seht, wir habens lustig.
 
 
 
Am Tag X starten wir als Trio mit Frank Richtung Stuttgart. Mit mir als Fahrer, der auf Höhe Reutlingen wieder fast einen Vogel kriegt. Aber wir kommen heil und gut am LKA an. Dort werden wir wieder sehr freundlich aufgenommen. Dieses Mal nicht nur Dinner, sondern auch kaltes Buffet. Dafür machen Flo und ich Aufstriche. Alles schaut schick aus und wir verziehen uns in die Küche.
 
 
 
Dort findet nicht nur ein kulinarisches Festival statt, sondern auch das der dummen Sprüche. Jessas, die Leute die reinkommen denken sich auch ihren Teil. Aber egal, wichtig ist aufm Teller! Dafür "Pig Nick", es gibt eine Fabada Asturiana mit Kartoffelstampf im Filoteig. Vegetarische Alternative servieren mit Pasta A Fuego Negro. Apfel-Fenchel-Salat und "Ensalada Sucia" mit Spargel, Aubergine, Karotte, roter Bete, Ruccola und dunklem Sesam-Dressing komplettieren unser Dinner.
 
 
 
Es ist wunderschön zu sehen, daß die Boys richtig Spass an unserem Essen haben. An positiver Ressonanz wird nicht gespart. Mich macht das glücklich das zu machen und mitzuerleben. Wir sind an einem Ort mit viel Geschichte und schreiben gerade mal wieder selber unsere eigene. Gute Unterhaltungen zu führen über Musik und Kulinarik zwischen Dinner und Show freut uns sehr.
 
Die Show... nur Farmer Boys sonst nix. Keine Vorband, kein Vorgeplänkel - los gehts mit "When Pigs Fly". Die Jungs haben nix verlernt und sichtlich Spass auf der Bühne. Wie auch das Publikum, selten soviel strahlende Gesichter in Stuttgart gesehen. Drei neue Songs sind mit am Start und die Setlist lässt keine Wünsche offen. Ein toller Querschnitt durch das bisherige Schaffen. Garniert mit Matzes Aussagen über seinen geliebten VfB. Ich mag die Jungs einfach! Mein persönliches Highlight ist die Darbietung von "Like Jesus Wept", Gänsehaut und Augenwasser inklusive.
 
Aftershow mit vielen bekannten Gesichtern machen einen Tag zu dem was er für mich ist - ganz besonders und wunderschön! Vielen Dank an alle die das möglich machen!!! Speziellen Dank an Flo für Fotos und heimfahren, konnte ich noch ein Bierle mit allen trinken, was mich sehr happy macht...
 
 

TWO, THREE, FARM

Heute das erste Mal wieder Farmer Boys seit langem. Das leider in Hamburg, aber Samstag schon im LKA Stuttgart. Freu mich dermassen drauf. Aus dem aktuellen Anlass hab ich mir einen alten Gassenhauer vorgenommen. In bestem Emilia-Romagna style ist es eine Interpretation eines Gerichts aus der alten italienischen arme-Leute-Küche als Pintxo geworden. Gemäss der Ansage sind es drei Komponenten eines italienischen Bauern-Klassikers:
 

Oxtail-Ragout/Polenta/Käse

Aus dem Ochsenschwanz koch ich natürlich einen Fond-Ansatz. Die Fleischanteile (und nur die) werden anschließend vom Knochen gezupft und mit etwas vom Fond, Balsamico und Baharat zu einem Ragout. Am Schluss noch etwas feines Selleriekraut rundet es ab. Die Polenta wird mit Milch und dem Fond gegart, kaltgestellt, geschnitten und knusprig gebraten. Manchego und Bergkäse gemischt werden zu Chips. Viel knuspriges und ein samtiges Ragout, auch eine kleine Anspielung auf ein Comeback der Stuttgarter mit einem alten Gericht (egal ob im Baskenland, Italien oder in Wien), nicht kaputtzukriegen!

classiks never die

Klassiker sterben nie. Erst recht nicht heute am großen Derbytag. Einmal ist Clasico und in Wien das Derby. War ich beeindruckt als ich das besucht habe. Deshalb heute zum Sonntag Wiener Küche voll auf die zwölf:
 
 
Das brauch ich nicht näher vorstellen... klassisches Wiener Schnitzel mit Wiener Kartoffelsalat. Aus, fertig, bloss nix anderes damit machen. Und bitte keine Preiselbeeren dazu, finde ich grauenhaft.
 
Als Dessert "the king", inspiriert von einer der Lieblinge Kaiser Franz Josephs:
 
 
Auch hier nix großartig neues... Kaiserschmarrn mit Mohn, Kompott von Rhabarber mit Granatapfel und Johannisbeere und Vanillesauce.
 
Und ich wünsch mir heut einen Sieg von Rapid!
 

LA VISTA ATRAS

Mal wieder ein kulinarischer Rückblick, das Motto zum Song ist stets "nachgekocht mit eigenem Twist". Heute aufm Teller eine Spiegelung unserer Gerichte vom letzten Wochenende aufm Easter Cross. Hat das einen Spass gemacht, da kann man sich auch mal selbst nachkochen:
 
 
Fleischküchle/Kaspressknödel/Bier/Hardcore-Joghurt
 
Fleischküchle gabs für die Bands mit Biersauce und Bierbrösel, Kaspressknödel für die Helfer. Der Hardcore-Joghurt ist mittlerweile ein Klassiker. Deko auf dem Telelr sind Parmesanchips, Kräuter, Zwiebelpulver und eingelegte Purple Haze.
 
Ganz leckere Grüße an alle Beteiligten des Festivals!!!

EL CIRCO

Der Burger zum Song mit Donosty style! Der Song ging mir letztes WE immer im Kopf rum. Mein Motto zu dem Song ist ja stets Panem et Circenes/Carne con Tomate, also Brot und Spiele sowie Fleisch mit Tomate.
 
 
Panem et Circenses/Carne Con Tomate/Piquillo Spinat/Piperrada Espuma
 
Das Bun ist dieses Mal ein Brioche. Das wird mit der Oberseite in Tomatensauce getunkt, anschließend in Mohn. Ein Ketchup aus Tomate, Granatapfelsaft und Chili bildet die Burgersauce. Überbacken wird das Beefküchle mit Manchego. Das Topping besteht aus Spinat mit Piquillo-Paprika. Ein Piperrada-Püree wird im Siphon zum Espuma mit Piperrada-Powder. Optimale Tunke für die Ofenpommes.

THIS IS LIFE

Grizzly waren zwei Dinge letztes Wochenende - unfassbar freundlich zu uns und live der Knaller. Grund genug sich ein Shirt und das Album zu holen. Der Titel "this is life" inspiriert mich mal wieder zu einer Pasta. Mit geht der Begriff life pasta ausm Mugaritz dabei nicht aus dem Kopf. Im Grundsatz soll es eine All Amatriciana sein die sich nach Südtirol verirrt hat. Dabei wird Guanciale gegen Speck und Pecorino gegen Südtiroler Käse getauscht.
 
 
Pasta/Tomate/Bergkräuter/Speck/Käse
 
Zur klassischen Tomatensauce kommen Bärlauch und Bergkräuter. Der Speck wird zu Chips um ein knuspriges Element zu haben und eine kleine Anspielung auf den knusprigen Teil der Lasagne. Frisch geriebener Käse und Bärlauchöl vollenden meine bärenstarke Hommage.
 

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