THE FUTURE

Back then I knew for sure
So much more left to explore
 
Ein neuer Teller aus der Reihe "keep it simple" als Referenz zu THE FUTURE von Itchy. Die Inspiration kam aus dem letzten Konzert in Stuttgart, Tourabschluss wir dabei mit Tradition und Tarhonya dafür ohne großen Zirkus. So lieb ich Kochen am meisten, ein Gericht dass sich von selber kocht, ne kurze Beilage, was eingelegtes mit tollen Produkten.
 
 
Lamm/Tarhonya/Haselnuss/Leindotteröl
 
Lammragout mit Schwarzkümmel und Paprika, dazu passt hervorragend das Eingemachte von Tomate, Paprika und Dirndl-Essig. Die Tarhonya kommen sehr fein gerieben mit etwas Butter dazu. Haselnuss-Schmelze, etwas Schnittlauch und Leindotteröl vollenden ein echtes Lieblingsgericht.
 

rescurrected by bbq

It's so hard for me to see the light at the end of the tunnel... einer meiner absoluten Lieblingssongs von The Ghost Inside und mit der Line seit für den Blog hier längerer Zeit mal wieder ein paar Zeilen. Eigentlich noch früher als ich gedacht hab, aber es fühlt sich nicht wie das Hamsterrad an. In erster Linie koch ich weil mir das Spaß macht, ich mich ausleben kann und mit anderen Leuten die Freude teilen kann.
 
Die Freude hätte ich gerne mit einem für mich ganz besonderen Menschen geteilt und das hat leider nicht geklappt. Ich könnte nahtlos an der Stelle weiterschreiben an der ich das letzte Mal aufgehört hab. Wisst ihr, manchmal ist es einfach an der Zeit sich mal selbst zu reflektieren. Und es gibt Zeiten in denen mir Muse, Inspiration und Motivation fehlt.
 
Und ich frag mich an der Stelle für was ich dann schöne Teller mach, Tupfen und einen Zirkus veranstalte und bestimmt auch wieder veranstalten werde. Ich hau gern kreative Teller raus nur ist die Kreativität auch manchmal nicht da. Besser gesagt es gibt Erlebnisse, da geht das genannte abhanden und ich hab dann auch keine Lust mich immer dafür zu feiern was ich da gerade anrichte. Weil es sich in dem Moment einfach nicht richtig anfühlt und das ist für mich eins der schlimmsten Dinge.
 
Bevor es ein zu persönlicher und pathetischer Eintrag wird hier ein sehr persönliches Gericht - ENGINE 45 von The Ghost Inside steht Pate für den ersten der einfacheren Teller, a phoenix rise:
 
 
Kontxas/Spargel/Garnele/Speck/Schnittlauch
 
Schönes Wetter, Grill anwerfen! Erst wird es ein Tim Raue Gedächtnisgrillen weil die Glut nicht in Fahrt kommt. Dann hört sie auch nicht mehr auf. Ein Paradoxon zu meinem Leben. Ich grill eigentlich auf zwei Arten - entweder mit Freunden oder für mich mit Experimenten die man eben mit Freunden seltener macht. In dem Fall kommt wieder Rauch zum Einsatz in den ich Gemüse hänge, Spargel ist auch dabei. Der Spargel kommt anschließend in eine Bisque mit etwas Sahne und Schnittlauch. Die Spargelspitzen kommen zu den Garnelen. Speckkrusteln garnieren den Teller. I'll keep singing this song inside my head...
 
Wenn die Glut da ist nutz ich das wie ein Surfer die Welle und knall alles mögliche drauf. Zwischendurch gibt es ein TRATAS, mit Schwarzkümmelbun, Merguez, Crema Tximitxurri und Gurkensalsa.
 
 
Währenddessen garen  Rind und Hühnerschenkel vor sich hin. Aus denen wird eine Assiette in bester Meissl & Schadn-Manier inspiriert von einem ganz alten Knaller mit MOTION KICKS ASS von Semtex:
 
 
Grillhendl/Spargel/Speck/Schnittlauch
 
Die Spargelabschnitte lass ich in Milch ziehen. Passiert kommt es zu Würfeln der Spargelstange, mit etwas Sahne und Eigelb montiert wird  es die cremige Komponente, abgeschmeckt mit ordentlich  Schnittlauch. Die Hähnchenschenkel, eingerieben mit Paprika sind bis zu dem Punkt gegrillt, an dem das Fleisch vom Knochen fällt. Die Haut nehme ich vorher hab und gepresst wird die zu Chips. Das gezupfte Huhn zieh ich noch kurz in der Pfanne mit etwas Tomate und noch mehr Paprika an. Noch mehr knuspriges mit Speck dazu, als Garnitur kommen Spargelspitzen in Öl und Butter sautiert auf das Amuse.
 
WISHING WELLS von Parkway Drive oder face me! Der Song inspiriert mich zu einer Vorspeise, nothing's gonna stop me till I'm done...
 
 
Tataki und Tartar vom Rind/Tomate/Mole
 
Das gegrillte Rind wird dünn geschnitten zum Tataki, das rohe zum Tartar. Das Tataki wird mit eine wenig Sojasauce mariniert. Tomate und Paprika werden gegrillt, danach mit Dirndl-Essig und Olivenöl angemacht. Auf dem Tataki mittig angerichtet wird ein Fingerfood draus. Das Tartar mach ich mit Schnittlauch und Essiggurke. Aus Tomatensauce, Meximole und Sahne mach ich einen Espuma und mit eingelegtem Radiesle sind zwei Assietten ready to go. 

Pasta AFN

... oder die Melange. Das Gericht überdauert jetzt schon die Jahre meiner Untaten und hat schon einige Versionen mitgemacht. Der Spirit bleibt jedoch, feurige Tomatensauce mit Kaffee.
 
 
Kontxas A Fuego Negro a la Melange
 
Melange deswegen weil die Grundsauce mit Milch und Tomatenfrischkäse montiert wird, natürlich scharf abgeschmeckt. Muschelpasta für la kontxa, Kaffeebrösel mit Mandel und Kaffeeöl sowie Manchego und frische Tomate machen mein kleines, feines Pintxo.
 
 
Mit dem signature dish ist es jetzt auch für eine Weile der letzte Eintrag hier. Wisst ihr, manchmal läuft es im Leben nicht so wie man sich es vorstellt. Mich zu etwas zwingen und etwas darzustellen wonach ich mich derzeit einfach nicht fühle, das war noch nie ich. Geil kochen wenn man selber nicht so happy ist, das geht bei mir nicht. Und ein Muß war es für mich eh noch nie, das möchte ich so beibehalten.
 
Ich hab zwar nach wie vor Bock auf Kochen, darf dadurch viele schöne Dinge erleben und bin sehr dankbar dafür. Es gibt leider auch Erlebnisse die lassen mich an mir selbst zweifeln und das wird mit einem Teller Pasta auch nicht besser, sondern es braucht Zeit. Manchmal muß man aus dem Wald raus um die Bäume wieder zu sehen. Mal nicht kreativ unter Starkstrom zu stehen und eventuell ist es auch ein guter Zeitpunkt um eben das eine Weile nicht zu sein. Vielleicht ist es damit auch früher vorbei, wer weiß...
 

 

THE WAY OF THE WARRIOR

Endlich mal wieder schönes Wetter, Zeit für frische Luft und frische Gedanken. Oder auch für gar keine Gedanken, einfach mal rumlaufen und an gar nix denken. Ich kenn ehrlich gesagt viel zuwenig Wege um meine Heimat, daher nehm ich auch mal wie auf meinen Trips eine Abzweigung und schau was kommt. Ich war etwas länger unterwegs als ich dachte...
 
 
 
 
We're not afraid of what may come...
 
Ich wollt auch mal wieder ein neues Gericht von Paris bis Istanbul machen - THE WAY OF THE WARRIOR. Der Gang sollte etwas werden dass man beim Wandern auf einer Hütte findet und die Aromenlandkarte des Kreuzzuges abbildet. Klar wird das Lager hauptsächlich in Österreich aufgeschlagen;-)
 
 
Kaspress-Knödel/Gulasch-Samt/Baharat-Spargel/Käferbohnen-Salat
 
Gar nicht so einfach mit dem französischen Part wenn es nicht unbedingt das Steckenpferd ist. Daher mach ich mich an Grundsätze wie Sauce und Vinaigrette. Aus Gulaschsaft mach ich mit etwas Sahne eine Samtsauce. Das Stadtpark-Dressing ist eh eine Vinaigrette zu den Käferbohnen mit Paprika als Hinweis auf den Balkan. Ein Kaspress-Knödel kommt mit knuspriger Petersilie und getrockneter Tomate in den warmen Teller.
 
 
The dwarfs became giants... so wird aus einer Küche der armen Leute ein kaiserlicher Gang.
 
 

SACRIFICE TO VENUS

Wer hat ES die Woche vermisst, das Flaggschiff zu SACRIFICE TO VENUS?! Das Gericht um Tortellini, Käse und Frische schaut eine Woche nach Wien so aus. Es natürlich auch das Gericht über love, lust and devotion und ein signature dish vegetarische Küche betreffend...
 
 
Paprika-Tortellini/Bergkäse/Käferbohnen/Parmesan
 
Für die Tortellini  gibt es Spitzpaprika im Ofen gegart und klein gehackt als Füllung. In einem Paprikasud gegart und mit Nussbutter glasiert. Der Bergkäse kommt in die Creme mit Milch und Sahne, leicht mit Xanthan gebunden. Die Käferbohnen kommen als Salat mit Feigensenf, Dirndl-Essig sowie Kürbis pur und Hanföl als Frische mit etwas Petersilie und Kresse dazu. Den Abschluss und Knusper bilden  Parmesanchips. Ein sehr gelungener Teller, vielleicht auch die beste STV die ich bis jetzt gemacht habe.
 
 
Grüße vom Geschmacksträger!
 
 

brandnew

Zwei brandneue Gerichte am Pfingstsonntag hab ich mir vorgenommen und umgesetzt und beide sind inspiriert vom MAST Weinbistro. War das ein schöner Mittwoch Abend dort. Einfache, schnörkellose Küche mit Witz. So eine Bistronomie möcht ich mit den beiden Tellern hier wiedergeben.
 
Der Song zum ersten Gericht überrascht vielleicht - BEAT IT von Michael Jackson bzw. dem Cover von Annisokay. Showin' how funky strong is your fight, it doesn't matter who's wrong or right... auch eine Art Kochen zu interpretieren. Der Song lief auch im Platzhirsch nach "vienna calling" und obwohl ich jetzt kein MJ-Fan bin, der Song animiert wie auch die tollen Gerichte im MAST. Dafür hier auch ein Klassiker:
 
 
Backhendl/Käferbohnen-Salat/Stadtpark-Dressing/Senf
 
Käferbohnen - ich bin froh mir welche mitgenommen zu haben. Für mich neben den Alava-Bohnen die besten. Nicht einfach zu kochen, aber glücklicherweise steht es auf der Packung, im Gegensatz zu den Alava-Bohnen auf Deutsch:-) Nach dem Kochen mach ich mit einem Stadtpark-Dressing aus Feigensenf, PX-Essig und Hanf- und Kürbiskern-Öl mit frischer Gurke einen Salat draus. Das Backhendl wird klassisch gemacht, dazu kommt ein Joghurt mit englischem und süssem Senf mit Zitrone.
 
Das zweite Gericht hat eine andere Geschichte ums Lamm. Was ich in schöner Regelmässigkeit nicht auf die Reihe kriege ist am Steiermark-Stand das Lamm-Ragout zu probieren. Nicht so tragisch, da es beim Petz Lamm gab und ich Schmorgerichte kann. Hope that you have something left... der Text aus MAKE YOUR MOVE von You Me At Six ist sehr passend zu dieser Story. Play your hand, watch your luck:
 
 
Lamm-Ragout/Gemüse-Ravioli/Tomate/Hummus
 
Das Lamm-Ragout setze ich mit Zwiebel, Paprika, Lammkeule, Zweigelt und Lammfond an. Abgeschmeckt mit Schwarzkümmel und Majoran kommt dazu Ravioli mit Wurzelgemüse. Ofengetrocknete Tomate und eine kleine Nocke Hummus komplettieren den Gang.

cocinar el sábado

Das heißt Kochen am Samstag und heute ist es ein Vierklang. Angefangen mit einem brandneuen Gericht zu DANCING IN THE SUN, einem Gericht zu "think global, act local". Daher besteht es aus Zutaten regional und saisonal, so geht ein phantasievolles schwäbisches Sommervesper:
 
 
Zander/Kohlrabi/Radiesle/"Vinaigrette"
 
Zander auf der Haut gebraten, begleitet von Ofen-Kohlrabi, eingelegten Radiesle, Marmelade aus Zwiebel, Rhabarber und Senfkörner, Senfjoghurt und Hanföl. Marmelade, Joghurt und Öl bilden die Vinaigrette da es sich eh anbietet einmal mit Fisch und/oder Kohlrabi durchzufahren.
 
Das Lamm ist inspiriert von Metallica's HARDWIRED... to self-destruct. Es soll für den ersten Song des Albums ein Entree sein und etwas dekonstruiertes. Die Idee ist irgendwas zwischen Hamshuka, Schawarma und Burrito und ich benenne es einfach nach dem tonangebenden Gewürz:
 
 
Lamm Chakalaka
 
Für das Lamm schmore ich eine faschierte Keule mit Lammfond und Chakalaka-Gewürz vom Naschmarkt. Eingeschlagen in ein Buchweizen-Flädle mit Hummus, frischer Gurke und Ofen-Kartoffel wird daraus ein super Fingerfood.
 
Wahlweise auch mit Spargel, wenn man keine Kartoffeln mehr hat;-)
 
 
LIFE CHANGES, letztes Jahr mit Kokos und Minze. Das Dessert Pintxo welches stets mit der Saison geht und die gleiche Zusammenstellung hat, aber andere Zutaten:
 
 
Erdbeere & Zitrone
 
Eine meiner Lieblings-Kombis stell ich so zusammen:
 
Zitronensirup, die Schale abgezogen, den Saft mit heißer Zitrone und Kokosblütenzucker, über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Damit und mit Joghurt und Sahne mach ich einen Espuma. Das Gelee im Boden des Glases besteht aus Erdbeere, Rhabarbersaft und Zitronenabrieb. Ein Granitee aus Zitronensaft und Erdbeere ist die Eis-Komponente. Das Topping ist Erdbeere mariniert mit Kokosblütenzucker, Zitronenöl und Pistazie.

KEEP IT REAL

Vor Wien gekocht und danach auch, mein KEEP IT REAL, jetzt wieder mit aÖ! Das Gericht ist mir mit dem Song mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. I am more than I know, ich hätte nie gedacht was die Kocherei mit sich bringt.
 
Nicht nur dass ich mit meinen besten Freunden die Küche und die Erlebnisse teile - wir dürfen so viele tolle Leute kennenlernen. Das dachte ich auch letzte Woche wieder in Wien, in das es mich eigentlich der Kulinarik wegen verschlagen hat. Und übrigens ein Gruß an diejenigen die das belächeln!
 
Der Teller steht für meine Kocherei, Lachsnudeln im italienischen Stil, einfach gekocht:
 
 
Saibling/Spargel-Carbonara/Haselnuss-Tximitxurri/Leindotter-Öl
 
Für die Spargel-Carbonara nehm ich Speck, Zwiebel, Weißwein, Sahne, Mini-Spargel, Chili und zum Schluß ein Eigelb. Eine Schmelze mit Semmelbrösel, Haselnuss, abgeschmeckt mit Tximiturri-Öl bildet das Topping mit Manchego-Streifen und Kresse. Der Saibling wird klassisch auf der Haut gebraten und zusammen mit Leindotter-Öl serviert.

STV Dishes

Keine Reise ohne dass ein MP3-Player dabei ist. Dieses Mal auf Rotation die neue Parkway Drive und öfters Songs aus Sacrifice To Venus. Siehe Eintrag mit der Anreise und dem Teil mit dem Check In. Emil Bulls sind immer inspirierend, mit Christophs Texten kann ich immer was verbinden. Zeit für ein Remake zweier Gerichte die ich seit 2014 so nicht mehr angefasst habe. Eigentlich schade, denn ich kann seither mehr am Herd als damals und die zwei vertragen eine Neuauflage. Ebenso inspirierend dafür die Begegnung mit Georg und jetzt hab ich wieder seine Öle daheim. Die setzt man etwas bewusster ein oder wie er sagt - so wie es sich gehört.
 
THE AGE OF REVOLUTION - this is passion, this is love und eigentlich den ganzen Text möcht ich mit dem Teller hier ehren:
 
 
Dry Aged Beef/Paprika-Zweigelt/Txili-Txeese-Polenta/Macadamia/Hanföl
 
Es ist das was wir machen, ein familiäres Gericht einen besonderen Touch verleihen. Das Entrecote wird rückwärts gegart und brauch nicht viel ausser Öl und Salz. Für den Paprika-Zweigelt mach ich einen Ansatz mit viel reduziertem Zweigelt, Rinderfond und Paprika-Pulver. Einreduziert begleitet es das Rind und die Beilage mit Polenta. Die wird mit Milch, Sahne, Chili und Käse gekocht. Geriebene Macadamia und Hanföl bilden das Finish.
 
Der letzte Song auf STV - BEHIND THE SUN - ist in dem Fall ein Dessert und ein für mich besonders schönes. So wie der Text des Songs:
 
 
Schokolade/Rhabarber/Johannisbeere/Kürbis pur
 
Die Schokolade kommt einmal in weiß als Mousse ins Glas und als dunkle Crumbles. Die werden mit Kürbis pur Öl hergestellt. Das Öl ist neu von Georg und ist nicht wie das aus der Steiermark. Es hat so eine süße Note, daß es super in ein Dessert passt. Rhabarberkompott mit Johannisbeer-Gsälz und Pulver vom Naschmarkt komplettieren mein Pintxo.

Risoni AFN

Die Legende lebt und ist einfach immer ein Stimmmungsaufheller. Kommst hier wieder an, es hat 10 Grad weniger als in Wien und der Abschied fällt mir jedes Mal schwer. Die Pasta A Fuego Negro wärmt bei den derzeitigen Aussentemperaturen da doch etwas und mein signature dish ist nicht kaputtzukriegen.
 
 
Risoni/Tomate/Parmesan/Kaffee
 
Für die Version nehm ich Tomatensauce, Frischkäse, Chili und etwas Parmesan für eine cremige Sauce. Mit den Risoni entsteht ein Risotto-Feeling. Brot-Croutons mit Kaffee und Paprika kommt auf die Pasta mit Kaffee-Öl und noch mehr Parmesan.
 
 

Wien, Genuss-Festival pt. IV

Es ist Samstag und der zweite Festival Tag. Heute esse ich ausschliesslich hier. Keine Restaurant Reservierung und die braucht es bei dem Angebot nicht. Das schaff ich allein gar nicht alles. Gehen wir halt so vernünftig wie möglich vor. Als ob das vernünftig wird heute. Überall tolles Essen mit gutem Wein und schöne Produkte. Man könnte meinen ich hätte das erfunden hier;-)
 
 
 
Das Wetter ist top und wertet das ganze natürlich auf. Das hat einfach Flair und mir taugt es gut gelaunte Leute in dem Ambiente zu sehen. Essen und Genuss bildet Kommunikation, bspw. über den Genuss von Schnecken (top!!!). Es ist fast wie beim Pintxo Hopping, nur nicht in San Sebastian, sondern im schönen Stadtpark. Schweinsbackerl gibt es auch, fast schon baskische Anmutung hier. Der Samstag läuft hier so schön vor sich hin, es ist mir ein inneres Festival.
 

Abends geh ich ins Adria auf ein Bier und schau zufrieden auf die Donau. Bevor mich Umstände in den Club Camera führen. Dort macht mir eine obenrum mit Bodypainting bekleidete Dame ein Kompliment wegen meiner Schuhe. Ich kann nichts erwidern (was denn auch... schönes Oberteil???) und drinnen bin ich auch sprachlos so skurril ist das. Mir ist das alles zu abgedreht und als es noch Glitzer auf mich regnet geh ich heim.
 

Daran muss ich Sonntag auch noch kurz staunend denken bevor es nach Melange zu einer letzten Runde in den Park geht. Dort gibt es noch u.a. Kaspressknödel, mit Salat und steirischem Zaziki, das macht nochmal Laune.
 

Wien, es war super bei dir... ob MAST, Petz, Festival und mit all den tollen Menschen - DANKE! Warum das immer "Mission trächtiger Biber" heißt, liegt auf der Hand. Aber das war es wert!

Wien, Genuss-Festival pt. III

Freitag früh, genau früh und ich geh strahlend zum Naschmarkt und dort zu NENI auf ein Shakshuka. Der Hans Neuner Gedächtnisteller ist ein guter Start in den Tag. Das Festival beginnt heute, ich hab einen Rucksack dabei und dreh meine erste Runde. Mit Ausflügen nach Pannonien und Kärnten. Ich finds einfach toll daß hier alle Bundesländer vertreten sind.
 
 
 

Die Veranstaltung ist wirklich toll und Georg ist auch wieder da. Er hat super, ehrliche Öle und ist so ein guter Typ. Macht echt Spass seinen Ausführungen zuzuhören. Natürlich nehm ich Öl und viel anderes mit. Unter anderem zig Kalorien, heute muss ich mich zurückhalten denn abends ist Petz Besuch.
 

Mein Highlight ist das Lamm-Laksa mit Nudeln. Zu Christian geh ich einfach gern. Das weiss der geneigte Leser. Von seiner Küche genug zu kriegen ist schwer. Dennoch gut gesättigt geh ich im Anschluss zu AtR. Dort ist jetzt nicht soviel los, aber im kleinen Raum läuft gute Musik wenn auch Rammstein lastig. Allerdings geht's heut nicht lang was in Anbetracht des heute konsumierten Wein und Bier nicht weiter tragisch ist.

Wien, Genuss-Festival pt. II

Tag 2, Feiertag und da ist es in Wien beschaulicher. Kaiserwetter und das nutze ich für einen Ausflug nach Schönbrunn. Nach einem Käsekrainer beim Bitzinger am Prater, Frühstücks-Kulisse Riesenrad.
 
 
Das ist immer wieder schön am Schloss und an der Gloriette und ich teste den Apfelstrudel im Cafe Residenz. Der Kellner fragt mich ob ich der Kaiser bin weil ich seinen Platz gewählt habe. Endlich erkennt jemand mein Potenzial!
 
 
 
 

Danach geh ich an den Donaukanal und hoppe den Bars entlang. Eigentlich wollte ich eine Schifffahrt machen aber bei den Preisen entscheide ich mich für Bier und das Tel Aviv und probier Hamshuka, echt der Hammer. Das bildet die Vorspeise, denn Schnitzel Tasting ist heute im Gasthaus Pöschl mit anschliessendem Othello im Hemd. Ein schönes Wiener Wirtshaus in dem sehr gut essen gehen kann.
 

Danach zieht es zu, wie wenn einer das Licht ausgeknipst hat. Ich wollte eh früh schlafen, so halt noch früher.

Wien, Genuss-Festival pt. I

Wien, Mai, Genuss Festival! Ich fand's letztes Jahr super und schon lang plane ich ein langes Wochenende in Wien. Das fängt Mittwoch an, ganz ungewohnt mit Abflug mittags. Kommt man auch mal ausgeschlafen an und startet quasi sein eigenes Genuss-Festival in extended version.

Am Check In "Wien, kein Weiterflug?"; meine Antwort BLOSS NICHT. Was ich mir dabei denke, wohl eher nichts. Auf dem Kopfhörer Man Or Mouse, manche können mit hands up, hands up, everybody sing weniger was anfangen. Aber ich bin gut gelaunt. Am Gate treffe ich einen Schauspieler und mir fällt der Name erst später ein. Ich bin so ein schlechter Cineast. Mark Keller - guter Typ und fotogen:
 

In Wien angekommen ist Kaiserzeit gefolgt von Wiener Eiskaffee im Landtmann (super). Gefolgt vom Marchfelder Tag am Hof und Bier gibt es hier auch. Zwei Stunden unterwegs und schon das Glas in der Hand. Es ist wieder ein schönes Flanieren durch die City mit ein bissle Shopping bevor der Abend schnell naht.
 
 

Der steht im Zeichen von Essen im MAST Weinbistro. Ein toller, detailverliebter Laden, das Essen ist super, mein Highlight ist das Ceviche und das geschmorte Lamm. Das Chefs Choice hat sich gelohnt, kann ich echt empfehlen. Das ist so gut da mit einem coolen Service.
 
 

Danach geh ich das erste Mal ins Loos auf einen Gin Tonic mit Gurke und Pfeffer. Der ist so gut, ich nehm einen zweiten und Pfeffer ist auch auf der Rechnung. Woanders schwanke ich für den Preis lallend aus der Bar. Am U4 ist die Schlange so enorm, also Rückwärtsgang in die City und ich lande im Platzhirsch. Sehr gute Wahl, denn bei 80ern und guter Gesellschaft werd ich zum Tanzbär bis in die frühen Morgenstunden.
 

Sonntag

Sonntag schönes Wetter, da kann man mal was ausserhalb der Küche unternehmen. Bux und Samu von Grizzly beehren den Tailfinger Bikepark. Also führt mein Spaziergang ins Schalkental. Cool mit den Jungs da Sonntag mittag ein Bier zu trinken, Zoller Zwickl ist gar nicht so übel. Grasweckle gibt's auch, hab mir erklären lassen weil da Ruccola drauf ist. Lustig war's!

ATR Cooking

Ein Wochenende ohne Event, das heißt wieder lustige Experimente in der Küche oder Herdanziehungskraft. Addicted To Rock Cooking sozusagen. Ein Menü in Lieblingssongs und -tellern mit viel Punk und Metal. Ich liebe das, Freitags auf den Markt, einkaufen, am besten wahl- und planlos. Dann sich mal überlegen was damit machen.
 
Den Anfang macht ein brandneues Pintxo zu Kaotiko's SIEMPRE IGUAL. Estoy hasta los huevos de toda puta gente... das Gericht geht einem gerne auf die Eier. Inspiriert vom Atari und den Niedertemperatur-Eiern mach ich gemäss dem Titel "immer das gleiche". Den Klassiker Eggs Benedict interpretier ich so:
 
 
Senfei Benedict baja temperatura/Spargel/Brot/Serrano
 
Das Ei gare ich bei 80 Grad im Ofen im Wasserbad eine Stunde lang. Der Spargel wird klein geschnitten und sautiert. Eine Emulsion aus Ei, Sahne, Essiggurkenwasser, Kremser Senf und Sahne-Kren wird mit etwas Essiggurke zu einem Salat auf den das Ei kommt. Brotsand und knuspriger Serrano sorgen für Textur.
 
 
Ein Fisch-Teller und die Neuauflage von KEEP IT REAL. Die Inspiration dahinter ist ein einfaches und ehrliches Gericht, in dem Fall eine Lachs-Carbonara. Ein sehr reduzierter Teller und Lieblingsgericht:
 
 
Lachs-Carbonara mit Kaffee
 
Man könnte auch sagen, daß es eine Ableitung der Pasta A Fuego Negro ist. Für die Sauce nehm ich Chorizo, Weißwein, Sahne und etwas Paprika. Risoni garen und einige Lachswürfel dazugeben. Das begleitet einen auf der Haut gebratenen Lachs. Also Topping haben wir Kaffeebrösel und -öl.
 
BE QUIET AN DRIVE oder das Fiakergulasch! Inspiriert von Petz und Amador kommt ein Fiakerlebkäs auf den Teller:
 
 
Fiakerleberkäs mit Brezn
 
Der Paprika vom Naschmarkt kann was, das dürfte der schärfste Leberkäs ever sein den ich da fabriziert habe. Er soll auch die Wurst im Gulasch darstellen. Drin ist noch Majoran und Schwarzkümmel. Ein Gulaschsaft mit Kalbsfond, Balsamico und PX-Essig glasiert den Leberkäs. Die Brezn ist ein Chip mit einer Emulsion aus Ei, etwas Sahne, Essiggurkenwasser und Öl (für das Ei) mit Topping aus Paprikagsälz und Essiggurkerl.
 
 
RIGHT BACK AT IT AGAIN, der Teller über Cevapcici und mein Tun in der Speisemeisterei:
 
 
Cevapcici Adobo/Spargel/Mole-Bär/Kaffee/Rhabarberzwiebel
 
Endlich wieder Mini-Spargel. Das tolle am Frühling ist das frische Gemüse und Obst und es braucht auch nicht ewig zum Kochen. Die Zwiebelvinaigrette aus unserem Gericht letzten Montag, versetzt mit Chimmichurri-Öl, begleitet die Cevapcici und den Knödelbiskuit mit Meximole. Nikkei-Cuisine zwischen Mexiko und den Philippinen.
 
Ein brandneues Gericht für ein "attribute to the strenght", inspiriert von Machine Head. THE BLOOD, THE SWEAT, THE TEARS - für den Song wollt ich was machen was für Herzblut, Kraft und Power steht. Dabei fiel mir das Ritschert aus Kärnten ein. Dabei handelt es sich um einen Eintopf oder Gerstbrei. Das steht für mich als typisches Farm-Essen und so etwas finde ich sehr cool. Meine Version ist dekonstruiert und findet jetzt im Frühling statt, daher ersetze ich einiges und so schaut das aus:
 
 
Interpretation vom Ritschert
 
Für einen guten Eintopf braucht man einen guten Fond. Den stelle ich mit Balsamico und PX-Essig sowie geräuchertem Paprika her. Ein weiteres Synonym für das Rauchfleisch ist das Fleischküchle mit Rauchsalz und Paprika, abgeschmeckt mit Senf. Statt Bohne nehme ich grünen Spargel mit Perlgraupen und eingelegtem Paprika als Gemüse. Aus dem Fond mache ich eine reduzierte Jus. Das Topping ist eine Chili-Cheese-Polenta und ersetzt die Kartoffel. Danke lieber Kärntner, ich hoff ich hab trotzdem kein Einreise-Verbot.
 
Im Menü darf auch ein Dessert nicht fehlen am besten zwei. Kaotiko spielt auch hier eine Rolle mit einem AL FINAL DEL TUNEL, meinem Pintxo über den Bananensplit:
 
 
 Schokoladenpudding/Bananensalat/Schokoladen-Eis
 
Für den Pudding schmelz ich Zartbitter- und weiße Schokolade in Milch und zieh das mit Stärke ab. Der Bananensalat wird mit Orangensaft und Sesamöl angemacht. Das Eis besteht aus Milch, Zartbitterschokolade und Sirup und Zucker von der Kokosblüte.
 
 
Der Schluss folgt mit NOTHING WILL REMAIN. Nach der Schokolade kommt bei mir nichts mehr, there's nothing left to say:
 
 
Schokolade & Beeren
 
Pannacotta mit Blaubeermuffin-Trinkschokolade und Zartbitter bildet den Sockel. Eine Ganache aus Johannisbeergsälz und Zartbitterschokolade wird darauf dressiert. Gehackte Schokolade und ein Screen drauf und abgeschlossen wird mit Kakao- und Johannisbeer-Pulver.

Wer hätte es gedacht?

Was für eine Woche, es ist schon Mai in den wir kulinarisch reingetanzt sind. Und wär hätte es gedacht? Dann erreicht LFC tatsächlich das Champions League Finale und es erscheint die neue Parkway Drive. Aber mal eines nach dem anderen.

Nach der Küchenparty bin ich immens happy und stolz über das was wir da gemacht haben. Wir sind ansonsten eher in den Rockclubs unterwegs und da "konkurrenzlos". Es war eine tolle Erfahrung auf einer Veranstaltung mit lauter Könnern dabei zu sein - mit eigenem Gericht. Das ist in Kooperation mit der Speisemeisterei entstanden und bei der Einladung hätte ich nicht gedacht wie der Teller am Schluß jetzt ausgesehen hat.

Was ich auch nicht gedacht hätte daß mein Lieblingsverein es tatsächlich nach Kiev geschafft hat. Lads, das war eine tolle Leistung, auch wenn ihr es immer wieder spannend macht. Aber das geht wohl nicht anders wenn man großes erreichen will. Ich freu mich auf den 26. Mai gegen Real. Das könnte was werden!

Den Wochenendauftakt bildet auch etwas, was man so nicht erwartet hat mit Reverence von Parkway Drive. Dem Metalcore entwachsen, das hat Winston recht treffend beschrieben. An den melodiösen Gesang muss man sich mal erst gewöhnen. Mehr nach genauem Hinhören, vielleicht auch kulinarisch...

THE MEMORY REMAINS

Fortune, fame... das war für mich bei den beiden Metallica-Abenden DER Song schlechthin. Der Titel inspiriert mich für ein Gericht das durch mehrere Varianten besticht, aber gut gemacht stets in Erinnerung bleibt. Gulasch erinnert an Pörkölt, ist wohl für einen Ungarn doch nicht dasselbe. Ich versuch hier ein Paprikás oder zumindest etwas dass daran erinnert. Ein Lieblingsgericht für einen Lieblingssong. Das sind meine Hommagen an die Lieder zwar immer, aber manche doch noch etwas mehr...
 
 
Paprikás/Knödel/Bärlauch
 
Lt. meinen Recherchen ist ein Paprikás eine Version des Pörkölt mit Sauerrahm gebunden. Dem Namen zufolge nehm ich weniger Zwiebel und mehr Paprika für den Ansatz. Ansonsten wird es klassisch gekocht und geschmort. Für den Sauerrahm nehm ich eben den, etwas Senf, Kren und Zitrone. Am Palffy-Knödel versuch ich mich auch, zumindest an dem was ich durch Recherchen rauskriege und ersetze Petersilie durch Bärlauch. Confierter Paprika ist wie Bärlauchblüten sehr dekorativ.

soulfood brothers @ Küchenparty, Speisemeisterei

Was für ein April, so einen Monat voller Heavy Metal und Kulinarik gab es wohl noch selten. Erstmal Blackout Problems, dann Metallica, dann Machine Head in Wien, dann Emil Bulls und zum Schluß tanzen wir auf der Küchenparty der Speisemeisterei in den Mai. Die Einladung ehrt uns sehr, sind wir die einzigen Nicht-Profis unter dem Team des Hauses, FO, Lieferanten wie Deutsche See und Original Beans sowie Bobby Bräuer. Er ist immerhin mit zwei Sternen dekoriert.
 
In dem Line-Up, da sollten wir uns schonmal strecken. Also gibt es Proben, Experimente und viel Kommunikation. Klar ist - es soll Leberkäs geben, mit Kartoffelsalat. Den in einen Teller zu verwandlen der in das Ambiente des Schlosses passt, das ist die Challenge.
 
 
Um punkt elf fangen wir an und besprechen uns mit Stefan wie wir alles genau gestalten. Aufbauen, sich einrichten und wir machen rote Zwiebeln, Metzgerzwiebeln und Schalotten klein. Kartoffeln für den Salat kochen und per Heiß-Entsafter einen Rhabarbersaft herstellen. Hab ich auch noch nie gemacht, aber es läuft wie gemalt. Unsere Vinaigrette stellen wir mit Karamell, roten Zwiebeln, Portwein, Balsamico und Rhabarbersaft her. Dazu kommen noch Senfkörner, blanchiert und in Apfelsaft gekocht. Desweiteren kommen noch Radiesle natur und eingelegt dazu sowie ein Senfjoghurt. Der Leberkäs wird wie eine Weißwurst abgeschmeckt und dünn aufgeschnitten. Im Bild oben unser Frank, der für FO Spätzleteig schlägt, sehr frankophil sozusagen...
 
 
Der Kartoffelsalat mit Rinderfond, Essig, Senf, Salz und Pfeffer ist unsere letzte Komponente die fertig wird und wir stehen eine Stunde vor Beginn. Sehr schön und wir helfen am Garde an den kleinteiligen Aperos damit das Event geschmeidig beginnt.
 
Unser Stand ist draußen auf der Terasse neben Original Beans und dem Patrick. Ein sehr guter Typ. In unserer Ecke ist es sehr zünftig mit FOs Kässpätzle mit Roastbeef und Mario Ohnos Käskartoffeln, bei denen nicht mit Butter gespart wird;-) An Laune auch nicht, es ist total lustig, die Gäste sind gut gelaunt und freuen sich über einen tollen Abend.
 
 
 
Unser Teller kommt gut bei den Gästen an. Wir hätten selbst nicht gedacht dass er so ausschauen wird. Ein großer Dank an die Kooperation mit meinem kulinarischen Heimathafen. Die Jungs und Mädels hauen übrigens Vorspeisen raus, Pasta und werfen irgendwann den Grill an.
 
 
 
Bobby Bräuer macht einen tollen Gang mit Saibling, Spargel und Fenchelsand. So ein Abend ist auch zur Unterhaltung und zum Austausch da. Das kommt nicht zu kurz, auch nicht die Besuche bei den Getränkelieferanten.
 
 
Ein Spitzen-Tag, der ist für uns Soulfood Brothers was ganz besonderes und nicht selbstverständlich. Vielen Dank an die Speisemeisterei für die Einladung!!!
 

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