TANZ IN DEN MAI

Schon haben wir die letzte April-Woche. Ist gerne mal so wenn man so eine Überschrift wählt. Allerdings ist der Frühling was das Wetter anbelangt nicht so sehr in Schwung. Man sieht es in der Natur, letztes Jahr war es um die Zeit grüner. Das ist mein Empfinden bei den vergleichsweise selteneren Gelegenheiten zum Wandern. Von anderen fehlenden Gelegenheiten aufgrund Umstände will ich gar nicht anfangen. Mal schauen wieviel Wonne letztendlich im Mai vorhanden sein wird.

Kulinarisch gehts mit Burger los, ich hab noch alles für ein BREAK STUFF da.


Ich werd immer wieder gefragt ob ich auch was normales esse. Die Frage verstehe ich nur teilweise. Meine Küche find ich an ein Bistro oder Wirtshaus erinnernd mit nachvollziehbaren Gerichten. Die Definition des Begriffs "normal" spielt wohl dabei auch eine Rolle. In Mexiko dürfte ein Taco eher in den Allteig reinpassen als hier. Unter der Woche gibt es mangels Zeit keine großartigen Sensationen, Nudeln gehen immer.


Hier haben wir Pasta mit einer Sauce aus Speck, Tomate, Harissa und etwas Sahne. Käse und Bärlauchöl drüber - normal genug? Lustigerweise hab ich die Frage in Donosti oder Wien noch nie gehört. In meiner Heimat herrscht einfach eine andere Esskultur. Ich begreife das, verstehen kann ich es jedoch nicht ganz. Andere Länder, andere Fritten oder so ähnlich. Nach wie vor finde ich es faszinierend wie ein unmittelbarer Nachbar wie Österreich Essen anders zelebriert. Irgendwie finde ich in Deutschland bei den Spitzenköchen nicht dieses Verständnis. Diese Woche kocht im TV Lukas Nagl. Den find ich super. Traditioneller Zugang trifft Modernität, raus kommt eine aufs Wesentliche reduzierte Küche. Reduktion als kreative Triebfeder zu bezeichnen ist auch ein Ansatz.

Andere Produkte zu verwenden auch. Mit eingekauft wurde Einkorn. "Wie Reis" auf der Packung hilft sehr und ich weiß daß man daraus ein Risotto machen kann. MONKEY BUSINESS von Skid Row inspiriert mich für ein vegetarisches und mediterranes Gericht. Ausgehend von der Pasta gestern ergibt sich ein Teller mit einer hinreißenden Aromatik.


Einkorn-Risotto mit Karotten & Harissa

Als ich mal den Dreh für Risotto dank Jamie Oliver raus hatte gab es das oft. Vielleicht einmal zu oft und es gibt ja mehr zu entdecken als Reis umzurühren. Hier rühre ich Einkorn um. Kurz angeröstet kommt etwas Tomatensauce dazu als Soffritto. Mit Bieressig abgelöscht kommt immer wieder Gemüsebrühe und am Anfang Orangensalz drauf. Nebenher garen Karotten mit Biersalz und Olivenöl im Ofen. Im letzten Viertel (das Risotto geht ca 25. Minuten, ich teile mir die Brühe 1 : 4 ein und das wiederum in Viertel) mit Harissa abschmecken, zu Ende garen, mit Sahne, Bergkäse und Buttter sowie Petersilie abschließen. Mein Gericht stelle ich mit der Karotte gefällig geschnitten, Blüten, Bergkäse und Bärlauchöl fertig. Lustiger Nebeneffekt - die Frauen lesen vornehmlich "Einhorn", so sichert man sich Aufmerksamkeit.

Der 24 Stunden Pizzateig hat sich mittlerweile etabliert. Teig herstellen, durchkneten, ab in den Kühlschrank und dort gehen lassen. Das Formen mit hin und her werfen klappt zwar nicht, ich bin ja kein Pizzaiolo. Dafür hab ich Tomatensauce, Schinken und Mozzarella in toller Qualität da.
 
 
Als guter Christ gibt es Freitag Fisch. Oder eben zufällig auch bei mir. Einfach foodlab und drauflos kochen, fast ohne Inspiration durch Songs. Fishy Friday Foodlab, man nehme ein weißes Handgemenge, rein in den Koch, los gehts!
 
 

Thunfisch Tatar mit Mandel, Pommes & Rahmspargel


- Thunfisch mit Mandelöl, Orangensalz, Ketchup und Hausessig mariniert
- Tajin-Pommes
- grüner Spargel gebraten, abgelöscht mit Weißweinessig und mit etwas Sahne kurz aufgekocht

 
Seeviche Tostada mit Radiesle & Chorizo

- roter Taco
- Ceviche mit Lachs, Zitrone, Chili und Olivenöl
- eingelegte und frische Radiesle
- knusprige Chorizo

Das nächste Gericht entstand nach einem Experiment. Bei der Herstellung eines Öls mit schwarzer Olive und schwarzem Knoblauch entstand etwas was eher an Motoröl erinnert (allerdings geil schmeckt). Und vevor das jemand zu mir sagt werd ich offensiv und mach gleich einen Kult draus. MOTORBREATH von Metallica kam mir in den Sinn. Der weitere Gedankengang ersann eine Vorspeise.


Lachs mit Spargel, Gurke & Motoröl


- Lachs Niedertemperatur gegart
- schwarzer Sesam
- Gurken-Tsukemono mit Hirschbirnen-Essig
- Spargel-Tempura
- frische Radiesle
- Sauerampfer
- Motoröl mit Olive und Knoblauch
 
Wenigstens schaut so Frühling auf dem Teller aus. 1. Mai, Tag der Arbeit und vom Wetter her erinnert das eher an Allerheiligen. Sagen wir so, normal ist Freitag mise en place damit es Samstag schneller geht wegen anderen Aktivitäten. Da Wandern jedoch ausfällt und ziemlich alles andere auch findet das meiste Samstag Morgen statt. Nach einem Wurstweckle...
 
 
... mit Spinat-Senf-Creme, Merguez und Radiesle.
 
 
Die Wahl der Waffen sind für den Lunch in Form von AFTERMATH. Die Hommage an The Ghost Inside ist ca. ein Jahr alt. Die Idee kam mir beim Wandern, auf einem ähnlichen Feld wie im Video auf dem Jonathan singt. Tagliata mit Fregola Sarda saisonal schaut gerade so aus:
 
 
Tagliata mit Fregola Sarda, Dukka-Jus, Spargel, Zwiebel & Macadamia
 
In einer Gulasch Jus wird mit Dukka und Schnittlauch die Fregola Sarda fertig gestellt. Drauf kommt gebratener und mit Weißweinessig und Muscovadozucker glacierter Spargel. Rinderfilet mit Salz und Pfeffer, eingelegte Zwiebel, geriebene Macadamia, Sauerampfer und Bärlauchöl ergeben ein Aromen-Feuerwerk.
 
Auch im Mai geht NW SHT weiter. Trotz der anstehenden Öffnung der Lokale in Österreich, sehr löblich. Fly ist zu Gast, das heißt es wird übergreifend in puncto Genre. Wenn man es mal überlegt - die legen auf wie ich koche, ohne wenn und aber.
 
Dieses Spargel-Gericht macht den Auftakt zum Dinner und ist inspiriert von BATTERY.
 
 
Spargel mit Kartoffel & Schinken
 
Klassische Zusammenstellung, anders dargestellt. Wir haben:
- grünen Spargel mit Essig und Butter glaciert
- Tajin Pommes
- Bärlauch-Emulsion
- Motoröl
- Parmaschinken

BE QUIET AND DRIVE
der Deftones ist ein Klassiker, von der Band und von mir. Das kann man immer wieder essen.


Fiaker-Leberkäs


- Txistorra Leberkäs
- Gulaschsaft
- Paprika-Gsälz
- Brot-Chip
- Bärlauch-Emulsion
- Gurken-Tsukemono
- Schnittlauch
- Bärlauchöl

 
Wir sind quasi in Wien und ich glaube Falco lief bei Ferdi noch nie. Das könnte sich mit WIENER BLUT ändern. Ich hab mal wieder Bock auf Topfenknödel. Immer wieder schön wenn der hält was er verspricht.


Topfenknödel mit Rhabarber, Kern-Brösel & Zitrone


- Topfenknödel
- Rhabarber-Röster
- Zitronen-Gel
- Schmelze mit Kürbiskern
- Holunderpulver
- Sauerampfer
 
Mit meiner Umschreibung des Stils von Fly und Ferdi hatte ich nicht unrecht. Der ganz normale und saulustige Wahnsinn mit den beiden. Man kann übrigens auch pünktlich zu spät einschalten. Ich vernehme im Vorspann noch Puraposse bevor es richtig mit Mayburn losgeht.
 
 
Darauf einen Vollkornsprudel! Der Eintrag endet auch mal am Samstag.

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