KAOTIKO EN DONOSTI

Manchmal bin sogar ich einigermaßen spontan. Mich hat die neue Kaotiko so abgeholt dass ich mich über Einreise informiere, boostern lasse und nach Gästeliste frage. Das Konzert ist eigentlich ausverkauft und limitiert. Es klappt aber, Flug und Unterkunft sind gebucht. Dieses Mal parken mit morgendlicher Anfahrt, Parkhaus und Transfer. Das läuft so gut, ich bin viel zu früh am Flughafen. Das beschert ein zweites Frühstück. Dann geh ich Parfüm kaufen. Also erst such ich das welches ich bereits trage und lege nach. Dann such ich mir ein neues aus. Nebenbei übersetze ich spanisch. Lustig haben wir es. Heute ein Novum bei den vergessenen Dingen, der MP3 Player. Besser gesagt nicht eingepackt, gerichtet hab ich den am Vorabend. Nur wohl eher weniger exponiert und nicht gleich eingepackt. Spanisch Buch braucht man auch nicht unbedingt wenn man nach Spanien reist.
 
 
Anfang der Woche war die Verleihung vom Guia Repsol. Das ist so etwas wie der Guide Michelin für Spanien. Jedenfalls so renommiert daß alles mit Rang und Namen in Donosti war. Ich bin sozusagen die Nachhut, jetzt kommt der wahre Koch. Es läuft, keine Verspätungen. Als ich in Bilbao lande erscheint mir das surreal. Die Wartezeit für die Busfahrt überbrücke ich mit einem Bier. Auf der Fahrt habe ich Gänsehaut, erst recht als die Silhouette von Donosti erscheint.
 
Unglaublich, tatsächlich ziehe ich meinen Koffer entlang dem Urumea zur Pension. Meine Gastgeber empfangen mich sehr herzlich. Ist das schön, augenblicklich bin ich hier angekommen. Am Meer spazieren bei ordentlich Wellengang macht Laune. Auch wenn mich eine etwas erwischt. Die Isla Santa Klara ist immer noch in der Kontxa, alles so wie es ein soll. Im Oiartzun beginnt der kulinarische Reigen mit Goxua. Ich bin zu einer Zeit unterwegs in der keine Küche offen hat.
 
 
 
 
Weiter geht's an den Zurriola. Trotz oder gerade wegen dem mäßigen Wetter spektakulär schön. Eine Stunde schau ich aufs Meer. Ich bin froh dazusein. Langsam wird es Zeit sich abendfein zu machen. Gatxupa steht aufm Plan. Vorher probiere ich noch die Croquetas im Polka.


Im Gatxupa grosses Hallo oder besser gesagt Hola mit Obrayan. Ich werde so schön aufgenommen und versorgt. Ein ganz toller Abend in einem Restaurant welches mich inspiriert. Das ist so ein Schmiss den man nicht lernen kann. Traditionen aus Donosti treffen auf Traditionen aus Mexiko.

 
Kokotxas mit Mole verde ist ein tolles Beispiel für diese Art Küche die hier zelebriert wird.
 
 
Die Tacos kann man einzeln probieren. Das schenkt mehr Platz für Carrilleras mit Kartoffel-Espuma auf das noch Trüffel kommt.
 
 
 
Hier kann man sich in Rage futtern - einfach schee. Ich nehme mir danach vor kurz ein Bier zu trinken. Ich weiß was Sie denken und Sie haben Recht. Ein Bier in jedem Laden auf dem Heimweg. Es wird später, aber ist lustig. Da fängt der Samstag einfach später an als gedacht. Es regnet eh erst mal. Ich hab heut abgesehen vom Konzert vorher einiges aufm Tacho.
 
 
Es geht ins Chez Croissant zum üblichen Frühstück. Danach füllt sich der Rucksack im Supermarkt. Da geht so einiges rein und ich schaff es am besten gleich in die Pension. Dort ums Eck ist ein Stand mit Talo con Txistorra. Rein damit und ab ins Txuleta zu den Croquetas.
 
 
Die nächste Überlegung ist in die Arenales Bar zu gehen. Das ist eine Art brick in the wall Restaurant, sehr schmal, sehr eigen. Ich hab am Vortag kurz die Karte angeschaut. Artischocke mit Eigelb und Papada möchte ich gern probieren.
 
 
Ist das ein Teller, wirklich toll! Aufgrund des vorherigen Konsums passt nicht mehr rein. Der Laden ist durchaus einen längeren Besuch wert. Bei Sonnenschein flaniere ich am Meer entlang. Überhaupt bewege ich mich recht viel durch die Stadt. Ich entdecke ein nettes Feinkostgeschäft und eine neue Jacke gibt es. Rebajas sind wohl irgendwie das ganze Jahr hier.
 
 
 
Abends geht es nochmal an den Stand mit Talo con Txistorra. Ich bin zur Küchenunzeit unterwegs. Dieses Gericht ist jedoch eh einer meiner Favoriten. Das ist Tradition und zwei perfekte Dinge. Den Talo muss man erstmal hinbekommen und eine gute Txistorra haben. Mit der Unterlage geht es der der Kontxa entlang Richtung Antiguo.
 
 
Die Abendstimmung hier ist stets etwas besonderes. Vor dem Konzert geh ich noch an einer meiner Lieblingsplätze hier. Peine del Viento verdient seinen Namen und ist heute spektakulär anzuschauen.
 
 
Sonst komme ich immer lässig ans Doka, heute bin ich aufgeregt. Das erste Konzert unter echten Bedingungen in einem Klub - dann noch mit Kaotiko und Puraposse davor. Das fasst mich wirklich an. Ich treff die Jungs, augenblicklich unterhalten wir uns super. Die Freude auf beiden Seiten ist groß und spürbar. Das ist mehr als eine Band, ich bin froh daß wir Freunde sind.
 
 
 
 
 
Die Bilder sprechen für sich. Puraposse legen mi QUIERO A MI PERRO los. Ich hab Tränen in den Augen und das wird nicht das einzige Mal an diesem Abend sein. PUNKY CONTENTO und POSSER sind mit im Set das dreißig Minuten geht. Und die halbe Stunde hat es in sich.
 
 
Joni kommt kurz vor dem Auftritt...
 
 
 
... und auf solche Fotos bin ich wirklich stolz. Gegen neun ertönt das Intro und los gehts mit PLAN B und danach ADRENALINA. Ich könnte mit Superlativen nur so um mich werfen. Wenn Kaotiko ein neues Album vorstellen dann gibt es davon ordentlich Material. Das funktioniert live super, ADICTO zündet richtig. Das Set ist sehr ausgewogen. Mittlerweile dürfte es der Band die Auswahl schwer fallen. Joni erwähnt mich noch auf der Bühne als Freund. Das ist so surreal.
 
 
 
Der Encore beginnt mit meinem aktuellen Fave EVOLUTION und geht über in PRESO 2023 und das obligatorische OTRA NOCHE. Das ist nochmal der Siedepunkt. So ging es übrigens im Doka bei Kaotiko noch nie ab. Die Leute sind richtig druff. Ein ganz besonderer Konzertabend den ein paar Bier und Unterhaltungen beschließen. Hermanos - MILA ESKER - vielen Dank! Es ist mehr als eine Freude so etwas erleben zu dürfen!
 
Am Sonntag ist es ruhig und beschaulich. Das Frühstück fällt erstmal aus denn es stehen zwei Restaurantbesuche auf dem Deppenzettel. Daher erstmal spazieren auf dem Urgull.
 
 
 
 
So ein Farbspiel hatte ich hier wohl noch nie. Obwohl es nicht gerade warm ist fühlt es sich richtig toll an hier. Croquetas und Txangurro in Paprika im Txuleta muß auch noch sein. Sonntags gibt es dort übrigens immer noch einen Marisco Arroz. Also lauf ich nochmal extra eine Runde. Heute wird es groß in Gros.
 
 
In dem Stadtteil liegt nicht nur das Gatxupa sondern auch das Casa 887. Das hab ich auch gleich reserviert. Wie im Mai 2019 für einen Lunch am Sonntag Mittag. Vino lass ich aus. Dafür wird es mehr an Meer. Carabinero zum Anfang und zum Schluß, dazwischen Dumplings mit Seespinne und Bao mit knuspriger Langostino.
 
 
 
Dieses Gericht hatte ich einmal vor knapp drei Jahren. Es ist immer noch so gut. Überhaupt sind die Geschmäcker hier nicht gerade typisch Donosti. Toll gemacht mit tollen Produkten. Eines muß ich jedoch sagen - es ist nicht ganz das oberste Regal in dem die Preise zu finden sind. Sorry mein lieber Belotti, da sollte man etwas nachjustieren.
 
Wieder laufen wir durch die Gegend, erst Richtung Amara und dann wieder in der Altstadt und natürlich nochmal am Meer entlang. Zur Blue Hour also wieder auf ins Gatxupa.
 
 
Heute gibt es die Txangurro Tostada, da überlege ich kurz "una mas" zu sagen. Aber es gibt ja noch mehr zum Probieren. Die Karte ist etwas größer, ich sollte hier etwas mehr Zeit haben.
 
 
 
Bruno kommt vorbei und gesellt sich mit Mezcal zu mir. Das ist auch so etwas unglaubliches daß so ein großer und toller Koch sich mit mir Stunden unterhält.
 
 
Bemerkenswert ist dieses Dessert als Windbeutel in einer anderen Form. Der Teig ist knusprig dazu gibt es Eis und Espuma und Idiazabal. Das ist irgendwie wie ein Filmeabend. Knusprig, salzig, süss, das beendet würdig die kulinarische Reise. Darauf noch einen Mezcal. Was für ein toller Abend, auch hier MILA ESKER.
 
Am Montag ist Abflug, ums Eck gibt es noch Kaffee und Croissant. Auf der Fahrt freue ich mich aufs Chicken Sandwich am Flughafen. Nur gibt es dort das Pans nicht mehr, dann halt ein Jamon Bocadillo.
 
 
Ey, was für eine tolle Reise, ein Trip ins Parallel-Universum irgendwie! Ich kann gar nicht so ganz in Worte fassen was mir diese Tage bedeuten.

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