Gastro-Kritik
Heute wandle ich mal auf den Spuren von Christian Rach. Ich war auf einer Info-Veranstaltung im Mövenpick-Hotel am Flughafen Stuttgart. Auf Grund des leidigen Themas mit etwas mehr Arbeit wird man dahin eingeladen, um sich vorher nochmal richtig zu füllen. Angefangen hat's nicht schlecht mit zweitem Frühstück. Die Highlights des Mittagessens beschränkten sich mehr auf das Salatdressing und den Nachtisch. Der war Weltklasse - im Gegensatz zum Gemüse. Wenn man farbenblind wäre, wüsste man nicht, was man isst. Das war recht geschmacksneutral, wie der Fisch auch. Fazit - schönes Hotel, Essen recht durchwachsen.
Wenden wir uns mal der heimischen Gastronomie zu. Da ist immer noch das Stichwirtshaus für mich führend. Gute Qualität zu verhältnismäßig kleinem Preis. Schnitzel sowie die prämierte Hohenzollernlanze sollte man dort mal genossen haben.
Einen für mich eher schlechten als rechten Besuch statteten wir der Traube in Ebingen ab. Nach Empfehlung gingen wir da also an einem lauen Sommerabend hin. Das Klientel war älter und wir wurden eher abseits platziert. Kein Problem soweit. Dann kam eine Mitfünfzigerin mit hochtoupierter 70er-style Frisur, nach 15 Minuten. Erste Enttäuschung: es gab nur Dinkelacker in der Bierauswahl. Dann die Bestellung: (Ich)"Was empfehlen Sie für den großen Hunger?" (Hochtoupet)"Bei uns ist noch keiner hungrig gegangen!" (Ich, nach der Antwort im Begriff zu gehen)"Hmmm, wie ist denn der Rostbraten so?" (H)"Es wird schon reichen." (Ich)"Dann eben diesen und einen Salat". Der ist extra zu bestellen, kostet 4 Euro plus 14 Euro Rostbraten, macht also stolze 18 Euro. Der Salat kam dann und der war richtig gut. Mein Essen kam dann, als Verena mit ihrem schon fertig war. Als ich dann fast fertig war kamm H. und fragte: "Werden Sie satt?!" "Tja, ich hoff's und eine Frage - sind Ihre Saucen alle so dünn?" Da konnte man eine Zeitung durchlesen, Fleisch war durchaus gelungen, die Größe war grenzwertig. Trinkgeld gab es dafür keines. Vielleicht kann man da mal wieder hin, wenn man die 50 überschritten hat und wird dann so bedient, wie man es sich eigentlich vorstellt.
