despues viena

Ich bin einer derjenigen die immer gern nach den letzten Eindrücken einer Reise kochen. Nach und nach verbindet sich irgendwann alles; das ist die Welt der Hardcore Cuisine. Die Tage in Wien waren sehr inspirierend. Nicht nur kulinarisch kreisen meine Gedanken darum. Mir hat das Flair der Stadt zu der Zeit gut gefallen. Und das hab ich mir nicht mit Punsch, Wein und Bier schön gesoffen:-)
 
Freitag abends im U4 hör ich das erste Mal bewusst Avenged Sevenfold. Bis jetzt ist die Band irgendwie total an mir vorbei. HAIL TO THE KING find ich einen richtig starken Song. Am nächsten Abend im Meissl & Schadn gab es das Suppentrio mit Fischsuppe, Hofballsuppe und Kaisersuppe. Letzteres irgendwie cremig (oder eher samtig) mit Erbsen, Bries und Zunge. Daher liegt die Verwendung von Kalb in der sehr zarten Suppe des Hauses nahe. Das ist wie der Song Heavy Metal, so schnell kann es manchmal mit den Ideen gehen, hier ist meine Version:


Kaisersuppe mit Zunge & Paprika

Lt. meinen Recherchen handelt es bei einer Kaisersuppe um eine Suppe mit Eierstich. Suppe mit Ei, kann auch im Baskenland funktionieren. Bries krieg ich eh nicht her, also wird es eh anders. Für meine Suppe setz ich Paprikawürfel, Rauchpaprika mit Rinderfond und etwas Weißweinessig an. Damit wird etwas Sahne und Würfel einer Ochsenzunge aufgekocht. Mit einem Eigelb leicht gebunden entsteht diese Cremigkeit. Abgeschmeckt wird die Suppe mit schwarzem Pfeffer. Nebenher lass ich etwas Chorizo knusprig aus. Das ist mein Topping für dieses Gericht zusammen mit etwas Shiso-Kresse.
 
Auch das Finale von The Taste hab ich nicht zu Ende geschaut. Mit meinem Highlight ging das ganze für mich zu Ende als Michi Rosin klargemacht hat keine Sperenzchen brauchen zu können. Wer dann da gewinnt war mir letzen Endes egal. Es war schonmal unterhaltsamer und mit mehr Niveau.
 
Meine Lästerei geht heut eher in den musikalischen Bereich. A Day To Remember waren mal so eine Lichtgestalt für mich. Dann kam Bad Vibrations, dann kam ein Konzert in der Schleyerhalle mit der Dauer von einer Stunde und dann kam lang nichts. Gut, erfreulicherweise noch eine gute Show aufm Southside bei dem der Geburtstags-Adrenalin-Spiegel auch dazu beigetragen hat. Jetzt kommt die erste Single, dann eine Album-Verschiebung, dann die zweite... und man fragt sich was in der Zeit denn passiert ist. Anhand dieser Sätze kann man sich denken daß mir die Stilistik nicht sehr zusagt.
 
Heut ist aber auch ein musikalischer Feiertag - Grizzly bringen mit Movement ihr neues Album raus. Immer wieder schön neues von den Buddies zu hören. SOCIAL MEDIA beschäftigt mich irgendwie. Natürlich bin ich auf facebook, instagram und hier unterwegs. Manchmal frag ich mich auch für was "influencer" und Konsorten eigentlich gut sind, für was manche Leute hunderte Likes kriegen die eigentlich nur in die Kamera schauen und schlaue Sprüche klopfen. Am Ende des Tages koch ich jedoch für mich um mich auszudrücken und um miteinander eine gute Zeit zu haben. Hinter all den Gerichten stehen mehr oder minder starke Stories, jedoch liegt die Wahrheit auf dem Teller. Deswegen hier ein Lieblingsgericht im Heavy Pop Punk Gewand:
 
 
Chakalaka-Reh mit Zitronenöl-Kartoffel, Feldsalat & Linsen-Vinaigrette
 
Butterschnitzel hab ich in Wien noch nie gegessen. Warum auch, das kann ich auch daheim machen. Auf dem Teller gibt es Reh-Fleischküchle mit Chakalaka-Jus glaciert. Die gegarte Kartoffel wird geschält, geschnitten, sautiert und mit Zitronenöl, Salz und Pfeffer fertig gestellt. Die Vinaigrette besteht aus Alblinsen, süßem Senf, Marillenessig, Salz, Pfeffer und Olivenöl. Das kommt zum Feldsalat und wird garniert mit Shiso-Kresse.
 
Samstag wird gekocht, allerdings von anderen. Betriebsausflug nach Lauffen am Neckar steht auf dem Plan. Mit Planwagen gibt es eine Fahrt durch die Weinberge mit verschiedenen Stationen, Brot, Wurst, Käse und wenig überraschend - Wein!
 
 
Ich kann das jedem empfehlen das mal mitzumachen, ein äusserts kurzweiliger Tag!
 
Auf den Fahrten mit der Bim lief natürlich auch Stick To Your Guns. 3 FEET FROM PEACE ist allerdings inspiriert vom Rafa und einem Amuse von ihm. Er hat neulich Linsen und Kamille serviert. Fand ich super, blieb hängen und ich mach das so:
 
 
Linsen mit Bohnen & Zitrone
 
Die Bohnen werden gegart und anschließend mit Milch, Sahne, Petersilie, Kräutersalz und grünem Pfeffer zu einer Creme. Gegarte Alblinsen werden mit Marillenessig und Petersilienöl mariniert. Die Zitrone kommt anhand von Zitronentee, Zitronensaft und Thymianhonig als Sud zu dem Amuse.
 
OK, was soll der Geiz, dann gehts halt wieder los... die Zeile aus FAUST von Itchy könnte sinnbildlich für den ersten Abend in Wien stehen. Selbst wenn ich mir vornehme daß ich es ruhig angehen lasse, es klappt irgendwie nicht. Sei es mit Frank und Flo im Pramerl & The Wolf nach kurzer Beratung eh das große Menü bestellen oder nur "kurz" fortgehen oder oder oder. Eine der ersten Gänge im MAST am ersten Abend war vegetarisch und geschmacklich wahnsinnig gut mit Kürbis, Feta, Jalapeno. Das wollte ich gern aufgreifen.
 
 
Kürbis mit Cafe de Paris, Feldsalat, Macadamia & Christkindl-Dressing
 
Der Kürbis wird im mit Olivenöl, Salz und Cafe de Paris gegart. Anschließend zerkleinert und abgekühlt wird ein Salat draus. Thymian-Honig, Estragon-Senf, Kirsch-Essig und Erdnußöl wird zum Dressing für Feldsalat. Darüber kommt Kürbischfrischkäse, Macadamia und fertig ist der zweite Gang.
 
TERRORISMO ENAJENADO lief in Wien öfters bei den Fahrten mit Bim und U-Bahn. Unter anderem auf dem Weg ins U4 nach der Meierei. Dort gab es die großartigen Fasanentascherl. Jetzt gibt es hier den Vogel nicht an jeder Ecke zu kaufen, deswegen mach ich mal wieder ein Paprika-Henderl mal anders:


Henderl-Tascherl mit Kürbis, Kohlröschen & Vadouvan
 
Das ist einer meiner Teller hinter denen mehr Aufwand steckt. Erst wird die Haut abgezogen, diese wird gepresst im Ofen zu Chips. Das dabei ausgetretene Fett kommt mit in die Füllung. Hühnerkeule wird mit Zwiebel, Knoblauch, Vadouvan und Hühnerfond geschmort. Danach passiert wird das Fleisch mit Petersilie gekuttert. Meinen Nudelteig mach ich mit Ei, Eigelb, Olivenöl und etwas Wasser. Da kommt die Füllung rein, die Raviolie wird abgekocht und beiseite gestellt. Der Kürbis kommt als Püree auf den Teller. Der Sud vom Garen des Huhns wird zur Sauce. Kohlröschen sautiert (Ravioli da auch nochmal dazu) sorgen für einen farbigen Kontrast in diesem Gericht, knusprige Hühnerhaut-Chips sind das Topping.
 
AS ABOVE SO BELOW heißt die neue Single meiner Buddies von Tenside. Kam letzten Freitag raus. Da war auch mein Ausflug nach Hietzing zur Würstlerei. Im Anschluß daran ein kleiner Austausch zwischen Michi und mir über Würstl mit Kraut. Was ich richtig geil an dem Teller fand war nicht nur die Wurst, sondern das Kraut und es u.a. mit den Saucen zusammenzuführen. Als Hommage an den Text den ich auch für meine Kocherei interpretieren schubs ich das ganze nach Donosti. Oben wie unten, Donosti wie Wien:


Txistorra mit baskisch Kraut & Kirchtag-Senf


Den Senf hab ich zufällig im Meinl entdeckt, geschmacklich sehr fein und passt in dieses Vorhaben. Die Idee ist voll auf die zwölf, wie desöfteren. Der Ansatz fürs Kraut kommt mit Zwiebel- und Paprika-Streifen sowie Bieressig. Das wird alles mit Paprikapulver eingekocht sowie mit Sahne und Petersilie finalisiert. Dazu kommt das Paprika-Würstle, der Senf rundet diesen Teller ab.
 
Der süße Abschluß... zum aktuellen BOCA DE CRISTAL muß ich nicht mehr viel schreiben...
 
 
... außer das Rezept, extra für den ersten Advent!
 
Für 6 Gläsle
 
Kompott
1 Apfel, geschält unf fein gewürfelt
Saft einer Zitrone
Den Apfel kurz mit der Zitrone aufkochen und als Sockel in das Glas füllen.
 
Pudding
200 ml cremige Kokosmilch
1 Prise Zimt
1 Prise Kokosblütenzucker
1 TL Vanille-Paste
1 EL Sahne
1 TL Stärke
Die Kokosmilch mit dem Zucker, Zimt, Vanille aufkochen. Die Stärke mit der kalten Sahne verrühren und den Pudding damit binden. Auf den Apfel jeweils verteilen
 
Crumble
30 g brauner Zucker
30 g weiche Butter
30 g Mehl
10 g Kokosraspel
Alles miteinander verkneten. Bei 180 Grad Umluft in kleinen Häufle 8 Minuten backen. Auskühlen lassen und kuttern.
 
Finalisieren
Kokoschips
Den Crumble und Kokoschips auf die Gläsle verteilen.
 
 
 
 
 
 

VIENA DINAMITA

Tag 3 und 4 der Reise - Frühstück und ich bin wieder dabei. Erstaunt mich umso mehr, weil es ging gestern länger. Ich lass es ruhig angehen, spaziere durch die Stadt und geniesse den Tag. Die Sonne lässt sich blicken, obwohl es beim Verlassen des Hotels nicht so ausschaut. Windig ist es, da braucht man einen Schwerpunkt bevor es einen davon weht.
 
 
 
Den Christkindlmarkt am Hof besuche ich. In Wien ist es ja nicht schwer in Weihnachtsstimmung zu kommen. Egal ob am Rathaus, Museumsquartier, um den Stephansdom, Schönbrunn - überall kann man dem fröhnen und sich mit Punsch zuschütten. Eine schöne Entdeckung ist am Hof ein Stand mit Wildschweinleberkäs, süssem Senf und Kren. An dem wird nicht gespart, macht die Nebenhöhlen frei und die Eskapaden des Vorabens vergessen. Einen Thymianhonig kauf ich noch, das Food Shopping wird bei Meinl fortgesetzt. Demnächst mehr von den Errungenschaften.
 
 
Da ich zu Van Holzen geh startet der Abend etwas früher. Ein Besuch im Stadtcafe und ich hab wohl Wiedererkennungswert. Wir unterhalten uns sehr nett. Das gab es in Wien noch nie daß etwas mit dem Begriff Kaffee freundliche Kellner beherbergt. Die Sachertorte mundet übrigens sehr.
 
 
Schee so ein Spaziergang mit all den Lichtern.Dem folgt wenig später Meissl & Schadn. Statt Assietten seh ich auf der Karte das Suppen Trio. Ist das guuut! Eine der besten Gerichte in dem Jahr. Das Schnitzel ist eh super, Schnitzel Love!
 
 
 
In der Arena treff ich Bobbes der auch zufällig in Wien ist, sehr cool. Der Abend beginnt ausgelassen mit Drens. Die sind total sympathisch und machen so ne Art Surf Punk. Dann kommt Pathos und Van Holzen legen einen enorm guten Auftritt hin. Ist schon ne Weile her. Der Zeiger bei den Jungs geht macht oben. Das Konzert macht Spass! Umso beeindruckender, denn reduzierter mit jeweils einer Gitarre, Bass und Schlagzeug geht es kaum. Dafür bringt die Kreativität der Band richtig gute und druckvolle Songs die in der Live-Darbietung sehr unterhalten und animieren. Regen und Herr der Welt sind meine Highlights. Danach noch ein Bier, nette Unterhaltung und auch mal mit der U-Bahn wieder in die Stadt. Das gelingt nicht immer in der Arena.
 
 

Im Anschluss geht es in den Platzhirsch. Voll das Kontrastprogramm, in Bezug auf Publikum und Musik. Dennoch bin ich gern auf ein oder zwei Cider hier. Es geht auch mal nicht so lang. Ein Novum in Wien - ich bin tatsächlich jeden Tag beim Frühstück. Es ist schönes Wetter. Ich spazier noch durch die Mitte bevor es am Hof eine Käsekrainer Bosna gibt. Mit dem Zug auf den Flughafen verhält es sich so wie am Anfang... nicht sehr pünktlich.
 
 
 
Dennoch erwisch ich den Flieger und der Touchdown in Stuttgart, so hat schon lang keiner mehr den Flieger auf die Piste geknallt... ein Wumms wie die ganzen Tage in Wien. Tolle Dinge erlebt und geschmeckt!

VIAJE DINAMITA

Tag 2 in Wien, Frühstück mit meiner Teilnahme, ich kann es kaum glauben. Weiter geht's und nach Hietzing. Dort ist die Würstlerei, ein kleiner schicker Laden, betrieben von zwei netten Damen. Endlich mal Tellergerichte und die Gelegenheit Würstl im Sitzen zu essen.
 
 
 
Hirschwürstl mit Proseccokraut und die ganze Batterie an Senf und Saucen. Toller Teller, gute Unterhaltung. Ich find so etwas toll, solche Details wie Tirola Kola unterstreichen das. Sehr liebenswert!

 
Im Anschluss ein ausgiebiger Spaziergang um Schönbrunn. Den Ausblick von der Gloriette geniesse ich sehr.
 
 
 
Im Anschluss noch in die City, zur Blue Hour gefällt mir das sehr. Wie auch das Stadtcafe welches ich zufällig entdecke. Sehr schick und das Personal ist sehr freundlich. Der Eiskaffee und hausgemachte Limonade sind allemal den Besuch wert.
 

Das Abendprogramm sieht wieder Christkindlmarkt vor. Dort Käsekrainer was normale Menschen den Kopf schütteln lässt. Denn anschliessend geht's in die Meierei. Letztes Mal waren wir auch schon underdressed da, dem leiste ich wieder Folge und fläz mich sehr gekonnt an meinen Tisch.
 
Wiener Küche auf hohem Niveau, fünf Gänge werden es. Angefangen mit gesulzten Klachln kommt danach ein Beuschel. Herrlich wie auch die Fasanentascherl. Den Vogel hatte ich noch nie auf dem Teller, ein wunderbares Gericht:
 
 
 
Im Hauptgang Taubenbrust. Dass hier noch glacierte Keule dabei ist find ich super. Schönes Gemüse dazu, toller Teller. Den Abschluss machen Zwetschkenknödel warm und geeist. Die totale Völlerei, aber schee wars. Vielleicht sollte ich jedoch mal über meinen basischen Haushalt nachdenken, bis aufs Dessert war kein Gang vegetarisch.

Auf den Fahrten durch Wien hab ich immer meinen MP3-Player dabei. Es geht ins U4 und heut erwarte ich mir gar nicht viel. Ninos Dinamita läuft bei mir und versetzt mich in Stimmung für Rock & Roll. Am Eingang gibt es einen Shot, sehr willkommen so voll gefressen wie ich bin. Musikalisch gesehen trotz Lindemann und Rammstein sehr gelungen mit Machine Head, A Day To Remember usw.. Bis in die frühen Morgenstunden leb ich mich mit Ottakringer aus. Tag 2, pures Dynamit!
 
 

VIENNA CALLING

Vienna Calling! Ich bereise Wien wieder zu einer kälteren Jahreszeit. Schätzungsweise wird Donaukanal eher ausfallen, ich bin jedoch guter Dinge daß auch der Trip gelingt. Jedenfalls gastromäßig liest sich mein Deppenzettel sehr schön. Hunger kenn ich allerhöchstens in der Stadt bei der Ankunft mit Unter-Käsekrainer. Der letzte ist ja eine Weile her, das "Genuß-Festival" in Form von Kaotiko mit The Guilty Brigade in Donosti war allerdings mehr als ein würdiger Ersatz. Dieses Mal gibt es bei der Buchung keinen Aufhänger im eigentlichen Sinn, außer Essen. Tapetenwechsel kann man ja nicht so wirklich dazu sagen, eher langes Wochenende mit liebgewonnenen Lokalitäten. Da wären MAST Weinbistro, die Meierei und Meissl & Schadn. Der ein oder andere Würstl-Hotspot wird dazu kommen wie die obligatorische Sachertorte. AtR oder hier erhält die Vorfreude allerdings einen Dämpfer. Als Motto ist Lindemann/Rammstein angekündigt. Alles andere als ein Fan bin ich davon und hoffe da kann ich mich davon auf dem anderen Floor davon entziehen. Zufällig sind übrigens Van Holzen in der Stadt, klar schau ich da vorbei.
 
Erstmal schauen was ausm Kühlschrank weg muß bevor es auf Reisen geht. Better than the rest geht mir da immer durch den Kopf. Also mach ich dazu mal wieder BIGGEST & THE BEST von Clawfinger rein und nebenher entsteht dieses Gericht welches ich mir durchaus auch in einem meiner Menüs vorstellen könnte...
 
 
Burrito mit Tomatengsälz, Ajada, Gemüse & Kresse
 
Gemüse in Form von Petersilienwurzel, Knoblauch und Spinat wird mit Salz und Pfeffer sautiert und kurz mit Weißwein-Essig eingekocht. Mit geriebenem Bergkäse und Kürbisfrischkäse ist die Füllung für die Flädle fertig. Kurz in den Ofen, nebenher schonmal das Tomatengsälz drappieren. Aufgeschnitten wird der kleine Burrito mit Kresse und Ajada angerichtet.
 
Im Übrigen reißen ja die News über Reunions nicht ab. Als ob Rammstein schon nicht gereicht hätte, nein - es kommen 2020 wieder Green Day, Rage Against The Machine, Die Ärzte und Mötley Crüe. Das hatte alles schon seinen Grund langer Pausen und hat mir sicher nicht gefehlt. Ich weiß daß ich mir das nicht anhören muß. Nur entziehen kann man sich dem ganzen auch nicht wenn man den Rotz wieder überall hören auf rocklastigen Veranstaltungen hören muß. Sorry an alle die die genannten Bands gut finden, ich allerdings kann mir da keine zwei Songs am Stück anhören, am liebsten gar keinen.

Im Mixtape Mobil hab ich den vollen Einfluss auf die Beschallung. Damit gehts am Vorabend nach Stuttgart, die Nacht vorm Abflug verbring ich im Hotel dort. Im frühen Winter gar keine schlechte Idee bevor man früh morgens mit Wetterkapriolen konfrontiert werden könnte. Auf diese Entscheidung nimmt auch die Erfahrung ausm Mai Einfluß. Da war das bevorzugte Parkhaus voll besetzt und die Rückreise von der Spannung geprägt ob das Auto noch da steht. Ich bin ja gern am Flughafen, infrastrukturell und monetär könnte es in Stuttgart jedoch etwas besser sein.
 
Abends Stuttgart oder ich bin auf Nahrungssuche. Burger Republic könnte es mal wieder sein. Der Laden ist jedoch leer und ein Menü gibt's auch nicht mehr. Das wird mir so zu teuer und ich geh zur Fritty Bar, das taugt. Nach einer Runde im Städtle geht's früh ins Bett.
 
 
Unfassbar fit trifft auf mich bis zum ersten Kaffee nicht zu. Den gibt es im Flieger, aufm Flughafen kommen dir ja die Tränen. Musikalischer Einstieg mit Wiener Walzer oder so. Warum die Austrian nicht mal Falco oder Turbobier laufen lässt? Egal, der Flug ist schön und ich freu mich als ich Wien erblicke. Der Kaffee kommt auch. Stilles Wasser? Ja, bitte, der Flieger ist schon laut genug...
 
 
Noch mehr freu ich mich dass der Koffer gleich kommt, das ÖPNV Ticket gleich gekauft ist und es zum Hotel geht. Zug fahren wie daheim, alles andere als pünktlich. Das Gefährt zeichnet sich dadurch aus dass sich die Abfahrt etwas verzögert. Im Hotel angekommen ist das Zimmer noch nicht fertig. Hätte man zwar erwarten können, also gleich zum flanieren und planieren. Beim scharfen Rene zum Käsekrainer angefangen über den Ring zum Demel. Nicht mal eine Stunde bis über tausend Kalorien.
 
 
 
In der Stadt gefällt es mir richtig gut, darauf ein Ottakringer. Ich bin kein Weihnachtsfan aber in Wien hat das was. Deshalb geh ich am Rathaus zum Christkindlmarkt. Uhudler schmeckt als Punsch auch sehr. Das könnte jedoch auch Punch heissen so wie das an die Waffel haut. Donnerstags sind derzeit Demos in Wien. Das hindert leider die Bim am fahren und mich am Fortkommen ins MAST. Schön dass es am Burgtheater Taxis gibt und somit keine Verzögerungen. Ist allerdings teurer, übrigens fahren alle anderen Bahnen, nur DIE Linie nicht.
 
 
Das MAST ist zwar ein Weinbistro, das angebotene Bier nehm ich jedoch gern. Ist das wieder toll hier! Das macht nur Spass. Was dort serviert wird trifft meinen Geschmack so zielsicher. Augenblicklich fühl ich mich wohl und sitze zum dritten Mal am gleichen Tisch. Das ist der nächste zur Küche. Hat es Martin Schmid schon nicht zu weit mit dem Amuse. Kohlrabi dünn aufgehobelt und gefüllt mach Bock auf mehr.
 
Das mehr sind Muskatkürbis mit Fetakäse, Jalapeno und Kürbiskernpesto sowie Pilze in Bratensaft mit Kartoffelespuma sind zwei Schüsselchen was das Menü so richtig startet.
 
 
Die dazu servierten Weine bringen mich ebenfalls zum Schwelgen. Roh marinierter Saibling mit Kohlrabi, Quitte, Verjus und Leindotteröl ist sehr frisch und ein Beweis zu der Jahreszeit tolle Teller zu machen. Den nächsten Gang hab ich mir gewünscht, Blunzn-Knödel, Paprikakraut, Röstzwiebel und Liebstöckel:
 
 
Phänonemal, ein saugutes Gericht! Danach ein gebratenes Scherzel mit Sellerie und Haselnuss, zum Abschluss das Dessert mit einem Brownie, Sanddorn, Mandel und Bratapfeleis. Was für ein Dinner! Ohne Chi Chi, ohne Firlefanz, einfach gut gekocht.

Mir wird zum Fortgang des Abends das Krypt empfohlen. Vermutlich heisst es so weil man es nicht findet, nicht mal mit Navi. Dafür steh ich bei der Votivkirche und lauf halt den Rest ins Kruger. Das zieht sich enorm, insgesamt lege ich ca. 3 km zurück. Dafür schmeckt der Gin Tonic super. Ich könnte ja heim aber ums Eck liegt das Sass mit Elektromusik. Warum man da mehrere DJs braucht... keine Ahnung, einer ist schon mehr als genug. Eine Varianz lässt sich nicht erkennen. Ein Schweizer Kollege feiert und möchte noch was konsumieren, naja. Blendet man das aus ist es jedoch ganz lustig hier. Denkt man nüchtern drüber nach hätte man auch heimgehen können. Aber egal, Tag 1 passt!
 
 
 
 

KRONE DIE ZWEITE

Ein großes Wochenende mit unserem zweiten Heimspiel, da freut sich die Sau den Ringel ausm Schwanz! ITCHY liefern einen Soundtrack von dem ich nicht wusste wie erwarten. Auf deutsch und die Single heißt Faust. Mir ging erst Klaus Lage durch den Kopf, danke auch für den Ohrwurm. Chapeu meine Freunde, das ist großes Kino. Unverkennbar die Band, ungewohnt, dennoch sehr geil! Ich mein Sprache hin oder her, meine baskischen Bands versteh ich auch nur zur Hälfte. Klar dass der Song für morgen auf der Playliste landet. Wie auch Tauchstation von Mischa, ebenfalls ab heute anzuhören. Mich hat der Song so unglaublich berührt in Ulm, einer der Lieder die mich außerhalb meiner sonstigen musikalischen Wolke richtig mitgenommen hat. 

Punk wird groß geschrieben bei mir, Bosna auch. Deswegen mach ich mal wieder ein SAVIOR, das Gericht über rettende Wirkung von Bosna:


herbstliche Bosna mit Bete-Spinat-Salat

Schwarzkümmel-Bun gelingt selbst dem Back-Legastheniker immer wieder gut. Darauf kommt Kürbischfrischkäse, Nürnbergerle, Zwiebelgsälz, Madras Curry und Curry-Ketchup. Begleitet wird der Klassiker dieses Mal von einem Salat aus Ofen-Bete und rohem Spinat mit einem Dressing aus Balsamico, Pfeffer und Öl.
 
Bun ist da, Majoran eingetroffen und der gehört einem Test unterzogen bevor man das morgen serviert. Dafür eignet sich HEUTE FAHR MA POLIZEI hervorragend:
 
 
Käs-Leberkäs-Semmel
 
Der Leberkäs wird mit Bregenzer Käse, Paprikapulver und Majoran hergestellt. Gurkensaison ist jetzt auch nicht unbedingt. Ich freu mich aufm Markt über schöne San Marzano Tomaten. Die werden als Brunoise mit Weißweinessig, Salz und Zucker zum Gsälz. Kresse als Grün drauf, fertig sind wir am Freitag abend. Übrigens gart der Leberkäs während ich mich im Supermarkt noch kurz aufhalte.
 
 
Die Traditionen der Woche... The Taste nicht bis zum Schluß anschauen und trotzdem ein paar Zeilen dazu schreiben. Heute mal kein Anflug von Lästereien, dazu ist Martin Klein nur allzu sympathisch. Ich schau mir auch stets gern die Spitzenköche im Ikarus an. Dass auch im Zusammenhang mit Spanien mal der Begriff Baskenland und Avantgarde fällt fand ich gut. Obwohl es so viel mehr ist, das kann allerdings auch eher der beste bakische Koch außerhalb des Baskenlandes beurteilen. Wirklich mal eine Folge bei der man gern zugeschaut hat. Respektabel ist auch die Steigerung was die Löffel anbelangt. Aber immer noch besser als öffentlich-rechtlich derzeit. Muss ich gerade so denken als ich die Lastschrift der GEZ auf meinem Kontoauszug sehe. Wer davon bezahlt wird... bis jetzt war die Übertragung einiger Sportevents noch einigermaßen rechtfertigend dafür. Gut, für die Leistung des DFB kann das Fernsehen ja auch nix. Kommen wir zum eigentlichen Kern dieses Eintrags:


AUPAAA AHIIIII, nochmal in der Krone kochen! Weil es im März gut ankam werden wir zum Wiederholungstäter. Bereits im Sommer sind wir uns über den Termin einig. Auf der Fahrt zum Electric Love Bandgrillen entsteht die Karte. So einfach kann es manchmal sein. Da zwei meiner Bros eine Woche mit in Donosti waren ist das Thema naheliegend. Wir kochen heimische Küche mit Inspirationen aus San Sebastian. Auf unserer Karte stehen:
 
Fleischküchle mit Knödel & Piperrada-Sauce
Backfisch vom Zander mit Blumenkohl & Senfjoghurt
Patatas Bravas mit Kürbis
Coleslaw
Kokospudding mit Apfel, Vanille, Zimt & Zitrone
 
Schön wenn es im groben steht, dann geht die Planung los. Und das Marketing, ich kann Kneipenbesuche mit "Akquise" begründen. Bei der Planung stehen Dinge zur Disposition wie bspw. was für einen Knödel wir machen, wie die Patatas Bravas ausschauen könnten, wie das Dessert serviert wird usw.. Das beschert mir u.a. einen neuen Sechserpack an Gläsern. Siehe andere Einträge, standesgemäß mit IDOLS eingeweiht und wer genau aufgepasst hat - BOCA DE CRISTAL in der aktuellen Version ist das Dessert. Ein solcher Abend ohne Kaotiko-Songdish kann einfach nicht sein.
 
 
Die Fieberkurve steigt je näher der Tag kommt. Mir macht das Spaß nach und nach den Gerichten Leben einzuhauchen. Für den Backfisch mach ich den Teig aus Kitchen Impossible, der Malzessig kommt bei Turbobier eh zum Einsatz. Hat man die Verkostung vorab erledigt und getestet.
 
Von wegen Knödel, bei meinen Experimenten mach ich einen Polentaknödel. Tatsächlich machen wir eine Woche vorher ein Probekochen. Was erzähl ich Alex Salinger das nächste Mal? Wir proben jetzt doch? Allerdings ein sehr gemütlicher Nachmittag mit geilem Essen, der Knödel wird es und damit das zweite Songdish mit THE SHADES OF NIGHT. Die Liste mit den Reservierungen gedeiht auch, das wird mit unserem Gastgeber CP besprochen. In der Woche vorher steigt meine Vorfreude. Das wird unser Gesellenstück!
 
Kulinarisch find ich es differenzierter wie das letzte Mal. Mir bedeutet es viel Geschmäcker aus Donosti zu servieren. Schließlich macht das einen großen Teil meiner und unserer Küche aus. Ganz ohne Vorbereitung geht es nicht, wir teilen uns die Aufgaben auf. Flo kümmert sich um den Kürbis eingelegt und als Creme mit Ras El Hanout, ich mach Paprika-Ketchup und Kokos-Crumble. Bei letzterem riecht es bei mir in der Küche wie im Tempel der Kokosmakronen nach Fertigstellung. Am Vorabend wird alles mal hingerichtet, meine ich zumindest. Wir werden sehen wie oft ich nach Hause laufe.
 
Als wir uns einrichten bräuchten wir eigentlich ein Panoramafoto für das was wir alles in die Küche tragen. Da hat sich einiges an Material angesammelt, zusätzlich kommt noch unser Equipment.
 
 
Flo hat u.a. eingelegten Kürbis vorbereite. Als ich das probiere meine ich Edorta Lamo könnte nicht unterscheiden ob er oder Flo das gemacht hätte, ein wirkliches Masterpiece. Wir schnippel fröhlich vor uns hin und die mise en place nimmt seinen Lauf. Einmal muss ich nur heimlaufen und nehm dabei Xanthan mit. Eigentlich sollte man nie ohne aus dem Haus. Dani zaubert kurz unser Dessert hin, Saucenknochen rösten im Ofen, Ansatz für Sauce läuft, es gedeiht einfach.
 
 
 
 
 
Wir merken wie kleinteilig unsere Karte ist. Das zeichnet uns allerdings aus daß wir das einfach kurz durchziehen. Was Frank bspw. am Grill und Herd veranstaltet ist aller Ehren wert. Dani ist der gewohnte Fels in der Brandung. Arschknapp ist übrigens auch ein Maßeinheit. Wir werden sehr pünktlich fertig und nebenher machen wir für das Team der Krone und uns eine Carbonara. So starten wir in den Abend. Ich krieg Gänsehaut, Cafe und Keller sind sehr gut besucht. Uns freut das immens. Mir bedeutet es viel baskische Küche zu präsentieren. Mein Highlight und Herzensgericht ist unser Backfisch vom Zander. Das ist so A Fuego Negro!
 
Wir bieten unsere Karte auch als Menü an was sehr gut angenommen wird. Innerhalb von zwei Stunden machen wir 150 Gericht, also so ca. bzw. geschätzt. Da brennt die Bude, wir servieren unsere Teller und schauen in erfreute Gesichter. Das macht richtig Laune, da wird auch das Aufräumen der Küche eine Leichtigkeit. Im Anschluß genießen wir das Feierabendbier oder Gin Tonic. Happy, dankbar und stolz beschreiben unsere Emotionen wohl recht gut.
 
 
Zeit für einen Recap, denn mit "Krone die Zweite" geht das Soulfood Brothers Jahr zu Ende. Dieses fünfte Jahr hätte nicht facettenreicher sein können. Angefangen mit Donots welches ich von zuhause aus (krank) quasi mitgemacht habe. Soll ganz gut gewesen sein und deutlich ruhiger in der Küche. Was Dani damit meint kann ich mir nicht so richtig vorstellen, aber manchmal hör ich mir ja nicht zu. Ein paar Tage später konnte ich das bei Tenside unter Beweis stellen. Eine meiner Herzensbands wurde im JuHa West verköstigt. Da es dort richtig Spaß macht haben wir noch bei Younger Us dort nachgelegt. Zwei kleine, vegane, feine Abende mit jeweils einem Gericht des Duos der Albernheit. Größer aufgetischt wurde beim alljährlichen Musikmarathon und in der Krone das erste Mal. Eine spannende Angelegenheit welche in einen für uns unvergesslichen Abend mündete. Deswegen konnte man es ruhig nochmal machen. Bei der Speisemeisterei der Küchenparty fühlen wir uns ebenfalls pudelwohl. An Leberkäse einen Stern dranzuheften macht schon Laune, erst recht in griechischem Hardcore Stil. Rebellious Spirit im WOM und wir, Zeit für Pasta A Fuego Negro. Mich freut es daß dieses Gericht nach all den Jahren immer noch Relevanz hat und glücklich macht. Echte Chartstürmer in Ulm welche in Österreich ein Nr. 1 Album hatten - Turbobier waren das erste Mal unsere Gäste und hoffentlich nicht das letzte Mal. Insgesamt war das ein abwechslungsreiches und starkes Jahr für Soulfood Brothers. Vom kleinen JuHa West über LKA, via Roxy, beim Schilli abgebogen und zweimal Heimspiel - jedes Date hatte was für sich und steht dafür warum ich koche - gemeinsam eine gute Zeit haben.
 
 
 
 

PINTXOS DINAMITA

Wednesday Flavours, es gibt zwei Pintxos unter dem Motto Txuleta anders interpretiert. Ich mach eine neue Version von AMBER. Wenn man ins Txuleta geht gibt es zum Getränk auch was zum knabbern. Keine Ahnung wie sich der Laden trägt. Erst recht wenn es sonntags ein Schüsselchen Reis gibt. Soviel davon daß man hinterher gar nicht mehr soviel Pintxos schafft. Maddi ist immer besonders besorgt und es gibt noch mehr Reis. Der ist allerdings saulecker. Letzten Mai gab es es im Anschluß ebenfalls das tolle Reisgericht von Antonio. Für mich immer wie Risotto ein tolles Ding.
 
 
Reis mit Chiogga-Rübe & Chorizo
 
Ich setz den Reis an wie meinen Djuvec-Arroz mit Knoblauch, Tomate, anschließend mit Brühe eingekocht. Die Rübe wird mit etwas Öl und Salz in Alufolie gegart. Geschält werden Brunoise draus, diese werden mit Balsamico und Pfeffer mariniert. Die Chorizo wird langsam in etwas Olivenöl ausgebraten. Das Öl zum Bete-Salat, die Chorizo kommt als Topping aufs Gericht, zusammen mit Kresse.
 
Trotz Reis - Croquetas gehen immer, deswegen gibt es ein SILENCE SPEAKS:
 
 
Chorizo Croqueta mit Spinat & Manchego
 
Dieses Mal im Salat mittelscharfer Senf, Salz, Marillenessig und Olivenöl.
 

cocinero dinamita

Das ist auch ein schönes Synonym für mich. Habt ihr eine Ahnung wie schwierig es manchmal ist sich eine Überschrift auszudenken. Manchmal noch schwieriger als sich ein neues Gericht auszudenken. Das fliegt einem auch mal so zu, falls die Inspiration da ist. Dank "Tu Mundo Arder" koch ich aufs Maul wie lang nicht mehr. Beherzter Griff in die Gewürzkiste inklusive.
 
Traditionell in den letzten Wochen ist auch mein Schandmaul da. The Taste wieder nicht zu Ende schauen können. Gelegentlich kann man da auch mal auf die Wortwahl achten. Das sag ich als bekennender KI Fan. Positiv formuliert ist Tim Raue der absolute Lichtblick beim Coaching. Lassen wir es dabei. Bei KI geht es wenigstens wirklich noch ums Kochen, u.a. in grenzwertigen Situationen. Aber nicht nur hier - auch beim Henssler scheint die Show eher im Vordergrund zu stehen als gut zu kochen. Wenn man schon im Kleid kocht dann sagt das einiges aus. Aber ob ich wirklich bei einer Mittwochabend-Unterhaltung Fäkalsprache im Minutentakt möchte? Da wäre ich als Kandidat eher unmotiviert.
 
Erstmal ist noch genug Spinat vorhanden. Ihr wisst ja die Vorstellungen von "bissle" zwischen mir und Verkäufer klaffen etwas auseinander. Somit gibt es mal wieder ein ENJOY YOUR SLAY. Gleichmal zum Entree eins auf die Zwölf, warum auch nicht?!
 
 
Spinat-Käse-Pasta
 
Den Käse gibt es als Sauce und knusprig. Für letzteres wird Bergkäse dünn gerieben im Ofen zu Chips. Die Sauce setze ich mit Knoblauch und Weißwein-Essig an. Etwas Sahne dazu, kurz aufwallen lassen, nebenher Pasta garen. Wenn die fertig ist frischen Spinat, Bergkäse, Manchego und Pfeffer mit den Nudeln vermischen. Angerichtet mit den Chips und dekoriert mit Spinat ein toller Einstieg in ein Menü oder diesen Eintrag.
 
I think the SILENCE SPEAKS volumes. While She Sleeps und mal keine mexikanische Küche. Der Song inspiriert mich zu baskischer Küche. Die Line erinnert mich an verschiedene Szenen rund um Stille beim Essen. Manchmal wenn ich koche denk ich mir daß man ruhig was sagen könnte. Allerdings ist es meistens so daß die Ruhe ein gutes Zeichen ist. Mir fällt da dieses Jahr spontan A Fuego Negro oder neulich Turbobier ein. Herzensangelegenheiten die ich so abbilde:
 
 
Chorizo Croqueta mit Spinat & Manchego
 
Ich liebe Croquetas und mach gern ein ganzes Gericht draus. Dafür erstmal Bechamel ansetzen, abbrennen, mit Pfeffer und Muskat würzen. Anschließend mit Chorizo versetzen und kalt stellen. Danach formen, panieren und ausbacken. Der Spinat wird zu einem Salat. Das Dressing mach ich mit Pfefferonisenf, Marillenessig und Olivenöl. Abgeschlossen wird das Pintxo mit frisch geriebenem Manchego. Taught to love, born to live and let go...
 
Zwischenzeitlich "genieße" ich die Vorzüge meiner Heimat. Ich wär ein toller Bär geworden und würde von jetzt an bis März Winterschlaf halten. Auf dem Markt ist halt Kraut-und-Rüben-Zeit, einhergehend mit Schnee muss ich schauen wie ich gute Laune krieg. Klappt mit guter Musik meistens ganz gut. Auch auf der Fahrt, andere Verkehrsteilnehmer denken wohl ihren Teil wenn ich gesangstechnisch mit schmettere.
 
 
Ein Taco darf es trotzdem mal wieder sein. Ich greif meine Idee von DEDICATED hier wieder auf. Ein Würstlstand am Gasometer und gib ihm Saures. Die Essigwurst Bosna schaut als Taco so aus:
 
 
purple Essigwurst Taco
Talo con Bosna
 
Vorbereitend mach ich eine Essigzwiebel. Dafür wird die rote Zwiebel mit Sherry-Essig für eine spitze Säure mit Purple Curry geschmort. Die violette Kartoffel wird zum Stroh mit Kräutersalz. Damit kommen die beiden Komponenten zur Rostbratwurst mit Curry-Ketchup auf den Taco.
 
Zwischenzeitlich entsteht noch ein süßes Pintxo, inspiriert von AMISTADES PELIGROSAS, den gefährlichen Freundschaften:
 
 
Topfenmousse mit Apfel, Marille, Kokos & Tonkabohne
 
Dieses mal ist Tonkabohne das gefährliche in dem Dessert. Das kann rauschig wirken wenn man es überdosiert. Für das Mousse lös ich Gelatine im Topf mit etwas Topfen auf. Das wird mit etwas Milch, noch mehr Topfen, Kokosblütenzucker und frisch geriebener Tonkabohne verrührt. Darunter wird angeschlagene Sahne gehoben. Der Apfel geschält und in Brunoise wird kurz mit Marillengsälz aufgekocht und bildet den Sockel des Desserts. Darauf das Mousse und Kokoscrumble.
 
Durchgefroren, dennoch gut gelaunt:
 
 
Mit dem Grinsen gehts mit Bro Flo in die Krone zwecks Austausch für nächste Woche. Das wird groß!
 
Samstag ist wieder Cookday, Speise calling. Da der Beginn erst um zwei ist, ich einigermaßen früh heimgekommen bin also noch genug Zeit was anzurichten. Teig für Tacos ist eh schon da, machen wir zum samstäglichen Frühstück mit einem I'VE SEEN IT ALL weiter. Mein erster Taco in der Post-Donosti-Zeit dieses Jahr wo man noch dachte man hat alles gesehen. Bis man im Gatxupa war...


Taco de Tartar, Mostaza y Pan

Mein Lieblingstartat mit Berbere und Marillen-Essig kommt hier zum Einsatz. Drauf eine Emulsion aus Eigelb, Sahne und mittelscharfem Senf. Knusprige Croutons finalisieren dieses Gericht.
 
So schaut dann das Frühstück für Champions oder auch desayuno para campeones aus:
 
 
So beschwingt startet also der Tag und wenn man ins Sternerestaurant geht sollte man auch passend gekleidet sein...
 
 
...cook the right thing! Als ich das Tartar schneide kommt mir zu CADAVERES EN LA TIERRA noch eine Idee. Im Mugaritz gab es mal "the cow and the grass", ich hab mal "the cow and her milk" gemacht.
 
 
La hierba siempre brota después de cada invierno - das Gras wächste nach jedem Winter. Der Text ist ungefähr so fröhlich wie der November. Daraus mach ich ein Gericht voller Farbe und gegen Winterblues:
 
 
Txuleta mit Gras & Milch
 
Sieht man ja, das Filet wird gebraten nachdem es auf Kerntemperatur mit Anana-Salz und Öl gebracht wurde. Für die Milch koch ich einmal Polenta mit Kräutersalz und grünem Pfeffer. Wie öfter wird das dann rinderwahn-stark in Form gebracht. Noch mehr Milch gibt es mit einem Ajvar-Topfen. Einmal Grün gibt es mit Spinat, welcher kurz nach dem Rind in die Pfanne kommt. Danach kommt etwas Senfemulsion dazu und bildet den Sockel fürs Txuleta. Noch mehr Grün mit Kresse und etwas knusprige Kartoffel toppen mit Ajada den Teller. Damit brennt mal wieder die kulinarsche Welt.
 
Nach diesem Lunch Abfahrt nach Hohenheim. Der spätere Beginn hat Vor- und Nachteile. Vorteil ganz klar mit Ausschlafen. Nachteil - es ist doch bedeutend mehr los auf der Strecke. Dennoch komme ich heil und früh am Schloß an. Sogar so früh daß es für eine Parkrunde reicht.
 
 
 
Es ist schon ein Privileg an diesem Ort kochen zu dürfen. Mit Rafa und Andi geh ich in die Küche. Die meinen ob ich mit Joachim Wissler verwandt sei, er lässt sich auch von Waldspaziergängen inspirieren. Wenn ich mir Mühe geben würde, wer weiß wo das enden würde? Erstmal liegt der Fokus auf meiner heutigen Aufgabe - einem Leberkäs-Döner! Beim Umziehen meint Roman ob ich mal wieder einen Pizza-Leberkäs machen könnte. Also irgendwann, ich mach es gleich. Schließlich hat er schon die Weckle gebacken.
 
 
Also geht es los mit Paprika, Käse und Petersilie. Zusammen mit Paprikapulver verpass ich dem Brät damit eine erstklassige Massage und ab damit in den Ofen. Spitzkraut wird mit Zitrone und Pfeffer angemacht. Tomaten angezogen, mit Balsamico eingekocht sowie im Anschluß mit Petersilie verfeinert. Rafa hat noch Knoblauchjoghurt. Der wird mit grobem Senf, Eigelb, Raps- und Olivenöl zur Mayo. Das liest sich zügig und geht vor Ort wirklich so. Ich bin so gut in der Zeit daß ich mir nochmal was überlegen kann. Dafür spaziere ich ins Kühlhaus und kehre mit einem Knollensellerie an meinen Platz zurück. Das Gemüse wird geschält, gerieben, ein Teil davon zu Stroh frittiert, der andere mit Zwiebelpulver, Senfpulver und Cumin zusammen mit Olivenöl mariniert.
 
 
Damit steh ich Punkt fünf fertig da. Am Pass ist Probeanrichten neuer Teller. Dieses Foto unterstreicht wie absurd die Szene ist:
 
 
Rechts von mir Fine Dining, Diskussionen über Texturen und Geschmäcker und ich richte einen temporären Dönerstand ein. Mit Pizzaleberkäs und all meinen anderen beschriebenen Dingen.
 
 
Das macht richtig Spaß. Wie jeder gute Dönermann wird jeder live angerichtet, bei mir gibt es allerdings nur mit allem. Mein Schaffen des Nachmittags kommt bei den Jungs und Mädels super an. Das freut mich sehr - ganz ehrlich, ich finds auch geil!
 
 
Roman macht dieses tolle Bild, unterstreicht wie happy ich bin. Von wegen Roman, wie schön das hier ist:
 
 
Dank für dieses wunderschöne Miteinander meine Lieben - das war ein toller Tag!!!
 
Sonntag starten wir wieder später jedoch beschwingt in den Tag. Mit HOY ES MI DIA:
 
 
Croissants con Cafe con Leche
 
Kleine Restle vom Ajvar-Topfen und Senf-Emulsion sind noch da, damit ergibt sich ein Zweierlei. Der Ajvar kommt mit Spinat, Chorizo und Manchego ins Croissant, Topping mit Schwarzkümmel. Die Emulsion mit Serrano und Bergkäse wird mit Mohn abgeschoben. Herrliches spätes Frühstück!
 
Danach geht es am Sonntag Mittag mit Soulfood Brothers weiter. Das gab es schon lang nicht mehr - eine Probe! Nächste Woche Krone die Zweite und den Nachmittag könnte man eher als Austausch zum Event mit was zu Essen bezeichnen.
 
 
Ganz easy geht es bei Frank ans Werk mit unserem Hauptgang Fleischküchle mit Knödel & Piperrada-Sauce und unserem Dessert. Wie man uns so kennt - es ist superlustig und gedeiht.
 
 
 
Wir freuen uns riesig auf nächste Woche bei unserem zweiten Heimspiel eine starke Karte zu servieren!
 
Nach zwei mittäglichen Ausflügen noch ein bissle Homecooking. Hat man am Montag zum Beispiel mit LA LLAVE O LA VIDA ein stimmungsaufhellendes Lieblingsgericht:


Kässpätzle

Der Klassiker, bei mir mit Schmelze und Zwiebelgsälz und dieses Mal Spinat.

Da bei der Probe die Kokoscrumble draufgingen gibt es schon die erste Änderung beim aktuellen (und jetzt noch aktuelleren) AMISTADES PELIGROSAS...


... mit Schokoladencrumble.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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