Transfers

Für wenigstens ein Jahr ist er in West Ham, der Fremdkörper im Spiel von Liverpool, Andy Carroll. Nicht, daß der Typ unsympathisch wäre, aber ins Team passt der halt mal nicht. War ja auch absehbar. Nuri Sahin kommt auf Leihbasis. Mal schauen ob es nach dem 1:1 gegen die Hearts aufwärts geht. Wenigstens ist die Europa League erreicht.

In der Bundesliga gibts auch mal wieder einen Rekord. Javi Martinez trägt nun das Preisschild von 40 Mio.. Wir dürfen gespannt sein. Also so schön München auch ist, ich wär in Bilbao geblieben. Ist einfach näher an San Sebastian, just my two cents.

music and its impact

Heut mal ein allgemeiner und vielleicht sogar philosophischer Eintrag über Musik. Ihr Leser wisst, daß ich gern mal einen Song in einem Gericht verarbeite. Sei es, weil grad der Titel passt, eine Textzeile oder einfach ich ein gewisses Feeling vermitteln möchte. Gar nicht so weit hergeholt, stoss ich doch grad zufällig auf "Mugaritz BSO", einem Film über die Kooperation vom Mugaritz und einem Musical. Aduriz ist ja bekannt dafür, neue Wege zu beschreiten und mit anderer Kunst zu kooperieren, ohne daß das jetzt auf den ersten Blick mit Kulinarik zu tun hat.
 
Jedenfalls kann ich mich ebenso mit so manchen Texten identifizieren. Ich hab ja hier schonmal "All Systems Go" als einen Song geschildert, der mir aus dem Herzen spricht. Warum? Weil der Text meine Leidenschaft fürs Kochen wiederspiegelt. Da ists auch egal ob das jetzt auf Musik machen oder andere Leidenschaften bezogen ist.
 
Oder kennt ihr das, wenn ein Song einen an bestimmte Momente oder Personen erinnert? Passierte mir gestern - und schon wieder von den Bulls - bei "The Knight In Shining Armour". Den könnte ich fast schon als meinen persönlichen Urlaubshit deklarieren, natürlich in erster Linie wegen den Lyrics. Soll jetzt keine Lobhudelei an den Christoph werden (aber ein digges Danke).
 
Natürlich gibts auch andere bewegende Künstler, sei es der Joki mit imaginary war!, der seine persönlichen Dämonen mit seiner Musik vertreibt. Oder A Day To Remember, die jetzt nicht grad lustige Texte schreiben - sollte ja auch zur Musik passen. In meiner Aufzählung darf ich auch nicht meine jahrelange Inspiration der Punkrock-Küche durch die Itchys, FCV und Stereo Dynamite vergessen, die für mich dafür stehen, sein eigenes Ding durchzuziehen.
 
Ich sags zum Abschluss mit ABBA - thank you for the music!
 
 

Fußball mal wieder

Jetzt ist es auch bei uns soweit, die Bundesliga ist gestartet. Eigentlich ein blöder Einstieg, weil ich doch mehr England und Spanien verfolge. Da haben meine Reds ja gleich mal bei den Albions 0:3 verloren, gegen die Hearts auswärts um die EL durch ein Eigentor gewonnen und jetzt mal gegen ManCity gepunktet, obwohl zweimal in Führung gegangen. Was soll man da jetzt sagen? Hurra, nicht mehr Tabellen-Letzter?! Jetzt sagt bestimmt wieder einer, daß die Saison noch lang sei... ich glaub dieses Jahr ausnahmsweise mal nicht an die Meisterschaft.
 
Barca langt gleich zweimal zu, führt die Liga an und liegt gleich mal fünf Punkte vor Real, weiter so! Olele Olala!

new signature dish

 
Das dish hier ist etwas, wovon ich wieder sagen muß, daß es meine Handschrift trägt. Inspiriert von der Ravioli bei Aduriz, nur komplett anders. Ich wollt auch Ravioli machen, die die Fresse explodieren lässt. Geschmorte Zwiebel mit Berkäse, etwas Basilikum und nem Hauch Curry machen das. Dazu ne Praline von Serrano und Idiazabal und als fruchtige Note Tomatengsälz, als Topping gschmelzten Basilikum. Beim Anrichten ne Ravioli anpieksen, damit man die schöne Farbe der Füllung sieht... hat was!

muuh und anderes

Dieses Wochenend stand im Zeichen des Rindes:
 
 
Hüfststeak/Basilikumschmarrn/Krokant von Manchego, Mandel und Honig mit einem Hauch Paprika
 
 
Rotweingulasch/Chorizo-Majoran-Knödel
 
 

neue Tests

 
Erbse & Erbse/Speck/luftige Basilikum-Sahne
 
 
Tempura von roter Forelle und Basilikum/Kohlrabipüree/Joghurt mit Kürbiskernöl und Senf

Oktoberfest

Eigentlich will ich noch gar nicht dran denken, weils grad so schön Sommer ist, aber in Amys Weinhaus wirds nochmal abgehen, 6. Oktober. Menü steht:
 
Christoph Brand
Süßes Senf Tiramisu mit glücklicher Garnele im Wammerl Mantel mit Nüßchen
Weißwurst Carpaccio mit Radi in süß und sauer zwischen knusprigem Leberkäs Frühling im Herbst

Joachim Kaiser*
„RieserCulatelloRiserva“ 30 Monate in unserem Keller gereift
auf Creme von schwarzem Knoblauch mit Risotto und Waldpilzsorbet

Bavarian Allstars“
Tomatenfisch VS. SteckerlFisch
SousVide Hecht in der Tomatenfolie mit weißem Tomaten Panna Cotta
und grünem Tomaten- Vanillie Chutney, in der Dose serviert
„Mini Steckerlfisch“, scharf gegriller Zander am Spieß mit Rauch - Grillhendl – Blanquette

Katja Hack
Gebackene Kalbskopfpraline im Wiesenkräutermantel und mini Leberknödel auf Zwiebelschmelze
und gestampften Erdäpfeln mit Speck

Team FK
Frostiger Ruß`n mit Champagner

Benedikt Faust*
Schweinebraten vom Noir de Bigorre – Nacken
Kraut / Kümmel / Brezelnknödl / Bier / Bohne /Senf

Christian Bach
Frozen Zwetschgen datschi
mit Hopfen und Topfen
 
Da gibt es einiges zu tun, ich freu mich drauf!

Aprikoseneis

Der neueste geglückte Test aus meinem Foodlab:
 
 
Aprikoseneis mit Wodka im Mantel von Kaffee und Mandel
 
für 4 Nocken
 
das Eis
200 g Aprikosen (nach dem Entsteinen), geachtelt
weißer Zucker
1 Schuß Wodka
1 Schuß Sahne
 
Zucker karamellisieren, Aprikose kurz darin durchziehen und mit Wodka ablöschen und einreduzieren. Mit der Sahne aufgießen und kurz aufkochen. Aufmixen und abkühlen lassen. Für 3 Stunden einfrieren, kurz antauen lassen und nochmal zu einer cremigen, aber dennoch festen Konsistenz aufmixen. 4 Nocken abstechen.
 
der Mantel
1 Handvoll Mandeln gehackt
1 TL Kaffeepulver
1 TL brauner Zucker
 
Mandeln in einer Pfanne ohne Fett anrösten, wenn sie anfangen Farbe zu nehmen Kaffee hinzu. In einer Schüssel abkühlen lassen und brauner Zucker hinzu.
 
Die Nocken in den Kaffemandeln wälzen, fertig!
 
 

ein kleiner Ausflug

Was kann man eigentlich noch anstellen, wenn man frei hat? Logisch, man unternimmt noch was. Da momentan die Kurve der Benzinpreise anders ausschaut als die Besucherstatistik hier, will ich nicht immer irgendwo hinfahren. Wär vielleicht aber billiger gewesen als die kleine Exkursion nach Heidelberg. Wieso dahin? Ich war noch nie da, es soll schön sein und ne Altstadt hats auch. Also nix wie hin mit der Bahn. Die Fahrt verläuft unspektakulär. Hotel ist eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie semigeil. Später mehr dazu.
 
Als erstes stell ich fest, daß die Erfindungen von Daniel Düsentrieb wohl nicht mehr so laufen:
 
 
Schönes Wetter und der Geiz sowie eine Jenseits-Warteschlange lassen mich zu Fuß zum Schloss gehen. Dort hat es Japaner, sowas hab ich letztes Mal auf Neuschwanstein gesehen. Ganz schön schwer, da Bilder ohne diese Invasion zu machen.
 
 
 
Schön ists trotzdem, vor allem wegen der Aussicht. Am Neckar entlang stelle ich fest, daß es keine Promenade gibt. Schade auch, gut wär eh bestimmt sauteuer gewesen. Geht es halt in die Altstadt für den obligatorischen Kaffee. Im Schiller ist es recht nett. Übrigens der Marktplatz, da wieder Japaner ohne Ende und um die ganze Jesuitenkirche geht es zu wie vor Arras. Das erledigt sich abends, wenn die ganzen Touristen weggesperrt werden.
 
 
Erkennt man jetzt nicht so gut auf dem Bild, aber glaubt mir das ruhig. Im Hotel angekommen, erhalte ich meinen Schlüssel von der Hausdame recht wortlos, also es ist nichtmal ein Gruß zu vernehmen. Der Typ mittags beim Einchecken war ja noch nett, aber die Dame braucht echt keine Klimanlage um die Temperatur zu senken. Empfehlen hab ich mir fürs Abendessen den "Weißen Bock" lassen, auch mit dem Hinweis, daß es wohl nicht günstig ist. Egal trotzdem hin und so kann Schnitzel auch ausschauen:
 
 
Echt ein toller Gang, toller Service, Dessert war auch nicht schlecht. Allerdings muss ich sagen, daß ausser der Kaffee wohl schon 2,50 Euro zu teuer ist. Danach lässt es sich im nectar am Neckar gemütlich chillen, weil es ne gemütliche Lounge ist. Danach geht es dann mal in die Szene, die In-Kneipen oder eben einfach mal noch ein Bier trinken. Destille - Kunst und Kneipe, es läuft Rock und auch das Bier läuft. Mit ein paar Jungs gehts weiter ins Eckstein, auch ein Laden wie ich ihn mag.
 
Am nächsten Morgen denke ich, daß es eine Riesen-Idee ist nach Heilbronn zu fahren. War ich auch noch nie. Das Frühstück im Hotel ist übrigens nicht so der Hammer. Mit dem Ei könnte man in geschältem Zustand locke ne Runde Tennis spielen. Die Bahnfahrt führt am Neckar entlang. Leider ist das aber schon mit das schönste. Heilbronn hat irgendwie an Historie das Rathaus und sonst nicht viel.
 
 
Ich wünsche mir irgendwie, daß es in einer Weinstadt vielleicht ne Besenwirtschaft haben sollte. Ein Besuch bei der Touristeninfo desillusioniert mich. Geben wir also der Waldschänke und der Wirtshausküche eine Chance. Fleischküchle sind leider aus (am Nebentisch gab es doch welche), Maultaschen nicht hausgemacht. Das ist eigentlich ein Zeichen, daß man lieber verschwinden sollte. Schnitzel und Kartoffelsalat sehen aber nicht schlecht und ehrlich aus. Mit mir meint es die Wirtschaft besonders gut und geschätzt ein halbes Kilo Fleisch wird serviert. Mit grünem und Kartoffelsalat. Handwerklich gut, nur hat man der Köchin wohl das Salz geklaut.
 
Zurück in Heidelberg geht es ins Wein-Atrium. Ein toller Laden, leider ohne Verkostung, also vertrau ich dem Inhaber, der wohl auch mehr Ahnung hat als ich. Im Weinloch gibt es nicht die ausschweifende Weinkarte, dafür Unterhaltung mit Susi und Uli aus Friedrichshafen, die ebenso auf einem Kurztripp sind. Und trinken können die... ich muss den Absprung schaffen, sonst find ich mein Hotel nicht mehr. Frischmachen ist sowas von nötig. Abends wieder nectar, Destille, Eckstein. In letzterem gibt es Kölsch für einen Euro und äußerst spendable Zeitgenossen. Eine Gruppe besteht aus zwei Kumpels und dem Vater von einem der Jungs. Schon ein lustiger Dialog als jemand fragt: "Kennt ihr den alten Knacker?" "Öhm, ja, ist mein Papa." Nein, die Frage hab ich nicht gestellt.
 
Mich umarmt auf dem Heimweg ein Mädel mit einem Lob, daß ich die Destille besucht habe. Passiert mir nie, wenn ich hier in die Krone gehe. Vielleicht klappt das ja mal in der Zukunft. Ich bin jedenfalls wieder da und kann sagen, daß Heidelberg ne Reise wert ist.

basque crusade - the end is coming

Sonntag abend und heut geht es wirklich mal früh ins Bett. Jetzt weiß ich, warum es auf jeder Tour einer Rockband Off-Days gibt. Diese allabendliche Sauferei hält ja keiner lang aus. Montag bin ich fit und miete mir ein Kajak, mit dem ich vor der Isla Santa Klara auf dem Meer herumschipper, aufregend ist das und keine Welle lässt mich absaufen, was mich das Minimalziel erreichen lässt. Übrigens ist am Strand frühstücken auch eine feine Sache, probiert das mal aus.
 
 
Es wird auch wieder schnell abend, obwohl ich sonst tagsüber nicht viel mache ausser la dolce vita am Meer eben. Ich steuere mal wieder das A Fuego Negro, das Astelena sowie auch neuerdings das Tzuleta an, diese Pintxo-Abende sind immer wieder schön. Danach entdecke ich eine Meute an Einheimischen vor einer Bar. Da geselle ich mich gern auf ein Bier dazu. Als ich das bezahlen will, sagt der Kellner, dass das hier eine Neueröffnung ist und alles umsonst sei. Eine ältere Dame erklärt mir das sogar auf Deutsch, als ich frage "stimmt das, was der da sagt?!". Die Theke der neuen Bar und ich werden eins. Das Baskenland gefällt mir immer besser. Gegen später noch mit Roman und Desire aus Niederösterreich ein alkoholisches Getränk geschlürft, die sich mit mir auch trotz zehnmal "gehhh bitteee" bestens unterhalten.
 
 
Letzter voller Tag in San Sebastian und ich kann's nicht glauben wie schnell das vorbei ging und vor allem was ich erlebt habe. Ein letztes Mal Zuriolla und Pintxos bevor es Mittwoch nach Bilbao geht. In der Stadt ist es an dem Tag heiß was das Zeug hält. Die Anzeigen alle paar Meter sind recht lustig, zeigen sie doch unterschiedliche Temperaturen. Kann man sich raussuchen, wie warm man es denn gern hätte. Besonderes passiert eigentlich nix, aber das hatten die letzten Tage auch genug parat. Was ich allerdings noch nicht weiß, das es am Donnerstag nochmal abenteuerlich wird.
 
Mein bei Lufthansa gebuchter Flug wird zwischenzeitlich von German Wings ausgefüht. Aber nicht am Donnerstag. Schon ein komisches Gefühl, wenn der Flug nicht auf der Liste mit den Departures ist. Der Typ am Lufthansa-Schalter sieht das allerdings ganz easy. It will be appearing later, bevor er zehn Minuten später sagt, the flight is not going to be operated today. Und nun, ein weiterer Tag in Bilbao oder wie? Nein, ich fliege mit der Lufthansa erstmal nach München und von da aus nach Stuttgart. Eine Stunde früher abfliegen, dafür eine Stunde später ankommen, hat man auch mal was von seinem Flug. Es gibt schlimmeres. In München begegne ich kurz Stefan Marquard, der leider keine Zeit für ein Foto hat. Er muss eigentlich schon an Bord sein. So gehört sich das für einen Piraten und er galoppiert auch durch die Gegend wie angebrannt. Jetzt ist aber gut mit Wortspielen und ich bin wieder daheim.
 
Ich hab mir mit der Reise einen Traum erfüllt. Nur hab ich sowas unfassbares nie geträumt. Eskerrik asko, tausend Dank für so ein irre Zei und agur, wir sehen uns wieder!
 
 
 

basque crusade - Mugaritz

Mugaritz, 2 Sterne, currently 3rd of the 50best
 
 
An einem regnerischen Sonntag also ein weiteres Highlight und auf den Besuch hab ich mich am meisten gefreut - Mugaritz und Andoni Luis Aduriz. Der Empfang auch hier herzlich mit Schirm halten und einem Txakoli in kleinen Nebenhäusle, bevor es in das großzügige Hauptgebäude geht. Es schaut aus wie ein wohl akzentuiertes Gasthaus und 4 Stunden große Kunst beginnen mit einer Bitte die Küche zu besuchen. Für mich ist das natürlich schonmal ein Erlebnis und die Zeit dort sollte weiter sehr interaktiv bleiben. Mugaritz und Gast, das ist ein Dialog. Ich erhalte - wie jeder andere - ein personalisiertes Menü mit über zwanzig Gerichten. Ich fühle mich wie in Trance oder bin es wirklich. Keine Ahnung, was hier passiert, jedenfalls ist es überragend. Ich picke jetzt mal die beiden Gerichte hier raus:
 
 
home-made cheese, cured in it's own rind, mushrooms und fleshly leaves
Ein Käse, der eigentlich keiner ist und mich freut das Gericht, weil ich es aus dem Buch kenne. Den Kellner freut es auch, weil das so ist.
 
 
ravioli of aromatic vegetables
Mit dem Rat, das Ding auf einen Haps zu essen, entfalte sich eine Geschmacksbombe aus Gemüse und Kräutern.
 
Eigentlich ist es fast unfair, nur die zwei Gerichte vorzustellen, weil alles so dermassen überragend war, aber es sollen auch nur Beispiele für die große Kunst von Aduriz sein. Jedenfalls ist es der beste Besuch in culinary art jemals. Einzig schade ist, daß Aduriz nicht zu sehen ist, aber das tut dem ganzen keinen Abbruch. Jeder der mal die Chance hat, sollte da unbedingt hin!

basque crusade - in the middle

So jetzt ist es nach Arzak und elf Uhr. Noch ein Bier in der Altstadt wäre nicht schlecht und mal etwas früher ins Bett und nicht total angefeiert. Guter Plan, welcher auch fast gelingt. Auf dem Heimweg komm ich an einem Club vorbei und lasse ihn fast links liegen. Da erblicke ich aber eine Schönheit, die in ihrer Handtasche nach Feuer kramt. Der knight in shining armour kommt zur Hilfe und ich lerne die Amaia kennen. So schön der Name, so schön auch das Mädel mit dunklen Augen und einem Lächeln, dass ich jetzt aufpassen muss, keinen Kitsch zu schreiben. Jedenfalls wird es halt auch wieder drei Uhr morgens und ich verabrede mich auf den nächsten Abend.
 
Freitag ist wieder Strand, Meer und Abendstimmung angesagt:
 
 
 
 
Was mich hier fasziniert, ist das Meer. Einmal ruhig, einmal wild, die Wellen das Meeresrauschen, ich kriege nicht genug davon. Wenn die Wellen über die Steine schlagen und brechen, das erzeugt wirklich eine tolle Atmosphäre. Auch am Wind Comb ist es nur schön und beeindruckend. So bin ich noch nie einen Ort eingetaucht und ich ertappe mich zum xten Mal beim Kopfschütteln.
 
Und da wir grad bei Romantik sind, es ist ja abends und mit etwas Herzklopfen fieber ich dem Treffen mit Amaia entgegen. Tja, leider klappt es nicht. Irgendwie geht halt immer etwas schief auf so einer Tour und die Tatsache finde ich jammerschade, da ich sie sehr gern nochmal gesehen hätte. Zufällig treffe ich jedoch den Dominic, der heute Ausgang hat und wie das endet, könnt ihr euch vorstellen:
 
 
Morgens halb vier fällt der Vorhang und am nächsten Tag steh ich auf, schnapp mein Strandtuch und lege mich an den Strand und schlaf auch gleich wieder ein. Reisen bildet übrigens, ich lerne, daß man auch bei Wolken Sonnenbrand kriegen kann. Ich bin sozusagen mein eigenes Gericht "Jorge alla planche", Rüssel, Bäckle und Brust vom Grill, autsch. Nasenspray steht ebenfalls kurz hoch im Kurs, weil diese Klimaanlagen überall und die Wetterextreme gehen nicht spurlos an dem eh schon geplagten Rüssel vorbei. Egal, Samstag im Rekalde gibt es das ein oder andere Bier mit Kieron und Susanne, weil Dominic heut den Babysitter macht:
 

basque crusade - Arzak

Arzak, 3 Sterne, currently no. 8 of the 50best
 
 
Der erste meiner beiden Besuche in Avantgarde-Restaurants der Extraklasse. Ich werde herzlich empfangen und der Cava steht auch gleich vor mir. Was wohl der Unterschied von einem zu 3 Sternen sind? Ich erfahre es mit einem Service, der sich von und zu schreibt, einer Weinkarte, so dick wie ein Telefonbuch und einem unterhaltsamen Dinner mit Show-Charakter.
 
Schon der Auftakt mit den ersten Gerichten ist der Knaller. Da fehlt nur noch, daß am Tisch irgendwas angezündet wird. Wer kommt schon auf die Idee die Blätter einer Physalis durch Kartoffel-Chips zu ersetzen und das am Tisch in einer Infusion von Kokosnuss zu dämpfen.
 
Mein geschmacklicher Favorit ist dieses Cromlech:
 
 
Eine Art knuspriges Omelette mit einer Füllung aus Zwiebeln, Kaffee und Tee, irre gut! Übrigens ist das Brot auch erster Kajüte und es wird immer wieder nachgeliefert. Eignet sich natürlich ganz hervorragend zum Tunken. Die Teller hätten die auch wieder so ins Regal ohne Spülen stellen können. Das ganze Dinner ist spitze, sei es Mönchsfisch mit Physalis-Sauce, Beef with vegetable screens oder, oder, oder...
 
Zwischendurch kommt Elena Arzak an den Tisch und sie spricht fliessend Deutsch. Eine sehr schöne Unterhaltung ist es, in dem sie auch von ihrem Besuch in Stuttgart bei Vincent Klink erzählt. Nach dem Dinner dreht der große Meister Juan Mari Arzak seine Runde. Der kann weniger englich als ich spanisch, aber über den darf man sich einfach nicht lustig machen. Arzak ist eine Ikone und seine Anwesenheit allein beeindruckt. Ein sehr schöner und kurzweiliger geht zu Ende und Elena verabschiedet sich mit Handschlag von einem glücklichen Kulinariker aus dem kleinen Albstadt. Der hätte auch mal nie gedacht, sowas zu erleben.

basque crusade - the beginning

Wow, 12 Tage Tour oder in Urlaub fahren sind so schnell vergangen und haben jegliche Erwartung übertroffen, Wahnsinn! Ich hab mir mit der Reise einen Traum erfüllt, wobei ich sowas nie geträumt hab, was da tatsächlich passiert ist. Eskerrik asko, Baskenland, irre war's... aber lest selbst:
 
Erstmal geht es Sonntag nach Stuttgart in ein Hotel in Flughafennähe. Bewahrt einen Montag vor frühem Aufstehen und lässt einen am Sonntag ein Bier mehr trinken. Gravity Lost spielen im JuHa West in Stuttgart auf und ich dank dem Eli für die Einladung. Die Show ist laut und voller Energie, so einen Auftakt wünscht man sich. Tags darauf ein schöner Flug nach Bilbao, der Anflug ist Bombe, zwischen Felsen durch und so. Bilbao ist größer als ich gedacht hab und was ich bei der Erkundung so merke. Erstmal aber ein Erlebnis, als ich das Hotel suche. Tatsächlich führt mich eine wunderschöne Seniorita dahin, obwohl sie eigentlich in eine andere Richtung wollte. Ein Herz für orientierungslose Zigeuner sozusagen.
 
 
 
 
Die Stadt lässt sich schön erkunden und hat Charme, vor allem die Altstadt mit den kleinen Gassen, der Kathedrale und dem Plaza Nueva. An dem gibt es erstmal Pintxos und ein Bier, bevor es um das Hotel noch in ne schöne Kneipe geht. Da macht der Barkeeper Wodka Orange, das mir die Kinnlade auf den Boden fällt.
 
Tags darauf fahr ich mit dem Bus in das Domizil meiner Begierde - Donostia-San Sebastian. Was hab ich darauf hingefiebert. Übrigens wenn grad die Textzeile "when the river becomes an ocean" läuft und sich das erste Mal der Atlantik blicken lässt, dann ist das nur groß. Bei der Anfahrt auf San Sebastian werden mir die Knie weich und die Tage drauf weiß ich auch warum.
 
Meine Pension liegt am Meer mit einem schönen Ausblick und ich mache klassisch mich auf den Weg an der Promenade.
 
 
 
 
Spätestens an der Bucht von La Concha krieg ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Von dem Anblick bin ich überwältigt. Am Strand von Zuriolla liegt das Surfer-Paradies und den Könnern zuschauen macht Spass. Die Pension liegt übrigens nicht nur am Meer sondern auch in der Altstadt, die ein gutes Pflaster sein soll. Im A Fuego Negro bin ich erstmal platt, weil so eine Kreativität an Pintxos sieht man nicht alle Tage.
 
 
 
Geniale kleine Gerichte wie der oben abgebildete Kebap, der jeden Türken in die Schranken weist, Mamia Bacalao mit Honigstaub, MakCobe oder sonst was... tolle Sache und witzig präsentiert. Die erste abendliche Runde führt mich an der Bar Iguana vorbei und hier geht der Punk ab. Das Bier ist sehr geldbeutelfreundlich und läuft. Eigentlich läuft es zuviel, weil ich auf einmal ziemlich blau bin. Mittlerweile ist es auch Nacht und ich merke, dass ich nicht so recht weiß, in welcher Himmelsrichtung eigentlich mein Zuhause liegt. Dafür ist der Taxistand da. Als ich dem Fahrer sage wo ich hin will, sagt der, dass das eigentlich nur zwei Straßen weiter liegt und will mich eigentlich nicht hinfahren. Er lässt sich aber doch erweichen und lacht die ganze Fahrt über.
 
Am nächsten Morgen um zehn geht es wieder an den Strand, immer noch nicht nüchtern. Das ist auch der einzige Morgen, an dem mich meine Vermieterin nicht fragt wie es mir geht. Der Gesichtsausdruck sagt eher "wow, was hast denn du veranstaltet". Es ist Mittwoch, nach einem Liter Wasser und einem Liter Kas Limon schaut die Welt wieder anders aus. Abends geht es ins Bergara mit tollen Pintxos und einem noch tolleren Bocadillo mit Lomo und Paprika. Da kann es wieder in die Altstadt gehen. Dort lerne ich Kieron und Susanne mit ihrer kleinen Hanna sowie den Dominic kennen. Tolle Leute aus Mainz, denen ich in den weiteren Tagen noch begegnen werde. Es sind auch San Sebastian-Insider, die gute Tipps für mich parat haben.
 
Donnerstag lerne ich erstmal den manchmal extremen Umschwung des Wetters kennen. Es ist bewölkt. Ist jetzt nicht so schlimm, da es ziemlich schwierig ist, sich den Rücken einzuschmieren, wenn man allein verreist. Die Folgen sind klar und ebenfalls etwas fuego. Es geht erstmal auf den Urgull...
 
 
 
... und dann ins Astelena. Schöner Laden mit einfachen Gerichten, die sehr ansprechend präsentier werden und saulecker sind.
 
 
Ich muss aufpassen, dass ich mir nicht zuviel reinhau, weil doch abends Arzak auf dem Programm steht. Das Solomillo alla plancha muss aber trotzdem sein und in den nächsten Tagen wird auch die Karte weiter getestet, ich schaffe es aber auch hier nicht ganz.

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