Allerheiligen

Allerheiligen, traditionell am 1. November, bietet sich für eine kleine Kocherei an. Die letzten beiden Monate im Jahr brechen an und so langsam stellt man sich auf weniger Obst und Sommergemüse ein. Von mir wird das auch "Kraut- und Rüben-Zeit" genannt. Vor dem 1. November liegt logischerweise der 31. Oktober, von einigen Halloween genannt. Warum man da Kürbisse schnitzen und sich gruselig verkleiden soll hab ich noch nie verstanden. Auch nicht die Frage Süßes oder Saures wenn man dann meine angebotenen Essiggürkle eh ablehnt. Vielleicht sollte ich doch mal einen Trink-Essig anschaffen.
 
Kommen wir zur Kulinarik. Am Tag vorm Feiertag geh ich entweder fort oder bereite schickes Essen vor. Da ich mich gegen Fortgehen entscheide steh ich also in der Küche. Sonst wäre der Eintrag auch eher sinnlos. In Fachkreisen wird das mise en place genannt. Nebenher geht eines so ziemlich immer - LA LLAVE O LA VIDA:
 
 
Kässpätzle
 
Dieses Mal nehm ich zwei Drittel Stilfser und ein Drittel Voralberger Mostkäse. Ansatz ist eigentlich immer Zwiebel, entweder abgelöscht mit Weißwein oder Bier. Kraut-Topping dieses Mal mit Chiffonade vom Schnittlauch.
 
Zu Allerheiligen fällt mir der Allerheiligenstriezel ein. Der Brauch ist in der Antike zu suchen in der sich die trauernden Frauen als Zeichen dafür die Zöpfe abschnitten. Ein Striezel ist entweder ein Zopf oder frei übersetzt ein Lausbub. Das passt zu mir und daß Männer anders backen. CUT OFF THE TOP von den Beatsteaks steht für das Abschneiden alter Zöpfe.
 
 
Allerheiligenstriezel mit Chili, Schwarzkümmel, Mandel und Käse
 
Ich setz einen Brioche-Teig an den ich mit Schwarzkümmel und Chili würze. Daraus mach ich vier Stränge und fang das Flechten an. Vielen Dank an der Stelle an "Backen mit Christina". Schaut das mal auf Youtube an, meine Salzstangerl wurden dank der Anleitung letztes Mal perfekt. Sie erklärt das so daß selbst Back-Legastheniker wie ich damit klarkommen. Der Zopf wurde auch etwas und ich kann es nicht glauben daß ich so etwas aufs Blech kriege. Um den Hagelzucker zu imitieren nehme ich gehackte Mandel. Bestrichen mit Eiermilch wird der Zopf gebacken und im letzten Drittel mit Stilfser bestreut. Fertig gebacken ist das eher etwas weniger was zum Kaffee, eher zum Bier.
 
 
Ein Serviervorschlag:
 
 
 
Ein Gericht dass es bis jetzt einmal gab ist ANSIEDAD. Buscas, die Suche nach dem perfekten Geschmack. Dabei geht es auch um die Produkte und Techniken um das zu erreichen. Seit der letzten Version ist einige Zeit vergangen, Reisen nach Wien, ins Baskenland und nach Salzburg. Dabei ist das Carpe Diem maßgeblich mit einem kleinen, weltoffenen Gericht:
 
 
Cajun-Schwein/Polenta/rote Linsen mit Bier/Steirer Sauerrahm
 
Das Schwein wird mit Cajun-Spice gewürzt und rückwärts gegart. Im Vorfeld koch ich eine Polenta mit Milch zu einer Art Brandteig und presse es. Abgekühlt steche ich es aus und geb die mit etwas Olivenöl vor dem Anrichten in den Ofen. Die Linsen werden mit Bier-Essig und Malzöl zu einem Salat, das Topping kommt mit confiertem Knoblauch und Schnittlauch. Der Sauerrahm wird mit Kren und Estragon-Senf angemacht.
 
Entweder pur oder mit Kürbisfrischkäse, Käsewurst, Essiggurke und Schnittlauch.
 
Eine kleine Süßigkeit kommt mit CONFIDENCE MEN, inspiriert von Rebellious Spirit. Tequila Schoko gab es aufm Konzert zum gustieren, Inspiration genug für eine Deklination von der Schokolade:
 
 
Schokolade, Beeren & Schnaps
 
Als Sockel dient eine Ganache aus Kinderschokolade, Zartbitter, Johannisbeer-Gsälz und Kirschwasser. Schokoladen-Crumbles und Screens mit Johannisbeer-Pulver tragen einen Espuma mit Kinderschokolade.
 
 
 
 

Wien, Berge, Ladies

Dieser Beitrag dreht sich um zwei mit Wien verbundenen Künstlern. Gustav Klimt und Gustav Mahler, zugegeben zwei Männer mit sagen wir mal besonderer Affinität zu Frauen. Kann ich verstehen, in der Stadt kann man sich gerne mal vergucken. Vermutlich brauchten die Künstler eine Muse. Ich kam nach diversen Filmen und Recherchen auf dieses Thema und meine Gedanken drehten sich um sinnliche Wiener Küche. Da kann man viel servieren, ich konzentiere mich auf das fleischlastige für was Wien bekannt ist. Bei der aktuellen Wetterlage fiel mir der Trailer von Edortas neuem Restaurant ARREA! ein. Das Konzept heißt "Küche der Berge", salopp übersetzt. Beim ersten der beiden Gerichte hab ich versucht das für mich zu interpretieren. Hier sind zwei wärmende Teller fürs Herz!
 
Inspiriert von Papa Roach und FOREVER; die Idee ist was ich für einen Gang in einem Dinner für ein Date zum Thema Fleisch, AREEA! und Wien auftische. Für Itchy haben wir letztes Mal zu "day in, day out" ein Lieblingsgericht mit Fleischküchle gemacht. Eine ganz große Liebe von mir, my feelings for you are forever... another girl... ich hab versucht soviel Farbe wie Klimt reinzubringen.
 
 
Kalb/Fregola Sarda/Piperrada
 
Pasta oder Risotto ist kein Fehler bei einem Date. Hier kombiniere ich beides indem ich die Fregola Sarda als Risotto präsentiere. Die Pasta wird angeröstet und immer wieder mit Rinderfond aufgegossen. Abschließend kommt etwas Piperradasauce, ein Klecks Sahne, Piment d' Espellete und Bergkäse dazu. Dazu kommt ein Fleischküchle mit Kalb. Für den Espuma nehme ich eine Piperrada-Sauce mit Sahne, abgeschmeckt mit Pistoles Schwarzkirsch Balsam. Knusprige Chorizo finalisiert den Gang, dekoriert mit etwas Ofengemüse von kleiner Aubergine und Tomate.
 
 
WASH IT ALL AWAY hör ich immer wieder gerne. Es erinnert mich an den ersten ATR-Abend in Wien dieses Jahr. Eiskalt war es dort, aber im U4 in hübscher Gesellschaft war es etwas heißer. Großartiger Abend in Wien mit Rock und Falco heißt für mich Wiener Klassiker a la Petz. Man mag es nicht glauben, es ist ebenso inspiriert von einer Komposition von Gustav Mahler. Das läuft zumindest öfters bei Austrian Airlines zum Ein- und Ausstieg. Pures Wien-Feeling im Winter  dem Teller:
 

Fiaker-Gulasch mit Strapazi-Knödel

Das Gulasch setz ich ganz klassisch an. Fleisch mehlieren, Zwiebel, Rotwein, Rinderfond, lange schmoren, natürlich mit Essig und Paprika abgeschmeckt. Darauf kommt ein Rührei mit Leberkäs, Malzöl und Petersilie. Der Strapazi-Knödel ist im Ansatz wie ein Semmelknödel. Zum eingeweichten Brot kommen noch geriebene Kartoffel, Topfen, Grieß und Majoran. Essiggurken und Schnittlauchöl toppen dieses Gulasch-Gericht.
 
 
Von wegen Kräutern... find ich immer wieder wichtig und unterschätzt. Mit Petersilie, Majoran und Schnittlauch macht man nichts falsch. Auf keinen Falsch zuviel mischen daß es nicht mal mehr eine geschmacksgestörte Kuh anrühren würde.
 
 
 

autumn foodlab

Morgen ist das letzte Date von Kaotiko auf der Tour zu "sindicato del crimen". Wer hätte gedacht daß ich auf der Tour zweimal dabei bin? Einmal irgendwo in den baskischen Bergen in Fruiz. Ein zweites Mal bei der Show im Doka in Donosti. Zwei großartige Abende... ich liebe die Band und das Album. Die Eröffnung des Wochenend foodlabs gehört euch, amigos! LA LLAVE O LA VIDA ist dafür ein schönes Gericht und vermutlich das am öftesten gezeigte aus dem Album:
 
 
Kässpätzle
 
Berge und "esst ihr Schwaben alles mit Spätzle" sind Grund genug für einen Schlüssel des Lebens. Wie üblich zwei Teile Bergkäse, ein Teil Manchego. Dieses Mal feier ich es noch mit Bier, Petersilie und Piment d' Espellete ab. Baskischer kann man das fast nicht kochen, es sei denn man hätte Idiazabal. Übrigens passt da ein Bier hervorragend dazu.
 
Ein toller Opener und noch bessere Überschrift zum Thema. In dem Eintrag geht es um wiederkehrende Elemente in meiner Küche. Warum auch immer das Rad neu erfinden wenn was zu mehreren Gerichten passt? Erst recht wenn man das Buch von Albert Adria liest und hört daß Rosin und Trettl im Hangar 7 Rindertatar mit Austern essen und das auch in The Taste einbringen. Ich versioniere gerne meine Faves und meissle keine Rezepte in Stein. Meistens funktioniert es eh mit der Saison und ein paar Sachen gerne mit alten Gassenhauern. Da ich oft interpretiere findet sich das Zeugs immer wieder ohne daß es für mich eindimensional wirkt. Vamos, laboratorio de comida!
 
Vorbereitungen sind für mich im foodlab unentbehrlich. Das fängt mit dem Verräumen vom Einkauf an und hört mit dem Saubermachen auf. Dazwischen kommen solche Dinge wie Fonds, Beilagen, Buns backen und ähnliches. Manchmal denke ich daß ich daheim ein Restaurant betreibe oder komme wie vor wie im el bulli Taller. Ob die auch ein Feierabend Getränk hatten? Ich bin mir eigentlich schon sicher. Im Glas heute Chardonnay vom Wieninger, erschwinglich und sehr gut trinkbar.
 
 
Zweimal Eismeer-Forelle poeliert mit Bisque gibt es in den nächsten zwei Gerichten. Als erstes kommt THE SEA, bei sinkenden Temperaturen ein Fernweh-Teller mit Grüßen ins Baskenland. Nicht nur Zutaten sondern auch Techniken finden sich wiederholt bei mir wieder. Die Fischsuppe aus dem "Casa Camara" interpretiere ich so:
 

Eismeer-Forelle/Garnele/Brot/Kerbelknolle

Garnele und Forelle werden poeliert. Das heißt angebraten und mit der Bisque aufgegossen. Serviert wird die Suppe mit Croutons und sautierter Kerbelknolle.

Weil das poelieren so gut funktioniert - NOBODY. Ein Teller zum Thema "warum ich koche wie ich koche" mit viel internationalem Flavour:


Eismeer-Forelle/Polenta/Aubergine/Guacamole

Die Polenta wird mit Milch zu einer Art Brandteig, abgeschmeckt mit Chakalaka, sonst wäre es auch nicht der Chakalaka-Bär. Sautierte Mini-Aubergine begleitet das Fischgericht mit Guacamole.
 
Aufmerksamen Lesern ist auch nicht meine Affinität zu Topfen entgangen. Kann man wie Sauerrahm variabel einsetzen, süß oder salzig. In den nächsten beiden brandneuen Gerichten spielt der Quark eine Rolle.
 
Linkin Park kann man immer mal wieder hören, halt die besten Songs und da hat die Band einige von parat. Der Text von FAINT und Kebap... ke viene vom AFN brachten mich auf die Idee einen Döner etwas anders zu interpretieren. Ich wollte keine rohe Zwiebeln und auch kein Kraut drinhaben. Einfach die Charakteristik bewahren und was witziges damit machen. Da rein passt auch das Gurkentartar. Die Brücke schlägt Meximole mit dem darin enthaltenen Senf.

 
Kebap especial

Das Lammfilet mariniere ich in dünnen Scheiben über Nacht mit Meximole und Malzöl. Das Fladenbrot ist ein Hefeteig mit Milch, Wasser, Salz und Zucker. Als Imitat des Krauts nehme ich geriebene und mit Balsamicomarinierte Purple Haze. Das Gurkentartar mach ich mit frischer Gurke, Essiggurke, Senf-Jalapeno und Topfen als eine Art Tsatsiki. Das Lamm wird scharf angebraten und alles miteinander mit der Gurke, frischer Tomate und einer Piperrada BBQ-Sauce ins Brot gepackt.
 
 
Exkurs Pipperrada BBQ-Sauce - für das mach ich einen Karamell, lösch es mit Sherry-Essig ab. Dazu kommt Tomatensauce und Paprikapulver. Das wird langsam eingekocht bis man eine Art Ketchup hat. Nur geiler.
 
Cocaine nose und the party is over aus HOLLYWOOD WHORE von Papa Roach hat mich schon lang in Richtung Dessert beschäftigt. Darin wollte ich Pulver drinhaben als kleine Anspielung. Außerdem steht meine Küche für etwas Provokation. Das ist bei den Gedankenspielen rausgekommen:
 
 
Topfenschmarrn/Traube/Beeren/Sauerrahm

Das praktische an Gsälz ist daß es einfach haltbar ist und man im Winter auch noch was vom Sommer hat. Ich verarbeite Traube, Rotwein, Brombeergsälz und Johannisbeersaft zu einem Kompott. Darauf kommt ein Granite aus Sauerrahm, Milch und Honig. Topfen mit Mehl, Eigelb und steifem Eiweiß wird zum Schmarrn. Abschließend karamellisiert kommt viel Pulver als Puderzucker mit Zimt auf den Schmarrn und Johannisbeerpulver auf das Eis.
 
 
Auf das Like von Papa Roach auf Instagram bin ich übrigens mächtig stolz!
 
 
RE-EDUCATION von Rise Against steht Pate für ein süßes Glas. Bei dem Titel mixe ich verschiedene Komponenten meiner Desserts neu zusammen. Das passt auch als Abschluss unter dieses Thema. Auch wenn der Sauerrahm als letztes in der Aufzählung steht - ich find den immer wieder variabel einsetzbar. Um so eine Assozation wie einen Käsekuchen zu erreichen mach ich ein Sorbet mit Honig und Sauerrahm.
 
 
Schokolade/Beere/Apfel/Sauerrahm

Die Schokolade kommt als Panna Cotta und Crumble. Im Panna Cotta ist noch etwas Brombeer-Gsälz. Apfelkompott mit Johannisbeer-Saft ergänzt das Sorbet hervorragend. Dafür nehme ich Milch, lös den Honig darin auf, anschließend den Sauerrahm. Eingefroren als cremiges Sorbet schließt es das Glas ab.
 

DELINELLE

Das Gericht ist vom Titel DELINELLE inspiriert. Die Recherche ergab keine vernünftige Übersetzung. Solche Wörter soll es ja auch geben. Der Titel brachte mich auf Damnidei. Auch nie im Salzburger Land probiert, aber bei Andreas Döllerer gelesen was es ist. Es handelt sich um eine Art Gnocchi, allerdings nicht gekocht. Serviert wird es mit Sauerkraut und ich probier das Gericht im Bistro-Stil zu präsentieren. Es geht auch mal ohne Paprika und warum bei meinen Recherchen der Begriff "Bauchzwickerl" zu lesen war ist mir jetzt auch klar. Von denen kann man auch soviel essen bis der Ranzen zwickt.
 
 
Damnidei/Sauerkraut/Gurke
 
Die Kartoffel wird gegart, gestampft und wie ein Gnocchi-Teig mit Eigelb und Mehl weiter verarbeitet und mit Muskat abgeschmeckt. Das wird nicht gekocht sondern in Butterschmalz gebraten. Das Sauerkraut wird mit Zwiebel, Karotte und Weißwein-Essig angesetzt und mit frischer Tomate, Schnittlauch sowie Petersilie vollendet. Die Gurke wird als eine Art Tartar angemacht. Sauerrahm, und Honig-Senf-Jalapeno bilden die Frische auf dem Teller. Den Abschluß macht Leindotteröl und grüner Pfeffer. Set free!

flavour and flavour pairing

Freitag ist Markt und da sprießen die Ideen schon beim Spaziergang und Einkaufen. Und vorher auch wenn man sich überlegt auf was man eigentlich Bock hat. Da kristallisiert sich ein Spiel mit Gewürzen raus. Darum dreht sich dieser Artikel, die darin enthaltenen Stories und Gerichte. Gewürze vom Naschmarkt, aus dem Baskenland oder anderswo her.
 
HALO ON FIRE ist einer meiner Faves von Metallica. Logisch daß ich eines meiner Lieblingsgerichte dazu mache. In dem Teller geht es um ein Gericht über Schärfe und Currywurst mal anders. Dafür entscheide ich mich für Ras El Hanout, statt Indien Afrika!
 
 
Merquez/Bohnensalat im Hardcore-Dressing/Kürbis/Ras El Hanout
 
Mein Highlight auf dem Teller ist der Bohnensalat. Für den hab ich mir ein Hardcore-Dressing ausgedacht. Das ist natürlich der Pistole-Schwarkirsch-Balsam und funktioniert weiter mit Anana-Tomatensalz, Feigensenf, Kürbis pur und Olivenöl sowie grünem Pfeffer. Inspiriert von allen meinen Ausflügen und was ich da so entdecke. Etwas Tomate für die Frische kommt noch dazu, kurz vorm Servieren. Der Kürbis funktioniert wie eine Bratkartoffel. Ausgestochen und in Chili-Essig-Wasser blanchiert am Vortag wird der knusprig gebraten. Als Curry nehm ich Ras El Hanout. Das kommt als Ketchup mit Sauerrahm als eine Art Cocktail-Sauce. Ideale Begleiter für die Merquez als Würstl-Teller deluxe!
 
Alles auf Rot... oder zumindest in die Richtung geht das Gericht zu GOING INTO RED von Grand Massive. Das ist die Band in der der Alex von FCV singt. Bei dem Gericht geht es um Rot-Töne oder rote Gewürze. Die Neuauflage ist von einer Aufgabe aus KI an Tim Mälzer inspiriert in der er ein Perlhuhn und Agnolotti kochen durfte.
 

Basque Txiken/Kürbis Agnolotti/Paprika/Tomate

Vorausschauend kochen heißt für mich daß ich bei einem Paprikahendl soviel Sauce koche und davon was wegfrieren kann. Für die Agnolotti mach ich einen klassischen Nudelteig. Für die Fülle gare ich Muskatkürbis mit Tomate, Knoblauch, Salz und Olivenöl im Ofen. Das wird gemixt und mit Pfeffer abgeschmeckt. Nach dem Kochen kommen die Agnolotti mit Butter, Chili und Schnittlauch noch kurz in die Pfanne. Die Hühnerbrust gare ich rückwärts mit Piment d' Espelette und Anana-Salz. Paprikabrösel und semigetrocknete Tomate ergänzen den Hendl-Teller.
 
 
Auffällig ist die häufige Anwendung von Paprika in meinen Gerichten. Ist eigentlich nur folgerichtig wenn man baskische und österreichische Küche zelebriert. Ebenfalls umzeichnet beide Länder die nachhalte Verwertung. Daher darf mein MUTE SOMEBODY für die ganze Verwertung des Tieres in dem Reigen nicht fehlen. Außerdem ist es mein derzeitiges Lieblingsgericht und ich freu mich das es so gut gelungen ist wie das was wir in Salzburg serviert bekamen.
 

Paprikahendl mit Sauerrahmnockerl

Zur Zubereitung muss ich hier nichts schreiben, es ist gleich wie letzte Woche. Als begleitendes Getränk bieten sich entweder ein gutes Weißbier oder Hoobert Natur Kola aus Salzburg an. Logisch daß wir den Sirup zum selber machen mitgenommen haben. Jetzt noch mehr Salzburg-Feeling, abgesehen vom üblichen Völle-Gefühl;-)
 
 
Zwischendurch ein kleiner Einblick ins Foodlab. Ich lieb es einfach mir Gerichte auszudenken und diese Ideen umzusetzen. Erst recht wenn es auch noch funktioniert.
 
 
Sauce ansetzen, Fleisch wolfen, Dessert anfangen, ganz schönes Gehirn-Jogging. Fällt mir leicht bei guter Musik. Vor dem nächsten Gericht schaut es aufgeräumt aus und fertig zum Anrichten:
 
 
Und jetzt gibts auch ein Bier:-))
 
In diesem Eintrag geht es nicht nur um Gewürz und Pairing, sondern auch um Lieblingsgerichte. Da ist es auch ganz praktisch dass so ein Huhn zwei Brüste hat. Und ich spar mir jetzt einen platten Spruch;-) CUENTA GOTAS gab es letztes Jahr und es wird wieder Zeit die Tropfen zu zählen. Punk-Metal von Puraposse, Heavy Metal Cooking von mir:
 
 
Baharat-Txiken/Bier/Kürbis/Kichererbse/Schnittlauch
 
Das Huhn mariniere ich über Nacht mit Baharat, Petersilie, Anana-Salz und Olivenöl bevor ich es rückwärts gare. Für das Bier mach ich eine Emulsion aus reduziertem Weißbier, Bier-Essig, Malzöl, Eigelb, süßem Senf und etwas Sahne. Das wird ähnlich einer Vanillesauce gekocht und kommt abgekühlt als Tupfen auf den Teller. Weitere Tropfen kommen als Schnittlauchöl dazu. Einen weiteren Tropfen bildet ein Kürbispüree mit Chili als Beilage zu der noch Kichererbse mit Knoblauch und frischem Schnittlauch.
 
Da bei der Art anzurichten etwas vom Geflügel übrig bleibt gibt es ein neues HOY ES MI DIA. Ein spätes Frühstück im Donosti-Style:
 
 
Txiken-Croissant con Cerveza y Stilfser
 
Das Huhn wird gewürfelt, ebenso der Stilfser. Verrührt mit der Emulsion fülle ich den Teig damit. Bestrichen mit Ei passt noch Schwarzkümmel sehr gut drauf.
 
 
Mit den nächsten Gerichten wird es weltoffen. Es geht nach Israel und Südamerika. Maßgeblich beeinflusst ist das von der Topa Sukalderia. Einer der Läden in San Sebastian in denen man sich in Rage futtern kann. Ich mag diesen Gedanken wie ein Baske in Südamerika kochen würde. Das haben Andoni Luis Aduriz und Jessica Lorigo super umgesetzt. Das greife ich gerne in meiner Art zu kochen auf.
 
Da der Ofen eh an ist noch eine Resteverwertung und ein NINOS DINAMITA:
 
 
 
Empanada Gallega
 
Frisch gewolftes Hackfleisch mariniere ich mit Franks Cumin. Scharf angebraten kommt noch Tomatensauce, Kürbispüree, Kichererbse, Chili,
Petersilie und Schnittlauch zu einer Masse zusammen. In einen Hefeteig eingepackt wird es mit Ei bestrichen und mit Tomaten-Anana-Salz gebacken. Meine Antwort auf Calzone und Schawarma, israelisch-galizische Backkunst!
 
 
Because we need new direction... mit OUT OF CONTROL arbeite ich an meinem Einreiseverbot in Italien. Dabei möchte ich eine All Amatriciana nicht verunglimpfen, ich denke es einfach in verschiedenen Richtungen. Mit der Idee es nach Südamerika zu bringen mach ich mich an eine Version mit Mole. Etwas A Fuego Negro schwingt bei dem Pintxo mit:
 
 
Mole Amatriciana
 
Die Sauce mach ich in zwei Ansätzen. Erst setze ich eine Tomatensauce mit Sherry-Essig an. Zwiebel mit Salz und Zucker, Knoblauch, Tomatenmark, Rotwein, den Essig und passierte Tomate. Mit Paprika und Petersilienzweigen zieht das eine ganze Weile. Im zweiten Ansatz wird Chorizo ausgebraten. Mit der Tomatensauce, dem Mole-Gewürz aus Wien und etwas Kaffee serviere ich das mit Farfalline mit Paprikabröseln und Petersilie.
 
 
Wo Puraposse ist, ist Kaotiko nicht weit. Mit dem Titel VERGÜENZA beschäftige ich mich mit geschichtlichen Aspekten wie dem Ende der Mauren in Spanien und die türkischen Belagerungen in Wien. Die Spanier und die Wiener haben ihr Territorium zurück, aber die Spuren der Geschichte sind heute noch in der Kulinarik sichtbar. Vor allem Wiener Küche zeichnet sich durch eine Sammelsurium an Errungenschaften ferner Länder aus. Für mich eine der Entdeckungen des Jahres - Chakalaka aufm Naschmarkt. Ich hab jetzt nicht auf dem Etikett geschaut für was es empfohlen wird. Eine gute Sauce gibts immer, Polenta wird damit auch super. Südamerika hat für mich immer etwas frisches und lebendiges, wie die Küche im Baskenland und in Österreich auch. Hier ist das Geschwister-Gericht zu "A Quemarropa" von vor ein paar Wochen, nicht aus nächster Nähe sondern viel weltoffener.
 
 
Kalbsbutterschnitzel Chakalaka/Causa/Mangold
 
Butterschnitzel bezeichnet ein Fleischküchle in Sauce, Causa ist eine Art Kartoffelstampf - soweit die Grundvoraussetzungen. Fleisch ist mit Zwiebel und Petersilie gewolft und wird mit Paprika und englischem Senf abgeschmeckt. Die Sauce setze ich mit Röstzwiebel, Knoblauch und Zweigelt an. Mit Kalbsfond aufgefüllt koche ich frische Tomate mit. Damit wird das Butterschnitzel nachm Passieren glaciert. Für die Cause nehme ich ebenfalls etwas Kalbsfond und schmecke den Stampf mit Zitrone ab. Beim Mangold sautiere ich erst kurz die Stiele (in Brunoise), dann die in Julienne gehackten Blätter. Ist eine Sache von ein paar Minuten und etwas Zitronensaft schadet nicht. Die Deko sind semigetrocknete Tomaten.
 
 
And I ask myself is this the final warning?
CAVE CANEM von Stick To Your Guns lief letztens im Auto und bei der Songzeile dachte ich an ein Dessert. Grießschmarrn darf es als Remminiszenz ans Salzkammergut gerne sein und wird beinahe klassisch aufgetischt. Ich hab mich an eines der Desserts vom Petz erinnert, also ob die Gänge vorher nicht gereicht hätten. Nein, Kaiserschmarrn oder Buchteln passen irgendwie noch rein. Auch wenn man hinterher beim Fortgehen beim nächsten Bier länger braucht.
 
 
Grießschmarrn/Apfel/Johannisbeere/Honig/Sekt
 
Für den Schmarrn koche ich erst eine Art Brandteig mit Milch, Honig und Grieß. Das wird abgekühlt und mit Eigelb und steif geschlagenem Eiweiß zum Teig. In der Pfanne gebraten, gerissen und mit Puderzucker karamellisiert. Dazu kommt ein Kompott mit Apfel, Honig, Sekt, Johannisbeersaft und Zimt. Ein Espuma mit Sahne, Sekt, Honig und Milch bildet den cremigen Teil. Bestäubt wird mit Puderzucker und Johannisbeerpulver.
This is the last an final warning!
 
 
Nicht ganz das letzte und finale, denn es gibt noch ein NOTHING WILL REMAIN, there's nothing left to say... ein Dessert mit Schokolade ziert bei mir immer den Schluß eines großen Menüs. Erst recht als Schlußstrich unter das Thema.
 
 
Schokolade & Beeren
 
Den Sockel bildet ein Panna Cotta mit Blaubeermuffin-Trinkschokolade. Als weiteres fruchtiges Element kommt drauf ein Brombeer-Gsälz. Schokoladen-Crumble und -Granite bilden das Topping und das Johannisbeer-Pulver den Abschluß.
 
 
 
 
 
 

You Me At Six Culinary

Hier ein Artikel zu neuen Gerichten inspiriert von You Me At Six im Herbst 2018. Geworden sind es zwei Gänge zum neuen Album und beinahe vegetarisch.
 
just got the mirror on the way out... die Textzeile aus FAST FORWARD von You Me At Six erinnert mich an diverse Restaurantbesuche. Das sind meine Auszeiten. Die Tatsache dass es der erste Song auf dem Album ist erinnert mich an einen der ersten Gänge beim hervorragenden Abend im MAST Weinbistro. Das war einfach eine tolle Küche und der Begriff Bistro ist hier getroffen. Beispielsweise Karotte, Liebstöckel-Mayo und Erdnüsse war besser als sich das erstmal liest. Ein sehr cooles Erlebnis und die Erkenntnis daß gute Küche sehr einfach sein kann.
 
 
Karotte/Mandel/Tomate
 
Hab ich aufm Markt viel Karotten drein bekommen. Stand gar nicht aufm Einkaufszettel und ich hab mir überlegt was ich damit so machen kann. Aus einer normalen Karotte (also die orange) mach ich mit Milch, Sauerrahm, Chili, Tomate und Schnittlauch ein Püree. Purple Haze schmore ich in der Pfanne mit Butterschmalz auf der Hautseite und etwas Mineralwasser zum glasieren. Weiterhin fülle ich kleine Tomaten mit Senfjoghurt und semigetrocknete Tomate kommt auch dazu. Das Topping ist geröstete Mandel mit Rauchsalz und Paprika als Pulver sowie gehackter Schnittlauch.
 
Da ich das neue Album rauf und runter höre ist es nicht weiter verwunderlich dass es noch ein neues Gericht gibt. MIRACLE IN THE MOURNING ist nicht nur vom Song sondern auch von Kitchen Impossible inspiriert. Ich erlaube mir eine Fehlübersetzung, natürlich weiß ich was "mourning" heißt. Ich mach "morning" draus und ein spanisches Frühstück. Tohru Nakamura musste diverse spanische Tortillas zubereiten. Ich mach mich an eine herbstliche Version.
 
 
Tortilla mit Kürbis
 
Für die Tortilla gare ich erstmal Kürbis in Olivenöl bis er sich zerdrücken lässt. Abgekühlt misch ich den mit Ei und etwas Chili und ab geht es in die Pfanne. Dazu kommt ein Kürbis-Brioche mit gebratenem Kürbis und Nußbutter. Drauf kommt ein Kürbis-Frischkäse, Kürbis-Chutney mit Honig und Weißweinessig, knuspriger Serrano und Schnittlauch. Die Idee ist von allem jeweils ein Stück gemeinsam zu essen, Umami galore!

rocking & cooking

Endlich mal wieder Grizzly, in der Wiege unserer Freundschaft in Oberndorf. Die OMI haben ein neues, kleines und feines Festival ins Leben gerufen. Mit am Start unsere Boys aus Karlsruhe, Ehrensache daß man da vorbei schaut. Nach dem Abend mit Bux sowieso, auch wenn der Samstag erstmal in Schwung kommen musste.
 
Im Venue erstmal hallo an alle, Matze und Chrissy sind auch da und begrüßt von den guten Leuten der OMI. Verspricht einen starken Abend. Der geht erstmal mit "Das Kartoffel" los, naja Ska halt. Weiter geht es mit Bad Liver was eher meinen Geschmack trifft.
 
 
Grizzly legen eine richtig geile Show hin! Jetzt ohne rosarote Brille, das ist richtig stark. Vom ersten bis zum letzten Song merkt man den Jungs die Spielfreude und Spaß am musizieren an. Mein Fave ist mal wieder "Parents Nightmare", einfach eine Live-Bombe!
 
Swiss und die Anderen beenden den Abend, den ich bei der Show eher mit Unterhaltungen verbringe. Schee war's wieder in Oberndorf! Was übrigens gestern auf der Heimfahrt lief beim Mixtape war vermehrt B-Tight. Das Crossover-Album find ich richtig witzig und animiert mich für zwei Fun-Dishes. Sie verführt mich - die kleine Geschichte um den Würstlstand:
 
 
Käsekrainer & Salzstangerl
 
Eigentlich sollte man es andersrum schreiben. Die Stangerl sind ja der größere Aufwand. Ein ganz normaler Hefeteig, hier mit Anana-Salz.Bestrichten mit Ei und Milch kommt das Salz noch drauf, ebenso Schwarzkümmel. So langsam hab ichs drauf mit den Stangerl. Und ja, dafür brauch auch ich ein Tutorial von Leuten die das können.
 
Ein ganz brandneues Gericht ist DRINNE. Da war die Idee soviel wie möglich reinzupacken, ganz nach dem Motto wir sind alle drinne... Party wie auf Pille usw..
 
 
Laksa, Ramen, Carbonara
 
Ausgehend von einer Carbonara wurde es was ganz anderes. Mit Serrano und Kürbis mach ich einen Ansatz für ein Laksa mit etwas Hühnerbrühe. Nur ohne Kokosmilch, dafür mit etwas Sahne. Abgeschmeckt wird mit Franks Cumin und PX-Essig. Im "Ramen" ist noch ein Eigelb. Das Topping sind knuspriger Serrano, Kaffee-Brösel und semigetrocknete Tomaten.
 
 

The Taste

Es geht wieder los, Mittwoch abend wo man nicht weiß ob man lachen oder weinen soll. Die Rede ist von "The Taste" und jetzt ist es schon so weit daß man nicht nur die Juroren sondern auch Kandidaten kennt. Mit dem Philipp hab ich mal zusammen in Kassel gekocht und was da passiert ist weiß ich jetzt auch nicht so genau. Den hab ich schon als Favoriten gesehen. Ich freu mich auf die Gastjuroren und deren Themen. Auf jeden Fall heißt das Motto wieder "bumm-bumm-bumm". So eine Stunde ist knapp genug und der Löffel sehr klein.

klassiks never die

Einer der Einträge der öfterst so überschrieben sein könnte. Klassiker und Küchenlegenden, entweder straight gekocht oder auseinander und wieder zusammen gebaut. Man könnte es auch mit "die Fresse voller Geschmack" titulieren. Aber das ist eher Selbstverständlichkeit.
 
Eine neue Version von BAD COMPANY steht auf dem Speiseplan. Bei dem Teller dreht es sich um Rouladen mal anders. Dafür hab ich mich gefragt was denn die Begleitung sein könnte, fernab vom Standard. Und wie man es baskisch anhauchen kann.
 

Rindsrouladen/Kürbis/Tarhonya/Jamon

Die Roulade ist gleich geblieben. Ich hab nämlich was davon eingefroren. Und wenn ich das mache dann schmecke ich die Sauce nicht final ab. In dem Fall kommt ordentlich Paprika und Dirndl-Essig rein. Meine Pasta sind dieses Mal Tarhonya. Das geht immer, vor allem weil bei Ravioli eh immer Nudelteig übrig bleibt. Der einfach gerieben und kurz abgekocht, fertig. Als knuspriges Element Jamon-Taquitos, also knusprig gebraten und mit Petersilie versetzt. In dem ausgetretenen Öl schwenke ich die Tarhonya.
 
 
Rückblende nach Salzburg und die Frage was man Sonntag so macht, außer Heimfahren. Also bei uns Soulfood Brothers heißt das wir suchen uns eine geeignete Futterkrippe. Das funktioniert meistens recht gut. Ich wollte in den Bärenwirt. Da laufen wir rein und ohne Reservierung gleich wieder raus. Also ohne das angeblich beste Backhendl:-( Jammern auf hohem Niveau, es gab ja eins am Vorabend im Ko.Co.
 
Dennoch steht der Guhler bei mir ganz oben auf der Liste. Zum Thema Backhendl gibt es ja schon mein BEAT IT. No one wants to be defeated... ich werf mit dem Teller gern meinen Hut in den Ring zur Competition um das knusprige Huhn.
 
 
Backhendl/Käferbohnen-Salat/Bier-Dressing/Steirer Joghurt
 
Der Salat ist wohl das langwierigste daran. Erstmal Bohnen über Nacht einweichen, danach abkochen. Ich mach die Dinger am liebsten als Salat. Dieses Mal mit Estragon-Senf, Bier-Essig, Malzöl und Kürbis pur, Schnittlauch kommt zur Garnitur. Der Joghurt kommt mit Kren, süssem und englischem Senf. Das Hendl wird mit Salzburger Salz und grünem Pfeffer vorm Panieren und Ausbacken gewürzt.
 
 
Freitag abend und Besuch steht an. Bux kommt mit Freunden vorbei und ich tisch passend zum Bier auf. Aufm Menü steht wenn ich denn tatsächlich eins schreiben würde:

- Pasta A Fuego Negro
- 3 AM, Bosna-Burrito
- Txili-Txeese-Leberkäs al pimiento mit Kürbis-Kartoffel-Stampf
- Al Final Del Tunel, Bananen-Split

Bei so einem Abend ist die Ausrichtung klar - Baskenland & Salzburg, einfach für Freunde kochen. Schauen was im Kühlschrank ist, was es auf dem Markt gibt und auf was ich Bock hab. Was ja als einer meiner Klassiker bezeichnet werden darf und sich hier fröhlich tummelt, PASTA A FUEGO NEGRO... immer gerne ins Dinner eingebaut.
 
 
Ein Salzburger Kulturgut ist die Bosna. Rostbratwurst im Fladenbrot mit Curry und Zwiebel, am Balkan-Grill super. In der Nacht davor so gegen drei schon einmal nach dem Konzert auf der Kneipenmeile wars ebenfalls schee. Grund genug sich von 3 AM von You Me At Six inspirieren zu lassen und eine eigene Version zu machen.
 
 
Bosna-Burrito/Purple Curry/Hardcore-Zwiebel
 
Für den Burrito mach ich einer meiner klassichen Flädle. Die Füllung fang ich mit roter Zwiebel, Purple Curry und Majoran an. Mit Kalbsbrät kommt das ins Flädle und dann in den Ofen zum Garen. Senfjoghurt dazu und als Topping eingelegte Zwiebel mit Pistole-Essig. Das ist wirklich witzig geworden.
 
 
 
Ebenfalls witzig und ausnahmsweise ohne Song dafür mit Ko.Co das Gericht hier:
 
 
Leberkäs mit Jalapeno und Fontal kommt auf eine Paprikasauce, darauf ein Gsälz aus Jalapeno und schwarzen Senfkörnern. Daneben ein Sauerrahm-Gurkensalat mit Schnittlauch und noch ein Stampf aus Kartoffel, Kürbis und Knoblauch mit Nußbutter. Nix für Erbsen- oder Kalorienzähler:-)
 
Letzten Samstag im Ko.Co haben wir uns zum Probieren das Paprikahendl bestellt. Ein Teller in die Mitte und dann war mal Stille am Tisch. Das war einfach nur gut. Paprikahendl mit Sauerrahmnockerl! Den Teller hätte auch Christian Petz hinstellen können als Blindverkostung - ich hätte es geglaubt! MUTE SOMEBODY, da habt ihr uns zum Schweigen gebracht... und zwar in positivem Sinn. Nur logisch, dass der Teller den Titel von Itchy trägt. Hier ist meine Version, eigentlich Kitchen Impossible, ich probier mich dem anzunähern.
 
 
Paprikahendl mit Sauerrahmnockerl
 
Für das Hendl gibt es entbeinte Oberschenkel, die werden gesalzen, mehliert und angebraten. In dem Bratensatz zieh ich Zwiebel an, Tomatenmark und mit Weißwein wird abgelöscht. Kalbsfond dazu, Huhn rein und mit ordentlich Paprika wird das ganze gegart, passiert und mit etwas Balsamico abgeschmeckt. Die Nockerl mach ich wie Spätzle nur mit etwas Sauerrahm im Teig. Der kommt auch als kleiner Klecks mit Schnittlauch als Finish dazu.
 
 
Als süssen Abschluss unter dieses virtuelle Menü ein älteres Dessert mit AL FINAL DEL TUNEL.
 
 
Honig-Panna Cotta/Bananensalat/Zarbitter-Granite
 
Da braucht man auch nicht mehr viel schreiben, wie letzte Woche nur ohne Vanille und mehr Honig.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

VI

Viel Zeit haben sich You Me At Six mit einem Nachfolger zu "Night People" nicht gelassen. Auf die Band bin ich durch Tenside gestossen. Die hatten in einem Tourvideo "Forgive & Forget" als Untermahlung. Seither bin ich Fan der Band und hab es schon mehrfach nicht auf eine Show geschafft. Nach Itchy benennt auch die Band ihr sechstes Album mit der Ziffer. Titel sind manchmal auch nur Schall und Rauch.
 
Was ich an der Band so mag spiegel das Album recht gut wieder. Angefangen mit einer Nummer wie "Fast Forward" zu Beginn ist es einfach mal was anderes. Damit mein ich die Differenz von dem Zeug was ich sonst höre. Pop wechselt sich mit schönen Gitarren und tiefen Gesangsmelodien ab. Bei dem Album hat man jedoch das Gefühl dass es noch einen Schritt weiter geht. Erstaunlich nur ein Jahr nach dem letzten Album. Auf jeden Fall ein Liedgut zu dem man ruhig mal einen Wein schlürfen kann.

soulfood Salzburg

Itchy & Blackout Problems in concert, das in Salzburg! Für das Reisetrio der Soulfood Brothers in Form von Frank, Flo und mir Grund für ein langes Wochenende in der Mozartstadt. Und so setzen wir uns in Bewegung, im Mixtape Mobil, also mit mir am Steuer. Den USB-Stick hab ich etwas Itchy lastiger gestaltet. Sagen wir so, wir können mehr davon hören da sich die Anreise durch Staus etwas verlängert.
 
Bei herrlichem Wetter kommen wir am späten Nachmittag an. Ins Hotel einchecken, kurz einrichten und schon geht es in die Stadt. Wir wohnen sehr verkehrsgünstig, mit der Bushaltestelle vor der Tür und in 8 Minuten sind wir in der Altstadt. Dort geht es auch gleich an den Würstl-Stand, nur nix auslassen und Kultur pflegen. Wir flanieren etwas an der Salzach entlang und vorm Konzert gehen wir in die Pommes Boutique.
 
 
 
Also wir sind zwei Stunden unterwegs und schon fällt der Begriff "vollgefressen". Die Grundlage stimmt für den Konzertgang ins Rockhouse. Dort flugs ein Bier in die Hand und wir treffen gleich unsere Freunde. Das Rockhouse ist übrigens eine sehr schicke Location, das steigert die Laune aufs Konzert umso mehr. Es wird ein großer Abend!
 
Die erste Band spielt und wir verpassen es zwecks guter Unterhaltung am Merchstand und in der Bar. Dann übernehmen die Blackyz und es ist immer wieder schön die zu sehen. Cool dass die Band als Support mit dabei ist. Mein Highlight ist der Abschluß mit "off/on". Da ist man schon gut angeheizt für Itchy. Unsere Eislinger sind auf der Bühne und sofort ist Stimmung. "Nothing", "The Enemy" und "Where Is The Happiness" zu Beginn. Für uns ist es auch immer wieder was besonderes im Ausland Konzerte anzuschauen. Die 90 Minuten Show sind ein Genuß. Die Setlist ist mal wieder etwas anders, u.a. mit "Learn To Drown" und "Mute Somebody". Den hab ich noch nie live gehört.
 
 
Ein toller Abend in Salzburg der nach dem Konzert bei Bier und guten Unterhaltungen ausklingt. Bevor wir unter den letzten Gästen aus dem Rockhouse rauswackeln und noch ins Mentor's und ins Flip gehen. Eine Bosna noch als Betthupferl, damit fällt der Vorhang unter einen großartigen Tag.
 
 
 
Am nächsten Tag wieder Kaiserwetter. Unser Hotel liegt sogar noch besser als eh gedacht, gegenüber ist eine Metzgerei (!) mit Käs-Leberkäs-Weckle (!!) im Angebot. So leicht und beschwingt startet unser Tag. Wieder auf in die Stadt und erstmal Kaffee im Cafe Mozart, natürlich mit Salzburger Nockerl. Das ist den drei Stadtbergen nachempfunden, so aufgeteilt hat jeder erstmal einen Hausberg.
 
 
 
 
Es geht mit uns aufwärts, wir gehen zur Festung hoch und genießen die Atmosphäre. Wir finden es ist sehr entschleunigt hier, einfach nur schön.
 
 
In der Altstadt gibt es noch eine Bosna am Balkan Grill (super) und Hoobert Cola. Die finden wir stark und kaufen den Sirup zum selber machen. Ganz entspannt schauen wir Schloß Mirabell an, gehen ins Cafe Bazar und hinterher ins Monkeys. Schee so an der Salzach erst ein Kaffee dann ein Bier. Wir blicken so langsam den Abend entgegen.
 
 
Dafür haben wir im Ko.Co reserviert. Die Idee war österreichische Küche modern zu probieren, dafür sind wir hier richtig. Ein heller, kleiner und gemütlicher Laden empfängt uns. Wir wissen noch nicht wie gut es eigentlich wird.
 
 
Es geht los mit verschiedenen Vorspeisen... mariniertes Rinderfilet, Backhendl- und Kaspressknödel-Salat. Ein toller Auftakt bevor unser Paprikahendl to share den Tisch erreicht. Das ist so einfach und sooo gut, ausnahmsweise wird es am Tisch ganz ruhig. Unsere Hauptspeisen mit Schnitzel, Käskrainer und Leberkäs klingt auch einfach. Es ist großartig gekocht und präsentiert, einfach und schnörkellos. Die drei Desserts beschließen einen tollen kulinarischen Abend im Ko.Co. Die Bedienung rockt allein den Laden, ganz großes Lob - sehr schöner Service!
 
Ein kleines Weinfest ist auch am Mirabell welches wir vor und nachm Restaurant besuchen. Das weitere Abendprogramm wird im Mentor's fortgesetzt. Flo geht früh schlafen, Frank und ich bis in die frühen Morgenstunden noch weiter. Warum wir am Sonntag wieder alle gleich fertig drein schauen weiß man nicht. Im Bärenwirt kommst nur mit Reservierung rein, schade ums Backhendl. Dann nach einem Besuch in der "Burrito Factory" sind wir allerdings wieder fit für die Heimreise. Sehr gute mexikanische Küche die wir uns da gern geben. Auf der Rückfahrt sind wir uns einig daß es ein toller Trip war.
 
 
Die schöneren Bilder bei dem Bericht sind von Flo - muy bien, hermano!
 

other song dishes

Wenn ich einen Tomatenfond ansetze dann auch eine große Menge. Und draus machen kann man so einiges, wie die drei folgenden Gerichte hier. Als erstes ein neues CRUSHED zum Thema Linsen und Risoni. Dieses Mal rein vegetarisch und sehr latin.
 
 
Risoni-Linsen in Meximole/Mandel/Frühlauch
 
Mit dem Fond, Frühlauch und Meximole koch ich eine Sauce für die Linsen-Pasta. Geröstete Mandel und frisches Frühlauch-Grün ergeben ein kleines, feines Pintxo.
 
 
Und am liebsten nehme ich den Fond für ein Risotto her. Da wäre wir bei meiner Hommage zu PARENTS NIGHTMARE. Wie man am Bild erkennen kann nicht nur für mich allein und abends:-)
 
 
 
Risotto con Tomate
 
Wie ich ein Risotto mache und vor allen Dingen dieses hier steht schon ausführlich beschrieben da. Dieses Mal kommt noch etwas Jalapeno hinein. Mein Topping ist dieses Mal eine geschmolzene Tomate mit Dirndl-Essig. Auch den Teller halte ich dieses Mal vegetarisch.
 
Damit es nicht zu vegetarisch wird und auch mal wieder etwas abgedrehter fiel mir bei MARY JANE von B-Tight was ein. Ich hack es klein, ich pack es ein... und manchmal könnte man meinen dass ich vor oder bei der Zubereitung was geraucht habe. Die Idee war eine andere Herangehensweise an Sauerbraten.
 
 
Sauerbraten especial/Blutwurst-Rolle in Grün/Kürbis
 
Ein Teller voller Aromen. Den Schweinenacken mariniere ich mit Cumin, Sherryessig, Worcestershire Sauce und Malzöl für 24 Stunden. Bei 80 Grad gart das Fleisch 8 Stunden. Mit etwas Frühlauch setze ich eine Sauce mit Weißwein, Weißwein-Essig, Altmeister und dem Fond an, abgeschmeckt mit Sojasauce, Worcestershire Sauce und Cumin. Nach dem Garen portioniere ich das Fleisch und vor dem Anrichten wird es poeliert.
 
Für die Blutwurst-Rolle mach ich Pfannkuchen mit Petersilie und Bier. Frühlauch, Spinat, Kartoffelbrot wird wie ein Knödel hergestellt. Unter den Teig kommt Blutwurst und wird zu einer Rolle. Für noch mehr Grün sorgt Frühlauchpüree mit Joghurt, Senf und Kren. Ein Kürbispüree mit Habanero ergänzt diesen etwas speziellen Gang mit frischer Gurke für Frische. Mucho sabores wie der Schwabe sagt.
 
The Guilty Brigade, die Band hör ich mir immer wieder gerne an. Für mich eine der Entdeckungen, allein schon wegen dem Video zu COMO EL HIERRO. Mir macht der Song immer wieder Laune. Genau wie ein guter Burger und den gibt es zu dem Song. Wie gesagt auf der Busfahrt wäre ich gern dabei gewesen oder hätt auf die ganzen Leute mit dem Gericht gewartet. Das ist etwas was ich guten Freunden serviere.
 
 
Txeese-Burger/lackierte Chorizo/Gurken-Relish/Ras El Hanout/Brioche/Cerveza-Bravas con Yoghurt
 
Für den Burger gibt es Schweinsschopf, ein paar Stunden mit Paprika mariniert. Das wird mit englischem Senf wie üblich zum Fleischküchle. Dieses Mal gibt es als Sauce mein Ras El Hanout Ketchup. Etwas frische Gurke, drauf das mit Bergkäse überbackene Pattie. Die Chorizo wird angeschwitzt und mit Pistole-Essig abgelöscht. Auskristallisiert ein super Topping, Chorizo-Essig-Candy sozusagen. Ein Relish aus Gurke, Jalapeno, Estragon-Senf, Weißweinessig und Kürbis pur ergänzt den Burger. Als Beilage mach ich Ofen-Kartoffeln. Erst blanchiert und dann mit Anana-Salz und Malzöl abgeschoben. Finalisiert wird Piment d' Espelette und angerichtet mit dem Frühlauchjoghurt.
 
Weil das so Laune macht inspiriert mich NINOS DINAMITA zu einem neuen Gericht. Pate dafür ist die Empanada Gallega. Dynamit ist auch drin, so wird das in Galizien bestimmt weniger serviert. Chakalaka ist natürlich ein Gewürz, aber hört sich auch an wie ein lustiger Begriff. Grund genug für mich mir meine Version auszudenken. Und es ist ein Erstversuch in Sachen Empanada. Im ganzen sieht es nicht ganz perfekt aus, Geschmack ist jedoch der Wahnsinn.
 
 
 
Empanada Chakalaka
 
Hackfleisch wird mit roter Zwiebel angezogen, mit Tomatenmark versetzt und mit ordentlich Weißwein sowie ebenso ordentlich Chakalaka geschmort. Abgeschmeckt mit Jalapeno und Oregano kommt frischer Spinat, Kichererbse und Kürbispüree mit Chili dazu. Ein Hefeteig in zwei runden Teilen versuch ich mal wie eine gute spanische Hausfrau ordentlich zu verarbeiten und raus kommt nach dem Backen ein Ding was wohl selbst A Coruna einheizen würde.
 

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