ADTR Berlin

Auf der Rückfahrt von München hat man ja Zeit... Zeit genug um mal nachzuschauen wann denn die Lieblingsband sonst noch so in Deutschland spielt. Konzert im Zenith war eh der absolute Hammer und bei der Recherche steht am 2.2. Berlin auf dem Konzertkalender.
 
Am Montag schau ich nach Reiseangeboten und stell fest, daß Flüge dermassen teuer sind und das Konzert eh vom Ticketservice verschwunden ist. Am Dienstag kommt die Meldung, daß die Show in eine kleinere Location verlegt ist und bei travelscout gibt es ein unschlagbares lastminute-Angebot. Also ab dafür!
 
In Berlin war ich ja noch nie, abgesehen bei einem Umsteigeflug. Also flieg ich Samstag für einen Kurztrip dahin. Eine sehr interessante Stadt, obwohl diese wie eine riesige Baustelle anmutet. Die Prachtalle Unter den Linden präsentiert sich jedenfalls auf meinem Weg beim Sightseeing mit sehr vielen Baucontainern und dergleichen. Irgendwann kommt man am Brandenburger Tor an und freut sich mal dazusein.
 
 
Einen Selbstschuss vor dem Reich der Schnarchzapfen gibts auch noch:
 
 
Der Reichstag, Schauplatz zahlreicher lodernder Veranstaltungen und irgendwie hat man das Bedürfnis da reinzulatschen und mal seine Sicht der Dinge klarzumachen. Ich bin ja aber nicht auf politischer Bekehrungsreise hier, also weiter zur Siegessäule. Was sehr nah ausschaut, entpuppt sich als langer Fußmarsch mit wenig ÖPNV in Sicht.
 
Da hat man sich die darauf folgende Currywurstdegustation wirklich verdient. Als eine U-Bahn-Haltestelle kommt gehts auch nur eine Station zum Zooligischen Garten an dem einmal die Wursterei und die Schwesterfiliale von Curry 36 liegt. Warum Zeit vertun, wenn man gleich beides probieren kann? Was ich gleich feststelle und sich dankenswerterweise fortsetzt, ist daß ich in den Gastronomie-Betrieben sehr freundlich bedient werde. Die Wursterei  bietet ein Sparmenü, auf welchem leider die angepriesenen Zwiebeln fehlen, dennoch ist das geboten sehr lecker. Curry 36 hingegen hat Bedienungen mit Berliner Schnauze und auf die schwäbische Schnauze gibt es ordentlich bei denen. Kein Spar-Menü, dennoch leichter Vorteil. OK... ich hab den Stand tags drauf nochmal besucht.
 
Nach soviel Kultur gehts zur Abendgestaltung. Im Hotel meinen die, dass ich nach Friedrichshain an den Boxhagener Platz soll. Super Vorschlag, woll ich eh wegen dem Burgeramt hin. Dort angekommen sind viele Menschen vor dem Laden in Sicht. Die stellen sich alle für einen Platz drinnen an. Hätte man vielleicht reservieren sollen. Tja, ich frag den Platzanweiser, ob es nicht Platz für einen einsamen Schwaben gibt und ich geb hier den Dialog wieder:
 
"Ähem, gibt es evtl. Platz für eine Person?" - "Da kann ich dir direkt die Bar anbieten!"
 
Der Sportsfreund hat mir damit einen großen Gefallen getan, da halt ich mich sowieso am liebsten auf. Rein in die gute Stube, Bier und Burger bestellt. Der Laden ist echt super, sehr schön eingerichtet, erinnert mich irgendwie ans A Fuego Negro. Ausser die Teller, obwohl die so skurril sind, daß die wieder passen. Sowas würde man als guter Schwabe für den Polterabend aufheben. Das ganze hat jedoch so einen Schmiss, daß es großes Kino ist.
 
 
Für immens wenig Geld gibts einen sauleckeren Chilli-Cheese-Burger, auf Wunsch auch mit Cheddar Käse. Danach gehts ins Hops & Barley, einer Hausbrauerei mit sehr gutem Bier. Als Abschluss des Abends verschlägt es mich in den Feuermelder. Da läuft Punkrock, es ist etwas rotlichanmuntend eingerichtet und ich weiß nicht was man in Berlin unter großen Getränken versteht. Bei der Order "kleines Strongbow" kommt ein 0,4 l Getränk. Bei einem großen wird man wohl direkt an die Zapfanlage angeschlossen. Danach schläft man wie ein Engele.
 
Sonntag morgen, es regnet, die Frisur hält. Weiter mit Sightseeing am Schloß Charlottenburg.
 
 
Nach einer Führung durch den Laden ist mir nicht zumute. Ich schnappe weiter Berliner Luft und erkunde die Stadt. Wie geschrieben, Curry 36 erfreut sich meiner Anwesenheit. Danach soll es zu Konnopkes Imbiss gehen. Davor stehend stellt man fest, daß dieser sonntags geschlossen hat. Dann halt nicht.
 
Abends steigert sich die Vorfreude auf A Day To Remember. Der Weg ins Huxley's führt wieder über Friedrichshain, dieses Mal zu Schiller Burger. Dieser hat da eine seiner drei Filialen. Diese ist zwar nicht so schick wie das Burgeramt, jedoch findet hier frontcooking statt. Der Burger kommt auf den Grill und dazu gibt es Süsskartoffel-Pommes, schön gemacht. Irgendwie wünsche ich mir einen Hybrid aus beiden Läden. Geschmacklich Vorteil bei Schiller, Ambiente Amt.
 
 
Weiter nach Kreuzberg und erstmal feststellen, daß es Februar-typisch kalt ist. Also in die Kneipe nebenan auf ein Bier. Leider sind die anwesenden Gäste nicht so gesprächig, daß nach einer Hopfenkaltschale anstehen vor dem Huxley's angesagt ist.
 
In diesem drinnen geht es erstmal einen Flur zur Garderobe, dann eine Treppe nach oben und man kommt in einen der schönsten Konzertsäle. Wirklich Hammer die Location. Schick wie ein Schloß-Saal mit einer Empore hinten. Der Abend verspricht einiges und hält es auch.
 
Wie letzte Woche sind The Story So Far ein guter Einheizer und Every Time I Die sehr präsent. Das Publikum quittiert es mit mitwippen und Applaus. Als dann aber "chop suey" von System Of A Down läuft, singt der ganze Laden mit. Danach ist stage-time für A Day To Remember und da dreht das Publikum vom ersten bis zum letzten Song am Rad.
 
 
Die Setlist ist gleich wie letzte Woche, ausser daß Over My Head fehlt. Das merke ich jedoch erst vor dem Encore. Und das spricht dafür, daß das Konzert dermassen großartig ist. So schön es letzte Woche war, ein Konzert in einer kleinen Location in der Kajüte ist einfach was besonderes. Vor allem wenn es der m.E. beste Live-Act gibt. Unglaublich gut. Eigentlich könnte man Bedenken haben, daß die Jungs evtl. demotiviert sind, nach letzter Woche in einer kleineren Halle zu spielen. Das Gegenteil ist der Fall, großartig. Wahnsinn!
 
Am letzten Morgen gehts noch in das KaDeWe, natürlich in die legendäre Feinkostabteilung. Das ist wirklich der Overkill an Lebensmittel. Wirklich neidisch bin ich auf das Kartoffelangebot. Endlich mal eine Vielfalt, nicht nur festkochend oder nicht.
 
 

Fazit: Dank A Day To Remember verschlägt es mich in Deutschlands Metropolen, Curry 36 und das Burgeramt sind mehr als einen Besuch wert. Sehr schönes Wochenende ohne fine dining, dafür gabs auf Maul vom feinsten!

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