Karwoche

Karwoche und logischerweise damit die Woche vor Ostern. Ich kann mir vorstellen daß einige auf Samstag hinfiebern. Da wird dann der Kühlschrank aufgerissen und das Fasten davor gleich wieder ad absurdum geführt. Bei mir könnte man meinen ich fress erst recht so richtig rein. Ich freu mich auf Samstag weil Easter Cross mit Emil Bulls ist. Und vielleicht noch einen kleinen Tacken mehr auf Sonntag weil Easter Cross mit Stick To Your Guns ist. Hier ein fortschreibender Eintrag der kulinarischen Woche.

Wenn ich schon ein geschmortes Lamm habe dann koch ich mal wieder einen Gang unter dem Motto "das macht man eigentlich nicht". AGAINST THEM ALL steht für mich für Kochen ohne Trends. Deswegen mach ich aus dem geschmorten Fleisch eine Praline:


Lamm mit Tarhonya

Das Lamm wird mit Tempura-Teig sowie Semmelbrösel und Mandel paniert und ausgebacken. Wenn man schon dran ist kann man auch Petersilie reinwerfen. Die Sauce aus dem Eintopf passiert und etwas einreduziert. Für den Senf gibt es eine Emulsion aus Lustenauer Senf, Eigelb und Sahne. Tarhonya als Beilage, Kresseöl als Deko und fertig ist dieser Teller.
 
Ein Überbleibsel aus dem Wochenende, hält sich allerdings hervorragend. Das "Majii-Leave" THE WHEIGHT OF THE WATER ist so hübsch geworden:
 
 
Ein chilliges Dessert bei dem der neue Hoodie von Younger Us kuschlig warm hält...
 
 
Dienstag abend oder das Mittagessen für Mittwoch vorbereiten. Da es schon lang keine Gnocchi mehr gab, mach ich mich mal daran. Weil das so lustig ist mach ich noch Salzstangerl fürs Vesper, Hummus weil noch Tahina und Zitrone da ist. Weil ich nur Eigelb für die Gnocchi brauche mach ich Baiser. Langweilig ist mir nach Feierabend eher selten.
 
Wisst ihr übrigens was übervorsichtig ist? Wenn man beim Jubiläum in der Krone seine AFN-Schürze extra auf die Seite legt, dann später des Fehlen feststellt, den ganzen Haushalt auf den Kopf stellt, die Bros kirre macht und dann der Gastgeber nach vorsichtigem Anfragen das Ding wieder findet.
 
 
Oli Kahn hätte laut "da ist das Ding" geschrien. Bin ich happy daß ich es wieder habe, es hängen etliche Erinnerungen und Symbolik dran.
 
MARRIED TO THE NOISE - ein Lieblingsgericht für einen Lieblingssong! Der Song ist so herausstechend und eines der spontansten Gerichte. Eben quasi noch aufm Southside live gesehen, jetzt aufm Teller. Da ich letztes Jahr am Tag nachm Southside Geburtstag hatte wollte ich für die Jungs einfach einen schönen Teller machen. Natürlich ging es mit mir durch... durch den Naschmarkt quasi. Fleischküchle mit Kartoffel und geiler Sauce ist für mich so unkaputtbar wie der Song.


Chakalaka-Butterschnitzel
mit Schwarzkümmel-Gnocchi, Gurke, Hummus & Chorizo

Das Butterschnitzel wird in einer Chakalaka-Sauce serviert. Wie erwähnt hab ich Gnocchi gemacht. Für das Gericht gehört Schwarzkümmel hinein. Die Gurke mach ich als Tartar mit Estragon-Senf, Bieressig und Kernöl. Hummus und knusprige Chorizo finalisieren diesen Teller. So schaut auch ohne Kresse oder sonstwas moderne Bistronomie für mich aus!
 
Ein weiteres Dessert mach ich zu Ehren der Emil Bulls. THE RECKONING... goodbye my concubine! Wer meine Menüfolge kennt weiß daß ich mich meistens mit Schokolade verabschiede. So schaut das süße Pintxo im Frühling 2019 aus:
 
 
Schokolade mit Rhabarber, Mohn & Beere
 
Der Sockel ist eine Melange aus Johannisbeer-Gsälz, Rhabarberfond und Mohn. Darauf kommt eine Ganache mit Zartbitter. Der Baiser ist mit Puderzucker und Johannisbeer-Pulver hergestellt. Darauf schwebt ein Kinderschokoladen-Espuma.
 
 
Soviel zum Lunch, weiter gehts nach Feierabend. Heut nicht so geschäftig wie gestern. Ajada setz ich an. Das ist so ne Art Paprikaöl was ich bei Pepe Solla gesehen hab. Knoblauch andrücken, mit Olivenöl und Paprikapulver erwärmen und ich hau das in ein Glas mit Petersilienstängel. Schauen wir mal was da morgen rauskommt dabei.
 
Wo wir gerade bei Pintxos sind mach ich ein Entree für The Void. Der Song davor ist auf dem Album und war in Wien CEMETARY BLOOM und ich hab mir ne Weile Gedanken gemacht was dazu wohl passt. Da das Gericht für The Void ein Txiken Tikka Masala ist war es naheliegend die Geschichte von der Henne und dem Ei aufzugreifen, ebenso das Thema Reis. My unnatural disaster:
 
 
Baharat-Carbonara mit Risoni
 
Für die Carbonara reduziere ich erst Sahne mit ordentlich Baharat. Nebenher brat ich Serrano in etwas Olivenöl aus. So hat man einen Knusper und ein Serrano-Öl. Dieses Öl ziehe ich unter die Risoni, Baharat-Sahne und Eigelb. Auf das Gericht kommt der Knusper sowie etwas Petersilie.
 
Gründonnerstag und mittags frei. Da Markt ist ist das ein Garant dafür daß ich mich auf dem Heimweg wohl fast einen Bruch lupfe. Auch wenn man die Feiertage zur Hälfte gar nicht daheim ist. Dort angekommen wundere ich mich was ich damit anfangen soll. Entweder geh ich mit einem Plan aus dem Haus oder eben nicht. Bei letzerem verdient der Begriff foodlab seine Berechtigung. Also erstmal souverän einen Kaffee in die Hand:
 
 
Wenn schon Markt ist dann auch mal mit Marktwurst. Nur leider gibt es keinen Bosna-Stand. Da ich aber noch Salzstangerl habe mach ich das halt selbst. Geht auch ganz ohne Song:
 
 
Bosna
 
Alleine für diese Errungenschaft hat sich ein Aufenthalt in Salzburg schon gelohnt. Die Zwiebel gibt es mit Tomatenstreifen in Purple Curry und Sidra-Essig. Englischer Senf, eine Chili-Wurst und geröstete Stangerl kommen dem Original in der Getreidegasse sehr nahe. Nur anders.
 
 
Aufm Markt hab ich mich auch zu Spargel hinreißen lassen. Soviel zum Thema planlos. Manche Ideen entwickeln sich jedoch im Laufe des Kochens. In meinem Fall also nach Kaffee, Bosna und mit Punkrock und Hardcore. Weil sich BETWEEN THE DEVIL AND THE DEEP BLUE SEA so schön variieren lässt gibt es diese Version:
 
 
Saltimbocca vom Zander mit Spargel & Harissa-Bohnengemüse
 
Der Zander wird mit Cafe de Paris wie ein Sandwich in Serrano eingeschlagen. So einen gefüllten Fisch wollte ich schon lang mal machen. Der Spargel wird mit Salz, Zucker, Pfeffer und Olivenöl in Folie im Ofen gegart. Das Bohnengemüse kommt mit semigetrockneter Tomate, Harissa-Paste und Petersilie dazu. Kresse und Kresseöl bringen etwas Grün am Gründonnerstag.
 
Weil ich schon Bohnen hab und Bock auf Backhendl ist der nächste Gang BEAT IT. Inspirierend ist mehr Annisokay als Michael Jackson, eine meiner Lieblingscoverversionen.
 
 
Backhendl mit Bohnensalat & Senfjoghurt
 
Der Senfjoghurt wird mit Joghurt, Estragonsenf und Salzburger Salz gemixt. Der Bohnensalat erfährt eine Vinaigrette aus Bieressig, Biersenf und Kernöl, ebenfalls mit Salzburger Salz und Pfeffer. Mit Kresse wird es noch grüner. Das Hendl wird klassisch paniert und ausgebacken. Sonst hieße es ja auch kaum Backhendl.
 
Karfreitag und es kommt kein Fleisch auf den Tisch. Dafür ein Sabich aka PRAYER OF THE REFUGEE:
 
 
Spargel-Sabich
 
Das praktische an Ostern ist daß du quasi hartgekochte Eier hinterher geworfen kriegst. Also wir haben das, Salzstangerl, Spargel, Hummus und Gurkensalat. Für mich die Zusammenstellung für so ein Sandwich. Der Spargel wird dabei nur gebraten. Die Zeiten in denen man Spargel kocht sind durch.
 
Zu Mittag besucht mich meine Mum und wünscht sich Kaiserschmarrn. Dieses alljährliche Ritual find ich super, zumal dieses Gericht zu meinem Faves gehört. Inspiriert von der kuk-Monarchie, dem Franz-Josef und den Blackyz hier THE KING:
 
 
Kaiserschmarrn mit Apfel & Vanille
 
Keine großen Worte... klassischer Schmarrn mit Apfelkompott und Johannisbeere und Vanillesauce.
 
Ich schau danach ins Glas... mit dem Ajada-Ansatz. Mit dem was da rauskommt bin ich mehr als zufrieden. Dafür gibt es ein brandneues Gericht!
 
For I am lost right now as the ocean deep... dank Spotify kommt man auf solche Songs wie PITTSBURGH von The Amity Affliction. Zum Karfreitag ist die Songzeile und das Video inspirierend für einen frischen Teller in dem ich mich gern verliere. Dem Tag zu Ehren gibt es Fisch als ein Entree:

 
gebeizter Saibling mit Kohlrabi, Ajada & Senfjoghurt

Der Saibling wird mit Kräutersalz, Zucker und eingeschlagen mit Petersilie mehrere Stunden gebeizt. Für den Kohlrabi gibt es ein zweierlei. Einmal grob gerieben als Salat und einmal als Chips. Der Salat wird durch Marillen-Essig richtig gut. Senfjoghurt und Ajada vollenden diesen Gang... please tell me I am not undone.
 
Den Abschluß macht der Käseteller;-) Der dürfte zu meinem besten vegetarischen Pasta-Gerichten zählen. Burn through the witches:
 
 
DRAGULA... Schlutzkrapfen mit Fenchel, Spinat & Kren
 
Das war die Kulinarik der Karwoche, ich freu mich jetzt auf die beiden Tage beim Easter Cross!
 
 
 
 
 
 
 
 

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