STREETFOOD

Mal wieder ein Eintrag zum Thema Streetfood. Seit dem Event mit Juan Amador weiß ich da kann man machen was man will. Recht hat er, einfach frei im Denken sein. Hätte ich auch schon in Donosti kapieren können, immerhin hab ich gut ein Drittel draußen in mich rein geschaufelt. Wie Würstlstand galore geht zeigt Alles Wurscht in Wien. Das Marktflair mit Nikkei Cuisine beim Mochi am Markt hat mich diesen Sommer sehr abgeholt. In dem Eintrag wird alles irgendwo reinfließen.
 
Am Sonntag Abend bin ich meistens nicht mehr so geschäftig. Das letzte Gericht, aufräumen, Restle sichten. Ausnahmen gibt es, ich hab gar keine Restle, dafür einen Haufen Ideen. Dafür mach ich:
 
- Karotten Brunoise in Weißweinessig
- im Anschluß damit und Gürkle sowie Jalapeno, Gelee und Tajin eine Salsa
- Zwiebel Brunoise in Orangen Espellete Salz mit Marillenessig
- Püree aus Zwiebel, Karotte, Aji Amarillo und Baharat mit Milch und Sahne
 
Damit ist der Start in die Woche und die nächsten beiden Gerichte in der Pipeline.
 
MIt TRATAS stellt man sich sicherlich Streetfood vor. Txoripan hab ich in der Topa Sukalderia kennengelernt. Immer wieder schee das Weckle mit Paprikawurst umzusetzen.
 
 
Txoripan
 
Gestern gebacken, heute im Einsatz... ein Weckle mit Zaatar und Bergkäse. Rein kommt etwas von der Karotten-Zwiebel-Creme, Würstelsenf, Salsa mit Karotte, Merguez und Tomate.
 
Da wir gerade bei der ersten Puraposse sind...
 
 
VEN HACIA MI
Goxua
 
In Madrid findet auch wieder so ein Hokuspokus statt. Nennt sicht bestchefsaward oder so. Versammelt sind natürlich alle spanischen Avantgardisten. Ich weiß jedoch nicht warum ein Tag Vorträge 250 Euro kosten. Naja, ich würd gern mal übrigens nach Madrid. Allerdings ist die Anreise aus Baden-Württemberg etwas lang. Viermal am Tag kommt man von Stuttgart aus nach Mallorca oder nach Amsterdam, kein einziges Mal nach Madrid. Und ihr wundert euch warum ich immer wieder nach Wien reise. Komm ja sonst nirgends hin.
 
Dienstag geht es nochmal um die Wurst...
 
 
... fast zu schön um es mit Wurst zu bedecken. Sehr bunt, wie der Herbst. 
 
 
An kälteren Tagen denk ich gern an die wärmeren zurück. Bei neuen Inspirationen kommen eh meistens die Erinnerungen. Wie der Urlaub in Wien. Mich hatten da am meisten Grace, Fuhrmann und Mochi am Markt abgeholt. NENI war auch cool, vielleicht hatte ich an dem Tag genug Levante nach dem Ausflug zum Brunnenmarkt. Ich merk gerade wie ich mehr Nikkei Cuisine mache. Der nächste Teller ist jedenfalls eine Erinnerung an Wien, in verschiedenste Richtungen.
 
We Butter The Bread With Butter, bei dem Bandnamen geht man nicht unbedingt von ernsten Inhalten aus. Es ist eigentlich noch viel schlimmer:-) Die verzapfen wirklich mehr Nonsens in ihren Texten als Deichkind oder Electric Callboy. Ich find ja wenn Kult dann richtig und so taugt mir das. ANGRIFF DER DÖNERTELLER ist dazu geschaffen kulinarisch präsentiert zu werden. Den besten Döner hatte ich tatsächlich in Wien gegenüber vom Hotel. Ich hab es mir nur mal mitten in der Nacht angeschaut, mir wurde alles freundlich erklärt. Die haben Huhn genommen, am nächsten Abend hab ich etwas Platz gelassen, zum Glück. 

 
Txiken Döner Tako

Ich wollte jetzt kein gefülltes Brot machen. Das Fladenbrot wird durch den Taco dargestellt. Auf den  kommt:
 
- Creme aus Karotte, Zwiebel, Aji Amarillo und Baharat
- Zwiebel in Orangen-Espellete-Salz und Marillenessig eingekocht
- Hühnerschnitzel scharf angebraten, dann in Ketjap Manis gar gezogen
- Gurken Juliennes in Dressing aus Joghurt, Limette, Pfeffer, Piment d Espellete
- Röstzwiebel
 
Das ist wirklich hinreißend, der pure Spaß am Gaumen. 
 
 
Manchmal bin ich sogar spontan. Erst recht wenn das Wetter wechselhaft ist, sich mittags jedoch ein schönes Zeitfenster bietet. Also fülle ich kurz meine Bierreserven auf und starte eine größere Runde durch Wald und Wiese. Erstaunlich viel Kühe hat es. Und erstaunlich wenig Wildschweine. Genauer gesagt lässt sich keine Sau blicken. Aber auf die Esel ist Verlass. Außer daß der alte Esel auf einmal das Schreien anfängt. Der hat mal ein Organ.
 
 
 
 
Auf Ideen komme ich beim Laufen. Die verwirkliche ich gleich (Edeka liegt aufm Heimweg) und mach einen Pizza Leberkäs. Statt Paprika nehm ich allerdings Tomate. Wie für einen Saucenansatz. Zwiebel, Knoblauch, Concasse. Mit Heißer Feger, Käse, italienischen Kräuter und Petersilie bin ich mal auf das Ergebnis gespannt.
 
 
Das kann sich sehen lassen, leider gibt es keinen Geschmack zum Download. Nebenher mach ich mit Karotte, Verjus, Gewürzen ausm Mörser, Frizzante Gelee und etwas Madras Curry was kleines feines. So wie die Kandidaten bei The Taste. Geht das auch wieder los und ich hab mir die Castingrunde gespart. Ich mag die Jury muß mir jedoch nicht das Sezieren der einzelnen Löffel anhören. Warten wir lieber die Gastjuroren und die Themen ab. Da wird es spannend. Die zehnte Staffel ist das. Also vor zehn Jahren kam ich auf die Idee da mitmachen zu wollen. Ein Glück, es hat nicht geklappt.
 
Es könnte sein daß Asien wegen Uncle Roger in letzter Zeit mehr Aroma bringt. Jetzt kenn ich auch den Begriff Wok Hay. TEAR GAS von den Architects inspiriert die Adaption eines Gerichts aus dem Sommer. Den Zander mit Fenchel und Safranbutter vom Walter fand ich sehr schön. Der konnte einen fast zu Tränen rühren. In meiner Küche und mit mir zur Verfügung stehendem Fisch schaut das so aus:

 
Wok Hay mit Lachs, Fenchel & Mole

Erst kommt dünn geschnittener Fenchel in den Wok, danach der Lachs auf der Haut. Nebenher koch ich etwas Mole mit Sahne und Butter auf. Drei Komponenten welche super miteinander funktionieren. Mehr will er nich, auper die Deko mit Tomate und Fenchelgrün. Sehr puristisch, fehlt nix.
 
 
Freitags Markt und es gibt wieder Rehkeule. Da ist gedanklich der Fleischwolf schon angeworfen. Den ersten Kürbis nehm ich auch mit. Und sonst noch Zeug. Verhungern werde ich dieses Wochenende mal wieder nicht. Übrigens ist 20 km/h anscheinend ein echter Hinhörer bei offenem Fenster. Vielleicht lag es auch dran daß ich "leiser, geiler, schneller" fröhlich mitsinge. Das blöde dran ist nur immer von den falschen Menschen erstaunte Blicke zu ernten. Ich werd öfter gefragt warum ich Single bin. Unter anderem deswegen.
 
 
 
Abends also Maschine(n) an, ich und der Wolf. Ich mach Fleischküchle und Cevapcici mit Dukkah, Pulled Kürbis mit etwas Chili, Olivenöl und rotem Balsam und Tsatsiki. Das ist für ein neues Gericht welches von AD INFINITUM der Emil Bulls inspiriert ist.  Das ist ein songdish über songdishes. Mir hilft Musik mich mit neuen Gerichten zu beschäftigen. Oder besser gesagt in der Findung von Aromatik. Vieles baut auf Tradition auf. Dann sitzt man irgendwo in Wien und hat quasi schon die neue Idee vor sich. Nur bei mir dauert das meistens etwas. Ich hab es mir angewöhnt die Dinge erstmal auf mich wirken zu lassen. Die Besten vergisst man eh nicht. Das versuch ich seit Jahren in der Speisemeisterei - Leberkäs so gut zu machen daß man es nicht vergisst. Im Optimalfall wird sogar ein Gericht für eine Küchenparty draus.

 
Pizza Leberkäs mit heurigen Kartoffeln & Tsanikkei

Die Kartoffeln koch ich am Vortag. Gepellt und gefällig geschnitten ab in die Pfanne. In das Tsatsiki kommen sautierter Knoblauch, frische Gurke, Essiggurke, süßer Senf, Aji Amarillo und Shoyu Soya. Etwas Schnittlauch finalisiert diesen Gang.

MILLAS DE ASFALTO von The Guilty Brigade schickt das Reh auf eine kleine Reise.

 
Taco mit Reh-Cevapcici, Ketjap Manis, Tomate & Manchego

Wir haben:

- Taco
- Reh-Cevapcici
- Ketjap Manis
- demisec Tomate
- frische Tomate
- geriebener Manchego
 
Ich hab auch mal wieder Gäste. Das kommt selten vor. Manchmal komm ich mir selbst vor als wäre ich im dauernden kreativen Prozess. Gelegentlich unterbrochen von Ausflügen in die Speisemeisterei. Also mach ich mal wieder ein Menü, fuiyoh:
 
Ganz neu ist ein Gruß aus der Küche, inspiriert von LIKE NAPALM.
 
 
Karotte mit Schinken, Curry & Kren
 
Jetzt kommen die Karotten-Brunoise mariniert mit etwas San Daniele Schinken. Drauf kommt ein Panna Cotta mit Curry und Sahne-Kren.
 
Mir ist nach Freestyle, einfach kochen, auch mal ohne Songs. Bissle Wien, bissle Donosti und bissle Welt.
 
 
Felchen mit Pulled Kürbis
 
 
Kaspress-Knödel mit Tstatsiki
 
Wie seinerzeit aufm Genußfestival. Nur in mein Tsatsiki kommt Gurke, Joghurt sowie Schwarzkümmel, süßer Senf und Jalapeno.
 
INVISIBLE KID
 
 
Schlutzkrapfen
 
Wir haben die Schlutzkrapfen mit Käsesauce (Tomatenfond und Vacherin), Marillenzwiebel, Röstzwiebel und Schnittlauch.
 
 
Reh Butterschnitzel mit Käferbohnen
 
VEN HACIA MI
 
 
Goxua
 
 Ein sehr launiger Abend, einfach gut essen, trinken, quatschen. Es geht früh ins Bett weil Sonntag ist Konzerttag. Erst koch ich davon noch etwas. Für MI INSPIRACION ist alles da:

 
Kaspressknödel mit Gemüse

Wir haben den Knödel, Vacherinsauce, Tomate und einen Salat mit Kohlrabi und Baharat.

NO DEFEAT FOR THE BRAVE von While She Sleeps inspiriert einen Teller im Stil von Stefan Doubek. Are we ever gonna break free? ist so eine Frage welche sich mir immer stellt. Ist der Teller perfekt? Verträgt es noch irgendwas? Puristisch genug? Dabei geht es einfach um Geschmack und witzig kochen.

 
Felchen im Herbst

Der Gang entsteht quasi aus gestern. Wir haben das Felchen, Pulled Kürbis, sautierte Champignons, Piment d Espellet, Schnittlauchfäden und Tsanikkei. Ein schöner Gang der auf den Abend einstimmt. Blaukäppchen nimmt ein Vesper mit.
 
 
 
Mit Tobi am Steuer und Dani gehts nach Stuttgart zum sonntäglichen Tanztee mit Parkway Drive. Für mich die erste größere Show seit sehr langer Zeit. Irgendwie komisch wieder ein die Schleyerhalle zu gehen und so viele Menschen auf einem Haufen vorzufinden. Zur Grundlage gibt es einen Döner Rehbap. Danach hätten wir nochmal gern Geschmack, es gibt allerdings Stuttgarter Hofbräu. Das Thema Preise ist durchaus eines. Auch beim Merch, 35 Euro für ein T-Shirt ist mir persönlich zuviel.
 
Für diesen Abend braucht man allerdings keinen Alkohol um Spaß zu haben. Obwohl Lorna Shore den Anfang machen. Das ist nicht meins, ich erkenn keinen Song, also keine Struktur. Dafür muß man schon einen speziellen Geschmack haben. Dafür haben wir einen guten Platz mit einwandfreier Sicht den ganzen Abend über. 

 
 
Dann While She Sleeps, die seh ich zum ersten Mal. Und ich weiß beim ersten Song gleich bestimmt nicht zum letzten Mahl. Zehn Songs werden mit Energie in die Menge gefeuert. Die Band agiert sehr agil auf der Bühne. Da ist Bewegung und Freude an der Musik. Ob das jetzt The Guilty Party, I've Seen It All oder Silence Speaks ist. Frech sich Songs rauszusuchen, es gibt einfach keinen schwachen Moment. Allein für dieses Set hat sich die Anreise gelohnt.

 
 
Parkway Drive, Mönche, Fackeln, und nicht lange fackeln. Glitch legt los in ein Konzert der Extraklasse. Danach zündet Prey. Die Setlist ist schön gemixt aus alten und neuen Songs. Die Auswahl dürfte bei der Qualität vor allem der letzten drei Alben schwer fallen. In 15 Songs unterstreicht die Band mit einer großen Rockshow ihre Klasse. Winston ist einfach ein super Frontmann. Aber auch Jeff schmeißt sich öfters in Posen. Mir gefällt daß die Sequenz aus Cemetary Bloom und The Void bleibt. Bottom Feeder beschließt das Hauptset inklusiver Streicherinnen, Crushed und Wild Eyes bügeln im Encore nochmal fachgerecht drüber. Vergleichsweise zwei Songs weniger als das letzte Mal, aber wenn man das nichtmal merkt dann lief einfach einiges richtig. Was für ein toller Abend!
 
 
 
FUEGO! Selten so einen guten Sound und so eine schöne Stimmung in der Schleyerhalle gehabt!

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