ausgebucht
Es ist ihnen ja zu gönnen, den absoluten Cracks am Kulinarik-Himmel - bei denen läufts und denen rennen die Leute die Bude ein. Leider kommt das mir nicht so sehr entgegen. Ganz zu schweigen davon, dass man gar nicht mehr Lotto spielen muss, wenn man im Noma einen Platz hat. Der Redzepi hat übrigens kurzfristige Absagen auch mal mit einem Mittelfinger honoriert, nur mal so.
Tja, aber auch der el celler de can roca erfreut sich großer Beliebtheit. Eine Frühjahrstour dahin fällt aus, die sind bis Ende Juni voll ausgebucht, an Wochenenden bis in den Oktober. Dann halt nicht, macht man halt ne günstige Tour zu Itchy Poopzkid nach München. Natürlich im Wunderland namens Backstage. Ist an einem Donnerstag, kann man das WE dort bleiben und am Freitag zum Andi. Der hat nur Mo. - Fr. auf., also rufen wir da zwei Monate vorher an. Da steh ich nun auf Platz 2 der Warteliste und kann nur hoffen, dass da jemand absagt.
Ehre wem Ehre gebührt und wie gesagt, schön dass es Anklang findet. Aber so langsam geht mir dieser Hype und diese Effekthascherei dermassen auf den Zeiger. Jetzt bitte alle nicht weiterlesen, die Ahnung haben, aber zum Großteil sitzen in solchen Buden eben diejenigen nicht gerade auf einem Haufen. Das geht auch nicht gegen die, die mal schön essen wollen in einem tollen Restaurant und das geniessen. Aber wenn ich beispielsweise so nen Typ (im schwäbischen Drialer) mit nem Camcorder im Mugaritz seh, im Arzak neureiche Halbwüchsige und welche die eh nur immer was zu meckern haben (und selbst nix können), dann tut mir jeder vorher Genannte leid, der hinter denen auf der Warteliste steht.
Obwohl Kochen und fine dining für mich in erster Linie ein Riesenspass ist, gibt es durchaus eine ernste Seite in dieser kleinen Welt. Eben das vorher genannte und für mich Respekt vor der Sache. Gäbe es mehr Interessierte und Geniesser und eben nicht Effekthascher, wärs manchmal lustiger. Scheint auch so, dass bei den Köchen langsam der Spass aufhört oder sich Arroganz breit macht. Nehmen wir mal die Aussage vom Amador neulich "ein guter Kaufmann kann nie ein guter Koch werden". Deshalb wohl auch die Insolvenz bei ihm. Respektabel, daß er nicht aufgibt, aber ich find so einen Spruch hätt er sich sparen können und wo fängt eigentlich denn gut kochen bei dem an? Spätestens im April mit der 50best-Liste - Amador noch nie drauf vertreten - werden für manche die Karten neu gemischt, mal schauen wohin der Trend dann geht...
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