Oktoberfest reloaded

Oktoberfest 911

Nein, 911 hat nix mit einer Katastrophe zu tun, vielmehr findet das Oktoberfest der Fliegenden Köche und Gäste dieses Jahr im Porschezentrum statt. Wie das aussieht, kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen. Damit das besser klappt, hat mich der Christoph eingeladen dort mitzumachen. Unter anderem ist auch wieder mein Freund Lucki am Start sowie der Mike von den Kochprofis. Ansonsten kommen noch die Katja, der Ben, Alois Gasser, Xiao Wang sowie die Speisenwerft.

Für mich gehts einen Tag früher los in die documenta-Stadt. Es klappt wie letztes Mal wie am Schnürchen zwischen mir und der Deutschen Bahn. Jetzt ist das also eine 50/50-Chance, weil ich ja zweimal Verspätung hatte und zweimal eben nicht. Schauen wir mal, wie ich nächstes Mal nach Kassel komme. Jedenfalls dieses Mal ausserordentlich püntklich. Los gehts mit dem Giuliano und der Vorbereitung für Mike's Gericht. Da warten unzählige Radisle drauf geschnitten und ausgestochen zu werden. Aus dem Rest wird Gelee gemacht. Am Schluss kommt das zum angegrillten Iberico-Carpaccio mit eben diesen Radiesle und Teriyaki. Ansonsten werden Tonnen von Material noch verräumt, weil nebenher noch andere Caterings der FK laufen.

Hier noch ein Bild von Mikes fertigem Teller:

 

 

Irgendwann gibts Feierabend-Bier und noch einen kleinen Ausflug in die Metro. War ich noch nie, was für Unmengen an Lebensmitteln! Das ist irgenwie wie als Kind früher im Supermarkt für mich. Zum Abschluss wart ich noch auf den Lucki und in dem Fall auf seinen Gefährten Michael Riedl und wir haben noch einen netten Abend an der Hotelbar.

Mittwoch, Tag des Events! Frühstück im Hotel, danach geht das Trio Infernale geschlossen ins Headquarter. Dort bereitet dieser die Forelle "absolut blau" vor. Also nicht wir sind blau, auch nicht mehr vom Vorabend, sondern das Gericht Forelle blau wird neu verpackt. Das besteht aus knackigem Gemüse wie Staudensellerie, Fenchel und Frühlingszwiebel, einem Brezn-Knödel mit Käsewürfel und Schweinepopcorn, der Forelle, Meerrettich-Espume und Fischfonds blau eingefärbt. Als obs nicht schon reicht, nein, der Fonds kommt noch in eine Pipette und wird auf den Knödel gesteckt. Später mehr dazu.

Jedenfalls gehts von zehn Uhr morgens richtig ab. Schneiden, würzen, Gemüse anziehen, Knödelmasse, Knödel drehen, es ist einiges zu tun. Mittags schlagen der Alois und der Mike auf. Der ist sehr gut gelaunt und erzählt einen Witz nach dem anderen. Lockert die Atmosphäre ungemein und auch mit dem Alois und seinem Assistenten Philipp ist es sehr angenehm zu arbeiten. Wir sind am Produzieren wie die Wilden und der Alois hilft uns Knödel drehen. Ich mein, das ist Alois Gassern, eine echte Institution und der dreht mit dem Mikey und mir Knödel. Echt super und hoffentlich krieg ich noch vom Philipp das Bild der "Knödel-Brothers".

Ich mach die Küche sauber und stell fest, daß es meinem Platz am wildesten aussieht. Könnte auch daran liegen, daß da viel gearbeitet wurde. Nadine fährt uns im Cabrio ins Porsche-Zentrum. Gefühlt geht der Tag irre schnell voran wie auch diese Fahrt. Dort angekommen seh ich ein riesiges Autohaus mit sehr viel teuren Autos. In der Werkstatt ist unser Backstage-Küche und wir haben in dem Fall ein dreimal so großen Backstage als bspw. Metallica, ha! Der Getränkewagen steht übrigens auch dort. Es wird aufgebaut, unser Stand liegt zentral in der Ecke zwischen Mike und Alois. Sehr heimelig das ganze und wir machen Mal einen Probe-Teller. Gut, daß wir das machen, den die Pipetten-Schläuche sind zu lang und solche Schwungdeppen wie ich kriegen das so eh nicht hin. Zunächst ists mit kürzerem Schlauch auch nicht viel besser. Ich seh Reinigungs-Rechnungen der Gäste und Prügel meiner bayrischen Kollegen auf mich zukommen. Irgendwann klappt es aber doch noch, Schwein gehabt.

 

 

Zwischendurch läuft ein Mitarbeiter des Porschezentrums vorbei. Dieser hat eine gute Handvoll Autoschlüssel dabei und grinst. Mike sagt, daß das wohl fünf Millionen sind, was der grad wegschließt. Selbst die Schlüssel an sich sind wohl mehr wert als meine Karre. Naja, schneiden wir weiter Fleisch für Mike's Carpaccio und jammern auf hohem Niveau nebenher. Das Event geht etwas später los, weil irgendwo Stau in Kassel ist. Um halb acht ist Faßanstich mit Präsentation der ganzen Köche. 15 Leute sind wir, haben einen Haufen Essen mit dabei und sind dermassen bereit, an keinem Stand gibt es lange Schlangen.

 

 

Was mir auch gut gefällt, die ganzen Jungs und Mädels haben so viel dabei, dass es komplette Teller auch untereinander gibt. Sprich neben dem Service her wird sehr gut gegessen, Seeteufelbraten vom Alois, Carpaccio vom Mike, zweimal Obatzer von der Katja und mein Favorit des Abends Bens Roastbeef werden degustiert. Der Abend macht Spaß auch wenn die Weinquelle und der Getränkelaster etwas weit weg sind von unserem Stand, eine etwas nüchterne Angelegenheit, aber bestens eingegroovt aufs Annrichten, jeder Teller klappt.  Schnell geht der Abend vorbei, ich schaff es noch ein Glas "tounge pogo" von Zanetti zu trinken. Der ist übrigens auch ein sehr netter Mensch, wie auch die Leute von Vodrock, deren Zeugs leider auf eine Verkostung warten muss. Nett ist auch unser Gast Jörg Rohde, Schauspieler von Alles was zählt. Hab ich mir hinterher sagen lassen, weil ich denk "den kennst doch", aber die Serie nicht anschaue. Trotzdem ist er ein netter Gast dem wir auch gerne die doppelte Dröhnung geben.

 

 

Jammerschade find ich, daß ich die Jungs und Mädels der Speisenwerft nicht so richtig kennengelernt hab. Als das Publikum gesättigt ist, wird nämlich in einem Tempo abgebaut und ins Headquarter geschafft, also ob man grad das beamen erfunden hätte.

Übrigens sind nicht nur viele Hände für so ein Event notwendig, sondern auch sehr viel Geschirr. Das heißt nichts anderes, daß man sehr viel Zeit mit diesem an der Spüle verbringen kann. Für diejenigen, die meinen, die Events sind so romantisch, auch hier ist das Leben nicht nur ein Ponyhof. Diese Events haben schon ihren Preis, kiloweise Gemüse schneiden, wannenweise Knödelmasse machen, tonnenweise Geschirr spülen. Das ist die andere Seite, die man nicht verschweigen sollte.

Nach ein, zwei Feierabend-Bier ist auch schnell die Heimreise ins Hotel angesagt, wie auch der Absacker in die Hotelbar. Ein sehr schönes Event ging viel zu schnell vorbei, aber die bayrisch-schwäbische-hessische Freunschaft bleibt, vielen Dank dafür!


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