Turbo Cooking
Aupa Pena, letztes Wochenende im Oktober!
Erstmal ein paar Zeilen zu The Taste. Kritik soll man ja positiv beginnen - Haya Molcho war da. Ich find die Frau sympathisch und geh sehr gern ins Neni. Weitere Sympathie für Tim Raue der das Coaching wider meiner Erwartung sehr cool durchführt. Da würd ich gern im Team mitkochen. Wenn man mich mal lassen würde. Auch Maria Groß macht das ganz schön und sorgt für kulinarische Kompetenz. Aber dann... Freunde man kann ja nicht jeden Trend kennen. Levante ist jedoch in den letzten 2 Jahren so am Boomen daß man es quasi nicht übersehen kann. Das Kochen fällt hier und da eh irgendwo runter, erst recht bei irgendwelchen Schmonzetten-Einlagen. Bis jetzt erfolgreich früh ins Bett und keine Sendung zu Ende geschaut.
In dem Fall Olivensalz. Der Kürbis kommt als Frischkäse mit Chili zu meinen drauf. Serrano brat ich knusprig aus, der Bratensatz wird mit Malzessig abgelöscht, mit der Reduktion, noch mehr Essig und Rauchpaprika und Anana-Salz gar ich Brunoise vom Kürbis. Das ist Kürbis pt. II für das Gericht. Der Serrano kommt auch als zweierlei, eben der knusprige und normal.
Wenden wir uns sehr erfreulichen Dingen zu. Letzte Woche The Guilty Brigade, diese Woche YUGULAR. Das ist die Supergroup mit dem guten Xabi von Kaotiko, Hodei von Arkada Social und Ivi von Non Servium. Was da dabei rauskommt - es ist ein Satz heißer Ohren mit dem Album Verdugo De Verdugos. Ich fühl mich an den Hafen in Donosti mitten in der Nacht bei der Semana Grande versetzt.
Es herbstet, das sieht man auf den Tellern mit den entsprechenden Farbtönen und Zutaten. Eigentlich hab ich mir vorgenommen nicht soviel mit Kürbis zu machen. Wie mit Spargel auch, nur ist auch der kleinste Kürbis größer und gibt entsprechend einiges her. Zum Start gibt es zwei Gerichte mit Kürbis, Klassiker interpretiert und inspiriert von Klassikern.
Das erste Gericht hört auf den wohl wenig vertrauenserweckenden Titel PSYCHOSOCIAL.
And the rain will kill us all
Throw ourselves against the wall
Regnerisches Wetter erinnert mich automatisch an Donosti. Damit denk ich an die Stadt, ans AFN und was dem Titel entspricht. Da fiel mir ein Gericht ein was ich im AFN nicht hatte weil es wieder von der Karte weg war. Ein Talo mit Bohnen, Schwein und Zwiebel. Meine Küche besteht nicht nur aus Erinnerungen sondern aus solchen Dingen. Man kann ja auch nicht überall sein und/oder alles essen. Probieren kann man es, daheim sich Gedanken zu machen, so mach ich mein Schinken-Talo:
Talo mit Kürbis & Schinken
Hier mein aktuelles Rezept für den Talo-Teig:
4 Stück
50 g Maismehl
50 g Weizenmehl
10 g Milch
50 g Wasser
2 g Salz (Kräutersalz, Olivensalz, Meersalz...)
Wie gesagt so ein Kürbis gibt einiges her, kann man gleich drei Sachen damit machen. Oder man hat es eh schon da. Der nächste Teller ist ein echtes Wohlfühlgericht mit WELCOME HOME (SANITARIUM):
Fleischküchle mit Fregola Sarda & Gemüse
Das Gemüse ist von Kürbis geprägt. Ich zähl mal auf was auf dem Teller in der Reihenfolge des Anrichtens zu finden ist:
- Fregola Sarda mit Kürbis, Tomate, Rinderfond, Sahne und Petersilie
- Kürbispüree mit Ras El Hanout
- in Senflake eingelegter Kürbis
- Fleischküchle
- Ajada
- Spinatchips
Damit kann man auch mal einen Selfie machen...
... seriös...
... oder einfach so wie es ist:-))
Samstag ist Cookday und der eigentliche Grund für die Überschrift. Soulfood Brothers kochen für Turbobier! Wie mich das freut, denn ich bin großer Fan der Band - schön die am Tisch haben zu dürfen. Da es erst mittags los geht kann man noch ein kleines Gericht kochen. Das ist das schöne an mexikanischer Küche, es geht einfach schnell. Je nachdem was man macht.
Die Inspiration liefet Yugular mit NUESTRO DIA LLEGARA, unser Tag wird kommen. Den Titel find ich lustig um einen Leberkäs-Taco zu machen, der Tag hat ja kommen müssen. Für mich ist das so ein Gericht was im Polka stattfinden könnte. Kleine Exkursion, einer der Kellner die uns bedient haben hat definitiv was an den Löffeln. Aber irgendwann kam auch hier die Zeit an dem das richtige in ausreichender Menge an den Tisch kam. Zum Beispiel eine aufgemotzte Version von Talo con Txistorra. Die Schärfe greif ich in diesem Gericht auf:
Leberkäs-Taco mit Berbere Zwiebel & Steirer Joghurt
Den Talo mach ich dieses Mal mit Dinkel- und Maismehl. Drauf kommt der Joghurt, Chili-Leberkäs und Zwiebel. Die wird angeschwitzt, mit Marillen-Essig abgelöscht und mit Berbere eingekocht.
Danach startet das Mixtape-Mobil Richtung Ulm mit einer Ladung voller Premieren. Für Turbobier haben wir noch nie gekocht, Patrick ist zum ersten Mal dabei und wir haben mit KING OF SIMMERING ein brandneues Gericht am Start. Bei herrlichem Wetter kommen wir pünktlich am Schilli an. Dani ist ein toller Gastgeber und hat alles eingekauft. Erstmal einrichten und dabei feststellen daß die Empore mit dem Backstagebereich zu niedrig für unser Banner ist. Stellen wir es halt in der Küche auf und legen los. Erstmal einen Fond ansetzen.
Nebenher reduziert man noch Bier um die Brühe zu veredeln. Die Küche im Schilli hat sich gemacht dennoch wäre eine große Lochkelle irgendwann praktisch. Besucht man das Roxy noch kurz um sich das auszuleihen. Patricks bester Freund ist erstmal der Sparschäler mit dem sieben Kilo Kartoffeln bearbeitet werden. Damit entsteht eine Alt Wiener Kartoffelsuppe.
Turbobier kommen an und das sind sehr herzliche Menschen. Wir verstehen uns sofort super. Ich muss aufpassen daß ich das Gericht auch fertig kriege. Deswegen geht es weiter an den Kichererbsen und mit Kürbis. Es läuft recht geschmeidig mit Fett Kumman am Soundcheck. So kann die Falafel ja nur gut werden. Salz, Pfeffer, Petersilie rein. Der Kürbis und einige Kartoffeln sind auch fertig als Ofengemüse welches anschließend mit Biersenf, Malzessig, Ras El Hanout und final mit Ruccola und Mohn zum Salat wird. So stehen wir um sechs zum Anrichten parat.
KING OF SIMMERING - Alt Wiener Kartoffelsuppe fresh mit Falafel, Pfeffer und Karottengrün wird super angenommen wie auch unser Ensalada Sucia. Das macht richtig Laune hier! Inmitten so toller Menschen von Turbobier, der Vorband und dem Schilli haben wir viel Spaß bei unserer kleinen Show. Die fühlt sich familiär an. So ne Band das erste Mal und so direkt am Tisch zu haben ist stets was besonderes. Vor allem bei so einer Ressonanz wie "bist deppat?", was der stark frequente Wienbesucher als Lob erkennt.
Zum Foto werden wir mit einem Turbobier ausgestattet und dürfen das somit verkosten. Kann ich sehr empfehlen! Bier ist nun auch DAS Thema. Wir machen Feierabend, krallen uns ein Bier und stürzen uns ins Getümmel. Im ausverkauften Saal findet sich ein bunt gemischtes Publikum mit Feierlaune ein. Wir unterhalten uns gut, lassen uns von der Vorband gut unterhalten und generell haben wir eine gute Zeit.
Dann ist es Zeit für Turbobier welche ein tolles Konzert spielen. Angefangen mit Feuerwehrfestl hat die Band die Menge im Griff. Das dargebotene Programm ist super, lustig und sehr kurzweilig.
Dabei fließt das eine oder andere Bier, der Name ist Programm. Mein Live Highlight ist Heute Fahr Ma Polizei, überhaupt einer meiner Lieblingssongs. Küss die Hand von der EAV ist auch sehr schön intoniert, viel Zeit zum Verschnaufen hat man da nicht. Nach der Show noch ein Bier (und noch eins) sowie nette Gespräche mit Leuten aus Niederösterreich und der Oberpfalz. Irgendwann treten wir den Weg ins Hotel an, nachdem wir in die Berger nicht reinkommen. Dort treffen wir Turbobier und es bildet sich eine Entourage. Wir kommen auch mit der Gruppe nicht in die Berger, gehen dann ins Hemp und noch in die Olga. Soviel Bier hatte ich schon lange nicht mehr, haue haue... ein super launiger Abend! Vielen Dank dafür!
Ich bin schon ewig nicht mehr mit einer Band um die Häuser gezogen. Schön daß Turbobier uns durch Ulm mitgenommen hat. Am nächsten Tag sieht man die ungefilterte Wahrheit des Vorabends im Spiegel. Da braucht man drei Dinge - Wasser, gute Musik (in gedämpfter Lautstärke) und Essen. Schärfe hilft enorm und so entsteht spontan zu SIN FILTRAR von Yugular ein Gericht mit Schärfe und Säure:
Reh-Burrito mit Steckrübe, Kürbis & Pfeffer
Dieses Mal wieder Flädle für den Burrito. Darauf wird Steckrübencreme mit Sauerrahm, Meerrettich und Chili verteilt. Geröstete Mandel und ein Rehküchle wird darin eingeschlagen, das ganze im Ofen erwärmt. Dazu wird eine Sauce mit Paprika und Piment d' Espellete serviert. Als Topping fungiert Kürbis in Zitrone mit Pfeffer als Chutney gekocht. Abschließend nochmal frisch gemahlener Pfeffer und der Koda ist Geschichte.
Das war ein tolles Wochenende voller Punk - MIL ESKER - Küss die Hand!
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