microcosm

Es ist so unfassbar und mal wieder einen Fußball-Eintrag hier wert: Liverpool FC ziert den Top-Platz der Premier League. Was letzte Saison so unerreichbar schien, ist Wirklichkeit. Das Team hats in der Hand, diese Saison den Titel zu holen. Was für eine großartige Leistung!

Morgen ist es mal wieder soweit, unsere Bewirtung steht an. Kann man da eigentlich "ründliches Kochen" schreiben? Eigentlich auch egal...

 

Jedenfalls mal wieder ein sich fortschreibender Eintrag, weil eigentlich gehts ja heut schon los. Mise en place ist alles. Am Gulasch hab ich mir schon fast einen Bruch gehoben, die zweite Ladung davon schmurgelt grad vor sich hin. So ists halt wenn man Gastroküche daheim macht. Dauerts eben etwas länger, aber wie ihr lest, hat man zwischendurch fantastisch Zeit. Nebenher noch den Teig für den versemmelten Schmarrn herrichten. In dem Fall zwei Baguettes klein würfeln und weils letzte Woche so gut geklappt hat 12 Eier trennen. Die Glühbirne verdient ihren Namen, da wird jedem Zweiten die Birne glühen. Ist nunmal Hardcore Cuisine!

 

Morgen 17 Uhr Sportheim... Gulaschgranate/versemmelter Schmarrn/Glühbirne, kommt zahlreich!

 

Sodele... Sonntag gehts rund im Sportheim. Erstmal ist Bombenwetter, also raussitzen und Fußball schauen. In der Halbzeit werd ich zum Coffeeshop-Boy, weil ich Unmengen Kaffee zapfe. Natürlich für mich auch wieder einen. Ab 17 Uhr gehts langsam los, bis alle auf einmal kommen, war kurz mal ne halbe Stunde high life, in der über 20 Teller rausgehen. Insgesamt - und es ist ne Riesen-Freude - warens über 30 Teller, die wir insgesamt heut verkauft haben.

 

Vielen Dank fürs Kommen an alle und an Steffen, Volker und HGB beste Grüße, war ein geiles Team!

 

Noch ein schönes Bild des wednesday dish:

 

In beständiger Unregelmäßigkeit experimentieren... darum gehts meistens Mittwoch abends. Hier gehts mehr um Geschmack als um komplette dishes. Dieses Mal kann mans aber wohl so lassen, nix zuviel, nix zuwenig.

 

Ist die Donaustadt ein gutes Pflaster! Einmal mehr komm ich mit einem Sack voller Erlebnisse heim, oder besser gesagt, gestern wars ein unvergesslicher Tag.

 

Die soulfood brothers entern pünktlich das Roxy, in dem erstmal ein gemeinsames Frühstück mit Weißwurst stattfindet. So etwas nenne ich gut in den Tag kommen. Überall freundliche Leute, die uns den ganzen Tag begleiten und die Arbeit sehr angenehm machen. In der kleinen Roxy Küche bauen wir erstmal uns alles so, wie es logistisch passen soll und legen los. Kartoffeln sieden, Brühen ansetzen, einen Haufen Gemüse schneiden, was man halt so für seine mise en place braucht. Also für das hier:

 

 

Innerhalb von vier Stunden steht auch alles für unsere personalisierte Maultasche, gutes Equipment und Timing machts möglich. Ebenso macht eine Internetseite einen Limetten-Biskuit möglich und ich mach die Erfahrung das 12 Eier trennen großer Sport ist. Der Dani macht die Erfahrung, daß die Vorbereitung viel Arbeit ist. Wir beide machen die Erfahrung, daß es hier irre Spaß macht, allein ob der Tatsache in einem Rock-Club zu kochen. Erstmal eine rauchen...

 

 

Wir ziehen um in den Catering-Bereich, wo wir einen exponierten Stand für unser front-cooking kriegen. Saustark! Den weihen wir noch mit unserem Apfelkompott ein und nun steht auch das Dessert. Wir können um sechs anfangen mit Maultaschen braten und den Bands ebenjene in unseren drei Versionen auf den Teller zu hauen.

 

 

Kartoffelsalat/Zwiebelgsälz mit süssem Senf

 

Es läuft alles so wie es soll, unser Konzept kommt gut an. Kommunikativ wie wir sind, kommen wir mit neuen Bekannten ins Gespräch und die alten Bekannten freuts, daß wir da sind. Geiles Ding für einige der persönlichen Lieblingsbands zu kochen. Super gefällt mir die Reaktion vom Joki auf unser Dessert "falling into pieces", eine Hommage an Semtex, die seit langem für dieses Event auf die Bühne gehen.

 

Irgendwie ist für mich das ganze fast schon surreal, macht man hier sein erstes Bandcatering. Erstmal so ne große Nummer und es wird dermassen gut angenommen, daß ich persönlich nur noch strahlen kann und glücklich bin.

 

Ein paar Shows können wir uns auch anschauen, jede Band hat drei Songs. Das hat den Vorteil, daß man sich die Setlist auch mal mit Reihenfolge merken kann. Dani schaut sich die Itchys an, die folgendes Liedgut vortragen:

 

Why Still Bother

The Living

Down, Down, Down

 

Danach blasen Sepcys bis in um die Ecke liegenden Backstage-Bereich ihr Set, hab ich auch da was von. Ich schau mir imaginary war! an. Und wenn mir mal jemand gesagt hätte, daß ich im Roxy mir ein Konzert, bekleidet in voller Kochmontur, anschaue... ihr wisst schon. Wunderschön anzuhören sind:

 

The Tide Has Turned

Dead Princess

ein anderer neuer Song

 

Wir haben hier auch schon Feierabend, weil alles leergefuttert wurde, was wir so gemacht haben. Die Desserts stehen, aber nicht mehr sehr lange. Wir schauen uns also Semtex an. Ein zweites Mal kommt der Joki zum Einsatz und die Juns zocken folgendes:

 

Iris

Microcosm

 

Bei letzerem ist das einfach nur groß. Bei soviel Songs kommt ausgerechnet der als letztes. Nicht nur wegen dem für mich die Band des Abends. Backstage noch ein Plausch mit denen und alle sind glücklich. Wir werden auch noch eingeladen mit allen Bands "we are the world" zu singen. Als ab auffe Bühne und den Spaß mitmachen, welcher immens groß ausfällt. Auch wenn der bei meiner Textsicherheit aus wenig gekonntem "lalalala" besteht. Vor mir stehen aber Bobbes, Jojo und Joki, die das übertünchen. Und dahinter der Max an den Drums.

 

 

Danach tauschen wir uns noch mit Unleash The Sky über Musik und Kochen aus. Die Darmstädter sind super, fragen nach Rezepten und machen die letzten Desserts alle. Alle sind wir ebenfalls und ein Bomben-Tag geht zu Ende.

 

Von meiner Seite aus vielen Dank an den Dani für eine super Team-Arbeit, ohne ihn wärs so nicht möglich gewesen. Dankeschön an den Bobbes für die Einladung, ohne die wäre es ebenfalls nicht gegangen. Ein großes Ahuuu! an Einsatz Ulm und das Roxy, die uns super betreut und die Arbeit easy gemacht haben. Und natürlich ein buon provecho und muchas gracias an unsere Gäste... viel Feedback, viel Lob haben wir erfahren! Gerne sind wir wieder am Start mit alten und neuen dishes!!!

Rezept für 4 Personen

Für die Polenta

2 EL brauner Zucker
1 guter Schuß Havanna Club
250 ml Milch
1 Stange Zitronengras
30 - 40 g feine Polenta

Zitronengras mit dem Fleischhammer klopfen und quer halbieren. Zucker im Topf karamellisieren und mit Havanna Club ablöschen. Zitronengras hinein und einreduzieren. Hitze auf niedrigste Stufe und den Topf mit der Milch auffüllen. Ein halbe Stunde ziehen lassen, danach das Zitronengras entfernen. Milch aufkochen und unter ständigem Rühren (Schneebesen verwenden) Polenta einrieseln lassen, gerade soviel bis eine cremige Konsistenz entsteht. Vom Herd nehmen und nochmal gut durchrühren. In vier kleine Schüsselchen abfüllen.

Für das Kompott

1 großer Apfel
1 Limette
1 EL Butter
1 TEL Blütenhonig

Den Apfel schälen und in sehr feine Würfel schneiden. Von der Limette die Schale abreiben und den Saft auspressen. Butter in einem Topf leicht erhitzen, die Apfelwürfel darin anschwitzen. Den Honig unterheben und den Limettensaft hinzugeben, kurz einkochen lassen und den Abrieb unterheben. Bis zum Anrichten in einem verschlossenen Glas aufbewahren.

Für die Zimt-Haselnuss

2 EL gemahlene Haselnuss
1 Prise Zimtpulver

Die Haselnuss in einer beschichteten Pfanne ohne Fett anrösten. Zimt hinzufügen und gut durchschwenken. Ebenso wie das Kompott aufbewahren.

Anrichten

Auf die Polenta je einen Teelöffel Kompott verteilen und etwas Haselnuss darauf streuen.

Neues song-dish, weil ich diese Woche mal wieder sämtliche Farmer Boys Alben durchgehört hab. Die Band ist einfach nur groß. Vor und nach dem Jahrtausendwechsel hab ich wohl an die 20 Shows besucht und die jeden Song abgefeiert. Einer meiner absoluten Faves ist "when pigs fly", welcher mich neben "farm sweet farm" angespitzt hat.

 

Als der Song rauskam gab es natürlich ein Mädel, die ich gut fand. Das hat sich damals auf wenig Gegenseitigkeit beruht. I grew in my futility sozusagen. Hätte ich da schon kochen können und hätte die Dame einladen dürfen, hätte es wohl das gegeben:

 

Wie bereits angekündigt koch ich am 30.3. mal wieder im Sportheim Steinhofen... auf den Tisch kommt Gulaschgranate/versemmelter Schmarrn/Glühbirne! Freu mich auf viele Gäste!!!

Das neue Dessert noch in schönem Bild.

Und hier das Rezept des gestern entstanden dish für 4 Personen:

 

Chili-Brühe

 

2 große Zwiebeln

1 Paprika

1 Chili-Schote

1 EL Harissa

1 EL Tomatenmark

1 Suppengrün

Olivenöl

Salz, Zucker

1 Schuß Weißwein

1 Schuß Weißwein-Essig

1 Liter Wasser

 

In einem großen Topf das grob zerkleinerte Suppengrün in etwas Öl anschwitzen. In einer kleinen, beschichteten Pfanne die halbierten Zwiebeln mit der Schnittfläche nach unten anrösten. Wenn diese Farbe nehmen, mit dem Weißwein ablöschen. Das ganze in den großen Topf und Tomatenmark mit anschwitzen, ebenso das Harissa. Paprika und Chilischote fein schneiden und mit anschwitzen, Salz und Zucker zugeben. Mit Weißwein-Essig ablöschen und mit Wasser auffüllen. Bei geringer Hitze eine Stunde ziehen lassen, anschließend durch ein feines Sieb passieren.

 

Curry

 

400 g Maultaschen, in Streifen geschnitten

200 ml Chili-Brühe

100 g cremige Kokosmilch

1 Stange Zitronengras, mit dem Fleischhammer bearbeitet

1 EL Senfsaat

2 Handvoll TK-Erbsen

Salz, Pfeffer

Olivenöl

 

In einem Wook die Senfsaat anrösten, bis diese zu springen beginnt. Etwas Öl hinein und die Maultaschen anrösten. Zitronengras hinzugeben und mit der Brühe auffüllen, diese etwas einreduzieren lassen. Kokosmilch hinzu, kurz aufkochen und bei geringer Hitze ziehen lassen. Zitronengras entfernen und die Erbsen hinein, nochmal fünf Minuten ziehen lassen.

Nicht nur die Bands proben für den Musikmarathon, nein, auch die soulfood brothers stellen sich Samstag mittag an den Herd. War ein wunderschöner Tag gestern und neue Dinge sind auch entstanden.

 

Erstmal geht es dank dem Dani stilecht mit dem Cabrio einkaufen. Selten so schön nach Ebingen gefahren. Der Rewe dort hat mich fast erschlagen, das war wie im Wunderland für mich. Drei Variatonen von der Settele Maultasche sollte es geben. Eine neue Tasse, die gerade jetzt eingeweiht wird, hab ich mir auch noch gekauft.

 

Daheim gehts los mit den Vorbereitungen, Brühe ansetzen, Kartoffeln kochen und nebenher sich ausdenken in welche Richtung was gehen soll. Wir sind ziemlich schnell durch und machen uns einen Pausensnack:

 

 

 

Da kann man sich drauf freuen... tatsächlich geht es im Juni zu Massimo Bottura, unglaublich. Ja, man muss da schon einen Vogel haben, aber es gibt Krähen und Pfaus. Ich hätt gar nicht gedacht, daß ich da überhaupt einen Platz krieg, aber es hat geklappt. Italien ist ja auch noch ein sehr weißer Fleck auf meiner Landkarte, obwohl ich italienische Küche sehr verehre. Also gehts nach Modena via Florenz, bin sehr gespannt auf die Städte.

 

Modena, Heimat schneller Autos und gutem Essen, vielleicht ein zweites Donostia?

 

Aufmerksame Leser wissen um meine Affinität zu Massimo Bottura. Sucht den mal auf youtube, nach einem Video will man an den Herd, der Typ ist einfach faszinierend. Philosophisch, kunstvoll - weil er selbst Expressionismus auf dem Teller betreibt... und hoffentlich gibts die zerbrochene Zitronen-Tarte.

Das Dessert zum Drink aus James Bond's Casino Royale:

 

Das muss man Smögen... kein Kalauer, sondern sehr ehrlich gemeint, war ein sehr schöner Tag, den ich gestern bei Marc und seinem Team verbringen durfte, here we go:

 

Entweder geht man zu "fidel & froh beim MVO" und leert sich den Kragen voll oder man macht halt was anderes. In diesem Fall such ich das weite und hab zum ersten Mal dieses Jahr das komplette Kochtäschchen gepackt. Dieses Mal also ein paar Kilometer weiter ins Städtle gebrettert, mitten ins Bohnenviertel. Nach erfolgreicher Parkplatzsuche - und das noch umsonst - grüßen einen die Vögel, oder besser gesagt die Bordsteinschwalben, schon ne skurrile Gegend für so ein Landei. Ich bin ja aber nicht zur Immobilienbesichtigung da, sondern um im Smögen mitzumachen.

 

Überpünktlich rein in die gute Stube, in der noch ein Katerfrühstück einer Hochzeit stattfindet. Auch mal was anderes, so eine Begrüßung. Die Annette brint mich nach schöner Begrüßung in die Katakomben. Unten in der Küche ist der Timo am Werk, der mich herzlich in Empfang nimmt und mir die Räumlichkeiten zeigt. Kurz die schwarze Jacke anziehen und erstmal quatschen, bevor der Johannes kommt und mir Arbeit hat. Romanesco zerkleinern und Kartoffeln in Kugelform schälen. Klappt besser wie gedacht, Letzteres. Der Marc ist auch da und erzählt, daß er beim Bottura war. Mein Neid ist ihm sicher. Und bei den Rocas war er auch mal, da könnte man fast so grün anlaufen wie Estragoncreme. Aber ich bin ein Gönner und ein Platz ist mir dieses Jahr auch wieder im Mugaritz sicher.

 

Leander und Klara erscheinen auch zur Arbeit und ab da wurde es in der kleinen Küche etwas kuschliger, spätestens ab dem Erscheinen vom Wolf kann man beinah nicht mehr umfallen. Ist ein witziges Arbeiten mit denen Allen. Gute Unterhaltung und leckeres Essen kochen. Die Zeit vergeht mal wieder schnell und ich bin am Amuse Geule Posten. Das heißt Estragoncreme in einen Blumentopf, darin Radieschen pflanzen und Malzerde drauf. Dann kommt noch ein Onsen-Ei in ein Glas, Ahornsirup und Rauchöl, Brioche-Croutons und Speckschaum drauf. Es gibt schlimmeres zum Anrichten, saulecker und so schaut mein Posten aus.