WIRTSHAUS DINAMITA

Irgendwie ist gerade alles dinamita... letzte Runde in diesem Jahr, großartig Neues wird es nicht geben. Es geht mehr um die Dinge die dieses Jahr ausgemacht haben. Meine Küche hat nach wie vor ihr Grundfest zwischen Donosti und Wien mit heimischen Zutaten. Drum herum findet in beiden Städten einiges Stadt. So war das erste Halbjahr geprägt von Levante-Küche, das zweite von mexikanischen Einflüssen. Mir macht das richtig Spaß diese Elemente zu verbinden. Eine richtig schöne Kocherei ist das gerade, diese neu gefundene Einfachheit hat bestimmt nicht geschadet.
 
Da linst er wieder mit seinem SHEPHERD OF FIRE:
 
 
You know me by name... ein sehr gelungenes Gericht; damit fühl ich mich gut dargestellt! Mir geht es in dem Eintrag um Erinnerungen von denen ich 2019 zum Glück viel sammeln durfte.
 
Ich kokettiere ja oft mit dem Begriff "Wirtshaus", Bistronomie trifft es wohl eher. So frei hab ich wohl vorher noch nie gekocht wie in diesem Jahr. Ein Beispiel ist NUESTRO DIA LLEGARA, der Tag mit einem Leberkäs-Taco musste ja kommen. Ich erinner mich auch gern an Leberkäs Döner in der Speisemeisterei oder unser CHASING GHOSTS dort an der Küchenparty.


Txistorra-Käs-Taco mit süß-saurem Kraut & Senfjoghurt

Mein üblicher Teig für Tacos ist die Grundlage. Das Kraut wird mit Salz und Zucker aktiviert, ausgedrückt, danach mit Thymianhonig, Malzessig, Pfeffer und Olivenöl mariniert. Joghurt mit mittelscharfem sowie süßem Senf mit Kernöl verrührt bildet die Sauce. Etwas Brunnenkresse toppt diesen Taco mit meinem Txistorra-Käs. Irgendwo zwischen Wien, Baskenland und Mexiko - das ist die Welt der Hardcore Cuisine.
 
 
Bei ZGROSSE SCHUACH war die Inspiration das Neni, das Spiel mit der Levante Küche geht weiter. Das Einweben anderer Geschmäcker und Kulturen in meine Küche macht einfach Laune. Für mich ist diese Art des Essens wirklich sehr lustvoll und ein hoher Spaßfaktor. Der Teller lässt sich in größerer Form einfach zu Sharing Plates darbieten, einfach von allem genannten mehr machen. Das Date mit Turbobier war all das genannte, einfach der Spaß im Quadrat mit tollen Menschen.


Berbere-Henderl mit Biera Ganoush & pinkem Kren

Für mein Baba Ganoush wird Aubergine im Ofen mit Salz und Olivenöl weich geschmort. Das Fruchtfleisch wird anschließend fein mit Petersilie gehackt sowie mit Bieressig und Pfeffer abgeschmeckt. Das Paprikagsälz muss ich eigentlich nicht beschreiben. Hähnchenbrust wie üblich (mit Berbere) mariniert und rückwärts gegart ist hier mit eigenem Fett gebraten. Joghurt mit Kren und Bete-Pulver verrührt bildet die Sauce, die Deko kommt mit geröstetem Sesam.
 
This is another life
BUILT UPON THE SAND
Den Song haben Stick To Your Guns aufm Easter Cross nicht gespielt. War das ein spezieller Tag, ich bin sehr dankbar daß ich die Band treffen durfte. Tolle Leute, super Konzert! Das war ein Ausbrechen ausm Alltag, wie ein Donosti-Trip. Mir fiel dazu der Hausburger im Maiatza ein, mit dem Ei drauf eine Sauerei, aber geil. So geht meine:
 
 
Sloppy Joe mit Salsiccia & Ei
 
Jetzt noch versauter mit einem Ragu aus Salsiccia. Da macht quasi der Metzger schon die Arbeit. Mit dem Brät macht man einen Ansatz mit Tomatenmark und kocht es mit Tomatenfond ein. In das knusprige Schwarzkümmelweckle kommt noch Kürbisfrischkäse, Feldsalat, das Ragu, Käse und ein Spiegelei.
 
Da ich eh grad Ragu koche fällt mir immer wieder "ragu is life" ein. Der Abend mit dem Besuch von Bux war richtig klasse. Ich bin sehr froh über die Freunschaft mit Grizzly, dafür gibt es einen Amigo-Teller THIS IS LIFE:
 
 
Pasta Ragu
 
Es gibt eh Salsiccia Ragu welches hierfür mit etwas Sahne, baskischem Pfeffer und Petersilie weiter bearbeitet wird. Auf die Pasta kommt ordentlich Comte, frisch gerieben.
 
Der sonntägliche Food-Wahnsinn geht wieder mit Stick To Your Guns los. 3 FEET FROM PEACE ist ein schönes Amuse, kann man mal wieder machen.
 
 
Bohnen mit Linsen, Petersilie & Zitrone
 
Für die Creme werden Wachtelbohnen gegart und im Anschluß mit Petersilienwurzel und -grün mit Milch, Sahne, Kräutersalz und Pfeffer zum Püree. Das wird passiert und kaltgestellt. Zitronentee mit Thymianhonig zieht mit Petersilie eine Weile vor sich hin. Das wird ebenfalls kalt angegossen. Alb-Leisa kommen mit Kirsch-Essig und Olivensalz dazu, die Deko ist junge Brunnenkresse.
 
Jetzt hab ich noch einiges an Material, das eignet sich bestens für ein Frühstück und ein vegetarisches Vorhaben. SON OF THE MORNING ist inspiriert von der Levante Küche und geht hier so:
 
 
Ei mit Salat & Manakish
 
Das Ei wird wachsweich gegart. Das Dressing für den Salat mit Kren, Joghurt, Balsamico, Olivenöl und Salz kommt in den Boden der Schüssel. Feldsalat drauf und etwas Ajada. Manakish besteht aus Hefeteig. Vor dem Backen kommt Olivenöl und Sesam drauf, danach Baba Ganoush, Senfjoghurt, Paprikapulver und frische Petersilie.
 
 
Einen Klassiker neu interpretieren mach in allzu gerne. Daraus entstanden ist HALO ON FIRE, die Heiligkeit der Currywurst anders zu präsentieren:
 
 
Currywurst mit Bohnen, Petersilie & Zitronensenf

Die Currysauce mach ich aus Zwiebel, Paprikafond, passierten Tomaten und Madras Curry. Damit werden die gegarten Wachtelbohnen versetzt, ebenso mit frisch gehackter Petersilie. Die Wurzel wird dünn gehobelt und in Butterschmalz ausgebacken. Ein bissle Grün kommt da auch kurz dazu. Der Zitronensenf kommt bei dem Gang wieder zum Einsatz.
 
 
Letztens gab es THE KING, da ist die QUEEN nicht weit. Ein Knödel aus Oberösterreich ist quasi der Anlass für dieses Gericht. Im süßen Bereich ist es ein Mohnknödel und das Finale 2019:
 
 
Mohnknödel mit Banane, Orange & Lebkuchen
 
Der Mohn wird kurz in Butter sautiert und mit Thymianhonig kalt gestellt. Das kommt in einen Kartoffelteig. Der Salat besteht aus Banane, Orange, Pistazie und Erdnussöl. Der Schaum wird angesetzt wie eine Vanillesauce, nur mit Lebkuchengewürz und Orangengelee.
 
 
Das ist ein schöner Schlußpunkt für dieses Jahr! Ich wünsch euch einen guten Rutsch!!!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

XMAS DINAMITA

Aupa y feliz navidad! Heißt soviel wie Hallo, frohe Weihnachten! Für die meisten beginnt ein Freßmarathon, bei mir unterscheidet sich das nicht großartig vom restlichen Jahr. Außer daß ich noch drei Tage mehr Zeit habe was anzurichten. Wenn man schon clever vorbereitet hat dann sind quasi einige Gerichte schon fast fertig. So geht entschleunigte Weihnachten.
 
Letztens hab ich übrigens einen Begriff aufgeschnappt mit Snackification. Jeder Trend braucht ja einen Namen. Wenn es darum geht bin ich dem Trend voraus, zumindest was Portionsgrößen angeht. Ich wage jedoch zu behaupten daß auch dieser Trend dort vorbei geht wo ich wohne. Was daran ein Trend sein soll frag ich mich schon. Das machen Pintxo-Bars, Bistros und Tapas-Läden seit Jahrzehnten. Das ist so ähnlich wie regional und Nachhaltigkeit. Da macht man Themen groß welche es schon längst gibt. Naja, die einen folgen Trends, ich meinem Geschmack!
 
Deswegen starten wir mit einem SIEMPRE IGUAL in den Tag und den Eintrag hier. Das geht einem auf die Eier...
 
 
Ei mit Paprika, Senfjoghurt & Serrano
 
Den Tag kann man mit Gsälz starten, selbst wenn es aus Paprika ist. Wie öfter wird der Serrano knusprig, das Ei gekocht und serviert mit Senfjoghurt. Dazu kommt noch etwas Kräutersalz und Ajada.
 
Mit Kaotiko geht es weiter, der aufmerksame Leser weiß was folgen könnte. HOY ES MI DIA rundet das Frühstück am Heiligen Morgen ab:
 
 
Croissant Jamon y Queso con Cafe con Leche
 
Dieses Mal wird die Backware von gegenüber veredelt. Schinken, Bergkäse, Paprikafrischkäse kommt ins Croissant und das in den Ofen.
 
Danach kann man sich entspannt Gedanken machen wie man seine nächsten Gänge zusammenstellt. Währenddessen klingelt das Telefon mit unbekannter Nr.. Das hasse ich mindestens so wie unangemeldete Besuche die einfach klingeln. Was denken die Leute eigentlich? Weil Heilig Abend ist mag ich Überraschungen umso mehr? Dazu passt eigentlich der nächste Gang ganz gut...
 
LEATHERS - das Huhn welches aus der Haut fährt. Die Idee dahinter ist Haut und Fleisch vom Guhler separat zu verarbeiten und es auf einem Teller darzustellen. Diese Version geht raus an Antonio, die Inspiration war der großartige Reis mit Carabinero:
 
 
Reishenderl
 
Die Haut von Hähnchenoberschenkel wird abgezogen und gepresst im Ofen knusprig. Die Knochen löst man aus und kocht mit Mirepoix eine Brühe. Das Fleisch mariniert in Baharat und Olivenöl über Nacht. Danach wird es mit Fond und einem Klecks Paprikaketchup langsam gegart. Etwas Bomba Reis dazu für die Idee des Reisfleisch. Mit Senfjoghurt serviert ein unprätentiöses Gericht welches mit den Hühnerhautchips und Brunnenkresse finalisiert wird. Löffel rein, glücklich sein!
 
Mit Reis und Senf geht es weiter. Vor Jahren hab ich mal ein Gericht zu WHEREVER I MAY ROAM ein Gericht gemacht. Das fiel sehr einfach aus mit der vergangenen Zeit dazwischen kann man es nochmal überdenken. Natürlich bildet etwas den Mittelpunkt was in Wien und in Donosti stattfinden könnte. Zusätzlich noch viel Senf, schließlich hab ich auf der letzten Reise viel von mitgenommen:


knuspriger Ochsenschwanz mit Pilzen, Gulaschlack, Senf & Feldsalat

Das gegarte und gezupfte Fleisch wird mit Duxelle, Petersilie und Berbere gemischt und in Reispapier eingeschlagen. Etwas Fond erhält mit passierter Tomate, Worcestershiresauce und Granatapfelessig einen Gulasch-Charakter. Der Senfapfel, Senfkaviar und Senfjoghurt ergänzen sich zu einem Dreierlei. Flankiert wird das Gericht von Feldsalat, mariniert mit Christkindl-Dressing.
 
 
Am 1. Feiertag heißt es erstmal never change a winnig Frühstück...
 
 
Danach mise en place wie Speck auslassen, ein Paprikakraut kochen usw..
 
DRAGONES POR EL und wieder ein tieferer Griff ins Gewürz. Krenfleisch mal anders ist die Inspiration bei diesem Gang. Mir hat das mit dem Reispapier so gut gefallen daß ich es hier gleich nochmal anwende.
 
 
Krenfleisch vom Ripple mit Kraut & Tikka Masala Polenta
 
Wie der Rib Man brat ich erst die Ripple an, dann kommt Salz und Paprikapulver drauf, dann als Päckle in den Ofen. Danach kann man ein gezupftes Ripple machen. Das wird für das Reispapier mit Pistazien zur Füllung. Die Polenta mach ich mit Milch und Tikka Masala. Gepresst ist es schnittfest. Als Hinweis auf den Inhalt wird es entsprechend ausgestochen. Etwas mariniertes Kraut mit Bieressig und Kernöl sorgt für Frische. Ohne Kren wäre es kein Krenfleisch, also kommt das großzügig dazu. Das macht die Nebenhöhlen wieder frei. Als Sauce gibt es eine Emulsion aus Eigelb, Sahne, mittelscharfem Senf, Butter, Olivensalz, Pfeffer und Zitronenöl.
 
 
Der Griff geht ins Gefrierfach für einen Pasta-Gang namens ESCUPO FUEGO:
 
 
Y voy de negro, negro es mi corazón. Y escupo fuego cuando hago rock n’ roll.
 
 2. Feiertag und ich bin ja clever. Zweigt man sich vom Ansatz des Reishenderl was weg bevor der Reis reinkommt hat man schon die halbe Miete für MONSTER. Der farbenfrohe Taco überzeugt nicht nur visuell, geschmacklich ist das Zungenkirmes oder wie immer wieder gern zitiert Gaumenpogo.
 
 
Txiken Taco
 
Dieses Mal ist das Huhn logischerweise mit Baharat. Der Steirer Joghurt wird etwas auseinander gezogen, weil ich frischen Kren nehme. Knusprige Karotte mit Paprika ist das Topping.
 
 
Nebenher ist es wieder schön wenn der Knödel hält was er verspricht. Mit dem nächsten Gericht mach ich einen Klassiker. Grammelknödel mit Kraut könnte genauso gut in Donosti stattfinden. Vielleicht tut es das auch mal. Viel Technik, bissle oldschool, es erinnert mich an Ludo Lefebvre. Der Typ (kann man echt so nennen weil berechtigt) war ermutigend dafür solche pop up Geschichten zu machen. Sein Buch hab ich verschlungen, jedoch erst später verstanden was es mit "school of fire" und "cooking with the ear" auf sich hat. Klassisch kochen mit einem lockeren Händchen beim Würzen, ruhig auch mal was anderes reinwerfen beherzige ich sehr. Man könnte meinen Edorta Lamo und Christian Petz auch, wobei die sicher nicht das Buch dazu brauchten.
 
I am your wrath
I am your guilt
I am your lust
And you know it's right
I am your love
I am your stall
I am your trust
 
Die Zeilen stammen aus SHEPHERD OF FIRE von Avenged Sevenfold und inspiriert mich kulinarisch so:
 
 
Grammelknödel verde mit Paprikakraut, Röstzwiebel & Ajada
 
Das Gericht klingt einfach, ist es aber nicht. Wenn man Ajada nicht da hat fängt man am Vortag an. Dafür wird eine Knoblauchzehe mit Paprikapulver und Olivenöl erwärmt. Über nacht abgeschlossen ziehen lassen und passieren.Erstmal Speck langsam auslassen, der feste Teil bildet die Füllung. In dem Fett setz ich das Kraut an. Das wird darin mit Paprika angeschwitzt und mit Weißweinessig abgelöscht. Mit Tomatenfond aufgefüllt und Paprikapulver abgeschmeckt wird das ganze eine Stunde geschmort. Abgeschlossen mit etwas Sahne und Petersilie ist ein Teil fertig. Nebenher gart man Kartoffeln, lässt sie ausdampfen, stampft die Dinger warm, lässt sie abkühlen und macht mit Ei Grieß und Stärke einen Teig. Der wird mit den Grammeln versetzt mit Majoran und Kirchtagsenf gefüllt und die Knödel siedend gegart. Lila Zwiebel etwas mehlieren und ausbacken, anschließend salzen. An der Länge der Beschreibung erkennt man Aufwand und Handwerk, das Gericht ist es allerdings wert. Dekoriert wird der Teller mit Feldsalat.
 
 
 
Der Abschluß ist fast gleich wie beim letzten Eintrag mit AL FINAL DEL TUNEL:
 
 
Bananensplit im Advent
 
Etwas weniger Kokos, bissle Pistazie und Orangengelee bilden die Panna Cotta.
 
 
 

LA VISTA ATRAS

Ein Eintrag der mit Wednesday Flavours beginnt und mit AS ABOVE SO BELOW:
 
 
Txistorra mit baskisch Kraut & Kirchtag Senf
 
O-Ton Michi von Tenside - "Würstl mit Kraut geht immer"! Das kann ich im Hinblick auf Weihnachten auch nur jedem nahelegen. Macht keinen Aufriss, kocht was ihr könnt, verbringt keine Stunden gestresst in der Küche. Der Teller ist eine Versinnbildlichung dessen was es aufm Christkindlmarkt in Wien gibt und meiner Küche in diesem Jahr; einfach aber gut!
 
Bei dem Eintrag gehts mir um eine gewisse Reflektion. Es steht kein Konzert mehr an, kein Date mehr, kann man etwas zurückblicken und dieses geschäftige Jahr ausklingen lassen. So viel hab ich gefühlt noch nie gekocht. Allein neun Dates mit Soulfood Brothers was ein Rekordjahr darstellt. Den Jungs möcht ich an der Stelle DANKE sagen! Das war ganz großes Kino, allein die beiden Heimspiele waren eine blitzsaubere Leistung. Auch an unsere Aushilfen Chapeau! Es ist schön zu sehen wie unsere Soulfood Family wächst und wie wir unterstützt werden. Das macht mich happy und stolz!
 
Die Erlebnisse und Erfahrungen brachten mich auf eine gewissen Einfachheit beim Kochen. Klassiks never die! Ich bin ein Fan klassischer Küche, schließlich gründet sich meine Kocherei drauf. Wenn man sich mit Levante und Mexiko neu beschäftigt dann bleibt einem erstmal nix anderes übrig als sich ein gewisses Grundwissen anzueignen. Im Baskenland und in Wien bleibt einem eh nix anderes übrig. Reflektiv auf dieses sich zu Ende neigende Jahr ist es bei mir recht klassisch gehalten. Dabei leg ich gar keinen Wert mehr auf alle Texturen und asiatische Geschmacksbilder (mit allen Geschmäckern) auf jedem Teller. Mich nervt dieser Begriff "Crunch" eh, das wird so überstrapaziert. Ein Teller Pasta Ragu braucht höchstens Käse und nicht noch irgendeinen Chips oder sonstwas. Bei meinen Tellern blieben Siphon und Gourmetpinzette relativ sauber, weil nicht oft gebraucht.
 
Meine Küche 2019 lässt sich als einfach, gut gekocht und aromenbetont umschreiben. Mir haben bei meinen Streifzügen durch die Gastronomie in Wien und im Baskenland genau solche Restaurants am besten gefallen. MAST Weinbistro, Casa 887 oder Gatxupa... das ist alles kein Hexenwerk, aber auf den Punkt gemacht. Ein Riesenaufriss sagt nichts über das Endergebnis aus. Ceviche ist in 10 Minuten fertig, Gulasch in drei Stunden - es kann beides sensationell gut sein. Erfahrungen wie im JuHa West in dem man gar keinen Raum für Sperenzchen bleibt sind dabei wertvoll. Das hat so gut funktioniert, deshalb im Schilli für Turbobier ebenso einfach gehalten. Das war eine Bestätigung für eine einfachere Ausrichtung. Ich mag nach wie vor Hochküche nur muss ich das nicht mehr selber mit jedem Gang servieren. Letzten Endes war zusammengefasst dieses Jahr genauso erlebnisreich, natürlich geprägt von Musik. Deswegen hier meine Highlights in bewährter Form:
 
Top-Alben 2019:
gleichzeitig sind das sind alle Neuerscheinungen die in meiner Rotation gelandet sind...
Kaotiko - Aprende Violencia
The Guilty Brigade - Tu Mundo Arder
Yugular - Verdugo de Verdugos
Grizzly - Movement
Turbobier - King Of Simmering

Top-Songs 2019:
Kaotiko - Amor Muerto, Profecia
The Guilty Brigade - A Traves Del Cristal, Sigo Siendo (El Loco)
Yugular - Sin Filtrar, En La Retina
Turbobier - Heute fahr ma Polizei
Grizzly - Headstrong, Snitches & Famebitches

Top-Konzerte 2019:
ausserhalb des Dunstkreises unserer Buddies...
Kaotiko und The Guilty Brigade, Doka Donostia (wenn nicht sogar der beste Konzertabend ever)
Kaotiko in Aia
Parkway Drive in Wien... dabei Killswitch Engage sehr sehenswert (Thy Art Is Murder braucht man nicht)
Stick To Your Guns aufm Easter Cross
You Me At Six in München

Top-Festivals 2018:
Easter Cross
Kultur Open Air

Musikalische Enttäuschung des Jahres:
wieder kein Deftones-Album und warum wieder Rammstein?!

Persönliche Neuentdeckung des Jahres:
While She Sleeps und Beartooth

Meist erwartetes Album 2019:
Emil Bulls zum 25., ob ich die Deftones erwarten soll... naja
 
Top Restaurant Besuche 2019:
Dstrikt mit Christian Petz, was für ein schönes Wiedersehen
MAST Weinbistro, Wien
Alameda, Hondarribia
Casa 887, Donosti - Grüße an Antonio
Gatxupa, Donosti
 
Top Gerichte 2019:
Iberico Schwein von Christian Petz
Knödel mit Klachlfond und Muscheln im MAST.. Inspiration zu meinem PROFECIA
Arroz von Antonio im 887, Inspiration zu meinem EXPLOSIVO
Marmitako im Alameda
Hummer im Mugaritz
Tamal von Bruno im Gatxupa
 
unfassbar gute Momente 2019:
5 Jahre Soulfood Brothers mit Heimspiel - und das gleich zweimal!
Begegnung mit Stick To Your Guns beim Easter Cross
Kochen im A Fuego Negro
Begegnung mit Bruno Oteiza
 
Ein Gericht was oben nicht steht ist die Pasta im Casa 887, endlich Nudeln in Donosti und dann noch so gut. Für mich hat es Antonio verstanden einen geilen Laden aufzuziehen. Schickes, unaufdringliches Ambiente, tolles Essen ohne Firlefanz. Then it comes to be... ich habs im Urlaub zweimal gegessen. NO LEAF CLOVER und die Begebenheit sind die Inspiration für diesen Teller:
 
 
Ochsenschlepp-Nudeln mit Comte & Ajada
 
Der Ochsenschwanz wird mit etwas Tomate, Rinderfond, Salz, Pfeffer, Paprika und Petersilie gegart. Bis das Fleisch sich vom Knochen löst. Dabei entsteht eine tolle Brühe. Das Fleisch wird abgezupft und mit der Brühe zu einem Ragu. Logisch daß das zu einer Pasta geht welche mit frisch geriebenem Comte und Ajada noch etwas Luxus erfährt.
 
 
Pasta, Klassiker, PASTA A FUEGO NEGRO! Wir haben es zweimal serviert dieses Jahr. Im JuHa West mit Reis für Younger Us und für Rebellious Spirit in seiner ursprünglichen Form mit Bändnudeln! Für mich ist es einfach nur schön daß dieses Gericht von 2012 immer noch eine Relevanz hat. Damit ist es das älteste Signature Dish welches ich vermutlich öfter gekocht hab wie jedes andere. Schließlich ess ich es selber gern, passt hervorragend in den Winter:
 

Pasta mit Tomatensauce, Manchego & Kaffeebrösel
 
Seit ich mit Santi gekocht hab geh ich an die Sauce anders ran. Nicht erst Zwiebel, dann Knoblauch... ne, beides zusammen rein und gut anrösten. Was ich nicht geglaubt hätte, es gibt dem ganzen noch mehr Volumen. Seit dem Tag weiß Santi auch was "nei mit" heißt, Pablo übrigens seit diesem Sommer auch:-) Rotwein drauf, Tomaten rein, Essig rein, Paprika sowieso, etwas Wasser und langsam einkochen. Zur Pasta kommt Manchego, die Kaffeebrösel und wenn man hat Espressoöl.
 
Vor dem obligatorischen Feierabendbier bzw. mit diesem mach ich noch Flädle. Da noch "etwas" Majoran da ist kommt das mit dem Bier in den Teig.
 
 
Danach easy in die Krone für noch mehr Bier. Dabei kommen mir immer mal wieder Ideen denn ganz ohne neues Gericht und baskische Küche geht auch dieser Eintrag nicht. Was die Bulls auf der Bash-Tour gerade für eine Setlist zelebrieren find ich super. Unser Frank war dort und hat COLLAPSED MEMORIALS gefeiert. Find ich cool, der Song ist mir beim Lesen auch aufgefallen. Zu dem Text fällt mir ein kleines Amuse zum Thema Ei und Pilze ein:


Duxelles Gribiche


Pilz und Ei funktioniert stets super. Mein Duxelles mach ich ganz klassisch aus fein gehackten Champignons, Knoblauch und Petersilie. Darauf kommen Brunoise aus Essiggurke. Das wird verkleidet mit einer Eigelb-Emulsion, gekocht mit Estragon-Senf, Sahne und Petersilien-Öl. Klein, fein, kraftvoll!
 
Die Flädle hab ich für ein GATES OF PARADISE gemacht. Bei dem Song denk ich immer an die Kocherei mit Santi im AFN. Txistorra mit Käse im "german talo", also ich hab Pfannkuchen mit Bier im Teig gemacht. Daheim geht das Gericht so:
 
 
Würstle im Schlafrock
 
Von der Emulsion hab ich gleich mehr gemacht, ebenso das Duxelles. Kürbis fein gewürfelt und sautiert kommen mit Rostbratwürstle und Bergkäse in den Teig. Kurz in den Ofen, aufschneiden, fertig.
 
Ragu is life, life pasta... die Begriffe kommen aus der Osteria Francescana und dem Mugaritz. Während Massimo es klassisch umsetzt wird es im Mugaritz stets avantgardistisch. THIS IS LIFE von Grizzly ist plakativ für einen schönen Teller Nudeln. An frischer Salsiccia komm ich auf dem Markt nicht vorbei. Da macht der Metzger schon die eigentliche Arbeit und ich mit einem Ragu weiter:
 
 
Tagliatelle Ragu mit Trüffel Ziege & Erdnussöl
 
Die Wurst wird krümelig angebraten, Tomatenmark dazu, mit Weißwein ablöschen und mit Tomatenfond stundenlang geschmort. Mit etwas Sahne wird das Ragu vollends eingekocht. Zur dem Gericht kommt getrüffelter Ziegenkäse, Petersilie und Erdnussöl.
 
 Am Sonntag geht der Wahnsinn mit Tenside und NEW SLAVES weiter. Der Text erinnert mich an die Texte meiner baskischen Bands. Dem und dem Titel zufolge interpretier ich ein Gericht von dort. Cocido Vitoriano ist eigentlich ein Wintereintopf mit Bohnen und Schwein, eher ein Schmorgericht. Das ist quasi eine Steilvorlage für mich:
 
 
Cocido Vitoriano fresh
 
Wachtelbohnen kommen denen aus Alava am nächsten. Die werden gegart und zum Püree mit Milch und Sahne. Als weiteres Gemüse gibt es Ofenpaprika, abgezogen und in Brunoise. Ein Iberico Rücken rückwärts gegart kommt als Tagliata dazu. Die Sauce besteht aus Fond, Tomatenfrischkäse, Paprika und etwas Sahne. Ein Schweinderl aus Polenta mit Tikka-Masala sowie knusprige Chorizo stellen dieses Gericht fertig.

Über den süßen Abschluß zu Klassiker und Reflektion hatte ich dank ROMANTIC DREAMS der Deftones eine Erinnerung an Christian Petz. Einmal hatte ich bei ihm gebackene Mäuse, ein sehr klassisches Dessert aus Österreich. Dem wollte ich mich schon lang mal annehmen. Das kommt dabei raus:


gebackene Lebkuchen-Mäuse mit Topfen & Bratapfelkompott

Das Kompott ist mittlerweile ein Dauerbrenner, passt auch hier super rein. Dafür nimmt man einen Apfel, fein gewürfelt und kocht diesen mit Marillengsälz und Rhabarbersaft kurz auf. Für die Mäuse folgendes Rezept:
 
60 g Mehl
20 g Grieß
80 g Topfen
1 TL Zucker
1 EL Lebkuchengewürz
1 Ei
1 Prise Backpulver
 
Erst rührt man Topfen, Ei und Zucker zusammen. Den Rest mischen, dann mit der Eimasse zu einem Teig verrühren. 10 Minuten ruhen lassen. In Nocken ausbacken.
 
Serviert wird das mit Pistazien, Kernöl und Staubzucker. Bin ich ehrlich stolz drauf, ist toll geworden!
 
 


 
 
 
 
 

despues viena

Ich bin einer derjenigen die immer gern nach den letzten Eindrücken einer Reise kochen. Nach und nach verbindet sich irgendwann alles; das ist die Welt der Hardcore Cuisine. Die Tage in Wien waren sehr inspirierend. Nicht nur kulinarisch kreisen meine Gedanken darum. Mir hat das Flair der Stadt zu der Zeit gut gefallen. Und das hab ich mir nicht mit Punsch, Wein und Bier schön gesoffen:-)
 
Freitag abends im U4 hör ich das erste Mal bewusst Avenged Sevenfold. Bis jetzt ist die Band irgendwie total an mir vorbei. HAIL TO THE KING find ich einen richtig starken Song. Am nächsten Abend im Meissl & Schadn gab es das Suppentrio mit Fischsuppe, Hofballsuppe und Kaisersuppe. Letzteres irgendwie cremig (oder eher samtig) mit Erbsen, Bries und Zunge. Daher liegt die Verwendung von Kalb in der sehr zarten Suppe des Hauses nahe. Das ist wie der Song Heavy Metal, so schnell kann es manchmal mit den Ideen gehen, hier ist meine Version:


Kaisersuppe mit Zunge & Paprika

Lt. meinen Recherchen handelt es bei einer Kaisersuppe um eine Suppe mit Eierstich. Suppe mit Ei, kann auch im Baskenland funktionieren. Bries krieg ich eh nicht her, also wird es eh anders. Für meine Suppe setz ich Paprikawürfel, Rauchpaprika mit Rinderfond und etwas Weißweinessig an. Damit wird etwas Sahne und Würfel einer Ochsenzunge aufgekocht. Mit einem Eigelb leicht gebunden entsteht diese Cremigkeit. Abgeschmeckt wird die Suppe mit schwarzem Pfeffer. Nebenher lass ich etwas Chorizo knusprig aus. Das ist mein Topping für dieses Gericht zusammen mit etwas Shiso-Kresse.
 
Auch das Finale von The Taste hab ich nicht zu Ende geschaut. Mit meinem Highlight ging das ganze für mich zu Ende als Michi Rosin klargemacht hat keine Sperenzchen brauchen zu können. Wer dann da gewinnt war mir letzen Endes egal. Es war schonmal unterhaltsamer und mit mehr Niveau.
 
Meine Lästerei geht heut eher in den musikalischen Bereich. A Day To Remember waren mal so eine Lichtgestalt für mich. Dann kam Bad Vibrations, dann kam ein Konzert in der Schleyerhalle mit der Dauer von einer Stunde und dann kam lang nichts. Gut, erfreulicherweise noch eine gute Show aufm Southside bei dem der Geburtstags-Adrenalin-Spiegel auch dazu beigetragen hat. Jetzt kommt die erste Single, dann eine Album-Verschiebung, dann die zweite... und man fragt sich was in der Zeit denn passiert ist. Anhand dieser Sätze kann man sich denken daß mir die Stilistik nicht sehr zusagt.
 
Heut ist aber auch ein musikalischer Feiertag - Grizzly bringen mit Movement ihr neues Album raus. Immer wieder schön neues von den Buddies zu hören. SOCIAL MEDIA beschäftigt mich irgendwie. Natürlich bin ich auf facebook, instagram und hier unterwegs. Manchmal frag ich mich auch für was "influencer" und Konsorten eigentlich gut sind, für was manche Leute hunderte Likes kriegen die eigentlich nur in die Kamera schauen und schlaue Sprüche klopfen. Am Ende des Tages koch ich jedoch für mich um mich auszudrücken und um miteinander eine gute Zeit zu haben. Hinter all den Gerichten stehen mehr oder minder starke Stories, jedoch liegt die Wahrheit auf dem Teller. Deswegen hier ein Lieblingsgericht im Heavy Pop Punk Gewand:
 
 
Chakalaka-Reh mit Zitronenöl-Kartoffel, Feldsalat & Linsen-Vinaigrette
 
Butterschnitzel hab ich in Wien noch nie gegessen. Warum auch, das kann ich auch daheim machen. Auf dem Teller gibt es Reh-Fleischküchle mit Chakalaka-Jus glaciert. Die gegarte Kartoffel wird geschält, geschnitten, sautiert und mit Zitronenöl, Salz und Pfeffer fertig gestellt. Die Vinaigrette besteht aus Alblinsen, süßem Senf, Marillenessig, Salz, Pfeffer und Olivenöl. Das kommt zum Feldsalat und wird garniert mit Shiso-Kresse.
 
Samstag wird gekocht, allerdings von anderen. Betriebsausflug nach Lauffen am Neckar steht auf dem Plan. Mit Planwagen gibt es eine Fahrt durch die Weinberge mit verschiedenen Stationen, Brot, Wurst, Käse und wenig überraschend - Wein!
 
 
Ich kann das jedem empfehlen das mal mitzumachen, ein äusserts kurzweiliger Tag!
 
Auf den Fahrten mit der Bim lief natürlich auch Stick To Your Guns. 3 FEET FROM PEACE ist allerdings inspiriert vom Rafa und einem Amuse von ihm. Er hat neulich Linsen und Kamille serviert. Fand ich super, blieb hängen und ich mach das so:
 
 
Linsen mit Bohnen & Zitrone
 
Die Bohnen werden gegart und anschließend mit Milch, Sahne, Petersilie, Kräutersalz und grünem Pfeffer zu einer Creme. Gegarte Alblinsen werden mit Marillenessig und Petersilienöl mariniert. Die Zitrone kommt anhand von Zitronentee, Zitronensaft und Thymianhonig als Sud zu dem Amuse.
 
OK, was soll der Geiz, dann gehts halt wieder los... die Zeile aus FAUST von Itchy könnte sinnbildlich für den ersten Abend in Wien stehen. Selbst wenn ich mir vornehme daß ich es ruhig angehen lasse, es klappt irgendwie nicht. Sei es mit Frank und Flo im Pramerl & The Wolf nach kurzer Beratung eh das große Menü bestellen oder nur "kurz" fortgehen oder oder oder. Eine der ersten Gänge im MAST am ersten Abend war vegetarisch und geschmacklich wahnsinnig gut mit Kürbis, Feta, Jalapeno. Das wollte ich gern aufgreifen.
 
 
Kürbis mit Cafe de Paris, Feldsalat, Macadamia & Christkindl-Dressing
 
Der Kürbis wird im mit Olivenöl, Salz und Cafe de Paris gegart. Anschließend zerkleinert und abgekühlt wird ein Salat draus. Thymian-Honig, Estragon-Senf, Kirsch-Essig und Erdnußöl wird zum Dressing für Feldsalat. Darüber kommt Kürbischfrischkäse, Macadamia und fertig ist der zweite Gang.
 
TERRORISMO ENAJENADO lief in Wien öfters bei den Fahrten mit Bim und U-Bahn. Unter anderem auf dem Weg ins U4 nach der Meierei. Dort gab es die großartigen Fasanentascherl. Jetzt gibt es hier den Vogel nicht an jeder Ecke zu kaufen, deswegen mach ich mal wieder ein Paprika-Henderl mal anders:


Henderl-Tascherl mit Kürbis, Kohlröschen & Vadouvan
 
Das ist einer meiner Teller hinter denen mehr Aufwand steckt. Erst wird die Haut abgezogen, diese wird gepresst im Ofen zu Chips. Das dabei ausgetretene Fett kommt mit in die Füllung. Hühnerkeule wird mit Zwiebel, Knoblauch, Vadouvan und Hühnerfond geschmort. Danach passiert wird das Fleisch mit Petersilie gekuttert. Meinen Nudelteig mach ich mit Ei, Eigelb, Olivenöl und etwas Wasser. Da kommt die Füllung rein, die Raviolie wird abgekocht und beiseite gestellt. Der Kürbis kommt als Püree auf den Teller. Der Sud vom Garen des Huhns wird zur Sauce. Kohlröschen sautiert (Ravioli da auch nochmal dazu) sorgen für einen farbigen Kontrast in diesem Gericht, knusprige Hühnerhaut-Chips sind das Topping.
 
AS ABOVE SO BELOW heißt die neue Single meiner Buddies von Tenside. Kam letzten Freitag raus. Da war auch mein Ausflug nach Hietzing zur Würstlerei. Im Anschluß daran ein kleiner Austausch zwischen Michi und mir über Würstl mit Kraut. Was ich richtig geil an dem Teller fand war nicht nur die Wurst, sondern das Kraut und es u.a. mit den Saucen zusammenzuführen. Als Hommage an den Text den ich auch für meine Kocherei interpretieren schubs ich das ganze nach Donosti. Oben wie unten, Donosti wie Wien:


Txistorra mit baskisch Kraut & Kirchtag-Senf


Den Senf hab ich zufällig im Meinl entdeckt, geschmacklich sehr fein und passt in dieses Vorhaben. Die Idee ist voll auf die zwölf, wie desöfteren. Der Ansatz fürs Kraut kommt mit Zwiebel- und Paprika-Streifen sowie Bieressig. Das wird alles mit Paprikapulver eingekocht sowie mit Sahne und Petersilie finalisiert. Dazu kommt das Paprika-Würstle, der Senf rundet diesen Teller ab.
 
Der süße Abschluß... zum aktuellen BOCA DE CRISTAL muß ich nicht mehr viel schreiben...
 
 
... außer das Rezept, extra für den ersten Advent!
 
Für 6 Gläsle
 
Kompott
1 Apfel, geschält unf fein gewürfelt
Saft einer Zitrone
Den Apfel kurz mit der Zitrone aufkochen und als Sockel in das Glas füllen.
 
Pudding
200 ml cremige Kokosmilch
1 Prise Zimt
1 Prise Kokosblütenzucker
1 TL Vanille-Paste
1 EL Sahne
1 TL Stärke
Die Kokosmilch mit dem Zucker, Zimt, Vanille aufkochen. Die Stärke mit der kalten Sahne verrühren und den Pudding damit binden. Auf den Apfel jeweils verteilen
 
Crumble
30 g brauner Zucker
30 g weiche Butter
30 g Mehl
10 g Kokosraspel
Alles miteinander verkneten. Bei 180 Grad Umluft in kleinen Häufle 8 Minuten backen. Auskühlen lassen und kuttern.
 
Finalisieren
Kokoschips
Den Crumble und Kokoschips auf die Gläsle verteilen.
 
 
 
 
 
 

VIAJE DINAMITA

Tag 2 in Wien, Frühstück mit meiner Teilnahme, ich kann es kaum glauben. Weiter geht's und nach Hietzing. Dort ist die Würstlerei, ein kleiner schicker Laden, betrieben von zwei netten Damen. Endlich mal Tellergerichte und die Gelegenheit Würstl im Sitzen zu essen.
 
 
 
Hirschwürstl mit Proseccokraut und die ganze Batterie an Senf und Saucen. Toller Teller, gute Unterhaltung. Ich find so etwas toll, solche Details wie Tirola Kola unterstreichen das. Sehr liebenswert!

 
Im Anschluss ein ausgiebiger Spaziergang um Schönbrunn. Den Ausblick von der Gloriette geniesse ich sehr.
 
 
 
Im Anschluss noch in die City, zur Blue Hour gefällt mir das sehr. Wie auch das Stadtcafe welches ich zufällig entdecke. Sehr schick und das Personal ist sehr freundlich. Der Eiskaffee und hausgemachte Limonade sind allemal den Besuch wert.
 

Das Abendprogramm sieht wieder Christkindlmarkt vor. Dort Käsekrainer was normale Menschen den Kopf schütteln lässt. Denn anschliessend geht's in die Meierei. Letztes Mal waren wir auch schon underdressed da, dem leiste ich wieder Folge und fläz mich sehr gekonnt an meinen Tisch.
 
Wiener Küche auf hohem Niveau, fünf Gänge werden es. Angefangen mit gesulzten Klachln kommt danach ein Beuschel. Herrlich wie auch die Fasanentascherl. Den Vogel hatte ich noch nie auf dem Teller, ein wunderbares Gericht:
 
 
 
Im Hauptgang Taubenbrust. Dass hier noch glacierte Keule dabei ist find ich super. Schönes Gemüse dazu, toller Teller. Den Abschluss machen Zwetschkenknödel warm und geeist. Die totale Völlerei, aber schee wars. Vielleicht sollte ich jedoch mal über meinen basischen Haushalt nachdenken, bis aufs Dessert war kein Gang vegetarisch.

Auf den Fahrten durch Wien hab ich immer meinen MP3-Player dabei. Es geht ins U4 und heut erwarte ich mir gar nicht viel. Ninos Dinamita läuft bei mir und versetzt mich in Stimmung für Rock & Roll. Am Eingang gibt es einen Shot, sehr willkommen so voll gefressen wie ich bin. Musikalisch gesehen trotz Lindemann und Rammstein sehr gelungen mit Machine Head, A Day To Remember usw.. Bis in die frühen Morgenstunden leb ich mich mit Ottakringer aus. Tag 2, pures Dynamit!
 
 

VIENNA CALLING

Vienna Calling! Ich bereise Wien wieder zu einer kälteren Jahreszeit. Schätzungsweise wird Donaukanal eher ausfallen, ich bin jedoch guter Dinge daß auch der Trip gelingt. Jedenfalls gastromäßig liest sich mein Deppenzettel sehr schön. Hunger kenn ich allerhöchstens in der Stadt bei der Ankunft mit Unter-Käsekrainer. Der letzte ist ja eine Weile her, das "Genuß-Festival" in Form von Kaotiko mit The Guilty Brigade in Donosti war allerdings mehr als ein würdiger Ersatz. Dieses Mal gibt es bei der Buchung keinen Aufhänger im eigentlichen Sinn, außer Essen. Tapetenwechsel kann man ja nicht so wirklich dazu sagen, eher langes Wochenende mit liebgewonnenen Lokalitäten. Da wären MAST Weinbistro, die Meierei und Meissl & Schadn. Der ein oder andere Würstl-Hotspot wird dazu kommen wie die obligatorische Sachertorte. AtR oder hier erhält die Vorfreude allerdings einen Dämpfer. Als Motto ist Lindemann/Rammstein angekündigt. Alles andere als ein Fan bin ich davon und hoffe da kann ich mich davon auf dem anderen Floor davon entziehen. Zufällig sind übrigens Van Holzen in der Stadt, klar schau ich da vorbei.
 
Erstmal schauen was ausm Kühlschrank weg muß bevor es auf Reisen geht. Better than the rest geht mir da immer durch den Kopf. Also mach ich dazu mal wieder BIGGEST & THE BEST von Clawfinger rein und nebenher entsteht dieses Gericht welches ich mir durchaus auch in einem meiner Menüs vorstellen könnte...
 
 
Burrito mit Tomatengsälz, Ajada, Gemüse & Kresse
 
Gemüse in Form von Petersilienwurzel, Knoblauch und Spinat wird mit Salz und Pfeffer sautiert und kurz mit Weißwein-Essig eingekocht. Mit geriebenem Bergkäse und Kürbisfrischkäse ist die Füllung für die Flädle fertig. Kurz in den Ofen, nebenher schonmal das Tomatengsälz drappieren. Aufgeschnitten wird der kleine Burrito mit Kresse und Ajada angerichtet.
 
Im Übrigen reißen ja die News über Reunions nicht ab. Als ob Rammstein schon nicht gereicht hätte, nein - es kommen 2020 wieder Green Day, Rage Against The Machine, Die Ärzte und Mötley Crüe. Das hatte alles schon seinen Grund langer Pausen und hat mir sicher nicht gefehlt. Ich weiß daß ich mir das nicht anhören muß. Nur entziehen kann man sich dem ganzen auch nicht wenn man den Rotz wieder überall hören auf rocklastigen Veranstaltungen hören muß. Sorry an alle die die genannten Bands gut finden, ich allerdings kann mir da keine zwei Songs am Stück anhören, am liebsten gar keinen.

Im Mixtape Mobil hab ich den vollen Einfluss auf die Beschallung. Damit gehts am Vorabend nach Stuttgart, die Nacht vorm Abflug verbring ich im Hotel dort. Im frühen Winter gar keine schlechte Idee bevor man früh morgens mit Wetterkapriolen konfrontiert werden könnte. Auf diese Entscheidung nimmt auch die Erfahrung ausm Mai Einfluß. Da war das bevorzugte Parkhaus voll besetzt und die Rückreise von der Spannung geprägt ob das Auto noch da steht. Ich bin ja gern am Flughafen, infrastrukturell und monetär könnte es in Stuttgart jedoch etwas besser sein.
 
Abends Stuttgart oder ich bin auf Nahrungssuche. Burger Republic könnte es mal wieder sein. Der Laden ist jedoch leer und ein Menü gibt's auch nicht mehr. Das wird mir so zu teuer und ich geh zur Fritty Bar, das taugt. Nach einer Runde im Städtle geht's früh ins Bett.
 
 
Unfassbar fit trifft auf mich bis zum ersten Kaffee nicht zu. Den gibt es im Flieger, aufm Flughafen kommen dir ja die Tränen. Musikalischer Einstieg mit Wiener Walzer oder so. Warum die Austrian nicht mal Falco oder Turbobier laufen lässt? Egal, der Flug ist schön und ich freu mich als ich Wien erblicke. Der Kaffee kommt auch. Stilles Wasser? Ja, bitte, der Flieger ist schon laut genug...
 
 
Noch mehr freu ich mich dass der Koffer gleich kommt, das ÖPNV Ticket gleich gekauft ist und es zum Hotel geht. Zug fahren wie daheim, alles andere als pünktlich. Das Gefährt zeichnet sich dadurch aus dass sich die Abfahrt etwas verzögert. Im Hotel angekommen ist das Zimmer noch nicht fertig. Hätte man zwar erwarten können, also gleich zum flanieren und planieren. Beim scharfen Rene zum Käsekrainer angefangen über den Ring zum Demel. Nicht mal eine Stunde bis über tausend Kalorien.
 
 
 
In der Stadt gefällt es mir richtig gut, darauf ein Ottakringer. Ich bin kein Weihnachtsfan aber in Wien hat das was. Deshalb geh ich am Rathaus zum Christkindlmarkt. Uhudler schmeckt als Punsch auch sehr. Das könnte jedoch auch Punch heissen so wie das an die Waffel haut. Donnerstags sind derzeit Demos in Wien. Das hindert leider die Bim am fahren und mich am Fortkommen ins MAST. Schön dass es am Burgtheater Taxis gibt und somit keine Verzögerungen. Ist allerdings teurer, übrigens fahren alle anderen Bahnen, nur DIE Linie nicht.
 
 
Das MAST ist zwar ein Weinbistro, das angebotene Bier nehm ich jedoch gern. Ist das wieder toll hier! Das macht nur Spass. Was dort serviert wird trifft meinen Geschmack so zielsicher. Augenblicklich fühl ich mich wohl und sitze zum dritten Mal am gleichen Tisch. Das ist der nächste zur Küche. Hat es Martin Schmid schon nicht zu weit mit dem Amuse. Kohlrabi dünn aufgehobelt und gefüllt mach Bock auf mehr.
 
Das mehr sind Muskatkürbis mit Fetakäse, Jalapeno und Kürbiskernpesto sowie Pilze in Bratensaft mit Kartoffelespuma sind zwei Schüsselchen was das Menü so richtig startet.
 
 
Die dazu servierten Weine bringen mich ebenfalls zum Schwelgen. Roh marinierter Saibling mit Kohlrabi, Quitte, Verjus und Leindotteröl ist sehr frisch und ein Beweis zu der Jahreszeit tolle Teller zu machen. Den nächsten Gang hab ich mir gewünscht, Blunzn-Knödel, Paprikakraut, Röstzwiebel und Liebstöckel:
 
 
Phänonemal, ein saugutes Gericht! Danach ein gebratenes Scherzel mit Sellerie und Haselnuss, zum Abschluss das Dessert mit einem Brownie, Sanddorn, Mandel und Bratapfeleis. Was für ein Dinner! Ohne Chi Chi, ohne Firlefanz, einfach gut gekocht.

Mir wird zum Fortgang des Abends das Krypt empfohlen. Vermutlich heisst es so weil man es nicht findet, nicht mal mit Navi. Dafür steh ich bei der Votivkirche und lauf halt den Rest ins Kruger. Das zieht sich enorm, insgesamt lege ich ca. 3 km zurück. Dafür schmeckt der Gin Tonic super. Ich könnte ja heim aber ums Eck liegt das Sass mit Elektromusik. Warum man da mehrere DJs braucht... keine Ahnung, einer ist schon mehr als genug. Eine Varianz lässt sich nicht erkennen. Ein Schweizer Kollege feiert und möchte noch was konsumieren, naja. Blendet man das aus ist es jedoch ganz lustig hier. Denkt man nüchtern drüber nach hätte man auch heimgehen können. Aber egal, Tag 1 passt!
 
 
 
 

KRONE DIE ZWEITE

Ein großes Wochenende mit unserem zweiten Heimspiel, da freut sich die Sau den Ringel ausm Schwanz! ITCHY liefern einen Soundtrack von dem ich nicht wusste wie erwarten. Auf deutsch und die Single heißt Faust. Mir ging erst Klaus Lage durch den Kopf, danke auch für den Ohrwurm. Chapeu meine Freunde, das ist großes Kino. Unverkennbar die Band, ungewohnt, dennoch sehr geil! Ich mein Sprache hin oder her, meine baskischen Bands versteh ich auch nur zur Hälfte. Klar dass der Song für morgen auf der Playliste landet. Wie auch Tauchstation von Mischa, ebenfalls ab heute anzuhören. Mich hat der Song so unglaublich berührt in Ulm, einer der Lieder die mich außerhalb meiner sonstigen musikalischen Wolke richtig mitgenommen hat. 

Punk wird groß geschrieben bei mir, Bosna auch. Deswegen mach ich mal wieder ein SAVIOR, das Gericht über rettende Wirkung von Bosna:


herbstliche Bosna mit Bete-Spinat-Salat

Schwarzkümmel-Bun gelingt selbst dem Back-Legastheniker immer wieder gut. Darauf kommt Kürbischfrischkäse, Nürnbergerle, Zwiebelgsälz, Madras Curry und Curry-Ketchup. Begleitet wird der Klassiker dieses Mal von einem Salat aus Ofen-Bete und rohem Spinat mit einem Dressing aus Balsamico, Pfeffer und Öl.
 
Bun ist da, Majoran eingetroffen und der gehört einem Test unterzogen bevor man das morgen serviert. Dafür eignet sich HEUTE FAHR MA POLIZEI hervorragend:
 
 
Käs-Leberkäs-Semmel
 
Der Leberkäs wird mit Bregenzer Käse, Paprikapulver und Majoran hergestellt. Gurkensaison ist jetzt auch nicht unbedingt. Ich freu mich aufm Markt über schöne San Marzano Tomaten. Die werden als Brunoise mit Weißweinessig, Salz und Zucker zum Gsälz. Kresse als Grün drauf, fertig sind wir am Freitag abend. Übrigens gart der Leberkäs während ich mich im Supermarkt noch kurz aufhalte.
 
 
Die Traditionen der Woche... The Taste nicht bis zum Schluß anschauen und trotzdem ein paar Zeilen dazu schreiben. Heute mal kein Anflug von Lästereien, dazu ist Martin Klein nur allzu sympathisch. Ich schau mir auch stets gern die Spitzenköche im Ikarus an. Dass auch im Zusammenhang mit Spanien mal der Begriff Baskenland und Avantgarde fällt fand ich gut. Obwohl es so viel mehr ist, das kann allerdings auch eher der beste bakische Koch außerhalb des Baskenlandes beurteilen. Wirklich mal eine Folge bei der man gern zugeschaut hat. Respektabel ist auch die Steigerung was die Löffel anbelangt. Aber immer noch besser als öffentlich-rechtlich derzeit. Muss ich gerade so denken als ich die Lastschrift der GEZ auf meinem Kontoauszug sehe. Wer davon bezahlt wird... bis jetzt war die Übertragung einiger Sportevents noch einigermaßen rechtfertigend dafür. Gut, für die Leistung des DFB kann das Fernsehen ja auch nix. Kommen wir zum eigentlichen Kern dieses Eintrags:


AUPAAA AHIIIII, nochmal in der Krone kochen! Weil es im März gut ankam werden wir zum Wiederholungstäter. Bereits im Sommer sind wir uns über den Termin einig. Auf der Fahrt zum Electric Love Bandgrillen entsteht die Karte. So einfach kann es manchmal sein. Da zwei meiner Bros eine Woche mit in Donosti waren ist das Thema naheliegend. Wir kochen heimische Küche mit Inspirationen aus San Sebastian. Auf unserer Karte stehen:
 
Fleischküchle mit Knödel & Piperrada-Sauce
Backfisch vom Zander mit Blumenkohl & Senfjoghurt
Patatas Bravas mit Kürbis
Coleslaw
Kokospudding mit Apfel, Vanille, Zimt & Zitrone
 
Schön wenn es im groben steht, dann geht die Planung los. Und das Marketing, ich kann Kneipenbesuche mit "Akquise" begründen. Bei der Planung stehen Dinge zur Disposition wie bspw. was für einen Knödel wir machen, wie die Patatas Bravas ausschauen könnten, wie das Dessert serviert wird usw.. Das beschert mir u.a. einen neuen Sechserpack an Gläsern. Siehe andere Einträge, standesgemäß mit IDOLS eingeweiht und wer genau aufgepasst hat - BOCA DE CRISTAL in der aktuellen Version ist das Dessert. Ein solcher Abend ohne Kaotiko-Songdish kann einfach nicht sein.
 
 
Die Fieberkurve steigt je näher der Tag kommt. Mir macht das Spaß nach und nach den Gerichten Leben einzuhauchen. Für den Backfisch mach ich den Teig aus Kitchen Impossible, der Malzessig kommt bei Turbobier eh zum Einsatz. Hat man die Verkostung vorab erledigt und getestet.
 
Von wegen Knödel, bei meinen Experimenten mach ich einen Polentaknödel. Tatsächlich machen wir eine Woche vorher ein Probekochen. Was erzähl ich Alex Salinger das nächste Mal? Wir proben jetzt doch? Allerdings ein sehr gemütlicher Nachmittag mit geilem Essen, der Knödel wird es und damit das zweite Songdish mit THE SHADES OF NIGHT. Die Liste mit den Reservierungen gedeiht auch, das wird mit unserem Gastgeber CP besprochen. In der Woche vorher steigt meine Vorfreude. Das wird unser Gesellenstück!
 
Kulinarisch find ich es differenzierter wie das letzte Mal. Mir bedeutet es viel Geschmäcker aus Donosti zu servieren. Schließlich macht das einen großen Teil meiner und unserer Küche aus. Ganz ohne Vorbereitung geht es nicht, wir teilen uns die Aufgaben auf. Flo kümmert sich um den Kürbis eingelegt und als Creme mit Ras El Hanout, ich mach Paprika-Ketchup und Kokos-Crumble. Bei letzterem riecht es bei mir in der Küche wie im Tempel der Kokosmakronen nach Fertigstellung. Am Vorabend wird alles mal hingerichtet, meine ich zumindest. Wir werden sehen wie oft ich nach Hause laufe.
 
Als wir uns einrichten bräuchten wir eigentlich ein Panoramafoto für das was wir alles in die Küche tragen. Da hat sich einiges an Material angesammelt, zusätzlich kommt noch unser Equipment.
 
 
Flo hat u.a. eingelegten Kürbis vorbereite. Als ich das probiere meine ich Edorta Lamo könnte nicht unterscheiden ob er oder Flo das gemacht hätte, ein wirkliches Masterpiece. Wir schnippel fröhlich vor uns hin und die mise en place nimmt seinen Lauf. Einmal muss ich nur heimlaufen und nehm dabei Xanthan mit. Eigentlich sollte man nie ohne aus dem Haus. Dani zaubert kurz unser Dessert hin, Saucenknochen rösten im Ofen, Ansatz für Sauce läuft, es gedeiht einfach.
 
 
 
 
 
Wir merken wie kleinteilig unsere Karte ist. Das zeichnet uns allerdings aus daß wir das einfach kurz durchziehen. Was Frank bspw. am Grill und Herd veranstaltet ist aller Ehren wert. Dani ist der gewohnte Fels in der Brandung. Arschknapp ist übrigens auch ein Maßeinheit. Wir werden sehr pünktlich fertig und nebenher machen wir für das Team der Krone und uns eine Carbonara. So starten wir in den Abend. Ich krieg Gänsehaut, Cafe und Keller sind sehr gut besucht. Uns freut das immens. Mir bedeutet es viel baskische Küche zu präsentieren. Mein Highlight und Herzensgericht ist unser Backfisch vom Zander. Das ist so A Fuego Negro!
 
Wir bieten unsere Karte auch als Menü an was sehr gut angenommen wird. Innerhalb von zwei Stunden machen wir 150 Gericht, also so ca. bzw. geschätzt. Da brennt die Bude, wir servieren unsere Teller und schauen in erfreute Gesichter. Das macht richtig Laune, da wird auch das Aufräumen der Küche eine Leichtigkeit. Im Anschluß genießen wir das Feierabendbier oder Gin Tonic. Happy, dankbar und stolz beschreiben unsere Emotionen wohl recht gut.
 
 
Zeit für einen Recap, denn mit "Krone die Zweite" geht das Soulfood Brothers Jahr zu Ende. Dieses fünfte Jahr hätte nicht facettenreicher sein können. Angefangen mit Donots welches ich von zuhause aus (krank) quasi mitgemacht habe. Soll ganz gut gewesen sein und deutlich ruhiger in der Küche. Was Dani damit meint kann ich mir nicht so richtig vorstellen, aber manchmal hör ich mir ja nicht zu. Ein paar Tage später konnte ich das bei Tenside unter Beweis stellen. Eine meiner Herzensbands wurde im JuHa West verköstigt. Da es dort richtig Spaß macht haben wir noch bei Younger Us dort nachgelegt. Zwei kleine, vegane, feine Abende mit jeweils einem Gericht des Duos der Albernheit. Größer aufgetischt wurde beim alljährlichen Musikmarathon und in der Krone das erste Mal. Eine spannende Angelegenheit welche in einen für uns unvergesslichen Abend mündete. Deswegen konnte man es ruhig nochmal machen. Bei der Speisemeisterei der Küchenparty fühlen wir uns ebenfalls pudelwohl. An Leberkäse einen Stern dranzuheften macht schon Laune, erst recht in griechischem Hardcore Stil. Rebellious Spirit im WOM und wir, Zeit für Pasta A Fuego Negro. Mich freut es daß dieses Gericht nach all den Jahren immer noch Relevanz hat und glücklich macht. Echte Chartstürmer in Ulm welche in Österreich ein Nr. 1 Album hatten - Turbobier waren das erste Mal unsere Gäste und hoffentlich nicht das letzte Mal. Insgesamt war das ein abwechslungsreiches und starkes Jahr für Soulfood Brothers. Vom kleinen JuHa West über LKA, via Roxy, beim Schilli abgebogen und zweimal Heimspiel - jedes Date hatte was für sich und steht dafür warum ich koche - gemeinsam eine gute Zeit haben.
 
 
 
 

PINTXOS DINAMITA

Wednesday Flavours, es gibt zwei Pintxos unter dem Motto Txuleta anders interpretiert. Ich mach eine neue Version von AMBER. Wenn man ins Txuleta geht gibt es zum Getränk auch was zum knabbern. Keine Ahnung wie sich der Laden trägt. Erst recht wenn es sonntags ein Schüsselchen Reis gibt. Soviel davon daß man hinterher gar nicht mehr soviel Pintxos schafft. Maddi ist immer besonders besorgt und es gibt noch mehr Reis. Der ist allerdings saulecker. Letzten Mai gab es es im Anschluß ebenfalls das tolle Reisgericht von Antonio. Für mich immer wie Risotto ein tolles Ding.
 
 
Reis mit Chiogga-Rübe & Chorizo
 
Ich setz den Reis an wie meinen Djuvec-Arroz mit Knoblauch, Tomate, anschließend mit Brühe eingekocht. Die Rübe wird mit etwas Öl und Salz in Alufolie gegart. Geschält werden Brunoise draus, diese werden mit Balsamico und Pfeffer mariniert. Die Chorizo wird langsam in etwas Olivenöl ausgebraten. Das Öl zum Bete-Salat, die Chorizo kommt als Topping aufs Gericht, zusammen mit Kresse.
 
Trotz Reis - Croquetas gehen immer, deswegen gibt es ein SILENCE SPEAKS:
 
 
Chorizo Croqueta mit Spinat & Manchego
 
Dieses Mal im Salat mittelscharfer Senf, Salz, Marillenessig und Olivenöl.
 

cocinero dinamita

Das ist auch ein schönes Synonym für mich. Habt ihr eine Ahnung wie schwierig es manchmal ist sich eine Überschrift auszudenken. Manchmal noch schwieriger als sich ein neues Gericht auszudenken. Das fliegt einem auch mal so zu, falls die Inspiration da ist. Dank "Tu Mundo Arder" koch ich aufs Maul wie lang nicht mehr. Beherzter Griff in die Gewürzkiste inklusive.
 
Traditionell in den letzten Wochen ist auch mein Schandmaul da. The Taste wieder nicht zu Ende schauen können. Gelegentlich kann man da auch mal auf die Wortwahl achten. Das sag ich als bekennender KI Fan. Positiv formuliert ist Tim Raue der absolute Lichtblick beim Coaching. Lassen wir es dabei. Bei KI geht es wenigstens wirklich noch ums Kochen, u.a. in grenzwertigen Situationen. Aber nicht nur hier - auch beim Henssler scheint die Show eher im Vordergrund zu stehen als gut zu kochen. Wenn man schon im Kleid kocht dann sagt das einiges aus. Aber ob ich wirklich bei einer Mittwochabend-Unterhaltung Fäkalsprache im Minutentakt möchte? Da wäre ich als Kandidat eher unmotiviert.
 
Erstmal ist noch genug Spinat vorhanden. Ihr wisst ja die Vorstellungen von "bissle" zwischen mir und Verkäufer klaffen etwas auseinander. Somit gibt es mal wieder ein ENJOY YOUR SLAY. Gleichmal zum Entree eins auf die Zwölf, warum auch nicht?!
 
 
Spinat-Käse-Pasta
 
Den Käse gibt es als Sauce und knusprig. Für letzteres wird Bergkäse dünn gerieben im Ofen zu Chips. Die Sauce setze ich mit Knoblauch und Weißwein-Essig an. Etwas Sahne dazu, kurz aufwallen lassen, nebenher Pasta garen. Wenn die fertig ist frischen Spinat, Bergkäse, Manchego und Pfeffer mit den Nudeln vermischen. Angerichtet mit den Chips und dekoriert mit Spinat ein toller Einstieg in ein Menü oder diesen Eintrag.
 
I think the SILENCE SPEAKS volumes. While She Sleeps und mal keine mexikanische Küche. Der Song inspiriert mich zu baskischer Küche. Die Line erinnert mich an verschiedene Szenen rund um Stille beim Essen. Manchmal wenn ich koche denk ich mir daß man ruhig was sagen könnte. Allerdings ist es meistens so daß die Ruhe ein gutes Zeichen ist. Mir fällt da dieses Jahr spontan A Fuego Negro oder neulich Turbobier ein. Herzensangelegenheiten die ich so abbilde:
 
 
Chorizo Croqueta mit Spinat & Manchego
 
Ich liebe Croquetas und mach gern ein ganzes Gericht draus. Dafür erstmal Bechamel ansetzen, abbrennen, mit Pfeffer und Muskat würzen. Anschließend mit Chorizo versetzen und kalt stellen. Danach formen, panieren und ausbacken. Der Spinat wird zu einem Salat. Das Dressing mach ich mit Pfefferonisenf, Marillenessig und Olivenöl. Abgeschlossen wird das Pintxo mit frisch geriebenem Manchego. Taught to love, born to live and let go...
 
Zwischenzeitlich "genieße" ich die Vorzüge meiner Heimat. Ich wär ein toller Bär geworden und würde von jetzt an bis März Winterschlaf halten. Auf dem Markt ist halt Kraut-und-Rüben-Zeit, einhergehend mit Schnee muss ich schauen wie ich gute Laune krieg. Klappt mit guter Musik meistens ganz gut. Auch auf der Fahrt, andere Verkehrsteilnehmer denken wohl ihren Teil wenn ich gesangstechnisch mit schmettere.
 
 
Ein Taco darf es trotzdem mal wieder sein. Ich greif meine Idee von DEDICATED hier wieder auf. Ein Würstlstand am Gasometer und gib ihm Saures. Die Essigwurst Bosna schaut als Taco so aus:
 
 
purple Essigwurst Taco
Talo con Bosna
 
Vorbereitend mach ich eine Essigzwiebel. Dafür wird die rote Zwiebel mit Sherry-Essig für eine spitze Säure mit Purple Curry geschmort. Die violette Kartoffel wird zum Stroh mit Kräutersalz. Damit kommen die beiden Komponenten zur Rostbratwurst mit Curry-Ketchup auf den Taco.
 
Zwischenzeitlich entsteht noch ein süßes Pintxo, inspiriert von AMISTADES PELIGROSAS, den gefährlichen Freundschaften:
 
 
Topfenmousse mit Apfel, Marille, Kokos & Tonkabohne
 
Dieses mal ist Tonkabohne das gefährliche in dem Dessert. Das kann rauschig wirken wenn man es überdosiert. Für das Mousse lös ich Gelatine im Topf mit etwas Topfen auf. Das wird mit etwas Milch, noch mehr Topfen, Kokosblütenzucker und frisch geriebener Tonkabohne verrührt. Darunter wird angeschlagene Sahne gehoben. Der Apfel geschält und in Brunoise wird kurz mit Marillengsälz aufgekocht und bildet den Sockel des Desserts. Darauf das Mousse und Kokoscrumble.
 
Durchgefroren, dennoch gut gelaunt:
 
 
Mit dem Grinsen gehts mit Bro Flo in die Krone zwecks Austausch für nächste Woche. Das wird groß!
 
Samstag ist wieder Cookday, Speise calling. Da der Beginn erst um zwei ist, ich einigermaßen früh heimgekommen bin also noch genug Zeit was anzurichten. Teig für Tacos ist eh schon da, machen wir zum samstäglichen Frühstück mit einem I'VE SEEN IT ALL weiter. Mein erster Taco in der Post-Donosti-Zeit dieses Jahr wo man noch dachte man hat alles gesehen. Bis man im Gatxupa war...


Taco de Tartar, Mostaza y Pan

Mein Lieblingstartat mit Berbere und Marillen-Essig kommt hier zum Einsatz. Drauf eine Emulsion aus Eigelb, Sahne und mittelscharfem Senf. Knusprige Croutons finalisieren dieses Gericht.
 
So schaut dann das Frühstück für Champions oder auch desayuno para campeones aus:
 
 
So beschwingt startet also der Tag und wenn man ins Sternerestaurant geht sollte man auch passend gekleidet sein...
 
 
...cook the right thing! Als ich das Tartar schneide kommt mir zu CADAVERES EN LA TIERRA noch eine Idee. Im Mugaritz gab es mal "the cow and the grass", ich hab mal "the cow and her milk" gemacht.
 
 
La hierba siempre brota después de cada invierno - das Gras wächste nach jedem Winter. Der Text ist ungefähr so fröhlich wie der November. Daraus mach ich ein Gericht voller Farbe und gegen Winterblues:
 
 
Txuleta mit Gras & Milch
 
Sieht man ja, das Filet wird gebraten nachdem es auf Kerntemperatur mit Anana-Salz und Öl gebracht wurde. Für die Milch koch ich einmal Polenta mit Kräutersalz und grünem Pfeffer. Wie öfter wird das dann rinderwahn-stark in Form gebracht. Noch mehr Milch gibt es mit einem Ajvar-Topfen. Einmal Grün gibt es mit Spinat, welcher kurz nach dem Rind in die Pfanne kommt. Danach kommt etwas Senfemulsion dazu und bildet den Sockel fürs Txuleta. Noch mehr Grün mit Kresse und etwas knusprige Kartoffel toppen mit Ajada den Teller. Damit brennt mal wieder die kulinarsche Welt.
 
Nach diesem Lunch Abfahrt nach Hohenheim. Der spätere Beginn hat Vor- und Nachteile. Vorteil ganz klar mit Ausschlafen. Nachteil - es ist doch bedeutend mehr los auf der Strecke. Dennoch komme ich heil und früh am Schloß an. Sogar so früh daß es für eine Parkrunde reicht.
 
 
 
Es ist schon ein Privileg an diesem Ort kochen zu dürfen. Mit Rafa und Andi geh ich in die Küche. Die meinen ob ich mit Joachim Wissler verwandt sei, er lässt sich auch von Waldspaziergängen inspirieren. Wenn ich mir Mühe geben würde, wer weiß wo das enden würde? Erstmal liegt der Fokus auf meiner heutigen Aufgabe - einem Leberkäs-Döner! Beim Umziehen meint Roman ob ich mal wieder einen Pizza-Leberkäs machen könnte. Also irgendwann, ich mach es gleich. Schließlich hat er schon die Weckle gebacken.
 
 
Also geht es los mit Paprika, Käse und Petersilie. Zusammen mit Paprikapulver verpass ich dem Brät damit eine erstklassige Massage und ab damit in den Ofen. Spitzkraut wird mit Zitrone und Pfeffer angemacht. Tomaten angezogen, mit Balsamico eingekocht sowie im Anschluß mit Petersilie verfeinert. Rafa hat noch Knoblauchjoghurt. Der wird mit grobem Senf, Eigelb, Raps- und Olivenöl zur Mayo. Das liest sich zügig und geht vor Ort wirklich so. Ich bin so gut in der Zeit daß ich mir nochmal was überlegen kann. Dafür spaziere ich ins Kühlhaus und kehre mit einem Knollensellerie an meinen Platz zurück. Das Gemüse wird geschält, gerieben, ein Teil davon zu Stroh frittiert, der andere mit Zwiebelpulver, Senfpulver und Cumin zusammen mit Olivenöl mariniert.
 
 
Damit steh ich Punkt fünf fertig da. Am Pass ist Probeanrichten neuer Teller. Dieses Foto unterstreicht wie absurd die Szene ist:
 
 
Rechts von mir Fine Dining, Diskussionen über Texturen und Geschmäcker und ich richte einen temporären Dönerstand ein. Mit Pizzaleberkäs und all meinen anderen beschriebenen Dingen.
 
 
Das macht richtig Spaß. Wie jeder gute Dönermann wird jeder live angerichtet, bei mir gibt es allerdings nur mit allem. Mein Schaffen des Nachmittags kommt bei den Jungs und Mädels super an. Das freut mich sehr - ganz ehrlich, ich finds auch geil!
 
 
Roman macht dieses tolle Bild, unterstreicht wie happy ich bin. Von wegen Roman, wie schön das hier ist:
 
 
Dank für dieses wunderschöne Miteinander meine Lieben - das war ein toller Tag!!!
 
Sonntag starten wir wieder später jedoch beschwingt in den Tag. Mit HOY ES MI DIA:
 
 
Croissants con Cafe con Leche
 
Kleine Restle vom Ajvar-Topfen und Senf-Emulsion sind noch da, damit ergibt sich ein Zweierlei. Der Ajvar kommt mit Spinat, Chorizo und Manchego ins Croissant, Topping mit Schwarzkümmel. Die Emulsion mit Serrano und Bergkäse wird mit Mohn abgeschoben. Herrliches spätes Frühstück!
 
Danach geht es am Sonntag Mittag mit Soulfood Brothers weiter. Das gab es schon lang nicht mehr - eine Probe! Nächste Woche Krone die Zweite und den Nachmittag könnte man eher als Austausch zum Event mit was zu Essen bezeichnen.
 
 
Ganz easy geht es bei Frank ans Werk mit unserem Hauptgang Fleischküchle mit Knödel & Piperrada-Sauce und unserem Dessert. Wie man uns so kennt - es ist superlustig und gedeiht.
 
 
 
Wir freuen uns riesig auf nächste Woche bei unserem zweiten Heimspiel eine starke Karte zu servieren!
 
Nach zwei mittäglichen Ausflügen noch ein bissle Homecooking. Hat man am Montag zum Beispiel mit LA LLAVE O LA VIDA ein stimmungsaufhellendes Lieblingsgericht:


Kässpätzle

Der Klassiker, bei mir mit Schmelze und Zwiebelgsälz und dieses Mal Spinat.

Da bei der Probe die Kokoscrumble draufgingen gibt es schon die erste Änderung beim aktuellen (und jetzt noch aktuelleren) AMISTADES PELIGROSAS...


... mit Schokoladencrumble.
 
 
 
 
 
 
 
 
 

hardcore, punk, cooking!

Dank Allerheiligen ein langes Wochenende und logischerweise Zeit zum Kochen. Fangen wir gleich mit einem Kracher an - PASTA A FUEGO NEGRO:
 
 
Da grinst er, die Fresse voller Geschmack! Hab ein Espresso-Öl entdeckt was richtig taugt, ergänzt dieses Gericht super.
 
Nach soviel Geschmack - Mordsüberleitung... auch diese Woche hab ich The Taste nicht zu Ende geschaut. Ich kann nur hoffen daß es Personalessen im Studio gibt mit dem was da alles übrig bleibt. Also ganz ehrlich was da teilweise für EINEN Löffel verkocht wird steht in keinem Verhältnis. Klar muss man das vorher probieren, aber wenn da ein ganzer Filetstrang in der Pfanne landet dann fehlt mir das Verständnis. Wie gesagt - die Hoffnung bleibt und daß hier ein recht großes Produktionsteam am Start ist.

Wenden wir uns schöneren Dingen zu, bspw. dem Thema dieses Eintrags. Punk impliziert für mich so eine Art Klassik. Ich geb da Marco Pogo recht. Punk ist nicht tot, allerhöchstens gemütlicher geworden. Wobei es aus dem Baskenland richtig laut herweht und mich auch wieder hinzieht. Wer hat eigentlich schon die News von ITCHY mitbekommen? Nächstes Jahr im Frühling gehts auf Tour. Im Frühling, mal nicht im Winter. Kein "nehm ich die Jacke mit rein", "wer macht Merch, kann ich bei dem die Jacke lassen" und überhaupt eine wärmere Angelegenheit. So viel musikalische Inspiration, kann man ruhig mit einem Eintrag feiern. Und mit einem neuen Dessert!
 
Ein Dessert welches von The Guilty Brigade inspiriert ist. Ist bereits das dritte zu Tu Mundo Arder, irgendwie paradox aber so ist es halt. QUE SE JODA LA LUNA möcht ich jetzt nicht wörtlich übersetzen. Der Text dreht sich um Rock n Roll und in einer Zeile soll man den Rum kalt stellen. In bester Manier von Jordi Roca schlüssel ich die Aromen auf und raus kommt das hier - pon a enfriar algo de ron:

 
Rum-Aromen
Nougat mit Vanille, Kokos & lila Apfel

Endlich kommt mal wieder meine lustige Form zum Einsatz. Darin wird das Panna Cotta mit Nougat abgefüllt. Vanilleeis wird auf einen Kokos-Crumble angerichtet. Für den Apfel mach ich ein Püree mit Himbeergsälz und Johannisbeersaft, darin wird der Apfel weich gegart, gemixt und passiert. Cada gotas... so kann man damit drauftropfen...
 
 
Am Feiertag nehm ich es sehr gemütlich. Allerheiligen-Stritzel gab es letztes Jahr und wäre wohl fast gleich ausgefallen. Wohl eher etwas bescheidener da der Vor-Feiertags-Markt nicht so viel hergegeben hat. Mir schwebt allerdings auch ein neues Gericht vor.
 
Der Text von BLACK passt eigentlich zu meiner Kocherei. Dazu eine kleine Geschichte ausm letzten Jahr zum Kochen in der Speise. In meiner Paradedisziplin Leberkäs hab ich mit dem Thema indisch nicht gerade Bestnoten erhalten. Das hat mich so geärgert daß ich gegen meiner üblichen Fluktuation zwei Wochen später wieder hin bin. Ohne große Voranmeldung, ohne Bestellung. Die Aufgabe war dann Cevapcici, Djuvec-Reis, Ajvar und Pommes. Ajvar hatte ich bis dahin noch nie selbst gemacht und kein Rezept, Djuvec-Reis noch nie gehört. Es wurde ein schönes Gericht, hat viel Spaß gemacht. Die Begebenheit steckt in diesem Teller:


Cevapcici vom Reh mit Djuvec Arroz, lila Kartoffel & Ajvar

Ein sehr farbenfrohes Gericht in einer eher dunklen Jahreszeit soll es werden. Für den Ajvar nehm ich Paprika und Aubergine welche im Ofen gegart werden. Geschält mix ich das Fruchtfleisch mit sautierter Zwiebel und Knoblauch welche mit Essig abgelöscht wurden. Das ganze wird mit Paprikapulver abgeschmeckt. Für den Reis nehm ich Paprika Brunoise, Bomba-Reis, etwas Tomatensauce und koch das mit Kalbsfond ein. Finalisiert wird der Reis mit Petersilie und einer Butterflocke. Die Kartoffel kommt in den Ofen und wird der Knaller. Sehr knusprig, innen weich und eine leichte Trüffelnote. Die Cevapcici mach ich mit Rehkeule und meinem üblichen Fleischküchle Rezept. Zusammen ergibt das ein echtes Lieblingsgericht.
 
Die lila Kartoffel beschert auch ein fröhliches Experimentieren was man damit wohl so anstellen kann. Zum Beispiel ob man eine Creme damit machen kann. Also lila Zwiebel, lila Kartoffel, Essig, Kalbsfond, Tikka Masala und etwas Sahne rein. Nach dem Garen stell ich fest daß es weder lila noch cremig wird. Xanthan hilft und schmeckt geil. Farben werden überbewertet. Ich muss nur aufpassen daß ich mich dann nicht wegen dem Ajvar vergreife.
 
 
Man kann auch sein Zeug mal für den direkten Zugriff nebem Herd mal wieder so ordnen daß auch eben dieser Zugriff gewährleistet ist. Mal schauen wie lang das hält. Essig, Öl, verschiedenes Salz, Pfeffer und der obligatorische Paprika sind wieder da wo es sich gehört.
 
Eine Küchenweisheit besagt übrigens daß die intelligente Pizza gern über den Tellerrand schaut. Pizza geht immer. Ob mit voller Absicht oder aufm Easter Cross zu später Stunde bei der Aftershow Party oder gegenüber vom Garagar in Donosti. In beiden letzteren Fällen hat es mit booze zu tun, deshalb ist die Pizza mit ordentlich Schärfe von BYOB von System Of A Down inspiriert.
 
 
Chorizo-Pizza
 
Viel baskischer kann es auf einer Pizza nicht zugehen. Tomatensauce mit Paprika, Petersilie, Chorizo, Bergkäse und Manchego. Der Teig besteht aus Dinkel- und Weizenmehl, Hefe, Salz und Olivenöl. Es geht auch mal normal, ein Gruß an die Frage "isst du jeden Tag so abgehoben"...
 
Danach geht der Cocinero Dinamita auf eins in die Stammkneipe...
 
 
 
Krone die Zweite am 16.11.! Die Reservierungsliste gedeiht, ich freu mich irre drauf. Das wird DAS kulinarische Fratzengeballer galore!
 
Samstag verrät der Blick aus dem Fenster daß die Saison für Tomaten wohl so richtig vorüber ist. Außerdem bin ich auf eine Hochzeit eingeladen. Das hält mich nicht von einer kleinen Pintxo-Session ab. Freitags schon vorbereitet... TRAS LA MASCARA in der Wintersaison:


Txili Txeese Panna Cotta mit Petersilie & Sidra-Essig

Die Panna Cotta mach ich mit Milch mit Bergkäse und Txili, Gelatine und Sahne. Das wird kaltgestellt. Für die Petersilie gibt es die Wurzel roh mariniert mit Sidra-Essig sowie frisch gehacktes Grün und noch das Öl.
 
Das nächste Pintxo ist eine Erinnerung an mein erstes Kochen im AFN. Mit Santi das Menü zu planen war ein irrer Spaß. Als ersten Gang gab es Txistorra mit Käse im "german talo", also ich hab Pfannkuchen mit Bier im Teig gemacht. Zu GATES OF PARADISE fiel mir das wieder ein... die heimische Version des ersten Gerichts überhaupt von mir in meinem Wohnzimmer:
 
 
Würstle im Schlafrock
 
Klar dass ich den talo auch wieder mache. Bratwürstle anbraten, danach in der gleichen Pfanne Petersilienwurzel und Spinat. Das Gemüse wird mit Bergkäse, Tomatenfrischkäse und Ajvar zu einer Masse. Die kommt auf den talo, Würstle drauf, einpacken, ab in den Ofen.
 
SUCH PAIN, den Song hab ich neulich wieder im Auto gehört. Ich komm bei dem Titel einfach auf Schärfe. Die Darstellung verschiedener Formen davon vorwiegend mit Räucherpaprika schaut so aus:
 
 
Txili mit Polenta & Kaffee
 
Leicht drüber, aber geil! Die Polenta wird mit Milch und Pfeffer angesetzt. Tomatensauce versetze ich mit Kaffee, damit wird ein Rehküchle glaciert. Drum herum gibt es Ajvar, Kaffeebrösel, Espressoöl und Spinat.
 
Danach kann man Janna & Markus beim Heiraten zuschauen. Eine sehr stimmungsvolle Veranstaltung bei der man hervorragend weiteressen kann. Danke für die Einladung, schee wars!
 
Sonntags wieder escuchar & cocinar, so nenn ich gern mal mein Foodlab. Rockmusik hören, kochen und schauen was rauskommt. Manchmal gibt es das vorproduzierte Material vor oder ist gleich ganz fertig:
 
 
 
 
PASTA A FUEGO NEGRO kann ich bald wie Klamotten anbieten - XS bis XXL. Zwei kleine Pintxos bevor das sonntägliche Txiken Love ansteht. Dieses Gericht ist eines meiner Klassiker welches wohl mit der Pasta sich der größten Langlebigkeit erfreut. Die Rede ist von OTRA NOCHE, meine Hommage an Pajarito Frito:
 
 
Basque Txiken mit Karottenpüree, eingelegten Zwiebeln, Ajvar & Semmelkren-Elefant
 
Das Huhn mach ich gern, stets mit Paprika-Pulver und Piment d' Espellete. Wie im AFN besteht die Beilage aus Karottenpüree und eingelegten roten Zwiebeln. Elefantös wird es mit Semmelkren, das Extra bei diesem Teller ist Ajvar.
 
Zum Abschluß des Eintrags gibt es noch ein brandneues Gericht. Falls While She Sleeps das lesen denken die wohl ich mach hier eine Taqueria. Und es gibt wohl schlimmeres, man könnte es auch als Konsequenz bezeichnen. Den Text und die Emotion von FEEL bilde ich mit diesem Teller ab:
 
 
Tikka Masala Shawarma
 
Mir gefällt an Mexiko das Farbenfrohe welches sich auch in der Levante widerspiegelt. Hier kommt die bereits beschriebene Creme zum Einsatz. Das Huhn wird über Nacht mit Tikka Masala und Olivenöl mariniert. Angebraten ziehe ich es mit Tomatensauce, Anana-Salz und noch mehr Tikka Masala garziehen. Knusprige lila Kartoffel und frischer Spinat vollenden das Flädle welches wie eine Shawarma wirkt.
 
 
 
 
 

FEUERWEHRFESTL

Die Frittösn rennt volle Hittn... so war es letzten Samstag mit Falafeln zu unserm Special KING OF SIMMERING bei Turbobier. Mich hat auch die Unterhaltung zu meinem Gericht zu HEUTE FAHR MA POLIZEI gefreut. FEUERWEHRFESTL war der erste Song beim Konzert mit welchem die Band augenblicklich die Menge im Griff hatte. So etwas macht Freude. Für so etwas koch ich und bin gern damit unterwegs - zusammen eine gute Zeit haben. Das hatte schon Züge der Semana Grande, erst Konzert, dann auf die Gasse. Ein Crossover aus Semmel und Falafel muss her, so etwas was man bei so einem Festl reichen kann und ebenso Freude macht. En Anschlag auf gute Sitten:
 
 
Falafel-Semmel mit Kürbis, Zwiebel & Harissa
 
Neue Falafel von mir und es gibt gern mal Saures! Die Semmel ist ähnlich hergestellt wie ein Fladenbrot mit meinem üblichen Rezept und Sesamtopping. Die Falafel mach ich dieses Mal mit einer Senf- und Schwarzkümmel-Note. Genauer gesagt, Kichererbse, Dinkelmehl, Salz, Schwarzkümmel und Pfefferoni-Senf. Der Kürbis wird wie für den Salat im Ofen gegart, mariniert mit Harissa, Knoblauch und Petersilie. Gemixt wird eine Creme draus. Noch mehr Kürbis und Saures gibt es mit Brunoise aus dem Gemüse mit Zitrone und Pfeffer. Das weitere Topping ist rote Zwiebel, eingekocht mit Olivenöl, Malzessig, Paprika, Salz, Zucker und Pfeffer. Serviert wird die Semmel mit frischer Petersilie.
 
 

wednesday flavours

 
Es ist daaa! Ich liebe es wenn die Fan-Packages ausm Baskenland ankommen. Hier der Inhalt die neue Scheibe von The Guilty Brigade mit Shirt. Jetzt brennt die Welt auch im CD-Player. Aber ich schweife ab, nur so kocht es sich noch besser.
 
Der Ofen läuft, erstmal gibt es ein Experiment welches gelingt. Und daß weil der Gemüsehändler und ich unterschiedliche Definitionen von "bissle" Spinat haben.
 
 
Ofen auf 175 Grad Umlauf, Spinat auslegen, etwas Öl drauf und drauf hoffen daß ne Viertelstunde später Chips rauskommen.
 
Da der Ofen eh schon läuft... ich back mal wieder. Der letzte Rührteig ist wohl Jahre her. Dank backen mit Christina hat man schonmal ein Grundrezept für Marmorkuchen. Wenn man alles schon abwiegt wie bei Roman gelernt dann kriegt man den Teig in der Zeit der Chips zusammen. Während der Backzeit des Kuchens kann man sich dem eigentlichen Ansinnen der Spinatchips zuwenden.
 
Wednesday Flavours mexikanisch angehaucht - der Einfluß ausm Gatxupa ist derzeit nicht zu übersehen. Natürlich schwang in den letzen Jahren immer ein wenig Topa Sukalderia mit. Allerdings geht es gerade mit den Tacos richtig los. Deswegen gibt es auch immer mal wieder neue Zusammenstellungen.
 
Beartooth ist eine meiner Neuentdeckungen dieses Jahr. Schöne eingängige Songs und ja Sie haben recht... inspirierend. AGGRESSIVE ist ein Musterbeispiel dessen was ich mir gern anhöre. Der erste Song auf dem gleichnamigen Album bringt mich auf die Idee für einen Taco, etwas was ich zu Anfang eines Menüs servieren würde... will you bite your tongue? Will you force your drugs? Will you still be here? Fragen über Fragen, könnte glatt aus einem Buch vom Mugaritz stammen. Das ist auch der Ansatz zum Titel wie man den plakativ darstellt. Nicht viel Produkte, am besten ein Darsteller und den witzig präsentieren:


Vegetal Talo

Die Idee ist vegetarisches Taco mit Säure und Schärfe. Das erreicht man ganz klassisch mit Zitrone und Chili. Mein Talo mach ich dieses Mal mit Olivensalz. Darauf kommt:

- Spinat mit Chili und Zitrone sautiert
- Büffel-Camembert
- Spinat-Chips
 
 
Weiter geht es mit einem Gericht vom letzten Foodlab mit MILLAS DE ASFALTO:
 
 
Reh-Cevapcici-Taco mit Tikka-Masala-Zwiebel, Spinat, Mandel und Chili-Camembert
 
Kann man glatt nochmal so machen...
 
Danach holt man den Kuchen aus dem Ofen, macht eine Garprobe und kann es wieder nicht fassen daß man selbst was mit dem Ergebnis zu tun hat. Das schaut gar nicht verkehrt aus. Abkühlen lassen und nebenher Schokoladenglasur schmelzen.
 
 
Zebraröllchen und geröstete Mandel als Topping, vollends auskühlen lassen und fertig.
 
 
Ihr könnt euch denken daß ich den Aufriss nicht umsonst betreibe. Erstens mal zur Übung für einen Rührteig, zweitens Bock auf Marmorkuchen und drittens OH CAROLINE! von Kaotiko.
 
Caen gota a gota.
Nubes negras a estrellar,
En mi cabeza.
Y una bola blanca muestra cuál es mi final
 
Schwarze Wolken und eine weiße Kugel, Grund genug für schwarz-weiß und diese Darstellung:
 
 
Sacher Marmor
 
Also Rührteig mit Mehl, Zucker, Butter, Eier, Backpulver. Der wird im ganzen mit Tonkabohne abgeschmeckt. Die helle Hälfte wird mit Marillengsälz versetzt, die andere mit geschmolzener Zartbitterschokolade. Glasiert und verziert kalt stellen, anschließend ist der Kuchen zum Kaffee ein hervoragender Genuß. Hier das genaue Rezept:
 
150 g Zucker
2 Prisen Salz
3 Eier, getrennt
140 g weiche Butter (Zimmertemperatur)
160 g Milch
300 g Weizenmehl, T550
1 Pckg. Backpulver
15 g Schokolade (Zartbitter 80 %)
1/2 Tonkabohne
1 EL Marillengsälz
1 Eimerchen Schokoladenglasur
1 Handvoll geröstete Mandeln
1 Handvoll Zebraröllchen
 
Schokolade über Wasserbad langsam schmelzen. Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Danach Butter, Zucker und Eigelb schaumig schlagen. Das mit dem Mehl, Backpulver, frisch geriebener Tonkabohne, der zweiten Prise Salz und Milch zu einem Teig rühren. Das Eiweiß unterheben. Den Teig in zwei Teile teilen. Unter die helle Masse das Marillengsälz unterheben. Für die dunkle Masse die Schokolade unterheben.
 
Eine kleine Kastenform mit Backpapier auskleiden. Darin erst die helle Masse gleichmässig einfüllen. Darüber kommt die dunkle Masse. Das ganze spiralförmig marmorieren. Den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Der Kuchen braucht 50 Minuten. Danach kurz abkühlen lassen, stürzen und vollends auskühlen.
 
Die Glasur im Wasserbad schmelzen. Über dem Kuchen verteilen, danach rasch die Röllchen und Mandel gefällig verteilen. Im Kühlschrank die Schokolade anziehen lassen.

Punk Rock Cooking

Am Baskenland mag ich ja daß Punk groß geschrieben wird. Neben Metal und Rock eine bevorzugte Stilistik von mir. Davon kommt der Begriff Hardcore Cuisine, von mir etabliert. Früher gab es in der Kulinarik Punk hier und da, ich hatte auch diverse Hashtags. Mir wurde das irgendwann mal zuviel. Erst recht als einer einen "gepiercten Lachs" gemacht hat - eine Lauchstange durch den Fisch gesteckt und fertig. Das wollte ich dann doch etwas anders - subtiler, filigraner und einfach ich - und so entstand mein Begriff. Hardcore steht ja auch dafür zu sich selbst zu stehen und so koch ich auch.
 
Dabei ist Punk manchmal schwieriger zu verkochen. Politische Themen eignen sich weniger für etwas Romantik auf dem Teller. Humor ist recht hilfreich. Sprachbarrieren auch. Mit TU MUNDO ARDER kann ich diese jedoch weiter abbauen. Das neue Album von THE GUILTY BRIGADE läuft... was für ein halbstündiges Epos! Da gibt es keine Verschnaufpausen, immer drauf. En la calle ist wohl der spanische Ausdruck für jetzt draussen. Macht ja auch Sinn!
 
Kleine Geschichte dazu am Rande... ich hab natürlich das Fanpackage bestellt. In fb kommt auch daß es auf dem Weg ist. Also ins Baskenland, nach Katalonien, Madrid und Deutschland. Ich mag Alleinstellung doch sehr gerne. Angekommen ist es noch nicht, aber in Youtube ist das Liedgut verfügbar und Bluetooth macht die Beschallung der Heimat möglich.
 
hr könnt euch denken daß mit der musikalischen Untermahlung auch ein brandneues Gericht gibt. SIGO SIENDO (EL LOCO) ist die Inspiration. Ich bin immer noch der Verrückte und das ist am Ende des Menüs hoffentlich bestätigt. Meine Gerichte sollen eben mich ausdrücken, so soll das schmeckbar sein. Das ist in dem Fall ein schokoladiger Abschluß, auch wenn der Eintrag damit beginnt:
 

Sacher vs Domino
 
Ich mag Dominosteine und Sachertorte. In dem Fall kombiniere ich das zu einer kleinen Schnitte. Ein Biskuit mit Schokolade und Lebkuchenpulver ist der Boden. Der wird noch warm mit Marillengsälz eingestrichen. Marzipan ausgerollt drauf, drüber Schokoladenglasur in die Zebraröllchen gelegt werden. Kalt stellen und in Form gebracht ein schönes Finish.
 
 
Solo quiero ver tu puto mundo arder.
Ich will deine Welt brennen sehen.
(In dem Fall die kulinarische Welt)
 
Wir hatten übrigens die größte Goldmünze Europas im Haus, ich taufe dieses Bild Stileben von Big Phil und dem Goldjungen:
 
 
Langes Wochenende, Freitag frei und das schenkt mehr Marktzeit. Das garantiert auch einen Einkauf bei dem man erst nicht so richtig weiß was man damit anfangen soll. Die Rehkeule sagt mir daß ich sie mitnehmen soll, ein Plan schaut anders aus. Daher geht es erstmal los mit mise en place:
 
 
Fond ansetzen, Fleisch wolfen und einige Handgriffe mehr.
 
 
Ich bin mal wieder guter Dinge am Herd und mach erstmal ein Pintxo. REVOLT oder meine Adaption von Merzluza, Perejil & Ajo ausm AFN.
 
 
Backfisch vom Zander mit Steckrübe, Petersilie & Knoblauch
 
Aus der Steckrübe mach ich ein Püree mit etwas Tomate, Knoblauch und Chili. Den Knoblauch confiere ich langsam in etwas Öl. Dadurch entsteht knuspriger Knoblauch und Knoblauchöl. Das dient mit Cidre-Essig als Vinaigrette für die Petersilie. Beim Backfisch kommt Adaption Nr. 2., ich mach den Teig aus KI mit Mehl, Stärke, Malzessig und Wasser. Der Zander mit Salz und Pfeffer wird mehliert, durch den Backteig gezogen und ausgebacken.
 
 
 Darauf nochmal ein SIGO SIENDO (EL LOCO) zum Mittagskaffee:
 
 
Weiter im Text fürs Dinner an dem ich mir zwei Gerichte vorgenommen habe. Es wird sehr herbstlich damit und etwas gemüselastig.
STEAL THE SUN steht Pate für ein neues Gericht. Herbst/Winter, kürzere Tage, weniger Sonne, andere Produkte. Daraus wollt ich trotzdem ein vegetarisches Gericht machen. Der Trip Februar 18 nach Wien hatte auch den Sinn zu schauen was man so alles machen kann. Ich war im Steirereck sehr erstaunt darüber, tolle Gänge mit viel Gemüse wurden serviert. Ohne es nachzukochen, nur die Stilistik mach ich mir etwas zu eigen...
 
If there was a plan to fail I would've found another way
To start over again and reset
 
 
Steckrübe mit Tikka-Masala-Zwiebel & Mandel
 
Das Püree eignet sich hervorragend als Sockel. Eine weitere Idee war Steckrübe wie Fleisch zu behandeln. Daher gare ich größere Stücke rückwärts. Für die Zwiebel wird ein Röstzwiebel-Fond angesetzt. Mehr Zwiebeln werden mit Tomatenmark und Tikka Masala mit dem Fond eingekocht. Die Mandel wird angeröstet, passt super zur Steckrübe. Heinz Reitbauer würde wohl anerkennend nicken.
 
HEADSTRONG für meine Lieblingsbären von Grizzly. So ein Kürbis gibt ja einiges her, daher kann man dieses Gericht nochmal kochen.
 
 
Kürbis-Enchilada
 
Kleiner Unterschied zu letzter Woche - das Zwiebelgsälz ist mit Sidra-Essig und Paprika.
 
Danach back ich Schwarzkümmel-Weckle. So geht der erste Tag Foodlab zu Ende. Ein Besuch in der Stammkneipe ist geprägt von guter Unterhaltung, jedoch weniger guten Musik. Ten cuidado singt Gartxot. Vorsicht beim Fortgehen und vorsichtig zieh ich mich zurück mit etwas baskischem Punk als Betthupferl.
 
Der Samstag beginnt mit den Weckle und der Idee einer neuen Version von PRAYER OF THE REFUGEE. Dafür möcht ich Sabich mit Shakshuka kreuzen.
 
 
Sabich mit Kürbis & Tomate
 
Wie Dr. Shakshuka fang ich mit viel Öl an. Kürbis rein, gut anrösten und Tomatensauce drauf. Mit Frühlauch-Grün wird abgeschlossen. Das Weckle wird auf den Schnittflächen angeröstet. Im folgenden besteht das Sabich aus dem Weckle, Kürbisfrischkäse, Kürbis-Tomate, wachsweiches Ei, frische Tomate und eingelegter Kürbis.
 
MILLAS DE ASFALTO, ein älterer Song von den Vollgas-Jungs. Hier kommt die Rehkeule und Schärfe ins Spiel. War ganz lustig am Käsestand aufm Markt beim Probieren. Die Schärfe des Käses kam doch überraschend und die Idee zu diesem Gericht war am Gemüsestand mit Spinat beinahe fertig. Beim Musik hören und Kochen entstand die Konzeption mit Tikka Masala ein Gewürz einzubauen was nix in Mexiko verloren hat. Ein typisches Gericht für mich, ein Sack voller Erinnerungen... Gatxupa, Wien, Heimat und Punk:
 
 
Reh-Cevapcici-Taco mit Tikka-Masala-Zwiebel, Spinat, Mandel und Chili-Camembert
 
Das Hackfleisch wird mit Frühlauch, Petersilie, Senf, Piment d' Espellete, Paprika, Salz und Pfeffer zu Cevapcici. Mein Teig für den Taco besteht aus Weizen- und Maismehl, Kräutersalz, Milch und Wasser. Die Zwiebel aus der Jus wird passiert und zu einer Creme gemixt. Darauf kommt junger Spinat, das Fleisch, geröstete Mandel und Chili-Camembert als Topping.
 
 
Wo wir gerade bei solchen Dingen sind gibts mal wieder Bosna. SAVIOR wird mal wieder aufgetischt:
 
 
Bosna & Bohnensalat
 
Weckle auch wieder angeröstet, da rein kommt Curryketchup, Nürnbergerle, Zwiebelgsälz, Madras-Curry und Steirer Joghurt. Der Salat aus Wachtelbohnen wird mit einem Dressing aus Marillen-Essig, Estragon-Senf, Salz, Pfeffer und Olivenöl angemacht.
 
Die guten Tenside sind grad auf Tour mit Killswitch Engage. Kleine Erinnerung zu denen gab es letzte Woche ein Gericht. Bei Tenside denk ich als erstes an Dead Or Alive oder das ebenso mächtige IRON WILL & GOLDEN HEART mit einem Lieblingssolo. Ebenso denk ich an BBQ bei den Jungs.
 
 
Reh mit Gemüse & Polenta
 
Vom Tikka Masala hab ich noch die Sauce welche mit etwas Worcestershire-Sauce den BBQ-Charakter erhält. Damit wird das Rehküchle glaciert. Das Gemüse besteht zum einen aus Frühlauch und Kürbis sautiert sowie Tomatengsälz. Dafür San Marzano-Tomaten mit Sherry-Essig, Anana-Salz, Zucker und Paprika kurz einkochen. Die Polenta wird mit Milch und Kräutersalz abgezogen, gepresst und ausgestochen. Ajada finalisiert diesen Teller.
 
Dessert darf auch nicht fehlen, dieses ist inspiriert von BOCA DE CRISTAL der großen und mächtigen KAOTIKO. Es bietet sich vom Titel her ein Glas (cristal) an und diese Version herbstet sehr.
 
 
Kokospudding mit Apfel, Vanille, Zimt & Zitrone
 
Der Apfel wird mit Zitrone und etwas Gelierzucker zusammen mit Zimt aufgekocht. Zitronenschale danach rein und abkühlen lassen. Darauf kommt ein Pudding aus cremiger Kokosmilch mit Vanillepaste und Kokosblütenzucker. Das wird mit Stärke in Sahne aufgelöst sowie Xanthan abgezogen. Ein Crumble mit Kokosraspel und dem Zucker vollendet dieses Dessert.
 
Damit geht Foodlab Tag 2 an Gerichten zu Ende. Mit der Ausbeute bin ich sehr happy. Ein paar kleine Vorbereitungen noch für Tag 3. Der Feierabend findet dieses Mal daheim statt. In meinem Wohnzimmer, in der "thinking corner". So etwas haben die Arzaks und bei mir ist das die Stereoanlage gegenüber vom Bücherregal. An solchen Abenden greife ich mir gerne mal ganz alte Schinken an Büchern und CDs. Dabei merk ich immer wieder was Klassiker für einen Einfluss haben. Sei es Anthrax, ein Buch von Arzak, das erste Buch vom Eleven Madison Park oder Paradise Lost. Die Band hab ich schon x Mal gesehen, bevor sie wieder (leider) in die Doom Richtung gedriftet sind. Das selbstbetitelte Album hör ich immer wieder gerne.
 
REDSHIFT geisterte daher schon lange irgendwie rum. Der Text ist in dem Song recht überschaubar, there's something in the air. Da macht die Begegnung und das Essen im Gatzupa wieder Sinn in meiner derzeitigen Ausrichtung. Im Prinzip ist meiner Info nach Fajita mit Rind, ich mach es etwas anders:
 
 
Txiken Fajita
 
Das Huhn wird in Streifen über Nacht mit Berbere und Olivenöl mariniert. Danach gesalzen und langsam gebraten. Nebenher sautiert man Bohnen und Kürbis mit Früh- und Knoblauch sowie Tomaten und macht ein Talo fertig. Alles zusammen kommt wohl auch in Yorkshire an! Sorry daß ich den gleichnamigen Pudding nicht gemacht habe, weiß eh nicht wie der geht.
 
 
Nebenher setz ich einen Teig mit Weizen- und Dinkelmehl an. Rein kommt noch Wasser, Milch, Joghurt, Salz und Zucker. Hefe natürlich auch.
 
 
Vor dem Backen besprüh ich das mit Wasser. Zum einen damit der Mohn hält und zum anderen damit etwas Dampf entsteht. Das hat noch nie geschadet. Wenn man Glück hat und die richtige Temperatur wählt schaut das Ergebnis so aus:
 
 
Txiken Nr. 2, Kaotiko und VOLANDO BAJO. Ein Sandwich mit knusprigem Huhn gibt es immer wieder am Flughafen für mich. Von dieser Begebenheit ist dieses Gericht abgeleitet, passt hervorragend in das Mohnweckle:
 
 
Fraitxiken Hamburguesa
 
Mit hat der Backteig vom Fisch so gut gefallen daß ich den auch für das Huhn verwende. Dieses ist über Nacht mit Joghurt und Baharat mariniert. In den Burger kommen noch Tomatengsälz und junger Spinat. Der Abschluß erfolgt mit Steirer Joghurt. Und weil Txiken Love Domingo ist pack ich noch ein REDSHIFT mit drauf. Selten war ich übrigens besser zu einem Gericht angezogen:
 
 
Letzter Song auf der neuen Scheibe von The Guilty Brigade ist ESTO NO ES UNA CANCION DE AMOR. Mir fiel erst heiße Liebe ein, war mir aber zu platt. Ein Vanille-Eis hab ich trotzdem mal angesetzt als mir Cafe Cortado oder ein Eiskaffee einfiel. Bei dem Text fallen mir auch die besungenen Gegensätze ein. Damit kann ich das Gericht assoziieren. Ich hab gern Kaffee warm und was dazu, alles andere sollte daher widersinnig sein. Andererseits ist es Kulturgut und für mich allemal ein Songdish wert. Gestern hab ich noch davon gefaselt wie ich mich von Molekularküche distanziere, nur um hier zum Xanthan zu greifen:-))
 
 
Eiskaffee mit Kokos & Schokolade
 
Zwei Komponenten sind ganz klassich, einmal Kaffee abgekühlt und ein Vanille-Eis. Dafür zieh ich Milch, Sahne, Eigelb, Vanille und Kokosblütenzucker zur Rose ab. Einen Teil davon mix ich mit Xanthan für eine kleine Haube. Den Rest friere ich ein, ist ja logisch für ein Eis. Serviert wird dieses Pintxo mit dem Kaffee, dem Eis, der Vanille-Emulsion, Kokos-Crumble und geriebener Schokolade.
 
Drei Tage voller Rock n Roll und Kochen, voll aufs Maul und auf die Ohren!
 
 
 
 
 
 
 
 

SABOOOR

Für mich ist Geschmack immer ein großes Thema. Nicht weil The Taste gerade wieder läuft. Letzten Endes hat Tim Raue allerdings recht wenn er meint daß die Aromen das wichtigste sind. Das ist eine der wichtigsten Lehren von all meinen Reisen. Die Spannbreite der von mir besuchten Futtertröge ist enorm groß. Wir reden von Würstlstand, Pintxo-Bars bis zu drei Sternen. Das Auge isst mit aber ich vergleich das gerne mit einer Frau. Was bringt mir Schönheit wenn der Charakter nicht stimmt?
 
In Donosti führe ich oft Unterhaltungen übers Essen. Schließlich ist es dort einen Tacken mehr Kulturgut wie anderswo. Da sind sich alle einig, der Geschmack kommt vor der Optik. Ich versuch das etwas in dem Eintrag hier darzustellen. Wahrscheinlich ist dafür eines meiner ältesten Signature Dishes geeignet. PASTA A FUEGO NEGRO gibt es seit 2012. Die Idee stammt vom Namen, rot und schwarz und was die Bar für mich heißt. Ich geh da gerne hin, seit Tag 1 jeden Tag in Donosti, mindestens auf einen Kaffee. Wie Edorta wollte ich was Traditionelles etwas anders darstellen. Ein Paradebeispiel für eine Fresse voller Geschmack:
 
 
Auf dem Blog dürfte dies das am öftesten genannte Gericht sein. Rot - ich entscheide mich für eine banale Tomatensauce. Aus so etwas kann ich eine Wissenschaft machen. Erst mit Zwiebel und Knoblauch ansetzen, das gleich salzen und etwas Zucker dazu. Tomatenmark rein, Essig drauf, dann Tomate und mit Paprikapulver stundenlang langsam einkochen. Je nachdem passieren und man hat einfach eine geile Tomatensauce. Negro - Kaffee und das war spontan ein Versuch der gleich gelang. Brösel klassisch ansetzen und dann Kaffeepulver dazu. Etwas Chili oder Paprika rein, fertig. Manchego on top bringt noch was cremiges und verbindet das Feuer mit Schwarz.
 
 
Wo wir gerade bei The Taste sind, hab ich geschaut und bin dabei eingeschlafen. Gewundert hab ich mich über die kleineren Teams und was da für Kandidaten durchs Casting gerutscht sind. Ich möcht ja keine Leistung schmälern, aber warum die mich zweimal nicht genommen haben wundert mich sogar noch mehr.
 
 
Freitägliche Kitchen View bei der mise en place fürs Wochenende.
 
Für mich kommt Geschmack bei zwei Dingen am besten zur Geltung:
 
- ein Löffelgericht, also Löffel rein - glücklich sein
- oder in etwas verpacktem
 
Löffelgericht ist in diesem Fall eine Pasta und ein CIKATRIZ. Das Wort interpretiere ich als Spuren und dafür steht das Ragu. Bei Massimo Bottura hab ich es zwar nicht genossen weiß aber um den Stellenwert der Emilia Romagna, Italien und der Welt in seiner Küche. Das ist nicht der größte Optikkracher - schmeckt aber geil!
 
 
Pasta Ragu mit knusprigem Baharat
 
Ragu is life - in der kälteren Jahreszeit sind Schmorgerichte einfach was tolles. Rindfleisch stundenlang in Fond mit Rotwein und Essig eingekocht ergibt die Sauce zur Pasta. Präsentiert mit Baharat-Brösel ergibt dies ein wärmendes Gericht.
 
Einpacken und dafür mach ich Enchilada, schaut so aus als wäre seit Donosti wieder mehr Mexiko am Start. In dem Fall Grüße an Bruno und an Grizzly - dieses Gericht ist inspiriert von HEADSTRONG. Stilmix, Heavy Pop Punk, Hardcore Cuisine und etwas familiäres:
 
 
Enchilada mit Kürbis, Zwiebel & Joghurt
 
In einen Pfannkuchen gehört Schinken, daher kommt etwas Serrano rein. Der steht nicht im Titel weil er sehr subtil ist. Weiterhin besteht die Füllung aus Kürbis, Kürbisfrischkäse, Tomatensauce und Cajun Spice. Das wird in ein Flädle mit Kräutersalz eingeschlagen, mit Tomatensauce bestrichen und mit Bergkäse überbacken. Serviert mit Zwiebelgsälz, Petersilie und Paprika-Joghurt treff ich wohl Stilistik von Bruno und Grizzly ganz gut.
 
 
Sonntags braten mal wieder und weil mir der Song dermaßen gut gefällt gibt es nochmal A TRAVES DEL CRISTAL.
 
 
Kebab
 
Dieses Mal wird das Kalb mit Berbere mariniert, ansonsten bleibt das Gericht gleich.
 
Da wir gerade so schön bei verpacktem sind gibt es noch Ravioli. Für das nächste Gericht ist dieser Vers aus ALWAYS von Killswitch Engage die Inspiration:
 
Monuments build to remembrance of me
The monuments fade and fall in decay
The memories of all that remains
As far as east is from the west, remember
 
An den Song erinner ich mich von deren Set vor Parkway Drive in Wien am besten. Daher ist es naheliegend daß ich hier mehr Wiener Küche zelebriere.
 
 
Kalb in Gulaschsaft mit Kürbis
 
Das Herzstück ist eigentlich die Sauce. Dafür mach ich einen Ansatz mit Zwiebel, Knoblauch, Rotwein, etwas Tomate, viel Paprikapulver und Kalbsfond. Das wird stundenlang bei niedriger Hitze eingekocht, danach passiert und leicht gebunden. Kalbsfilet wird als Medaillon gebraten, darauf kommt Ravioli mit Kürbisfüllung. Die wird mit Zitrone abgeschmeckt, in den Teig kommt Schwarzkümmel. Drum herum kommt etwas Kürbis sautiert, Petersilienöl und fertig ist ein wärmendes und dennoch frisches Gericht.
 
 
Als Abschluß noch ein Löffelgericht mit IDOLS:
 
 
Dominostein im Glas
 

cook & rock

Beginnen wir mit einem Lieblingsbild vom letzten Wochenende zum Einstieg - danke an Jannik!
 
 
Wenn es heißt "Freunde kochen für Freunde" dann drückt es das wohl ziemlich gut aus...
 
Ein langes Wochenende steht bevor, somit gibt es genug Zeit für kulinarische Großtaten. Dieses Mal nehm ohne ein gewisses Thema, einfach geil kochen. Das geht mit wednesday flavours los. Da steht ein WIDE AWAKE aufm Programm. Einfach am Abend vorzubereiten und am nächsten Morgen auch mit dem größten Kater fertigzustellen. Fit gehts natürlich noch besser.
 
 
Quesadillas
 
In zwei Pfannkuchen mit Petersilie kommt eine Füllung aus Comte, Manchego, Bergkäse, Kürbisfrischkäse, Tomate und Kürbis. Letzterer wird klein gewürfelt, kurz sautiert, mit Weißweinessig abgelöscht und mit Rauchpaprika abgeschmeckt. Vermischt und zwischen zwei Pfannkuchen gefüllt kommt das in eine heiße Pfanne ohne Fett.
 
Nebenher kurz Zwetschgen einkochen:
 
 
Zwetschge, Brombeer-Saft, Himbeergsälz, Zimt, fertig! Variabel einsetzbar und mal schauen was es wird.
 
Abends bin ich zum Reinfeiern zu Kevins Geburtstag eingeladen. Chrissy zaubert Chili, Käsweckle, Karottenaufstrich, super. Ich werd ja nicht oft eingeladen, freut mich sehr, ein schöner Abend mit einem knappen Liverpool-Sieg. Vielen Dank!
 
Daher verschiebt sich die mise en place auf den nächsten Morgen. Während dem Frühstück landet Kürbis mit Kräutersalz, Paprika und Öl mit Knoblauch im Ofen und Wachtelbohnen im Topf. Immer erst das grobe wegschaffen, das was am längsten dauert bevor man mit dem Kleinteiligen beginnt. Bei längeren Garzeiten kann man das nebenher machen.
 
Teig für Talo kann man machen. Jeweils halb Weizen- und Maismehl mit Wasser, Salz und einem Schuß Milch ist meine derzeitige Vorgehensweise. Txistorra hab ich noch eingefroren, somit gibt es ein THE OUTLAW TORN:
 
 
Talo con Txistorra mit Zwiebel & Steirer Sauerrahm
 
Die Talos kommen kurz links, rechts in die Pfanne. Ein Zwiebelgsälz mit Rotwein, Balsamico, Zucker und Tomaten-Anana-Salz ist das Topping auf meine Txistorra. Der Sauerrahm wird mit Sahnekren, Senf und Kernöl hergestellt und bildet den Abschluss.
 
 
Danach schepperts so richtig daheim in der Bude, jetzt hör ich schon spanisches Rockradio. Und wie, aus gutem Grund! Da wird ausm Zebra ein Schimmel! Passend zum Feiertag läuft mittags die Premiere der neuen Single von The Guilty Brigade mit A TRAVES DEL CRISTAL. Einige Bilder vom Videodreh hab ich schon gesehen, das, der Titel und das Feeling des Songs ist inspirierend für ein Barfood.
 
 
Kebab mit Kürbis, "Pico de Gallo" & Bierbohnen
 
Für den Kebap friere ich ein Kalbsfilet an, schneide es in dünne Scheiben und mariniere es mit Olivenöl und Baharat für einige Stunden. Der Kürbis ist auch fertig, wird gestampft und mit Zitrone sowie dem Garsaft zu einer Art Causa. Mein Pico de Gallo mach ich mit frischen Tomaten, knusprigem Knoblauch und Joghurt. Der wird mit Ajada und Paprikaketchup angemacht. Das Bun wird mit Olivensalz hergestellt und mit Mandeln getoppt. Die Bierbohnen... ein Salat aus Wachtelbohnen, Bieressig, Biersenf, Kernöl, Oivenöl, Salz und grünem Pfeffer.
 
 
Das Gericht geht so auf die Zwölf wie der Song!
 
Dessert - HALO - mehr muß ich wohl nicht dazu sagen... deswegen gibt es ein step by step:
 
 
Zwetschgenkompott
 
 
Vanillesauce
 
 
Topfenknödel
 
 
Mohnschmelze
 
 
lila Schnee mit Puderzucker und Johannisbeerpulver

Topfen mit Zwetschge & Vanille
 
 
 Freitag 10 Uhr und was ich an Basken so schätze ist die Pünktlichkeit. A Traves Del Cristal mit neuem Video auf Youtube was dir Großartigkeit dieses Songs unterstreicht. Darauf nochmal einen Kebab! Barfood ist durchaus berechtigt, in dem Laden so etwas zum eskalierenden Feierabendbier...
 
 
Markt ist auch wieder, wie üblich am Freitag. Überhaupt beweg ich mich durch die Heimatgemeinde etwas mehr als erwartet. Auf die Post darf ich zweimal, dann ist auch die Motorgruppe meines Mixstabs da. Das einzige was ich von dem Ding noch Original hab ist der Mixbecher. Aber ich schweife ab...
 
Ich liebe solche Tage an denen Rock und der Herd läuft. Vor allem mach ich Fleischküchle total gerne.
 
 
Zwiebel, Knoblauch, Majoran, Anana-Salz, Paprika, baskischer Pfeffer, Piment d' Espellete und Senf kommt ins Rind.
 
 
Damit ist die nächste Vorbereitung abgeschlossen. So langsam kann man an den Abend denken. Da betreten wir Neuland in puncto Konzert. In Villingen-Schwenningen war ich eher beim Eishockey als auf einem Musik-Event. Dank VStival ändert sich das mit Grizzly, Annisokay und Emil Bulls. Das verspricht gut zu werden. Grundlage braucht man dafür auch...
 
 
Wie jeder gute Schwabe kann man ruhig an zwei Tagen hintereinander das gleiche essen. Ein Taco geht sowieso immer, Talo con Txistorra eh. Dazu gern ein Achtele hervorragender Sauvignon Blanc.
 
 
Los gehts in den Schwarzwald in den uns in voller Stärke Flo dankenswerterweise sicher hinsteuert. Wir kommen überpünktlich an um als erstes unserer Buddies von Grizzly anzuschauen. Die feiern sich schon den ganzen Tag mit neuer Single, neuem Album und einen starken Auftritt. Schon ein Jahr her das letzte Mal. Es macht wieder riesig Spaß. Viele bekannte Gesichter vom Easter Cross, Extratours, der Johannes von Tenside am Merch, für Unterhaltung ist gesorgt.
 
 
Wirklich Pause gibt es auch nicht. Im Foyer der Halle ist eine kleine Bühne welche die große mal gut, mal weniger gut ergänzt. Im großen Saal dann großes Banner von Annisokay. Die sehen wir immer wieder und sry... ich hab das Konzert fast ganz verquatscht. Was ich gehört hab war jedoch recht gut. Wieder flanieren und panieren... das Bier läuft und wir stehen bei Rise Of The Northstar im Publikum. Nur um gleich wieder zu gehen, für mich sinkt dieser Stern eher. Mehr Spaß macht da der Falafel-Stand. Das ist richtig gut was der ins Fladenbrot zaubert mit Salat, Feta, Tomate, Joghurt. So einfach, so gut.
 
 
Headliner sind Emil Bulls und damit der erwartete Abriss. Die Setlist birgt keine Überraschung - Klassiks never die! Das macht einfach immer Spaß von The Ninth Wave bis Worlds Apart, mein Highlight ist Winterblood mit Puten-Parka-Effekt. Nach der Show sind wir gar nicht mehr sooo lang in VS. Sicher zuhause angekommen freuen wir uns über einen gelungenen Abend unter Freunden. Mil esker!
 
Nach dem Frühstück widme ich mich TV-Unterhaltung am Samstag. Brian Bojsen bereist das Baskenland und damit noch nicht genug... er besucht Pablo im A Fuego Negro:
 
 
Das macht richtig Laune! Da koch ich hinterher nochmal so gerne und werd für WELCOME HOME (SANITARIUM) zum Wiederholungstäter.
 
 
Fleischküchle mit Fregola Sarda & Gemüse
 
Kleine Änderung zu letzter Woche... Kürbisfrischkäse in der Pasta und keine eingelegten Zwiebeln. Die brauch ich am Sonntag noch...
 
Dieser Sonntag beginnt mit einem Lunch in zwei Gängen, österreichisch angehaucht. Schön daß der Knödel auch hier wieder hält was er verspricht. Damit mach ich mich an eine Version von THIRTY THREE:
 
 
Knödel im Herbst mit Berbere-Eskabetxada
 
Der Knödel im Herbst funktioniert am besten mit Pilzen und Kürbis. Der Ofenkürbis wird mit frischen Pilzen in Essig kurz eingekocht und mit Berbere abgeschmeckt. Etwas Sahne kommt zum finalisieren dazu. Die Tomate wird mit Zucker, Tomatensalz und Essig eingekocht. Der Knödel wird klassisch aus Semmeln hergestellt, mit Zwiebel, Salz, Pfeffer, Petersilie und Muskatnuss. Frische Tomate, Petersilienöl und frische Petersilie vollenden diesen Teller.
 
Während ich danach weiterhin fröhlich TGB und anders Zeugs höre erinner ich mich bei Y LAS ESTRELLAS an den Abend im Steirereck. Da es der letzte Song auf dem Album ist fällt mir die Einladung zu Mohnnudeln mit Zwetschgenröster-Sorbet ein. Das hat mich irre gefreut und schon lang wollt ich es mal selbst machen:
 
 
Mohnnudeln mit Zwetschgenröster
 
Wirklich selten daß ich etwas eigentlich gar nicht großartig abwandle. Wobei das relativ ist denn das Rezept vom Steierereck hab ich nicht. Aber Kartoffelteig kann ich (mit Vanillepaste), abdrehen, garen und in Butter mit Mohn schwenken. Auf Zwetschgenröster serviert und mit Mohnschmelze sowie mit Puderzucker getoppt.
 
 
Chronlogisch steht noch ein Dinner aus für Sonntag Abend. Da wird im Foodlab nochmal richtig aufgekocht. Den Anfang mach GOOD GRIEF:
 
 
Taco con Ragu, Cebolla, Queso y Makadamia
 
Damit kann man anfangen. Ein schönes Ragu aus Rind mit selbst angesetzem Hühnerfond, Paprika, Cajun Spice mit Käseemulsion, Zwiebelgsälz und Macadamia.
 
 
Die beiden nächsten Teller stehen unter dem Motto "Txiken Love". Da so ein Huhn zwei Brüste hat, gibt es auch zwei Gerichte. Eines ist brandneu, das andere ein Klassiker.
 
IN BETWEEN von Beartooth ist Inspiration für eine Interpretation eines Zitronenhuhns. Aufgrund des Titels möchte ich irgendwas zwischen kulinarischen Welten auf den Teller bringen.
 
 
Zitronenhuhn mit Kürbis & Harissa
 
Das Huhn wird rückwärts gegart, wie so ziemlich immer. Für dieses Gericht wird es mit Kreuzkümmel und Olivensalz mariniert. Währenddessen mach ich Ravioli mit Schwarzkümmelteig, die Füllung ist die Kürbis-Causa. Noch mehr Kürbis kommt aus dem Ofen als Gemüsebeilage. Der wird mit Gremolata aus Knoblauch, Zitronenöl, Petersilie und Zitronenabrieb getoppt. Hühnerbrühe mit Harissa und Zitrone sorgt für mehr internationales Flair. Dazu kommt Paprikajoghurt und Zitronenöl.
 
Der Klassiker und eines meiner ältesten Gerichte ist OTRA NOCHE, für alle Leute die mal einen Elefanten essen wollen.
 
 
Pajarito Frito mit Semmelkren-Elefant
 
Die zweite Brust, mein Basque Txiken. Serviert mit Karottenpüree und eingelegten Zwiebeln als Hommage ans Original Pintxo. Meine Ergänzung ist ein Semmelkren-Biskuit, dieses Mal mit rote Bete Pulver sowie ein Klecks Steirer Sauerrahm.
 
Neue Gläser hab ich auch, damit kommt auch die Überlegung mit was ich die einweihe. Die Wahl fiel der Jahreszeit entsprechend auf IDOLS, mein Dominostein im Glas.
 
 
Die Zwetschge bietet sich als Sockel an. Der Röster wird gemixt, passiert und mit Gelierzucker kurz eingekocht. Darauf kommt ein Marzipanmousse, Schokoladencrumble und kleine Zebraröllchen.
 
 
 
 

THE SHADES OF NIGHT

 
Ein Bild vom ersten Tag in Donosti dieses Jahr als Einleitung...
 
Die Wege in Donosti zum Essen, öfters begleitet von Wolken. Besonders inspirierend im letzten Jahr beim Besuch im Narru und insbesondere bei Antonio. Ein wolkiger Abendspaziergang, geiles und schnörkelloses Essen. So auch dieses Jahr in seinem Casa 887 und für mich ein Grund etwas tiefer in die Aromenkiste zu greifen.
 
 
Für mich gewinnt der Teller noch mehr Bedeutung, denn wir servieren es am 16.11. in der Krone. Fleischküchle mit Knödel und Piperrada-Sauce. Das Foto ist mein Angeberbild dafür und die aktuelle Version.
 
Piperrada eignet sich hervorragen als Saucenansatz mit Zwiebel, Paprika und Tomate. Das mit Kalbsfond, Paprikapulver und Balsamico-Essig zu Ende gekocht kann nur gut werden. In dem Fall kommt ein kleines Kürbisgemüse mit auf den Teller. Das bildet den Sockel für den Polentaknödel. Rote Bete Pulver und Kresse als Deko, so einfach kann kochen sein.
 
 
 
 

otoño

Da kann man noch so sehr ein Kind des Sommers sein, der Herbst kommt danach halt. Bringt aber auch einiges mit sich. Meistens ein Bedürfnis nach molligen Gerichten. Schön wenn man noch etwas für DUALITY übrig hat:
 
 
Kartoffel mit Pilze und Kalb funktioniert super. In der Version sogar noch besser...
 
Herbst ist Kürbiszeit und mein bevorzugter Kürbis des Vertrauens ist der Butternut. Den gibt es auch klein, handlich und hervorragend für den experimentierenden Single-Haushalt. Den ersten des Jahres feier ich mit einem ESCUPO FUEGO:
 
 
carbonara rojo con calabaza
 
Ich schreib mal wieder ein Rezept für die Pasta, ausgehend von 4 Personen:
 
Sauce
 
1 rote Paprika, geschält und fein gewürfelt
150 g Butternut-Kürbis, geschält und fein gewürfelt
1 Schuß Weißwein
150 ml passierte Tomate
200 ml Kalbsfond
100 ml Sahne
Paprikapulver, Cayennepfeffer oder Chilipulver o.ä.
Salz, Zucker, Pfeffer
Olivenöl
 
Paprika und Kürbis in Olivenöl mit Salz und Zucker anschwitzen, dann mit Weißwein ablöschen und einreduzieren. Tomate mit Paprikapulver unterheben und mit dem Kalbsfond auffüllen. Aufkochen und den Kürbis garen. Sahne dazu, mit Chili abschmecken und etwas einkochen lassen. Evtl. mit Stärke oder Xanthan binden.
 
Chorizo knusprig und Öl
 
4 Scheiben Chorizo, fein gewürfelt
 
Chorizo mit einem EL Olivenöl bei milder Hitze so lange auslassen bis die Wurst knusprig ist. Beiseite stellen, das Öl dabei mit einem feinen Sieb passieren.
 
Finish
 
400 g Pasta, bspw. Tagliatelle
Manchego
frische Petersilie
 
Die Pasta nach Packungsanweisung garen. Jeweils mittig anrichten und die Sauce gefällig drüber aufteilen. Mit Chorizo bestreuen und mit etwas Öl drumrum beträufeln. Manchego drüber reiben und mit Petersilienblättern garnieren.
 
 

platos para el corazon

Die Überschrift heißt soviel wie Gerichte fürs Herz. Eigentlich könnte ich das über viele Einträge schreiben. Für mich muss Essen Seele haben und was für die Seele sein. Nicht zuletzt deswegen heissen wir Soulfood Brothers. Ich werd oft gefragt was mein Lieblingsgericht ist. Beantworten kann ich das nicht wirklich. Mir ist gut und mit Herz gekocht wichtig. Ist das bemerkbar steht einfach ein gutes Gericht vor mir. Was mich bei meinen Reisen berührt bilde ich gerne ab. Schließlich ist meine Küche so etwas wie ein Sack voller Erinnerungen.
 
Kitxen in full swing...
 
 
...ein kleiner Einblick wie das alles so beginnt. Fond ansetzen, Teig herstellen, rumwirbeln.
 
Pasta ist immer gut für so ein Thema und damit fangen wir bei den Wednesday Flavours an. Mein Wortspiel für SHEEP IN THE DARK mach ich in dieser Version. Bei der Geralds Bar hab ich letztes Wochenende in Instagram eine Ravioli in Fond gesehen und richtig Bock drauf.
 
 
Schwarzkümmel-Ravioli mit Manchego, Tomate, Spinat & Mandel
 
Für das Sheep steht der Manchego, für das Dark Schwarzkümmel - so einfach kann es manchmal sein. Mir macht der Song Spaß, das möcht ich mit diesem Spätsommer-Gericht vermitteln. In den Pastateig kommt Schwarzkümmel, als Füllung Tomatenfrischkäse, fein gehackter junger Spinat, frische Tomatenwürfel und ein hoher Anteil Manchego. Den Tomatenfond mach ich mit viel Petersilie, Selleriegrün und Rauchpaprika. Mehr Spinat wird kurz sautiert, die Mandel geröstet und fertig ist das Pintxo.
 
Von wegen Herzensangelegenheiten und Soulfood Brothers:
 
 
Ich kann jedem den 16.11. nahelegen, das wird ein geiler Abend! Wir kochen Inspirationen aus San Sebastian. Heimische Zutaten mit baskischem Twist und ein bissle A Fuego Negro, da wird es im November richtig heiß!
 
Ein weiteres Gericht welches hervorragend in die Reihe passt ist COMO EL HIERRO. Die Inspiration kam vom Video in dem Freunde von The Guilty Brigade mitspielen. Mit Iko und Xabi auch Freunde von mir. Daher gibt es ein Gericht welches ich Freunden servieren würde.

Bacon-Txeese-Burger mit Ofen-Pommes
 
Burger geht immer, genauso wie Wurstsemmel. Dieses Mal wieder junger Spinat, Paprikaketchup und ein Gsälz aus Tomate, Balsamico-Essig und Piment d' Espellete. Knuspriger Serrano und Bergkäse vollenden den Burger. Begleitet von Ofen-Pommes mit Chili-Cheese-Emulsion.

Zum kulinarischen Dreiklang fehlt noch das Dessert... HALO:


Topfen mit Zwetschge & Vanille

Topfenknödel sind immer so ein heikles Thema. Hält der Teig beim Kochen was er beim Kneten verspricht? Immer wieder spannend und eigentlich kann man gar nicht hinschauen. Der Teig ist aus Topfen, Grieß, Mehl, Stärke, Paniermehl und Kokosblütenzucker sowie getrenntem Ei. Serviert wird das Ergebnis mit Zwetschgenkompott, Vanillesauce, Schmelze mit Mohn und lila Schnee.
 
Samstag ist Matchday bzw. Cookday! Speise to the Meisterei, das letzte Mal ist viel zu lange her. Dieses Mal mit größerem Gepäck fahr ich zum Schloß Hohenheim. Dort ist noch ein Kochkurs im Gange was sehr schön anzuschauen ist. Wenn ich das nicht schon könnte ich würd es buchen. Da man sich länger nicht gesehen hat erstmal über die letzten Wochen austauschen, in Erinnerungen über die Küchenparty schwelgen und dann mal aufbauen. Es geht etwas Zeit bis dahin in die Küche.
 
 
Heute steht bei mir ein Würstlstand-Gericht mit Salzburg Flair aufm Programm. Ich komm mal wieder ins Schwitzen beim Kochen. Beispielsweise verarbeite ich Kraut, die zwei Köpfe ergeben einen kleinen Eimer voll an Material.
 
 
So große Töpfe bin ich nicht ganz gewohnt. Kraut rein, Nölly Prat, Balsamico-Essig, Cayenne-Pfeffer und Madras Curry hab ich auch noch gefunden. Nebenher Leberkäs mit Käse und Paprika fertigmachen sowie einen Hefeteig. Es wird wieder gebacken, Salzstangerl hab ich mir vorgenommen. Da ich etwas später angefangen hab merk ich etwas die Zeit. Also kurz noch eine Emulsion mit Schwarzkümmel, Senf, Sahne und Eigelb fertigmachen, Paprika in den Ofen schieben und dann kommen auch die Stangerl. Das sind ein paar Handgriffe, schaut am Schluß dennoch nicht verkehrt aus.
 
 
Knapp vor fünf schaut das am Pass so aus und kann sich sehen lassen. Alles zusammen funktioniert super, die Jungs und Mädels freuen sich. Darüber bin ich happy, mir taugt das ein Family Meal in meinen kulinarschen Heimathafen zu servieren.
 
Danach kommt der Grund für mehr Gepäck. Schicke Abendgarderobe für die Einladung zum Essen. Das letzte Mal war das Interieur noch rot als ich im Saal Platz genommen hab.
 
 
Bin ich happy wieder unter meinem Sternzeichen platziert zu sein. Jojo begleitet den Abend hervorragend. Es beginnt mit Brot und tollen Aperos bei denen die Garnelen-Praline im Tom Ga Kai Mantel besonders hervorzuheben ist.
 
Ein tolles Menü, ich könnte mit Superlativen wieder nur so um mich werfen. Für mich hat das schon seinen Grund warum ich mit Freude und Stolz seit neun Jahren ein- und ausgehe.
 
 
Dieser Gang berührt mich ganz besonders, denn der katapultiert mich nach Donosti. Pulpo mit Tomate, Paprikasud, Kartoffel-Espuma, Kartoffelchips und Bacon. Ein Geschmack der mich auf besondere Weise abholt.
 
 
Wie schön ein Hauptgang sein kann unterstreicht dieses Flanksteak...
 
 
... wie auch das Dessert mit Mais und Brombeere von Roman. Selten bessere Desserts in der Kategorie Restaurant genossen. Ein Favorit lässt sich nicht ausmachen. Möcht ich auch nicht, jedes Gericht ist toll und so detailverliebt.
 
Danke daß ich diesen tollen Abend erleben durfte meine Lieben!!! Ihr seid so ein besonderer Teil auf meinem kulinarischen Weg den ich keinesfalls missen möchte! Deswegen passt auch der Tag in diesen Eintrag...
 
So inspiriert kann Sonntags braten mit Kalb starten. CONFUSION eignet sich allein wegen des Titels für ein Wortspiel. Con fusion heißt mit Fusion, also ein Crossover. Dieses bewegt sich wie öfter zwischen Baskenland und Österreich:


Chakalaka-Kalb, Schlutzkrapfen & Bohnensalat

Dafür kommen die letzten vorrätigen Bohnen aus Tolosa ins Wasser. Gegart und abgekühlt wird mit Bieressig, Biersenf, Kernöl, Petersilienöl und mit Olivensalz und grünem Pfeffer ein Salat draus. Der Schlutzkrapfen besteht aus Nudelteig mit Kartoffel, Frischkäse und Spinat gefüllt. Das Kalb wird in dünnen Medaillons gebraten und mit Chakalaka-Sauce angerichtet.
Wie man sieht fällt das Frühstück heute aus. Nach gestern wacht man nicht vor lauter Hunger auf;-) Dafür gibt es während der mise en place eine Kaffepause mit Halo:

 
Faszination Gnocchi oder wie glücklich ein Gericht machen kann. Sinnbildlich steht dafür der Teller mit Entenragout in der Gerald's Bar. Ein Laden in dem man sich wohlfühlt und die Zeit vielleicht etwas stehen geblieben ist. Die Karte strotzt nicht vor dem letzten Hype und Modernität, das sind einfach toll gekochte Gerichte. Keine Optikkracher, allerdings auch kein Firlefanz, einfach ein schönes Handwerk welches sich geschmacklich überzeugend auf dem Teller spiegelt.

Gnocchi mit Ragout, nostalgischer geht es kaum. Achtung - krasse Überleitung, dennoch berechtigt. Ich war noch nie der große Slipknot Fan. Mir gefällt das Auftreten überhaupt nicht, hab einmal ein Konzert gesehen und war froh wo es rum war. Dennoch gibt es einen Song der für mich auf keiner anständigen Rock-Party fehlen darf. DUALITY ist dieser Song und erinnert mich an Abende bei Addicted To Rock. Wenn die Welt untergeht dann geh nach Wien; dort passiert das 50 Jahre später. Das merkt man zuweilen an der Songauswahl. Auch nicht gerade die neuesten Hits, dafür an den besten Abenden ein Gassenhauer am anderen. Mit den Gedanken geh ich an ein entsprechendes Gericht:


Gnocchi mit Blanquette Sucia & Comte

Für mein Blanquette nehm ich Zwiebel, Tomatenmark, Tomatenfond und Sahne. Damit mach ich schon alles falsch, denn es wird alles andere als weiß. Deswegen der Begriff "sucia", also dreckig. Auf spanisch klingt das gleich viel schöner. Das Kalbsfilet wird gewürfelt, sautiert und mit der Sauce poeliert. Abgeschmeckt mit Tomatensalz, Piment d' Espellete, Pfeffer und Paprika.  Die Gnocchi werden klassisch hergestellt. Zum Anrichten sautiere ich die Gnocchi mit Champignon und kleingehacktem Spinat. Mit dem Ragout, etwas Ajada und ordentlich Comte (aber wirklich ordentlich) so was von aufs Maul wie der Song.
 
Ein würdiger Schlußpunkt zu einem genial kulinarischen Wochenende!
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Improve & Refine

Auch dieses Wochenende steht wieder im Zeichen des Kochens. Obwohl ich mit Backen anfange und ein neues Rezept ausprobiere. Mehl wird mit halb Wasser und Bier sowie Sauerrahm, Salz, Zucker und Hefe zu einem Teig. Der lässt sich hervorragend zu Mohnweckle verarbeiten. Hat man schonmal etwas. Ansonsten gibt es nix neues, eher Üben und Redifinieren. Sofern der Markt das hergibt was man möchte. Das Unternehmen Blumenkohl blieb erfolglos. Einmal hat man einen Plan, dann ändert sich dieser von Stand zu Stand. Einhergehend vergisst man gern mal irgendwelche Standards. Aber hey, das ist Kochen!

Dennoch hab ich ja die Weckle und jungen Spinat gibt es auch. Grund genug noch einen Ketchup anzusetzen. Inspiriert von COMO EL HIERRO gibt es diesen Burger. Auf das hab ich richtig Bock!


Bacon-Txeese-Burger

Da ich Schwabe bin gibt es Fleischküchle, abgeschmeckt mit süßem Senf, dem baskischen Pfeffersalz, Bergsalz und Chakalaka. Paprika-Ketchup junger Spinat und Tomaten begleiten den Burger mit Comte und ausgelassenem Serrano. Als Beilage gibt es Ofen-Pommes mit einer Emulsion aus Eigelb, Milch, Petersilienöl, Sahne, Bergkäse und Jalapeno, abgeschmeckt mit Salz und grünem Pfeffer.
 
Danach geht ein Augustiner Weißbier mit While She Sleeps auf Rotation...
 
 
... ich weiß es ist das falsche Glas. Von Augustiner hab ich kein Weißbier-Glas. Wer also diese Zeilen liest - für so ein Glas lad ich zum Essen ein. Danach noch ein Bier in der Krone mit fünf weiteren Reservierungen. Remember - 16.11. - Krone die Zweite!
 
Am Samstag mach ich mich an ein neues HALO ON FIRE. Die Idee ist die andere Darstellung einer Currywurst, vorzugsweise mit einem Bohnengemüse. Bis letztes Jahr ging für mich Curry und Käse gar nicht zusammen... bis zum Besuch im Ko.Co in Salzburg. Käsekrainer mit Currysenf war ein toller Teller. Hello darkness, say goodbye... und wenn es gegenüber Vorbehalten ist.
 
 
Käsekrainer mit Curry-Bohnen & Steirer Creme
 
Für das Gemüse setze ich erstmal Frühlauch, Knoblauch, Zwiebel und Tomate mit Oxtail Fond und Curry Madras an. Bohnen aus Tolosa werden nebenher gegart und finden mit Selleriegrün sowie Petersilie zusammen. Topping ist knusprige Petersilienwurzel. Sahne mit Pfefferoni-Senf und Sahnekren wird mit Jalapeno, Eigelb, Salz, grünem Pfeffer und Petersilienöl zu einer Creme. Käsekrainer vom Metzger des Vertrauens schön angebraten und fertig ist dieser Teller.
 
 
Letzte Woche ist noch was vom Oxtail-Knödel ins Gefrierfach gewandert. Heißt daß es Samstag abend gern nochmal ein PROFECIA gibt. Das bezeichne ich gern als eines meiner besten Gerichte dieses Jahr.
 
 
Oxtail-Knödel
 
Dieses Mal im Marillenessig die Petersilienwurzel. Von Zeit zu Zeit kann man gerne variieren.
 
Weiter geht es nach Mexiko. Talos oder Tacos oder Tortillas, ich mach einen Teig mit Maismehl, Weizenmehl, Wasser, Kräutersalz und einem Schuß Milch. While She Sleeps läuft immer noch, GOOD GRIEF ist Inspiration für das nächste Gericht.
 
 
Talo de Ragu, Queso, Cebolla y Makadamia
 
Mit Knoblauch, Petersilienwurzel, Rind, Rotwein und Tomate mach ich den Ansatz zum Ragu. Das wird mit Oxtail Fond aufgegossen und mit Cajun Spice abgeschmeckt. Die Käse-Emulsion passt dazu hervorragend. Zwiebelgsälz und Macadamia sind die Toppings für ein herrliches Fingerfood.
 
Getränk zum Gericht:
 
 
Manchmal kann man auch einen guten Wein um Supermarkt erwerben. Jedenfalls ein hervorragender Bio-Wein.
 
Sonntag = Dinner-Time! Heute schauen Nici und Michi rein. Logisch daß man erstmal was vorbereiten sollte. Wie beispielsweise Polenta-Knödel und Mangold-Wickel. Das macht Laune, auch weil der Knödel mit Rote Bete Pulver gut gelingt.
 
 
Traditionell gibt es vorm Dinner Kaffee. Hat Oskar im AFN gelacht als ich mir mitten in der Nacht einen bestellt habe vors losging. Aus der Kaotiko Tasse mundet es sehr. Ich bin fertig und gut gekleidet für den nächsten kulinarischen Abriss... te la tirara.
 
 
Cook the right thing - ich hab dieses WE richtig gekocht. Von der ganzen Kocherei ist noch einiges mit am Start und so wird aufgetischt:
 
 
TRAS LA MASCARA
Txili Txeese Panna Cotta mit Tomaten und junger Spinat
 
Ein super Start auch an diesem Abend. Cacio e pepe in einer anderen Form.
 
 
Bohnen-Curry mit Tomatengsälz
 
Nicht nur zur Wurst hervorragend, sondern einfach so. Wenn der Abend etwas mexikanisch angehaucht ist dann kann man ruhig eine Art Chili servieren. Heisskaltes Gericht auf Tomatenbasis welches super funktioniert.
 
 
I'VE SEEN IT ALL
Tartar-Taco
 
Dieses Mal kommt das Lieblingstartar mit Marillen-Essig und Berbere zum Einsatz. Die Emulsion der Wurst mit der knusprigen Petersilienwurzel sind das Topping.
 
 
THE SHADES OF NIGHT
Chakalaka-Butterschnitzel mit Polentaknödel & Mangold
 
Das Gericht inspiriert von Tenside, den Wolken in Donosti und dem Abend bei Antonio im Narru. Polenta mit Rote Bete Pulver, Kräutersalz und Pfeffer wird in Milch eingekocht und anschließend mit Stärke, Mehl, Paniermehl und Ei zum Teig. Gegart wird in Salzwasser mit Petersilie und Selleriegrün. Für den Mangold sautiere ich die Stiele mit Chili und füll das in die Blätter. Mit etwas Olivenöl kommt das vorm Servieren in den Ofen, wie auch die Fleischküchle. Ein Paprikasaucen-Ansatz wird mit Chakalaka, Balsamico und Sahne zur Sauce.
 
 
BEAUTIFUL MOURNING
Schokolade & Zwetschge
 
Gleicher Encore wie letzte Woche... dieses Dessert kommt stets gut. Danke für einen tollen Abend!
 
Wenn man so produziert dann bleibt ggf noch etwas übrig. Da schaut der Montag auch gleich anders aus. Alles ist nicht exakt so da, speziell Macadmia glauben gern so dran. Aber mit Mandel gehts auch.
 
 
 
Die beiden Tacos gefallen mir richtig gut, wie auch dieses Dessert...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

wednesday flavours

Eigentlich nix neues, heute steht es unter Übung. Die beiden Gerichte find ich derzeit so gelungen, kann man mal wieder essen.
 
 
NO LEAF CLOVER
Oxtail Pasta & Comte
 
 
MUTE SOMEBODY
Paprikahendl mit Sauerrahm-Nockerl
 
Und während dieser paar Buchstaben und Bilder blubbert ein Gsälz aus Tomate, Rotwein, Harissa und Balsamico vor sich hin...
 
 

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